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Wir haben ihn jetzt seit 3 Monaten und ich habe noch immer das Gefühl, noch nicht das perfekte Programm gefunden zu haben, das ihn zu einem permanent ausgeglichenen Hundekind macht.
Ich persönlich halte "permanent ausgeglichen" auch zu für zu viel verlangt von einem 5 Monate alten Hund. Er ist ein Kind, der dreht mal auf, hat seine Tantrums, hat Spieltrieb und Flausen im Kopf. Andauernde Überforderung, die dann zu einem Nervenbündel führt, das nervös kläfft, die halbe Bude auseinander nimmt und Leute zwickt, sehe ich bei euch nicht. Dass ein Hundekind seine Grenzen austestet und auch mal Gas gibt und nicht immer brav im Körbchen sitzt, ist - finde ich - völlig normal und wichtig.
Das perfekte "Programm" gibt es nicht.
Man muss sich auch immer wieder auf den Ist-Zustand des Hundes einstellen.
Cookie ist jetzt 7,5 Monate alt.
Wir haben ja viel Ruhe geübt, alleine schon, weil ich zu Hause kein Chaos will und weil Speedy nicht mit ihr toben soll, meine Wohnung ist zu klein für solche Spielchen.
Draußen darf sie Gas geben, ist fast nur ohne Leine unterwegs, außer ich merke, sie ist drüber, dann wird sie angeleint.
Vorhin waren wir ne halbe Stunde im Wald. 20 Minuten war alles gut, dann machte es klick, die Hitze schlägt auch aufs Gemüt.
Also kam sie an die Leine und das war auch gut so.
Zu Hause gab es das "Kommando" Pause und seitdem pennt sie.
Entweder auf dem Sofa oder in der Box, wie jetzt gerade.
Nach dem Gassi wird hier nicht mehr getobt, die hatte genug Input und toben, da ist Ruhe angesagt!
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Auf Grund Yodas besondere Ausbildung zum Assistenzhund von mir gab und gibt es Ruehtage - für ihn und durch meine Behinderung auch für mich.
Nach Tagen an denen Yoda viel an mentaler Aufmerksamkeit für mich leisten musste, braucht er Auszeiten - manchmal wirklich auch einen Urlaubstag von mir. Man merkt Yoda an, wenn er viel leisten musste. Je besser ich ihn "lesen" konnte, desto seltener kam/kommt es noch dazu, dass man es ihm anmerkt. Er hatte und hat heute bereits frühzeitig Möglichkeiten sich zurück zu ziehen.
Da er mich ja auch auf die Arbeit begleitet, hat er dort etliche Möglichkeiten erhalten Rückzugsorte zu finden. Von der offenen Box im Büro/Beratungszimmer, bis hin zu Kuscheldecke im Gruppenraum.
Und durch meine Behinderung gibt es ohnehin bei mir oft Auszeiten und Ruhephasen, sei es weil es mir physisch nicht gut geht und außer in den Garten zum lösen nicht viel drin ist, sei es dass ich psychisch so instabil bin, dann ist Haus verlassen ohnehin so ein Thema für sich..
Daher ergab es sich von Anfang an so, als Yoda vor gut einem Jahr hier mit 10 Wochen einzog, dass er "Ruhetage" kennengelernt hat.
Meine Angst ein Hund könnte so etwas nicht lernen, hat mich lange davon abgehalten einen Hund zu mir zu nehmen. Ich war immer in Sorge, dass ein Hund viel viel Auslauf, Aktion und Beschäftigung braucht, ein Welpe viel lernen muss..
heute weiß ich, dass ich damit Yoda beinahe mit dem viel viel lernen müssen überfordert hätte, und wir gerade noch so die Kurve gut bekommen haben.
Da Yoda eine unglaubliche Sensitivität entwickelt hat, bereits kleinste Veränderungen bei mir Wahrzunehmen, war es umso wichtiger dass er entspannen kann, und weiß dass er jetzt "abschalten" kann und darf.
Ruhe heißt dann auch tatsächlich Ruhe - Nada - Nichts, wenig zusätzliche Reize, außer denen die im Haus und Garten vorhanden sind..klar darf wie jetzt im Sommer dann im Gras geschnüffelt werden, oder geschaut werden ob die Fliege sich nicht doch fangen lässt, aber sonst ist hier abschalten an solchen Tagen angesagt.
Seit gut vier Monaten haben wir zudem eher per Zufall eine gemeinsame regelmäßige geplante Form des gemeinsamen Entspannens "gefunden"..in der neuen Physiopraxis gibt es viele tierfreundliche MAs..die Yoda schon das Wasser hinstellen wenn wir kommen, und wo es kein Problem darstellt, dass Yoda den Großteil der 90 Minuten auf meinem Bauch an mich gekuschelt verbringt..da dösen wir dann auch mal für einige Minuten weg..bis Frau Physio wieder ihren Job gut macht, und einen Triggerpunkt an einem der Schmerzstellen gefunden hat..was Yoda dann veranlasst mir den Hals und das Gesicht zu lecken, bis wir wieder eindösen..
so und da der junge Mann hier schon zweimal fragend geschaut hat, ob wir jetzt nicht Zeit zum kuscheln finden, für heute hier Feierabend.
Yodas Frauchen
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Ich denke, dass es gerade Ersthundehaltern wie mir zunächst oft schwer fällt, herauszufinden, wieviel bzw. welches Programm denn zu viel ist, genau passend ist oder für Entspannung sorgt.
Ich denke, viele Ersthundehalter machen sich gar keinen Kopf darum, weil sie gar nicht auf den Hund achten.... da zählst du ja nun mal gar nicht zu, und das finde ich gut!
Ich persönlich halte "permanent ausgeglichen" auch zu für zu viel verlangt von einem 5 Monate alten Hund. Er ist ein Kind, der dreht mal auf, hat seine Tantrums, hat Spieltrieb und Flausen im Kopf. Andauernde Überforderung, die dann zu einem Nervenbündel führt, das nervös kläfft, die halbe Bude auseinander nimmt und Leute zwickt, sehe ich bei euch nicht.
Dieser Anspruch des "permanent ausgeglichenen Hundes" ist für meine Empfinden auch zu hoch, da bin ich ganz der Meinung von Sissi&derKaiser - mach dich von diesem Anspruch frei!
Niemand ist permanent ausgeglichen, das ist von der Natur so vorgesehen.
Wir sind von der Natur nur normalerweise so perfekt ausgestattet, dass wir mit den "Überraschungen" des Lebens zurecht kommen.
Dieses Wechselspiel zwischen Sympathikus und Parasympathikus ist eine lebensnotwendige, nicht willentlich steuerbare Funktion unseres Organismus - und unser Organismus BRAUCHT dieses Wechselspiel, um seine lebenswichtige Gesamtfunktion erhalten zu können.
Lernerfahrungen trainieren dabei dieses System, und je besser diese Lernerfahrungen sind, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses System funktioniert und eine Wiederstandskraft entwickelt, die im Laufe des Erwachsen-Werdens immer besser dazu befähigt, auch mit Neuem, Unbekannten klar zu kommen.
Ich glaube, bei deiner Unsicherheit, @schokokekskruemel, kann dir dieses kleine Buch helfen:
"Die Neuropsychologie des Hundes" von James O'Heare
Jeder Hund ist ein Individuum, lass dich nicht irre machen, weder von dem, was du hier über "tiefenentspannte Hunde" zu lesen meinst, noch von "tiefenentspannten Hunden" die dir im Reallife begegnen.
Das heißt jetzt nicht etwa, dass irgendeiner dieser Menschen dir etwas vorgaukelt, auf keinen Fall! Du kennst aber nicht den Weg, den jeder Einzelne mit seinem Hund gegangen ist.
Ich bin davon überzeugt, dieses kleine Buch welches ich dir da empfehle ist für DICH sehr hilfreich, um deine Intuition deinem Hund gegenüber zu "füttern" - denn Intuition wird von WISSEN gespeist.
Bedenke Eines: Du hast da ein KLEINES (im Sinne von junges) Lebewesen, der gerade erst auf seinem Weg in die große, weite und überaus spannende (und manchmal beängstigende) Welt ist; Der weiß noch nicht, ob er Männlein oder Weiblein ist, und wo sein Platz in dieser Welt ist und wo ihn sein Weg hinführt.
Begleite diesen Weg mit einem Lächeln, leite ihn an, wo er der Leitung bedarf, stehe als Freund und Partner an seiner Seite, und betrachte ihn mit NACHSICHT - denn er kennt doch noch nicht viel von dieser Welt, und muss erst lernen, mit sich und der Welt umzugehen.
Ich persönlich finde, den größten Fehler den man dabei machen kann, ist: Den eigenen Hund ständig mit anderen, "leuchtenden" Beispielen zu vergleichen, die (schon) alles besser können!
Du siehst immer nur einen Teilausschnitt der anderen - mit deinem Hund lebst du aber 24/7 zusammen. Da ist wichtig, was unterm Strich dabei rauskommt - und wie entspannt und schadensverhindernd du mit den kleinen Unperfektionen von dir selbst, und deinem Hund, im realen Leben klarkommst.
Ich selber mache auch ganz viel mit Management bei meinen unperfekten Hunden (mit ihrem unperfekten Menschen ), und das sieht von außen sehr leicht aus, und so einige bezeichnen das gerne als "gut erzogen" ... aber in Wahrheit bin ich da einfach nur mit meinen Hunden rein- und zusammengewachsen
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Meine haben zurzeit unter der Woche nur Ruhetage
Das heißt wir gehen morgens 15min um den Block, mittags zum Lösen auf die Wiese und abends eine 30min um den Block, je nachdem wie viel los ist, gibts vielleicht einen kurzen Abstecher auf die Hundewiese, aber meist nicht. Zum einen ist es für mehr oft zu heiß und zum anderen haben sie ja am Wochenende genug Action, von der sie sich auch mal erholen müssen.
Am Wochenende passt Finya dann mit den Schnauzern auf Haus und Hof auf und Frodo ist (immer noch) damit beschäftigt sich an sein neues Leben zu gewöhnen (sprich der bekommt immer noch sehr viel Input in Form von Training, wie man sich wann verhält). Sie kommen beim Kutsche fahren mit (Finya fährt nur mit und genießt, Frodo läuft stückweise auch nebenher) und toben auf den großen eingezäunten Grundstücken rum. Manchmal gibts für Frodo eine Dummyeinheit, wir gehen schwimmen oder machen eine kleine Wanderung. Oft lasse ich sie bei Ausflügen im Gegensatz zu früher sogar zu Hause, weil sie auch so abends immer totmüde sind
Früher haben sie mir immer etwas Leid getan, wenn sie den Großteil des Tages nur in der Wohnung sind und bis auf die 2-3h am Tag, wo wir spazieren sind, nichts anderes als die 4 Wände sehen. Jetzt sind sie oft bis zu 6h draußen, vieles davon dösend oder entspannt herum wandernd. Das kommt mir einfach viel natürlicher vor und die zwei sind seit dem auch wesentlich entspannter! Gerade Finya wirkt damit so richtig glücklich.
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Oh, ich habe den Thread versehentlich ent-abonniert und habe mich schon gewundert, weshalb keine Antworten mehr kommen
Erstmal danke für eure Antworten
Ich finde es so spannend und auch hilfreich, wenn ich andere Tagesabläufe oder Ansätze lese.
Ja, wahrscheinlich ist mein Anspruch zu hoch. Oder ziemlich sicher sogar. Permanent ausgeglichen bin ja nicht einmal ich, wie soll es dann mein Hundekind sein, das sich täglich weiterentwickelt? Ich denke, dass auch eine gewisse Struktur und Routine ein Bestandteil ist, den man nicht außer Acht lassen darf, damit der Hund ausgeglichen ist.
Danke für den Buchtipp Hundundmehr, ich werde es gleich bestellen
Was mich aber noch interessiert: Wir haben ja noch nie gezielt Ruhe geübt, es war bis jetzt nicht nötig. Ich wüsste auch gar nicht, wie man so etwas übt Aaaaaaber, ich würde das schon sinnvoll finden, man weiß ja nie, was kommt. Wie übt ihr das denn (also die, die das üben) bzw. wie baut ihr das im Alltag ein?
Ich dachte ja, damit sind so Dinge gemeint, wie, vorm Füttern ruhig warten oder so, aber ich habe dann erklärt bekommen, dass das eher mit Impulskontrolle und Frustrationstoleranz etwas zu tun hat. Wieder was gelernt. Aber wie übt man Ruhe?
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In dem man den Hund, wenn er satt und sauber und ausreichend gekuschelt und bewegt wurde, an den Platz der Entspannung bringt und nix tut.
Das kann sein
- Menschen auf dem Sofa der Fern sieht
- Mensch der irgendwo sitzt, liegt und liest
- Mensch am PC
Der Hund kann sich dazu legen oder auch nicht, er wird nur nicht beachtet. Keine Ansprache, keine Unterhaltung, kein entertainment.
Wenn der Hund noch immer zu aufgedreht ist macht man es wie mit den Kindern und nimmt ihn mit ins Bett, auf das man sich gemeinsam einkuschelt und vielleicht ein bisschen massierend gemeinsam tief atmet und oder brummt und dann döst.
Hilft alles nix kann auch eine Auszeit in einem begrenzten Raum, was eine Box, ein Auslauf oder sonst was sein kann , helfen.
Hund sieht und hört den Menschen noch, hat aber kein entertainment geboten.
Wenn er gar zu drüber ist kann auch sanft halten und somit zur Ruhe zwingen helfen.
Es gibt sicher noch mehr Wege, dies sind die, die hier statt gefunden haben.
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Es übt sich bei uns automatisch: Es gibt Tage, da sind Mann und Sohn krank, ich habe Wäsche ohne Ende etc.
und da findet für den Hund nur das Notwendige statt. Und er passt sich an....
Ansonsten ist es ja legitim, auch ohne Not mal wenig zu machen mit dem Hund. Aber ich denke im normalen Leben ist es so, dass der Hund automatisch mal einen Tag zurück stecken muss.
Und Hund passt sich ja bekanntlich dem Besitzer an.
CubeQueen : Wow, ich habe es gerade gelesen. Mein Hund hat einfach Ruhetag, wenn ich wenig Zeit habe... Ich mach da einfach wenig mit ihm. Zeit zum Trostkuscheln habe ich da auch nicht. Das war bei uns ab 10 Wochen so, dass ich mal nen Putztag hatte oder Termine...., man kann auch mal krank sein.
Oder man bekommt Besuch muss Putzen und groß Kochen...
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Ich hab das auch noch nie geübt, meine Hunde gaben/geben von selbst Ruhe und schlafen/dösen wenn ich mich nicht gerade mit ihnen beschäftige.
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Für gewöhnlich läuft das hier auch so nebenher. Das PC sitzen und Hund pennt zu Füßen, hat sich auch von alleine ergeben.
Aber falls der damalige Junghund mal drüber war, hat eine der Strategien durchaus geholfen
Also falls man Ruhe üben muss, dann wäre bzw war das partiell nein Weg :)
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Ich habe mir vor 3 Jahren einen DSH Welpen aus Leistungszucht geholt, die schon da sehr aktiv und hibbelig war. Vom ersten Tag an habe ich mich mit ihr auch die Couch gesetzt/gelegt, sie ruhig gestreichelt und ihr so vermittelt, dass das ein Ort ist, wo man zur Ruhe kommen kann - und das funktioniert heute noch: will ich sie "aus den Füssen" haben, schicke ich sie auf die Couch
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