Mein Hund, der Taubenjäger

  • Oh das ist Balsam auf meiner Seele. Danke :)

    Ist zwar jetzt auch kurz Offtopic aber ich werde so oft angesprochen in der Hundeschule..."Habt ihr euch das überlegt???".." Zieht der arg...?" ..."Der ist ja nur am schnüffeln..."

    Da koche ich jedesmal innerlich. :D

  • Danke für das Statement!!!:bindafür:

    Ich finde das grausam und abstoßend Kinder oder Hunde Tauben (oder irgendwelche anderen Lebewesen) jagen bzw. "erschrecken" zu lassen. Da sollten doch gerade wir als Lebenwesen sowie Eltern und Hundebesitzer alle etwas empathischer sein und den dazugehörigen Besitzern/Eltern mal die Meinung zu sagen.

    Es gibt genug Menschen, die Kinder oder Hunde als Plage sehen, sich ekeln, weil Hunde verwurmt sein können oder einige vollkommen unerzogen sind, nach Hunden treten oder Hundegift verteilen. Da wird sich dann beschwert, wie asozial diese Menschen sein müssen, aber Tauben sind "Drecksviecher", eine Plage und dürfen wie Dreck behandelt werden:verzweifelt:

    Man muss bzw. soll sie ja nicht füttern oder lieben, aber es kann ja nicht so schwer sein, zu akzeptieren, dass sie nunmal da sind und nur (über)leben wollen. Alle einzufangen und die Fortpflanzung zu verhindern ist nunmal mehr als unrealistisch. Was schlimmeres, als einem vielleicht mal auf den Kopf zu kacken und einem die Krümel wegzufressen, die auf dem Boden rumliegen, tun die einem ja nun wirklich nicht an. Schon traurig, wenn man sich davon so sehr gestört fühlt, dass das zu Verachtung führt.:fear:

  • Beim jagdl. geführten Dackel ist "down"

    Hinlegen mit zusätzlichem Kopf auf dem Boden ablegen.

    Meine Dackel haben mittels Abbruchkommando gelernt, Tauben, Enten und Vögel zu ignorieren.

  • Wir wohnen mitten in der Stadt und haben hier rotzfreche Tauben ohne Ende.

    Ich habe Bolonka, der geht aus Spieltrieb gerne hin zu den Viechern, die ganz gechillt die Stadt in Besitz nehmen. Ich finde das nicht schlimm, wenn mein Hund da hin geht. Könnte sein, dass sie mal in ein Geschäft fliegen bei der Gelegenheit, aber nicht mein Problem.

    Wir haben genau genommen hier eine Taubenpest...


    Kleinkinder jagen hier auch gerne Tauben....

    Unmöglich, so ein Verhalten.


    Ich habe auch so ignorante Hundehalter, die nur den Spaß ihres Hundes im Fokus haben an meiner Weide vorbeiflanieren, die es lustig finden, wenn ihr Hund am Zaun entlang ballert und meine Schafe aufscheucht. Wauzi soll sich ja schließlich auch mal vergnügen. Den Anpfiff, den sie von mir kassieren, raffen sie nicht. Es sind einfach zu viele Egozentriker unterwegs. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Kinder sich noch schlimmer gegenüber Tieren verhalten. Das sind dann übrigens auch die, die Dir erzählen wollen, sie lieben Tiere. :ugly: Echt krank in der Birne ist das.

  • Meine Idee wäre folgende.

    Abstand so wählen, dass der Hund gucken kann ohne los zu stürmen. Sobald er steht und guckt ohne diese angespannte Vorwärtstendenz und mit lockerer Leine: markieren, falls sie sich nicht umorientiert noch loben, nochmal markieren und idR guckt sie dann. Und dafür Leckerli. Leckerli bei dir, damit der Hund sich vom Reiz abwendet.

    Er wird sich dann umdrehen und weitergucken. Markieren, ggf loben und bei Umorientierung zu dir: Leckerli.

    So belohnst du stehen und gucken.

    Ist das an Tauben zu schwer, fang mit anderen Vögeln an.

    Dann gehst du nur auf so viel Abstand, dass deine Hündin das Gucken schafft!


    Lola war Anfang des Jahres bei gefühlt 50 Spatzen in der Hecke mega aufgeregt. Kannte sie so halt nicht. Und da habe ich das genau so geübt. Irgendwann habe ich auch benannt: Vogel. Click. Leckerli.


    Inzwischen guckt Lola und kommt dann selber: "Gell, ich hab Vogel gefunden! Keks?"

    Wenn ich nix dabei habe, freu ich mich halt und sonst gibt es ein Leckerli.

    Und keine Bange, sie zeigt mir nicht jeden blöden Vogel an deswegen.


    Bis ihr dann entspannt im Cafè sitzt, dauert es evtl einen Moment und ihr braucht Leckerli. Aber ich denke, gut und sachte genug aufgebaut, kann das klappen.

    Verwendest du einen Marker? Sonst fix auftrainieren, aber das sollte gehen.


    Nimmt dein Hund nix oder kann nicht entspannt (aber interessiert) gucken, ist der Abstand schon zu klein.

    Und wenn möglich, geh nicht frontal auf den Reiz zu.

  • Danke Pueppi.Schlappohr Werde ich probieren. :)


    dann gehst du aber VOLL in die Reiz-Situation rein!


    Kann ich dir mit einem jagdlich hoch motivierten Hund nur abraten.

    Ein erster Schritt, neben dem erarbeiten eines zuverlässigen Abbruchs und Umorientierung, wäre die Regulierung der Aufregung. Und da Tauben sehr hoch im Kurs stehen, wäre es ziemlich kontraproduktiv, mit diesem Reiz zu beginnen. Denn auch auf grosse Distanz fährt des Hundes System in nullkomanix auf 200. Lernen ist dann nicht sehr gut möglich.


    Sinnvoller ist der „Umweg“ über weniger interessante Ablenkungen. An denen kann man üben, und auch sich selbst schulen, damit dann später beide fit sind um an der richtig interessanten Ablenkung zu trainieren.


    Immer vorausgesetzt, man möchte das vernünftig und auf lange Sicht hinaus lösen. Nicht nur basteln. Weil basteln schafft Lücken, die einfach nie richtig geschlossen werden.


    Wenn einem der Kaffe wichtig ist ;)

  • Also nur um das von uns mal so zu beschreiben: Wir haben vor den Flattervögeln an Enten und in Distanz geübt. Die sind etwas behäbiger. Und da habe ich sowohl einen Abbruch, als auch (sozusagen advanced level) ein Down während dem Sprint dorthin geübt (und das weit genug weg, dass es die Enten nicht schockiert.) Vor den Enten wären zb große, langsame Vögel wie Kraniche und Co prima.

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