Sammelthread Milztumor - Erfahrungen

  • Hallo ihr Lieben,

    bei uns war es ja gerade aktuell. Es scheint ja keine so seltene Geschichte zu sein, deshalb wollte ich gerne mal einen Sammelthread zu Erfahrungswerten starten, gute oder schlechte. Ich weiß es gibt schon Threads, aber da geht es eher um Einzelfallgeschichten, die dann im Sande verlaufen. Ich hätte mich vor einigen Wochen sehr gefreut, mal "geballte" Erfahrungsberichte zu haben von mehreren Leuten zu haben.


    Ich fang mal an...


    Kami geschätzt 9 Jahre (53cm, 21/22kg) war vom Verhalten unauffällig. Hier wurde gesagt es ist wahrschlich Schäferhund, Hütehund, HSH beteiligt, eventuell Hovawat, ich sehe immer noch auch einen Teil Retriever.


    Der Milztumor tauchte als Zufallsbefund bei einem Alters-Check-Up (Geriatrisches Profil und Ultraschall) auf.

    Die Zubildung war 1cm groß, innerhalb der Milz in Randlage, sodass die Milzwand sich ausbeulte. Bereits stattgefundene Blutungen waren durch den Ultraschall eher auszuschließen.


    Blutbild perfekt, Leber, Lunge und die anderen Organe sahen völlig unaufällig aus.


    Einige Tage später war die OP, die Milz wurde also entfernt.


    Das histologische Ergebniss war gutartig - eine noduläre Hyperplasie (Regenerationsknoten). Laut Bericht können diese eine erhebliche Größe erreichen und sind stark Blutungsneigend.


    Die Wundheilung war ziemlich perfekt. Nach 2 Tagen Hämatome der Haut, die sich aber in wenigen Tagen zurückbildeten. Leider habe ich nicht bis zum Ende Bilder gemacht. Am 1. Tag hat es beim Pipi machen 2 Tropfen nachgeblutet, sonst wirklich perfekt. Keine Schwellung, kein Bluten oder Nachsuppen,...


    Die OP ansich hat sie leider recht schlecht vertragen und auch die Medis im Anschluss, so dass wir die 1 Woche fast täglich beim TA waren (Urinuntersuchung zwecks Nieren, Magenschutz, Mittel gegen Erbrechen, Wundkontrolle,...) und in der 2. Woche alle paar Tage.


    Trotz Inhalationsmarkose hatte sie deutlich Probleme den Kreislauf wieder anzubekommen. Sie musste recht lange massiert werden und immer wieder in "Brustkorblage" gebracht werden.


    Nach 2 Tagen kam es zu Magenbluten durch das Schmerzmittel (Metamizol) und Erbrechen. Das wurde abgesetzt. Sie hat vermehrt getrunken, das ist uns erst später aufgefallen, als die Temperaturen sanken, aber die Trinkmenge gleich blieb. Die Nieren spühlten sich also ordentlich durch. Nach 4 Tagen war sie plötzlich inkontinent und lief Nachts komplett aus und tropfte auch tagsüber im Liegen. Das nächtliche total Auslaufen hörte 10 Tage nach OP auf, tagsüber war sie nach 14 Tagen wieder dicht, tropfte morgens aber immer noch ein bisschen. Jetzt 3,5 Wochen nach der OP scheint sie wieder komplett dicht zu sein, seit 6 Tagen kein einziger Tropfen mehr.


    These ist das AB in Kombi mit der OP (Clavaseptin - wird über die Nieren ausgeschieden). Fast mit Absetzen des ABs regulierte sich die Trinkmenge Stück für Stück wieder, damit auch kein nächtliches Auslaufen mehr. Eventuell gab es innere Schwellungen durch die OP und die Niere hat sich eben richtig durchgespühlt.


    Die ersten 4 Tage ging es ihr gar nicht gut, sie war sehr schlapp, es gingen nur kleine Löserunden, logisch mit den ganzen Nebenwirkungen. Nach einer Woche ging es ihr deutlich besser, sie wurde wieder aufmerksamer, Öhrchen und Schwanz gingen und man musste sie eher bremsen.

    Nach ca. 3,5Wochen war sie wieder fast die Alte, nur die Kondition fehlte noch etwas. Jetzt nach 4,5 Wochen ist sie wieder ganz die Alte und so richtig gut drauf.


    Gibt sicher auch Leute die das interessiert.


    Das mal so zusammenfassend. Wären die Nebenwirkungen nicht gwesen, wäre sie wahrscheinlich nach 1 Woche fast wieder die alte gewesen, aber ist eben jeder Hund anders. Man liest ja davon, das manche Hunde fast direkt nach der OP wieder richtig fit waren, bei anderen dauerte es auch einige Wochen.


    Leistungseinschränkungen sind nicht zu bemerken und auch sonst geht es ihr richtig gut. Ich bin wirklich froh, das wir den US gemacht haben und nun alles hinter uns haben.


    Ich weiß, bei einigen ging es auch sehr dramatisch aus, aber Erfahrungsberichte helfen finde ich trotzdem immer, damit man weiß was auf einen zukommen kann.

  • Mein DSH-Rüde blähte urplötzlich nach 3min beim Morgengassi auf und wollte nicht weiterlaufen, sodass ich sofort umgekehrt und mit ihm zum TA gefahren bin weil ich dachte, er hätte eine Magendrehung. Dort wurde er geröntgt (Diagnose: keine Magendrehung) und mit Medis versorgt damit wir in die TK weiterfahren konnten die allerdings 70km entfernt war.

    In der TK wurde festgestellt, dass er einen Tumor an der Milz hatte, der kurz vorm platzen war. Da sein Zustand immer schlechter wurde, habe ich mich gegen eine OP entschieden und ihn einschläfern lassen. Die Chancen, dass er die OP überlebt hätte waren nicht arg groß, außerdem hätte ich nach der OP mehrmals mit ihm ins 150km entfernte München fahren müssen zwecks anschließender Chemo.

    Nach Abwägen was besser für alle Beteiligten ist, habe ich ihn (mit 8 Jahren) einschläfern lassen.

  • Hab euch mal alte Beiträge über meine Jenny (großer Labbimix, 65cm Schulterhöhe) eingestellt


    2013

    Zitat aus altem Thread: Von uns gibt es Neues zu berichten. Der Tumor ist GUTARTIG Es war wohl kein Tumor im klassischen Sinne, sondern nennt sich Regenerationsknoten. Das ist offensichtlich "wildes Fleisch" welches sich in der Milz gebildet hatte und das ist gewuchert und vor der OP geplatzt. Ich bin so froh und erleichtert. Muss das doch hier kundtun. Also bitte nicht die Hoffnung verlieren, wenn es heißt MILZTUMOR. Meiner Maus geht es gut, die ca. 20cm Narbe unter dem Bauch verheilt prima.


    Die OP Wunde verheilte damals super gut. Die Fäden hab ich dann selber gezogen :pfeif:


    Jenny hat das damals alles super weggesteckt. Sie ist im Alter von knapp 16 Jahren im November 2017 eingeschläfert worden.

  • Unserer Berner-Mix-Omi, knapp 14 Jahre ging es letztes Jahr Anfang Nov. 3 Tage nicht gut, ihre Atmung war verändert - auch in Ruhe.

    Ich ging mit ihr zum TA und dachte an Herz u./od. Lunge, hatte ihre Atmung in Ruhe zuhause aufgenommen und den TA anhören lassen.

    Beim Röntgen kam nix raus, alles altergemäß so wies sein darf.

    Der US brachte dann die Diagnos - Milztumor, andere Organe nicht mehr darstellbar.

    Aufgrund ihres Alters, einer bds Herzklappeninsuffienz und der Größe des Tumors war eine OP kein Option.

    Auf Empfehlung des Arztes haben wir sie 24 Stunden später erlöst. Die vorangegangene Nacht wurde sie vollständig inkontinent, das hätte ich ihr gern erspart.............

  • Mein Parson-Russell-Terrier hatte im Mai 2018 auch einen Milztumor.

    Er war zu dem Zeitpunkt 8 Jahre alt und eigentlich unauffällig.

    An einem Sonntag Abend begann er sich zu übergeben. In der Nacht dann ungefähr 20x, aber anfänglich nur Wasser. Am Morgen (montags) waren dann kleinere Mengen Blut dabei, auch im Kot. Bauchkrämpfe kamen hinzu.

    Wir sind dann direkt zur Tierklinik gefahren und in einem Ultraschall wurde dann ein Milztumor mit starken Einblutungen in den Bauchraum festgestellt.

    Es wurde noch ein großes Blutbild gemacht und da uns gesagt wurde, dass diese Tumore meist bösartig sind und leider auch schnell streuen, wurde ein CT von Bauchraum und Lunge gemacht. War zum Glück alles ohne Befund und somit wurde direkt im Anschluss die OP zur Entfernung der Milz durchgeführt. Er musste dann noch eine Nacht zur Überwachung dort bleiben und am nächsten Tag konnte ich ihn nach Hause holen.

    Etwa 7 Tage später kam dann die Nachricht aus dem Labor - gutartiger Tumor. Aufgrund der starken Blutungen wäre er aber definitiv in den nächsten 1-2 Tagen daran verstorben, einfach verblutet.

    Er hat die OP an sich gut überstanden und war schon eine Woche danach wieder fit. Ich würde es immer wieder so handhaben.

    Allerdings war mir von vorne rein klar, hätte man beim CT Metastasen gefunden, dann hätte ich ihn erlösen lassen. Denn laut Tierklinik wäre die Lebensdauer dann nur noch sehr gering und in Verbindung mit Schmerzen und stetig bergab gegangen. Das hätte ich ihm nicht angetan.

    Aber wir hatten Glück und genießen nun jeden Tag. Probleme hat er durch die Entfernung der Milz keine.

    Kostenmäßig war das ganze inklusive der Voruntersuchungen, Diagnostik und Operation natürlich auch nicht sehr gering, dafür haben wir aber zum Glück unsere OP Versicherung und daher waren die Sorgen schon Mal vom Tisch.

  • Am 24. September 2015 wurde Bennis Milz entfernt. Kurz vor seinem 9. Geburtstag. Aufgefallen war mir so ab April, dass irgendwie etwas anders war. Lustlos, schlapp. Aber nicht so richtig auffällig. War eher so ein Bauchgefühl. Benni wurde dann auch mal geröntgt, weil ich die Befürchtung hatte, er hätte wieder Spielzeug verschluckt.

    Im Sommer sagte man Mann dann nebenbei : irgendwie ist Benni komisch. Da dachte ich, ok, er findet ihn auch anders als üblich. Also wieder Tierklinik, Blutbild. Etwas seltsame Werte und es gab blutbildende Tabletten. Das Kontrollblutbild zeigte eher eine negative Tendenz und so haben wir ein Ultraschall machen lassen. Und da stellte dann der Tierarzt fest, dass Benni tatsächlich anders ist. Gegenüber seiner üblichen "ich fress den Tierarzt lieber, bevor er mich frisst" Haltung, war er total lieb, ließ sich anstandslos den Bauch rasieren und ultraschallen.

    Nach einiger Suche wurde dann kurz vor der Entwarnung eine walnussgroße Gewebsbildung an der Milz entdeckt. Also eine Woche später OP.

    Benni wurde schon häufiger operiert, so dass wir keine Sorgen hatten. Allerdings ist sein Allgemeinzustand deutlich schlechter gewesen, als vermutet bzw. Ersichtlich. Benni ist beim Narkoselegen fast gestorben, hat während der OP extrem viel Blut verloren, so dass er eine Transfusion brauchte und ist danach ewig nicht wach geworden.

    Abends durften wir ihn abholen und die Nacht war echt anstrengend. Am nächsten Tag war Benni noch etwas schwach, aber 2 Tage später hat man ihm schon fast nix mehr angemerkt.

    Es gab dann nach dem Fäden ziehen noch mal n bissel Probleme, weil der Restfaden sich nicht aufgelöst hatte und an beiden Narbenenden Wasserbläschen entstanden sind. Der Tierarzt hat dann den Rest raus gefummelt und dann war alles gut.

    Der Tumor war gutartig, obwohl er nicht so aussah. Der Tierarzt tippte auf bösartig.

    Das ganze ist ja nun fast 4 Jahre her und Benni geht es prima. Sein Blutbild ist aber nach wie vor bescheiden. Das hat sich seit der OP nicht mehr groß geändert.

    Wir und Benni leben damit.

  • Hab jetzt mal nachgeschaut betreffend der Kosten.

    Hat uns (2013) 1.350 Euro gekostet.

    Diagnose /OP / eine Übernachtung



    Ohne Nachuntersuchung und Fäden ziehen...

    Die Histologie kam noch mit 90Euro hinzu

  • Hallo ihr Lieben,

    ich muss den Thread mal kurz hochholen und vielleicht finden sich ja auch noch mehr hier im Forum, die von ihren Erfahrungen berichten wollen.


    Im letzten Monat sind leider 3 Hunde bei uns im Park an einem rupturierten Milztumor gestorben. :( :


    ***


    Aus aktuellem Anlass habe ich mal eine Frage an diejenigen, deren Hunde alles gut überstanden haben.


    Wie habt ihr das mit den Impfungen gehandhabt oder handhabt es noch? Die Milz spielt ja eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr und irgendwie bin ich unsicher.


    Habt ihr feststellen können, das euer Hund, falls ihr weitergeimpft habt, anders auf die Impfungen reagiert hat?


    Ich stups mal JennyHund  Ocarina  Vizsla2201  Audrey II und entschudlige, weil du mir vom Fach einfällst Bonadea an.


    Grund Kami wäre eigentlich dieses Jahr wieder fällig, reagierte aber schon vor der Entfernung der Milz auf die Impfungen. Also nicht schlimm, aber sie hatte so 2Tage Fieber und war dann immer 3-4Tage ziemlich platt, es gingen nur kleine Runden. Deshalb wird sie auch nur alle 3 Jahre geimpft.


    Da mache ich mir natürlich Sorgen. Unsere TA sagt, kein Problem, aber so ein bisschen Angst bleibt doch.


    Gerade jetzt, hätte ich eigentlich schon gern, das das Tierchen einen aktuellen Impfpass hat (falls sie "ausgelagert" werden muss).


    Hat da einer von euch Erfahrunge, ob eure Hunde da nach der OP irgendwie anders reagiert haben?


    Edit: Davon abgesehen, Kami geht es sehr gut :mrgreen-dance:und wir sind froh, das alles so frühzeitig gefunden wurde.

  • Huhu, das freut mich, dass es Kami gut geht.

    Bei Benni ist die OP ja nun schon über 4 Jahre her. Impfungen haben weiterhin normal stattgefunden bisher. Benni hatte aber auch vorher keine Probleme.

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