Junghund knurrt

  • Hallo zusammen,


    Zur Situation: Wir haben bei uns seit etwas über einer Woche einen Rüden, 20 Wochen alt, Mini Australian Shepherd.


    Seit nur etwas über einer Woche bei uns (meiner Frau und mir), mir ist klar, dass er sich noch in der Eingewöhnung befindet - ich möchte ihn aber auf keinen Fall jetzt „falsch erziehen/ etwas angewöhnen, dass er später schwer wieder los wird“.

    Außerdem ist der Kleine gerade mitten im Zahnwechsel ansonsten aber laut TA kerngesund.


    Er geht meistens super an der Leine, hat innerhalb von 48 Stunden gelernt, sich automatisch zu setzen, wenn die Leine ab- oder angelegt wird. Sitz, Pfötchen und (nur mit Leckerlie) Platz funktionieren gut.


    Er ist sehr auf uns bezogen und wenn er nicht grade schläft (oder sehr müde ist) muss er an einer Position sitzen oder liegen, an der er mindestens einen von uns sehen kann.


    Nach 4 Tagen bei uns hat er angefangen Menschen und Hunde bei Spaziergängen anzuknurren und danach auch Besucher bei uns im Garten/Haus. Herrchen und Frauchen hat er noch nie angeknurrt.


    Hunde werden nur angeknurrt, wenn sie in seine Richtung kommen und erst auf ca. 2 Meter Entfernung(er ist aber vorher schon angespannt). Manchmal funktioniert es „normal“ vorbei zu gehen. Sich beschnuppern lassen/begrüßen möchte er nicht. Er bellt dabei nicht, außer der andere Hund bellt ihn zuerst an.

    Von der Leine lösen möchte ich ihn zur Begrüßung aber auch noch nicht.

    Es wirkt auf mich wie eine Angstreaktion, da er dabei meist hinter oder zwischen meinen Beine geht und nach der Begegnung am liebsten schneller weiter würde.


    Wir versuchen ihn in solchen Situationen nicht extra anzusprechen, sondern uns möglichst normal zu verhalten (mit dem anderen Hundeführer zu sprechen) und ihn sofern er Schutz sucht die Flache Hand auf seine Seite zu legen, damit er weiß er ist nicht alleine. (So die Theorie)

    Mit dem Hund meiner Schwiegereltern, den er kennt, spielt er und zeigt sich im Spielverhalten auch öfter unterwürfig und nicht aggressiv. Ich gehe davon aus, dass sich das mit der Zeit legt, wenn er sich besser eingewöhnt hat und mehr andere Hunde kennengelernt hat.


    Problematischer finde ich allerdings, dass er Besuch bei uns zu Hause anknurrt und bisher sogar einmal geschnappt hat, vor allem für ihn neue Personen und Babys sind ihm unsympathisch. Personen die er bereits kennt (meine Schwiegereltern) werden zwar nicht angeknurrt, berühren lassen möchte er sich aber auch nicht unbedingt. Hier bin ich mir allerdings nicht sicher, ob das noch „nur“ Angst ist, oder ein „Verteidigen“ von Revier, Herrchen usw.

    Wir verfahren jetzt so, dass der Hund von Besuchern so lange ignoriert wird, bis er von selbst kommt. Ideal ist das aber auch nicht, da er sich nach kurzer Zeit zu Frauchen legt und dann natürlich auch nah an den anderen Menschen ist.


    Ich möchte ihm das Knurren nicht verbieten, da wir befürchten, dass er sonst einfach nur nicht mehr knurrt und letztendlich ohne Vorwarnung beißt.

    Außerdem trägt ein „Nein/ Aus“ in einer für ihn eh schon unangenehmen Situation sicherlich nicht dazu bei, dass er sich besser fühlt.


    Den Kontakt mit Fremden verhindern halte ich auch für kontraproduktiv. Überfordern möchte ich ihn nicht, aber wenn 2-3 ruhige Personen zum Kaffee vorbei kommen (ohne Hund) ist das eine normale Alltagssituation an die sich der Hund meiner Meinung nach gewöhnen sollte.


    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Tipps geben? Vor allem zum Knurren ggü. Menschen.


    Wäre es sinnvoll, dass z.B. (erstmal) jeder Besucher ein Leckerlie „mitbringt“ und ihm später gibt, wenn er schnüffeln kommt?


    Den Hund in sein Körbchen legen, solange Besuch da ist funktioniert leider nicht.

    Wir haben einen Käfig, in dem er auch bei mittlerweile geöffneter Tür) nachts schläft oder die Möglichkeit ihn in einen anderen Raum zu sperren - aber ob das sinnvoll ist...


    Viele Grüße!

    • Neu

    Hi


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    • Nach 4 Tagen bei uns hat er angefangen Menschen und Hunde bei Spaziergängen anzuknurren und danach auch Besucher bei uns im Garten/Haus.

      Hunde werden nur angeknurrt, wenn sie in seine Richtung kommen und erst auf ca. 2 Meter Entfernung(er ist aber vorher schon angespannt).

      Klingt beides so, als wäre die Grundursache hier Unsicherheit. Wie geht ihr auf Menschen und andere Hunde zu? Einfach gerade aus oder weicht ihr auch mal bogenförmig aus, schlagt einen anderen Weg ein usw.?

      Wenn euer Knirps bei Hundesichtung schon angespannt ist, würde ich mal darauf achten, ab welcher Distanz er das zeigt. Dann würd ich einfach ausweichen, bevor er überhaupt einen Grund zum angespannt sein hat. Bringt Distanz zwischen euch und den anderen Hund.


      Sich beschnuppern lassen/begrüßen möchte er nicht.

      Ist doch auch okay. Wenn er keinen Kontakt möchte, ist das so. Du möchtest ja auch nicht jedem Hallo sagen oder von jedem Menschen begrüßt werden *g*


      Problematischer finde ich allerdings, dass er Besuch bei uns zu Hause anknurrt und bisher sogar einmal geschnappt hat

      Schickt ihn auf seinen Platz und bindet ihn dort notfalls an. Er hat die Sache nicht zu regeln, es ist euer Besuch, ihr regelt das - der Kleine hat da nix zu melden. Die Idee mit dem "vom Besuch ignorieren lassen" ist gut, würde ich so weiterführen. Zeigt ihm aber, dass er in der Zeit, in der Besuch da ist, auf seinem Platz zu bleiben hat. Da würde ich allerdings erstmal mit kleinen Zeitintervallen anfangen, also so 5-10 min und das dann kontinuierlich steigern.


      Ich möchte ihm das Knurren nicht verbieten, da wir befürchten, dass er sonst einfach nur nicht mehr knurrt und letztendlich ohne Vorwarnung beißt.

      Ich würde das Knurren auch nicht verbieten, da denkst du schon richtig.


      Den Hund in sein Körbchen legen, solange Besuch da ist funktioniert leider nicht.

      Dann müsst ihr das üben.

    • Wenn der Hund euch kaum aus den Augen lässt, dann ist das absolut nichts Positives finde ich.

      Für mich soll ein Hund in der Wohnung rumgammeln und entspannen.


      Warum ein Mini Aussie ?

    • Mein spontanes Gefühl beim Lesen: Er ist total unsicher und kennt vieles nicht. Wo kommt er denn her? Ist er beim Züchter gut sozialisiert wurden und hat verschiedene Menschen und Hunde kennen gelernt?


      Territorialverhalten bei einem 5 Monate alten Hund fände ich sehr früh. Aber ich kenne die Rasse nicht, vielleicht kann jemand anderes was dazu sagen.


      Ansonsten für Sicherheit sorgen, ihn langsam an die Dinge heran führen, Schutz bieten, ihn nicht überfordern. Seid Ihr die Erstbesitzer?

    • Klingt beides so, als wäre die Grundursache hier Unsicherheit. Wie geht ihr auf Menschen und andere Hunde zu? Einfach gerade aus oder weicht ihr auch mal bogenförmig aus, schlagt einen anderen Weg ein usw.?

      Wenn euer Knirps bei Hundesichtung schon angespannt ist, würde ich mal darauf achten, ab welcher Distanz er das zeigt. Dann würd ich einfach ausweichen, bevor er überhaupt einen Grund zum angespannt sein hat. Bringt Distanz zwischen euch und den anderen Hund.

      Erstmal Hallo und vielen Dank für deine Antwort!


      Es hängt von der Situation ab, wir gehen meist im Wald und auf Feldwegen. Wenn ich rechtzeitig vorher sehe, dass uns Menschen mit Hunden entgegen kommen und es die Möglichkeit dazu gibt biegen wir inzwischen vorher ab. Sonst gehen wir gehen wir so normal wie möglich dran vorbei.

      Hier stellt sich mir die Frage, ob man in dieser Situation schneller gehen sollte


      An „bleib“ an seinem Platz arbeiten wir bereits, anbinden ist natürlich erstmal auch eine Option.

    • Zur Situation: Wir haben bei uns seit etwas über einer Woche einen Rüden, 20 Wochen alt, Mini Australian Shepherd.

      Wie und wo hat er vorher gelebt - noch beim Züchter? Hat er da andere Hunde kennengelernt, gleichaltrige Spielkumpel gehabt? Ist der Hund der Schwiegereltern sein einziger Hundekontakt jetzt?


      Dass er im Haus sich noch nicht per Befehl auf seinem Platz festtackern lässt (und erst recht nicht, wenn Besuch da ist) ist verständlich: sowas ist sehr stressig, da der Hund dann dauernd unter Kommando steht. Besorgt euch doch ein grosses Babylaufgitter, legt seine Decke, Wassernapf und ein Kauspielzeug da rein und "parkt" in da drin, wenn Besuch kommt. Auch im Alltag kann das nützlich sein, dass er euch nicht immer folgen kann und nicht immer Zugriff auf euch hat. Trotzdem ist er "dabei".


      Ich kenne nur 2 Mini-Aussies näher: die Hündin sehr unsicher, bellt und knurrt alles an, was ihr unheimlich ist. Hat aber mit geduldigem Training über die Jahre grosse Fortschritte gemacht und an Sicherheit gewonnen. Der Rüde hat kein Problem mit Menschen und würde mit den meisten Hunden gern spielen, ist aber ein Stresskeks und hat sehr wenig Frustrationstoleranz, was sich dann in hysterischem Gebell äussert, wenn er zB an der Leine nicht zu einem andern Hund darf. Beides keine einfachen Hunde, brauchen viel Verständnis und Management.

    • Wenn der Hund euch kaum aus den Augen lässt, dann ist das absolut nichts Positives finde ich.

      Für mich soll ein Hund in der Wohnung rumgammeln und entspannen.


      Warum ein Mini Aussie ?


      Moin, ich habe das „nicht aus den Augen lassen“ nicht als Positives genannt, ich wollte es nur für das Gesamtbild erwähnen.

      Der Mini hat sich durch Zufall (netter Kontakt zum Züchter), als auch aus praktischen Gründen ergeben. (Im Gegensatz zum „normalen“ Aussie passt er mit auf einen der drei Vordersitze im Wohnmobil.)

      Mein spontanes Gefühl beim Lesen: Er ist total unsicher und kennt vieles nicht. Wo kommt er denn her? Ist er beim Züchter gut sozialisiert wurden und hat verschiedene Menschen und Hunde kennen gelernt?


      Territorialverhalten bei einem 5 Monate alten Hund fände ich sehr früh. Aber ich kenne die Rasse nicht, vielleicht kann jemand anderes was dazu sagen.


      Ansonsten für Sicherheit sorgen, ihn langsam an die Dinge heran führen, Schutz bieten, ihn nicht überfordern. Seid Ihr die Erstbesitzer?

      Auch dir Hallo,


      er kommt vom Züchter und ist zumindest was Menschen und auch Kinder angeht ausreichend sozialisiert worden. Ich habe aber inzwischen auch den Eindruck, dass er wenig Kontakt mit Hunden außerhalb seiner Familie hatte.


      Das ist auch unser Plan aktuell. Nicht zu sehr rausnehmen aus, aber nicht zu viel auf einmal.

      Ja wir sind die Erstbesitzer.


      naijra :


      Hallo,

      bis jetzt ist der Aussie der Schwiegereltern der einzige Hundekontakt außer kurzen Begegnungen beim Gassigehen.

      Dienstag wollten wir schauen, wie er sich mit der Retrieverhündin meines Vaters verträgt.


      Theoretisch gibt es fast nebenan Welpenschule und Junghundetreff - da wollten wir mal vorbeischauen und vorsichtig schauen, ob eine Gruppe von quirligen Hunden nicht doch etwas viel ist.


      Das Laufgitter ist eine gute Idee.

    • Sucht euch ne gute Hundeschule oder Hundetrainer ... dass n Aussie (ob mini oder nicht) fremde Menschen und Hunde nicht grade mega toll findet ist nichts ungewöhnliches ... gepaart mit unsicherheit ist das natürlich doof.


      Wenn er bei Besuch nicht auf dem Platz bleibt, dann binde ihn an, nutz ne Box oder trenn n anderen Raum mit Kindergitter ab.


      Mein Rüde kommt mit komplett fremden Besuch auch heute gar nicht zusammen, der kommt ins Hundezimmer und gut ist. Er würde auf seinen Platz bleiben, aber er will eh keinen Kontakt von daher. Mit Besuch der öfters kommt wurde er in ruhe bekannt gemacht.

    • Bei uns gab es echtes Territorialvehalten schon mit 4,5 Monaten, ein anderer Dobi Rüde hatte erst mit 1,5 jahren angefangen. Das kann schon sein und ist individuell unterschiedlich. Ein Australian Shepherd ist auch u.a. ein ressourcenbewusster Wachhund, verwunderlich wäre es nicht.

      Ich würde mit Kindergitter einen Bereich abtrennen. Kekse würde ich wenn werfen, Der Hund darf sich darauf verlassen, dass die selber Abstand halten und soll sehen, dass ihr euch ausreichend kümmert.

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