Gastritis? Magengeschwür? Futtermittelunverträglichkeit? Sodbrennen?

  • Guten Morgen,


    wir waren Freitag im Hundebedarfshop unseres Vertrauens. Die Besitzerin ist gelernte Tierarzthelferin und hat sehr viele anerkannte Seminare und Fortbildungen zum Thema Ernährung belegt. Sie unterstützt uns bei der Ausschlussdiät.

    Von ihr haben wir auch den Tipp bekommen, den Magen-Darm-Trakt durch Weihrauchkapseln zu unterstützen. Die sind allerdings nicht günstig, sodass wir uns ersteinmal darüber informieren möchten. Habt ihr das schonmal gehört oder eigene Erfahrungen damit?

    Außerdem hat sie uns empfohlen, ein Darm beruhigendes Medikament vom Tierarzt zu holen. Irgendwas mit *izid?! Da müsste ich nochmal nachhaken...

    Vom Royal Canin Anallergenic oder Hypoallergenic Futter hält sie übrigens auch überhaupt nichts. Wir haben uns die Inhaltsstoffe noch einmal genau angeguckt und möchten da auch wirklich nur im äußersten Notfall bei bleiben...


    Freitag haben wir dann Ulmenrinde und Prednisolon gegeben und 4x täglich gekochtes Hähnchen aus der Dose der Firma RopoDog gefüttert. Emil hat sich sooo gefreut!

    Unsere Freude war jedoch nur von kurzer Dauer, da der Arme sich Samstagabend das erste Mal seit Wochen wieder übergeben musste. Nur einmal, erstmal kaum Grund zur Sorge. Aber gestern hatte er wieder Bauchschmerzen und ihm war übel. Alle Symptome wieder da :(.


    Das deutet natürlich tatsächlich auf eine Futtermittelunverträglichkeit hin... Gut, dann ist es wenigstens keine anatomische Ursache wie Niere , Leber o.ä. ... Aber dennoch unschön! Vorallem mache ich mir Sorgen, was er denn noch verträgt, wenn schon gekochtes Hähnchen nicht mehr problemlos verdaut werden kann und er hat schon bedenklich abgenommen...! Sind jetzt kurzfristig wieder auf das Anallergetic Futter umgestiegen und möchten es als nächstes mit Pferd oder Hirsch (gekocht) testen. Sollte das auch nicht von Erfolg gekrönt sein, habe ich schon an Kartoffeln mit Rinderbabybrei gedacht um wirklich langsam einzusteigen...


    Drückt bitte die Daumen :)

  • Ich würde ja ausschließlich Royal Canin geben und von der Verkäuferin überhaupt nichts halten, aber das ist dann wohl Ansichtssache.

  • Guten Morgen,


    unsere Tierärztin sagte, dass gerade Huhn (bzw. Geflügel) eines der häufigsten Allergene beim Hund wäre.

    Wir haben - das war ja Deine Frage - es so festgestellt, dass Trockenfutter mit Geflügel (vor allem aber Huhn) maximal 2 Wochen gefressen wird, danach fängt er an zu "mäkeln" und wenn man ihn "zwingt" es weiter zu fressen, treten augenblicklich alle Symptome auf: Durchfall, Erbrechen, Futterverweigerung, Abnahme ...

    Und wir haben verschiedene Sorten Trockenfutter mit Geflügel / Huhn durch. Am schlimmsten war es mit Hills i/d, das gab nach 10 Tagen blutige-schleimige Durchfälle.

    Josera bescherte uns "nur" Durchfall und Sodbrennen.

    Gebarft hatten wir ja auch eine Zeit, da hat er das Huhn aber auch nicht gut vertragen und damit fing dieser ganze Mist eigentlich erst an.


    Momentan füttern wir aus dem Fressnapf Premiere Sensitive Meat Dosen (Rind/Kartoffel) und Premiere Grain Free Sensitive Rind Kartoffel (Trockenfutter). Das ist echt nicht mein Wunschfutter (von den Analyse-Werten), aber irgendwann musste ich einsehen, dass ich nicht das Etikett füttere, sondern den Inhalt. Seit Wochen haben wir hier endlich einen Hund mit Appetit, kein Durchfall und kein Sodbrennen mehr.


    Ihr solltet wirklich eine vernünftige Ausschlussdiät machen und wenn er mit einem Futter klar kommt, dann würde ich da auch erstmal eine ganze Weile bei bleiben. Vor allem nichts zwischendurch geben, sondern den Magen-Darm zur Ruhe kommen lassen.

    Medikamentös würde ich den Magen nicht "beruhigen". Das sind in der Regel alles so Medikamente wie Omeprazol oder Ranitidin. Kosten den TA nicht viel und der Hundehalter ist erstmal beruhigt. Dabei machen die Dinger total blöde Nebenwirkungen und von Ranitidin hab ich neulich noch gelesen, dass es sogar zum Teil vom Markt genommen wurde / wird.


    Außerdem ist eine Ausschlussdiät schwierig, wenn Du zu viele Faktoren veränderst.

    Gute Besserung weiterhin :)

  • Freitag haben wir dann Ulmenrinde und Prednisolon gegeben und 4x täglich gekochtes Hähnchen aus der Dose der Firma RopoDog gefüttert. Emil hat sich sooo gefreut!

    4 Mal war vielleicht auch ein wenig übers Ziel hinausgeschossen ... bei einem Hund mit so einer Problematik würde ich solche Geschichten immer über sehr geringe Mengen angehen und dem Körper Zeit geben sich einzustellen.

    Hintergrundinfos: Wir barfen Emil seit zwei Jahren morgens und abends. Das hat er (sonst immer?) gut vertragen. Wir achten auf abwechslungsreiches, hochwertiges Futter.

    Ich denke, Ich habt Euch das Problem selbst geschaffen. "Abwechslungsreich" heißt für den Verdauungstrakt, dass er sich permanent mit neuen Stoffen auseinandersetzen muss. Die meisten Hunderassen sind darauf überhaupt nicht selektiert! Besser ist es bei ein bis zwei Tierarten zu bleiben und da relativ "gleich" zu füttern.


    War das zudem noch Gewolft? Dann ist das noch schlechter. Damit der Hund die gigantische Oberfläche von Gewolftem mittels Magensäure desinfizieren kann, damit all die Keime abgetötet werden, braucht der Hund eine viel größere Menge an Magensäure als er vermutlich hat. Insofern geht das hier genau in die falsche Richtung:

    Die wurde dann durch Opremazol gehemmt.

    Bekommt er das noch? Wenn nein, wie lange habt ihr das gegeben? Wurdet ihr über die negativen Folgen des Medikaments aufgeklärt? Eine Reduktion der Magensäure öffnet Erregern Tür und Tor. Die meisten Hunde (und Menschen) haben eher einen Mangel an Magensäure. Der Magen versucht durch permanente und (viel zu lange) Umwälzung die Nahrung zu benetzten. Das überfordert die Magenschleimhaut und drückt den Kram in die Speiseröhre hoch - Sodbrennen ist die Folge. Außerdem macht das Mittel einen ganz üblen Reboundeffekt. Der kann Wochen, wenn nicht sogar Monate andauern!


    Sinnvoll ist es tatsächlich kleine Portionen über den Tag zu verteilen, damit die Magensäure das packt. Nicht, damit der Magen permanent voll ist ... Das Fertigfutter verträgt er vermutlich, weil die Keime keine Chance haben - Haltbarmachung sei Dank. Wenn Du das Futter wieder selber machen willst, dann solltest Du diesen Weg einschlagen: Also das Futter so "behandeln", dass es maximal keimfrei ist, möglichst wenig Durcheinander (gilt nicht nur fürs Fleisch!) und für ausreichend Magensäure sorgen.


    Ulmenrinde finde ich übrigens auch sehr sinnvoll.

  • Füttert ihr immer noch Cortison?


    Das schon arg lang, und der Sinn erschließt sich mir immer noch nicht.

    Wir schleichen es aus. Den Sinn sehe ich auch weiterhin nicht. Es hieß "sicherheitshalber" als ich nachhakte. Das war ja ehe schon eine sehr geringe Dosis und jetzt gibt es noch 10 Tage lang jeden zweiten Tag 5mg Prednisolon um es nicht abrupt abzusetzen.


    War das zudem noch Gewolft?

    Nein, gewolft war es nicht. Praktischerweise mochte er die Konsistenz sowieso nicht.

    Es ist wirklich nicht einfach, eine vernünftige Ernährung anzubieten bei den zahlreichen verschiedenen Meinungen der Ärzte, Ernährungsberatungen und Mister Google in Verbindung mit dem Individuum Emil thinking-dog-face





  • (Entschuldige die seltsame Formatierung, der PV will plötzlich nicht mehr wie ich...):

    Nein, er bekommt kein Oprem mehr. Das haben wir sofort abgesetzt als wir den Zusammenhang - leider erst nach einer Woche - festgestellt haben, dass es ihm davon viel schlechter ging, er sich (nur) in der Zeit als wir das gegeben haben, übergeben musste.

    Wir hatten die Verschlechterung zunächst auf die Wurmkur geschoben, die wir verabreichen sollten um die Magen-Darm-Problematik durch Parasiten auszuschließen. Würde ich by the way auch nicht noch einmal geben...

    Leider wurden wir nicht über die möglichen Nebenwirkungen aufgeklärt.

    Die wurde dann durch Opremazol gehemmt.

    Bekommt er das noch? Wenn nein, wie lange habt ihr das gegeben? Wurdet ihr über die negativen Folgen des Medikaments aufgeklärt?

  • Gebarft hatten wir ja auch eine Zeit, da hat er das Huhn aber auch nicht gut vertragen und damit fing dieser ganze Mist eigentlich erst an.

    Interessant, Emil hat Geflügel auch nur "notfalls" gefressen... Hinterher ist man immer schlauer frowning-dog-face

    aber irgendwann musste ich einsehen, dass ich nicht das Etikett füttere, sondern den Inhalt.

    Der Hund von meinen Schwiegereltern wurde jahrelang nur von Möhren und Kartoffeln ernährt nachdem eeewiiig rumgedoktort und probiert wurde. Man kann halt nichts erzwingen, auch, wenn man kein gutes Gefühl bei der Ernährungsweise hat frowning-dog-face...

    Ihr solltet wirklich eine vernünftige Ausschlussdiät machen und wenn er mit einem Futter klar kommt, dann würde ich da auch erstmal eine ganze Weile bei bleiben.

    Wenn ich mal wüsste, was "eine vernünftige Ausschlussdiät" ist thinking-dog-face ... Sooo viele Meinungen und Hintergründe... Ich habe jetzt auch mehrfach gelesen, dass man mindestens 12 Wochen bei einer Proteinquelle bleiben soll, die gut vertragen wird bis man die nächste (dazu) testet.

  • Lysaya:

    Bei Bactisel (so hieß das Mittel zur Darmberuhigung, das ich meinte) handelt es sich um ein Futterergänzungsmittel, vorrangig zur Abwehr von Fremdkeimen.

    Das ist mit Opremazol und ähnlichem nicht zu vergleichen. Davon hält unsere "Ernährungsberaterin" nämlich auch rein garnichts.


    Zusammensetzung:

    Traubenzucker, Molkepulver (teilentzuckert), Maisstärke, Pflanzenöl (Sonnenblumenöl)

    Inhaltsstoffe:

    Rohprotein 1,3%, Rohfett 1%, Rohfaser 0,2%, Rohasche 2,6%

    Zusatzstoffe (je kg):
    Enterococcus faecium NCIMB 10415** 100x109 KBE***, Vitamin A 150.000I.E., Vitamin D3 1.500I.E., Vitamin E 1.000mg, Zitronensäure 300mg** Durch Ausnahmegenehmigung des BML vom 11.02.1992 als mikrobieller Zusatzstoff zur Stabilisierung der Darmflora für Hunde und Katzen zugelassen.*** Koloniebildendee Einheiten

    (Quelle Shop-Apotheke)

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