Zu viele Trainer verderben den Hund?

  • Das ist erst mal völlig normal, die Frage ist eben wie man da rangeht. Was zum Beispiel bei meinem kleinen Krümel viel besser funktioniert hat als ein "schau" abfragen: Einen Bogen laufen anbieten, und beim kleinsten Anzeichen das er das mitmacht "wegloben". (Ok, ich hab auch das Glück dass er verfressen ist.) Das funktioniert natürlich anfangs noch lange nicht in jeder Entfernung, zuerst muss der Abstand ausreichend sein. Hat aber mit der Zeit durch die doppelte Belohnung - Abstand gewonnen, und dann noch Lob und Kekse oben drauf - dazu geführt, dass wir mittlerweile eine recht sichere Ausweichbewegung drauf haben. Und dadurch, dass er nun weiß es gibt eine Alternative, ist der Stress von vornherein schon nicht mehr so hoch. Aber: Das hat für den Krümel funktioniert, ein anderer Hund braucht vielleicht eine ganz andere Alternative!


    Generell finde ich den Vorschlag, da mal bei M. Cordt anzufragen, eine super Idee. :nicken:

  • Natürlich, wenn er das bisher gezeigt hat hab ich, doof gesagt, ne Party gefeiert. Also nicht wirklich aber Lob, Lob, Lob, Belohnung alles was ihm vermittelt, dass das genau das richtige ist. Gestern als er den Blick abgewendet hat, hat sie auch gesagt loben, loben, loben.

    Ich verstehe nicht so genau was wie belohnt wird. Kannst Du das noch mal aufdröseln?

    Als Beispiel: wenn Marley jemand Neues aus unserem Freundeskreis kennen lernt. Wenn er ruhig ist gehen wir gemeinsam an der Leine zu der Person hin und er darf kurz schnüffeln. Inzwischen sind wir soweit, dass er sich nach ein paar Sekunden abwendet und dann nehme ich ihn einladend raus aus der Situation. In dem Moment wenn er sich abwendet „suuuuuper, klasse“ in dem Moment wenn er mit mir mitkommt wieder „suuuuuper, klasse und Belohnung in Form von Futter. Futter noch so nah stehen bei der Person würde ihm zum Beispiel noch stressen weil er sich einerseits aufs Leckerlie konzentriert aber andererseits die Person auch nicht länger aus dem Auge lassen will wenn’s so nah ist. Deswegen erstmal wieder Distanz rein und dann Futter Belohnung.


    Wie genau das dort im Training wäre weiß ich nicht. War gestern ja alles theoretisch


    Aber mal eine doofe Frage. Habe grad mal geschaut. Wir hätten zu Dir ca 2 Stunden Fahrzeit. Wenn du Zeit und Lust hast würde ich ihn auch gern von Dir anschauen lassen. Wenn wir natürlich 10 einzelstunden bräuchten wäre die Entfernung zu weit aber vielleicht könntest du uns auch bei 1,2,3 Terminen Tipps an die Hand geben? Oder wäre das kontraproduktiv oder gar nicht erst sinnvoll?

  • Schade, keine Ahnung ob das wirklich für bestimmte Situationen seine Daseins Berechtigung hat (über kämpfende Hunde soll man ja auch einen Eimer Wasser schütten) aber die Lösung für alles und der einzige Ansatz kann es doch eben nicht sein :ka:

    Im Sommer sicher gut...... dann hat man kämpfende nasse Hunde..... schön erfrischt.

  • Als Beispiel: wenn Marley jemand Neues aus unserem Freundeskreis kennen lernt. Wenn er ruhig ist gehen wir gemeinsam an der Leine zu der Person hin und er darf kurz schnüffeln. Inzwischen sind wir soweit, dass er sich nach ein paar Sekunden abwendet und dann nehme ich ihn einladend raus aus der Situation. In dem Moment wenn er sich abwendet „suuuuuper, klasse“ in dem Moment wenn er mit mir mitkommt wieder „suuuuuper, klasse und Belohnung in Form von Futter. Futter noch so nah stehen bei der Person würde ihm zum Beispiel noch stressen weil er sich einerseits aufs Leckerlie konzentriert aber andererseits die Person auch nicht länger aus dem Auge lassen will wenn’s so nah ist. Deswegen erstmal wieder Distanz rein und dann Futter Belohnung.

    Mmh. Mir ist das zu konfus, zu großschrittig und vor allem ist für den Hund dabei quasi die Auflage, den Mensch begrüßen zu müssen, um an die Belohnung zu kommen (Futter und Distanz). Ich würde auch eher ruhige belohnen und das Futter nicht als Konfliktherd in der Hand zurückhalten, sondern rausnehmen, reinstecken - zum richtigen Zeitpunkt. Ich glaube, der Trainingsaufbau ist viel zu großschrittig für Deinen Hund und das Begrüßen müssen, finde ich ungünstig. Wenn wirklich HSH drin ist - die kommunizieren in sehr feinen Nuancen und genau dieses feine braucht es eben auch im Training.

  • Die Vorschläge der Trainerin sind fast eins zu eins wie bei uns. Nur das "Schau" sehr schnell raus war, weil es in vielen Situationen nicht funktioniert, mir zu doof war und mein Hund dafür zu tief ist. Stattdessen haben wir eine Art an meiner Wade orientieren, Wende, Bogen (rechts, links), Richtungswechsel (links rechts weiter).


    Aber was mir bei euch noch fehlt ist die Arbeit an der Emotion als solche. Sonst habt ihr nur Management for live. (Wir arbeiten zu 70% an den Emotionen und zu 30% mit Management) Für den Anfang klingt das allerdings viel schöner als die vorherige Variante. Das dauert mit der Umstellung bestimmt ein wenig. Viel Erfolg dafür!

  • Gibt es für den Hund eigentlich irgendein Feedback, wenn er sich die Dinge ruhige anschaut und abwendet?


    Ich bin ja nicht so der Fan von diesem, der Hund muss seinen Mensch anstarren ... aber, wenn man es hinbekommt, kann es als lebenslanges Management funktionieren. Ich will halt immer mehr als Management ...

    Ich persönlich finde das "Schau" für einen unsicheren Hund sehr schwer. Er müsste dann ja die "Bedrohung" aus den Augen lassen !





    Ich habe mit markern fürs andere Hund angucken gearbeitet , erst wird ins gucken reingemarkert dann wenn der Hund sicherer geworden ist kann und wird er sich allein abwenden.

  • Ich persönlich finde das "Schau" für einen unsicheren Hund sehr schwer. Er müsste dann ja die "Bedrohung" aus den Augen lassen !

    Ich trainiere darüber daher gar nix. Ich habe das noch nie als durchschlagenden Erfolg erlebt. Es ist eine pure Managementmaßnahme, die dem Hund meist mehr Stress als Nutzen bereitet ... es kommt in meinem Unterricht eigentlich überhaupt nicht vor.

  • Als Beispiel: wenn Marley jemand Neues aus unserem Freundeskreis kennen lernt. Wenn er ruhig ist gehen wir gemeinsam an der Leine zu der Person hin und er darf kurz schnüffeln. Inzwischen sind wir soweit, dass er sich nach ein paar Sekunden abwendet und dann nehme ich ihn einladend raus aus der Situation. In dem Moment wenn er sich abwendet „suuuuuper, klasse“ in dem Moment wenn er mit mir mitkommt wieder „suuuuuper, klasse und Belohnung in Form von Futter. Futter noch so nah stehen bei der Person würde ihm zum Beispiel noch stressen weil er sich einerseits aufs Leckerlie konzentriert aber andererseits die Person auch nicht länger aus dem Auge lassen will wenn’s so nah ist. Deswegen erstmal wieder Distanz rein und dann Futter Belohnung.

    Mmh. Mir ist das zu konfus, zu großschrittig und vor allem ist für den Hund dabei quasi die Auflage, den Mensch begrüßen zu müssen, um an die Belohnung zu kommen (Futter und Distanz). Ich würde auch eher ruhige belohnen und das Futter nicht als Konfliktherd in der Hand zurückhalten, sondern rausnehmen, reinstecken - zum richtigen Zeitpunkt. Ich glaube, der Trainingsaufbau ist viel zu großschrittig für Deinen Hund und das Begrüßen müssen, finde ich ungünstig. Wenn wirklich HSH drin ist - die kommunizieren in sehr feinen Nuancen und genau dieses feine braucht es eben auch im Training.

    Aber es ist ja kein müssen. Wenn’s nach ihm geht würde er jede Person sofort unter die Lupe nehmen. Ich halte ihn ja eigentlich nur so lange zurück bis eine gewisse Ruhe drin ist damit ich dann ruhiges verhalten belohnen kann. Es wäre ja auch selbst belohnend wenn ich ihn bellend zur Person lassen würde. Futter ist nicht in der Hand. Habe einen Beutel um mit Reißverschluss. Futter hole ich erst raus wenn’s auch direkt im Hund Landet. Und er sieht es auch vorher nicht. Also für ihn ist das keine Aufgabe damit er Belohnung als Ergebnis bekommt. teilweise lege ich es vorher auch da hin wo ich dann mit ihm hin gehe und nehme es da dann

  • Aber es ist ja kein müssen.

    In Deinem Kopf. Im Kopf des Hundes vermutlich schon. es steht ja nicht nur die Belohnung von Dir dahinter, sondern zudem noch der innere Drang. Also muss er das tun aus seiner Sicht.


    Wie gesagt, ich würde das so nicht trainieren.

    Habe einen Beutel um mit Reißverschluss.

    Das ist sehr ungeschickt. Im Aufbau muss Futter schnell und unkompliziert greifbar sein.


    teilweise lege ich es vorher auch da hin wo ich dann mit ihm hin gehe und nehme es da dann

    Ja, also muss er die Verhaltenskette abspulen um die Belohnung zu bekommen.

  • flying-paws wie gesagt ich bin gerade einfach auf der Suche nach Methoden Dir Erfolg versprechen und Trainern dazu die uns das nötige Wissen und Praxis dazu vermitteln können. Ich bin ganz ehrlich, mir ist mein Geld zu schade um es bei einer hundeschule zu lassen die ein gewisses Geld nimmt aber der Erfolg nicht eintreten wird. Auf lange Sicht ist naturlich das Ziel so wenig Management wird möglich so viel wie nötig. Jetzt wieder in die Richtung zu trainieren die jetzt schon zu 100% nur in dauerhaftem Management endet ist eigentlich nicht das was ich möchte.

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