Sammelthread Milztumor - Erfahrungen

Wir lassen auch alles einzeln impfen.

Also Tollwut (alle 3 Jahre), SHP (alle 3 Jahre) und Leptospirose (jährlich).

Leptospirose aus dem Grund, da es a) eine Core Impfung ist und daher hier bei uns von allen HuTa's und auch Gassi-Service's verlangt wird und b) er ein ziemlicher Mäuse Fänger ist und ich leider nicht immer schnell genug bin um ein Fressen zu verhindern.

Tollwut und SHP sind so versetzt, dass nicht alles im selben Jahr anfällt und Lepto wird auch im Abstand von mindestens 8 Wochen zu einer anderen Impfung versetzt geimpft.

Mit diesem Schema fahren wir sehr gut. Das haben wir allerdings schon immer so gehandhabt, nicht erst nach der Milzentfernung.

Zitat von SanSu

Vielen lieben Dank!

Lepto fällt bei uns eigentlich raus, deshalb wird sie die auch nicht bekommen. Das mit den Nebenwirkungen hatte ich auch im Kopf. Und sie mäuselt nicht, frisst keine Mäuse, trinkt nicht aus Pfützen...

SHP gibt es jetzt ja auch schon als 3 Jahres Impfstoff.

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Ja wissenschaftlich kenne ich da auch viele interessante Studien, aber auf dem Papier ist es nochmal was anderes.

Wie es es da bei euch bei Tunieren? Bei Hundepensionen wollen sie ja immer einen kompletten Schutz haben, hätte gedacht, das ist bei Tunieren auch so.

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Stimmt, SHP kann man mittlerweile sogar auch schon für 3 Jahre eintragen, je nach Impfstoff - verdränge ich irgendwie immer.

Nö, für die Turniere ist denen das wurscht. Die gucken tatsächlich nur auf die TW.

Ich erlebe es eher so, dass besonders Hundepensionen auf einen 'gültigen' Impfschutz Wert legen. Die wollen sogar ja oft noch Bordetellen.

Zitat von Bonadea

Aber zu sagen, dass das Immunsystem ohne Milz schutzlos ist, ist falsch

Unter "schutzlos" meine ich, dass der Hund nach der Entfernung der Milz diversen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt ist, wie z.B. eine beeinträchtigte immunologische Reaktionsfähigkeit. Die IgM Konzentration sinkt, so dass der Organismus nicht mehr das frühere Konzentration-Niveau erreicht. Der Hund wird also sehr viel anfälliger für Virusinfektionen.

Selbst wenn andere Körperfunktionen teilweise die Aufgaben der Milz übernehmen können, so passiert das nach aktuellen Forschungen keineswegs optimal. In der Schulmedizin mag die Milz noch immer als "entbehrlich" eingestuft werden, aber gerade jetzt in Zeiten von Zoonosen, bakteriellen Infektionen, Vogelgrippe, Afrikanische Schweinepest oder Corona gewinnt sie für die adaptive Immunabwehr zunehmend an Bedeutung.

Fehlt sie....egal ob bei Mensch oder Hund, fehlt auch eine wichtige Immunkompetenz.

Es geht hier ja um einen Erfahrungsaustausch über Hunde ohne Milz. Vermutlich reagiert jeder Hund unterschiedlich auf diese gesundheitliche Einschränkung. Bei den einen passiert nix und bei den anderen sind "Vorsichtsmaßnahmen" durchaus angebracht

Natürlich sehe ich ein, dass viele Hunde ohne Milz nicht in "Watte gepackt" werden müssen. Training, Hundeschulen, Jagd, Ausstellungen , Reisen, Pensionen usw. erfordern geimpfte Hunde, aber da gibt es ja inzwischen auch ganz gute Lösungen.

Bei den anderen Hunden....den alten oder geschwächten, finde ich es durchaus sinnvoll, sich über die gesundheitlichen Risiken nach der Milzentfernung klar zu werden und sie nicht zu unterschätzen.

Ich werde das jetzt nicht mit dir ins Endlose diskutieren, weil ich nicht weiß wozu das gut ist. Du/ihr könnt euren Hunden Pülverchen und Kräuter füttern, wie ihr wollt - da wird sicher nichts schaden. Dagegen sage ich ja gar nichts.

Es sagt einem aber der logische Menschenverstand, dass ein frisch milzextirpierter Hund erstmal besondere Sorgfalt benötigt und nach der OP nicht wie ein kerngesunder Hund durch die Welt spaziert. In den meisten Fällen gibt es schließlich ja auch irgendein Grundproblem, warum die Milz entfernt werden musste (das macht man ja schließlcih nciht einfach so!) und um dieses muss man sich in der Regel ja erstmal kümmern. Oft haben diese Hunde eine nicht grad lapidare Anämie, Tumorverdacht oder oder oder. Niemand meiner Patientenbesitzer kommt also auf die Idee drei Tage nach einer Milzentfernung mit seinem Hund einen Marathon zu laufen ...

Mir ging es ganz allein um deine Aussage, dass das Immunsystem ohne Milz schutzlos ist. Nein, ist es nicht. Punkt. Da sollte man sich nicht unnötig verrückt machen.

Menschen und Hunde darf man übrigens nicht vergleichen. Die Milz hat beim Menschen einen ganz anderen immunologischen Stellenwert als beim Hund. Der Hund kann auf seine Milz gut verzichten und man wundert sich sogar, wie fit und uneingeschränkt die meisten danach noch viele Jahre leben (wenn die Entfernung der Milz nicht mit einem bösartigen Tumor gekoppelt war). Ich sehe auch keinen wirklich Anstieg an Virusinfektionen oder eine generelle Krankheitsanfälligkeit nach Entfernung der Milz bei meinem Patienten.

Ob und wie man impft kann man individuell entscheiden und hängt ja auch noch von anderen Faktoren ab.

Aber wie gesagt, viele "Milz-ex-Hunde" werden normal weiter geimpft, ohne dass sie einen Schaden davon nehmen.

Zitat

Ja, mein Herzensboxer.

Sie hatte keine Idee, sagte was von Hämatom, Regeneratknoten oder bösartig.

Boxer, fast 8 mit entfernten Mastzelltumor, bin ehrlich gesagt skeptisch was das Gutartig angeht.

Benni hatte 2 Jahre vorher einen bösartigen Hodentumor. Der Milztumor war "trotzdem" gutartig.

Ich drücke dir bzw. Euch die Daumen.