Wie transparent ist die Rassehundezucht wirklich?

  • Wenn die jungen Malis o.ä. zum ersten Mal auf den Platz gehen und der Helfer winkt ein Mal mit dem Welpenkissen wissen die sofort worum es geht: reinbeißen, nicht mehr loslassen, darum kämpfen und sich dann feiern wenn man die Beute gewonnen hat, viele können sich beim ersten mal schon hinsetzen, die Beute ruhig halten und einen ordentlichen Triebwechsel machen.


    Mein Dödel fand den animierenden Helfer erstmal lustig und ist einfach mal mitgehopst. Dass da was zum reinbeißen ist musste man ihm erklären. Sich wirklich anstrengend um die Beute zu bekommen .... hmm, nö. Wenn der nette Mann sie nicht hergeben will soll er sie halt behalten. Dass man es nicht sofort wieder ausspuckt sobald man das Kissen gewonnen hat war ihm auch erstmal unverständlich. Wieso auch, bewegt sich ja nicht mehr, langweilig.

    All die Basics die bei den richtigen Sporthunden innerhalb weniger Einheiten einfach drin waren mussten wir uns über Wochen erarbeiten und auch dann war es oft einfach nur so lala. Ich muss dazu sagen, neben der mangelnden Veranlagung habe ich es auch versäumt ihn im ersten Jahr zu fördern weil ich keinen Verein hatte. Jemand mit mehr Erfahrung könnte sicher mehr aus ihm rausholen und könnte ich die Zeit zurückdrehen würde ich mit meinem Wissen von heute vieles anders machen.


    Ich habe ihn über den Sommer jetzt erstmal pausieren lassen und viel mit ihm gespielt und versucht an den Basics zu arbeiten. Im Winter versuchen wir nochmal in anzuhetzen, ich lasse dazu auch einen Rassekenner drauf schauen.

    Wenn dann aber immer noch so wenig kommt, dann lasse ich es. Ich habe keine Lust jahrelange Arbeit reinzustecken nur um ihn mit Hängen und Würgen zur 1 zu bringen während die jetzigen Maliwelpen zu dem Zeitpunkt schon in Vorbereitung auf die 3 sind o.ä.

    Dann wechseln wir lieber ins Obedience oder etwas anderes was ihm mehr liegt bzw wo ich seine Defizite besser ausgleichen kann.



    Er ist ein toller Hund, ich liebe alles an ihm und würde ihn jederzeit wieder nehmen. Da wäre es schön blöd ständig frustriert zu sein weil er eine Leistung für die er gar nicht gedacht war nicht bringt bzw bringen kann. Das ist unfair dem Hund gegenüber.


    Hätte ich vor dem Kauf geplant ins IGP einzusteigen, dann wäre es nicht dieser Hund geworden.

    Hatte ich aber nicht - jetzt kam der Wunsch auf, wir haben es probiert und wenn es im Winter klappt freue ich mich, aber wenn nicht ist es auch okay. Dann bleibe ich bei der UO und gut ist es.

  • Die Frage hier ist halt - ist es wirklich IGP das du willst?

    Oder "nur" nen Hund zum in den Sport schnuppern ?

    Davon würd ich (!) auch abhängig machen wo die Reise hingeht. Prioritäten setzen .

  • Zum AT kann ich nix sagen, vom denen gab ich im Sport schlicht keine Ahnung.


    Beim HZ kann es dir halt wirklich passieren, dass die außer an der Leine ziehen und gucken gar nix können und sich auch für nix begeistern lassen.

    Spielzeug? Ja wenn es fliegt vielleicht mitlaufen, aber reinbeißen und festhalten? Och nö...

    Futter? Hm, jetzt nicht, vielleicht Mittwoch.


    Klar gibts auch andere, aber was ich zur Zeit so sehe, was in Anfängerhänden landet, kann man die meisten bei der Arbeit wirklich ausstopfen und da ist schon ne BH was für absolute Enthusiasten.

    Was aber im Umkehrschluss nicht heißt, dass die auch zu Hause so treudoof sind. Fremde Hunde angiften und raufen können sie alle.

  • Spannend .

    Die (wenigen !) HZ die ich ausm Sport kenn sind bis auf eine die wirlich seeeeehhhhr weich und mimimi ist schon ok. UO / Spielen/Futter , cool. Natürlich nicht SO wie man das bei LZ DSH, Herder, Mali kennt aber völlig ausreichend für solide OG Prüfungen im IGP/Obedience. Halt eher kein WOW Effekt. Und grade der SD ist/war da schon viel Aufwand zwecks Griffen etc , wie auch bei den Plüschbelgiern die ich kenn.

  • @Syrus Danke! Jetzt kann ich mir das vorstellen.

    Aber der Riesenschnauzer an sich wird ja sehr selten in der Vielseitigkeit geführt, das ist mir damals bei meiner Gebrauchshund-Recherche nämlich aufgefallen. Die Riesen fand ich nämlich auch sehr hübsch.


    Aber, und da bin ich auch deiner Meinung: Der Sport wäre eben nur das Tüpfelchen auf dem "I". Ich würde wegen Untauglichkeit weder weinen noch den Hund abgeben. Mir ist natürlich wichtiger, dass der Hund alltagstauglich ist.

    Und wenn der Sportler-Hund erst die Kinder nebenan frisst und sich beim Wandern in die Hüttenwirtin verbeißt und an einem Lazy Sunday das Sofa schreddert, wäre das für mich wesentlich schlimmer als noch so einen liebenswerten Trottel im Haus zu haben.




    Ich hatte den Eindruck, dass die ATs zumindest ab und an mal noch auftauchen.

    Beschränkt man sich auf die Nicht-Exoten bleibt ja nur der DSH übrig, wenn man keinen Belgier will, oder?

  • Ich denk jetzt mal an die letzten HZ bei uns im Verein...


    Von fünfen hat eine ne ganz ordentliche BH gemacht , einer hat sie zumindest bestanden. Einer hat endgültig aufgegeben und zwei Arbeiten noch dran, wobei da auch eher schwarz aussieht.

    Den einen haben wir jetzt so weit, dass man ihn belohnen kann, der hat erstmal spielen gelernt, da könnte es noch was werden, der andere... kein Kommentar

  • Spielzeug? Ja wenn es fliegt vielleicht mitlaufen, aber reinbeißen und festhalten? Och nö...

    Futter? Hm, jetzt nicht, vielleicht Mittwoch.

    Ich fange glaub echt einfach mit der Bracke beim Schäferhundverein an. Wir werden da gar nicht auffallen. Reinbeißen und festhalten kann er nämlich. Er lässt es halt los, wenn du es willst.


    Aber mal ernsthaft: Das Fazit aus diesem Thread ist für mich jetzt:


    Ein Sporthund für den Anfänger, der auch den Alltag mitmacht, bekomme ich bei den Gebrauchshunden gar nicht.


    Von fünfen hat eine ne ganz ordentliche BH gemacht

    Echt jetzt? Aber selbst mein Clown hat die damals bestanden. Das kann doch nicht sein. Die müssen doch alle den Rassestandard erfüllen. Du schockst mich jetzt.

  • Ich hatte den Eindruck, dass die ATs zumindest ab und an mal noch auftauchen.

    Du hast doch demnächst den Termin bei der AT-Züchterin.

    Unterhalte dich mal mit ihr, sie ist eingefleischte Hundesportlerin, Trainerin und bildet unter anderem auch Schäferhunde für den Polizeidienst aus.

    Sie kann es dir genau erklären, auch, daß du, wenn du den Extremhund im Hundesport haben möchtest, dann die meiste Zeit auf dem Hundeplatz verbringen müßtest, sechs Tage die Woche Minimum. Von nix kütt halt nix. ;)

  • Geckolina : Wenn Du von "Vielseitigkeitssport" schreibst, muss ich immer an Reitsport denken.


    An die anderen: Kennt ihr diesen Begriff bzw. nutzt ihr den? Ich kenne die Begriffe Gebrauchshundesport (GHS), IPO, IGP, VPG (das wäre aber dann Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde) - aber "Vielseitigkeitssport" habe ich tatsächlich noch nie gehört. Ist das ein regionales "Ding"?

  • Alltag ist halt immer individuell und ne Frage dessen wie man managen möchte / was man sich und Hund antun will.

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