Wann bildet sich der Jagdtrieb richtig aus?

  • Bei Finja war der Jagdtrieb so richtig mit 1 Jahr da.

    Wobei ich vorher einfach blind war. Eigentlich ist sie da schon jagen gegangen, aber halt immer in meiner Nähe und nie richtig dem Wild hinterher.

    Bis zu dem Tag, als ein Reh direkt neben uns einen Hang hinunter rannte.

    Ab da war es aus.

    Nachdem sie auch noch zwei Jagderfolge hatte (Rehkitz und Rebhuhn) ist der Ofen aus. Sobald sie was wittert, ist sie nicht mehr ansprechbar. Sie ist dann in ihrer eigenen Welt.

    Da könnte ich mit einem Schweinebraten wedeln und sie würde es nicht interessieren :ka:

    Bis jetzt schaut es bei deinem Hund noch ganz gut aus. Ich würde sie allerdings nicht so weit weg lassen, vor allem im Wald nicht. Nicht dass sie doch mal Zufallsbeute macht. Und dann wird es wesentlich schwieriger.

  • Nachdem sie auch noch zwei Jagderfolge hatte (Rehkitz und Rebhuhn) ist der Ofen aus.

    Hat sie das Wild denn gerissen?


    Da wär bei mir aber auch Schluss!

  • Kommt da noch was, oder bleibt das so? Sie ist ja gerade erst 1,5 Jahre alt. Ganz ausgereift ist sie ja noch nicht. Kam bei euren Hunden in dem Alter noch was in der Hinsicht?

    Weil so wie´s jetzt ist, kann ich ohne Probleme damit leben. Auch wenn ich pro Spaziergang gefühlte 1000 x "Raus da!" und "Langsam!" rufen muss :ugly: . Chiara hat eine sehr hohen Bewegungsdrang. Sie ist also nur am Rennen. Den Hund gibt´s nicht in Langsam und gemächlich :ugly: . Für sie wäre es Folter, wenn ich sie immer an der Leine lassen müsste.

    Kann natürlich sein, daß sie jetzt schon permanent im Jagdmodus ist und trainiert, wenn sie die Umwelt gar so aufregt, daß sie nur am Rennen ist. Das gäbe mir zu denken, und ich kann mir vorstellen, daß Du sie irgendwann nicht mehr abrufen kannst

  • Meine Hündin hatte schon mit 4, 5 Monaten großes Interesse an Wild und Spuren. Das hat sich bis jetzt (1,5 Jahre) noch deutlich gesteigert - ich hoffe allerdings, da kommt nichts mehr on top (ist ja eh schon so viel)...


    Bei diesem ganzen Thema Jagd"trieb" gibt es irgendwie so viele Ansichten und Fragen, dass es mich ganz schön verwirrt... Da wird davon gesprochen, dass es mit jedem "Jagderfolg" schlimmer wird - was ist denn Jagderfolg? Wenn sie ein Beutetier kriegen und töten? Eigentlich ist das der Spur nachgehen oder Hetzen doch auch schon ein Erfolg? Oder zumindest selbstbelohnend und geil für den Hund. Darf er dann nichtmal mehr an Spuren schnüffeln? Darf er vorstehen? Das wäre ja auch schon eine Sequenz des Jagdverhaltens? Darf er Insekten "jagen", Mäuse? Was ist Jagd, was ist eher Spiel? Wo setzt man Grenzen und wie? Ist es realistisch, einen jagdlich sehr interessierten Hund irgendwann von Spuren und Wild abrufbar zu bekommen? Verringert adäquate Alternativbeschäftigung (z.B. Dummytraining) das Jagdverhalten/-ambitionen auf Dauer? ...
    (eigentlich OT in diesem Thread, sorry. Das sind so Fragen, die bei mir immer wieder aufkommen)

  • bei meiner hat sich der Jagdtrieb auch mit einem Jahr gezeigt. Ich habe zuvor schon prophylaktisch Rückrufübungen beim Apportieren gemacht, sehr selten eine Ballhatz zugelassen (vielleicht 1 von 10 Mal darf sie ihn einfach so holen). Das war sehr nützlich. Steigerung gab es keine mehr.


    Ich persönlich finde 50 Meter vorauslaufen lassen auch ganz schön weit... Meine muss nach 10 m warten und läuft durch die Routine schon sowieso nicht weiter voraus.

  • PS: ich würde dem Hund schnell abgewöhnen 50 meter voraus zu laufen, denn da wird es schwierig das zu managen und ein Erfolgserlebnis beim jagen evtl. bald wirklichkeit. Abgesehen davon das der Hund dich evtl. garnicht mehr hört (auch eine Pfeife nicht wenn der Wind blöd weht)


    Ich persönlich finde 50 Meter vorauslaufen lassen auch ganz schön weit... Meine muss nach 10 m warten und läuft durch die Routine schon sowieso nicht weiter voraus.

    Für mich und meinen Hund ist 50 Meter nicht zu viel.?Wann sollte der Hund im 10 Meter Radius denn mal die Beine strecken?

  • 50 Meter dürfte meine Hündin sich auch nicht von mir wegbewegen. 20 Meter sind hier Minimum.

    Wenn sie 50 Meter von mir entfernt wäre und ein Reh oder ein Feldhase würde ihren Weg kreuzen, könnt ich brüllen bis ich schwarz würde. Sie wüßte genau, daß ich dann nicht mehr an sie rankäme. Rückruf wäre dann, jenachdem, Glückssache und Tagesformabhängig.

  • Meine Hündin hatte schon mit 4, 5 Monaten großes Interesse an Wild und Spuren. Das hat sich bis jetzt (1,5 Jahre) noch deutlich gesteigert - ich hoffe allerdings, da kommt nichts mehr on top (ist ja eh schon so viel)...


    Bei diesem ganzen Thema Jagd"trieb" gibt es irgendwie so viele Ansichten und Fragen, dass es mich ganz schön verwirrt... Da wird davon gesprochen, dass es mit jedem "Jagderfolg" schlimmer wird - was ist denn Jagderfolg? Wenn sie ein Beutetier kriegen und töten? Eigentlich ist das der Spur nachgehen oder Hetzen doch auch schon ein Erfolg? Oder zumindest selbstbelohnend und geil für den Hund. Darf er dann nichtmal mehr an Spuren schnüffeln? Darf er vorstehen? Das wäre ja auch schon eine Sequenz des Jagdverhaltens? Darf er Insekten "jagen", Mäuse? Was ist Jagd, was ist eher Spiel? Wo setzt man Grenzen und wie? Ist es realistisch, einen jagdlich sehr interessierten Hund irgendwann von Spuren und Wild abrufbar zu bekommen? Verringert adäquate Alternativbeschäftigung (z.B. Dummytraining) das Jagdverhalten/-ambitionen auf Dauer? ...
    (eigentlich OT in diesem Thread, sorry. Das sind so Fragen, die bei mir immer wieder aufkommen)


    Für mich ist "Jagderfolg" sobald der Körper des Hundes Glückshormone ausschüttet und der Belohnungseffekt entsteht. Denke auch, dass das bereits beim Spur verfolgen passiert. Darum beim ersten Ansatz unterbinden, sonst sucht der jagdambitionierte Hund nur noch nach dem Kick. Denke das Training "was man unterbindet" ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Meine Hündin liebt eher Kleingetier wie Eichhörnchen und Katzen. Aber auch Fliegen. Fliegen sind ok, die anderen nicht. Anzeigen ist ok, hinrennen nicht. Wenn sie brav anzeigt, gehen wir gemeinsam "schnuppern", was sie gefunden hat. Das ist die Belohnung fürs Anzeigen (ein bisschen Kick auf Erlaubnis). Ansonsten bin ich Spielverderber und sie darf garnix, wenn sie nach vorn treibt. Leine -> weg. Funktioniert bei ihr aber nur, weil sie kein Riesenjäger ist. Krassere Vertreter müssen da sicher anders herangeführt werden, weil sie sofort durchstarten würden.


    Spitzmaus

    Wenn der Hund nur noch hin und her rennt und dabei quasi DIE Spur für das Highgefühl sucht, wäre das bereits eine schlechte Entwicklung. Müsste man sehen, wie sie rumläuft. Einfach aus Spaß oder eher "suchend" mit Nase im Wind / am Boden?

  • Mir würde weniger der Radius als die generelle Aufregung Sorgen machen, die sie ja anscheinend beim Spaziergang zeigt. Das wäre mir "zu heiß" und ich bin kein Fan von einem Hund der nur mit hängender Zunge und Tunnelblick die Wege entlang sprintet, auch wenn er sich (noch) daraus abrufen lässt.

    Das wäre nicht meine Idee eines gelungenen Spaziergangs und ich denke wenn man da regulierend eingreift und versucht keine extreme Aufregung aufkommen oder weiterlaufen zu lassen wirkt sich das gleichzeitig auch positiv auf evtl weiteren Jagdtrieb aus.

    Da würde ich dann schauen ob es dann den Wegen liegt, ob Leinenpausen gut tun, kürzere Gehdauer, alternative Beschäftigung ab und an usw.

  • Nachdem sie auch noch zwei Jagderfolge hatte (Rehkitz und Rebhuhn) ist der Ofen aus.

    Hat sie das Wild denn gerissen?


    Da wär bei mir aber auch Schluss!

    Ja, hat sie.

    Das Kitz und das Rebhuhn waren zwar äußerlich unverletzt, aber überlebt haben beide nicht.

    Das Kitz war noch ganz klein, Finja konnte es nämlich tragen und sie ist selber nur 46 oder 47 cm hoch.

    Ich denke, dass sie es geschüttelt und ihm das Genick gebrochen hat.

    Das Rebhuhn hat sie sozusagen totgespielt. Also immer wieder mit den Pfoten drauf und hochgeschmissen.

    Seitdem bleibt sie zu 95% an der Schleppleine.

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