Wie transparent ist die Rassehundezucht wirklich?
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Die hat was gemacht? Wie krass ist das denn bitte??
Und mal hinzugefügt - wenn man selbst einen Hund hat mit einer schweren Erkrankung, dann ist das tragisch, ja. Über Foren wird man höchstwahrscheinlich auch Leute finden mit dem selben Problem. Das ist der Vor- und der Nachteil des Internets. Das heisst aber einfach auch noch nicht, dass es hier wirklich ein wahnsinniges genetisches Problem gibt und Züchter einem etwas verheimlichten wollen.
Danke!
Ich hab ja einen Hund mit einer beschissenen Krankheit.
Ich bin in einer Gruppe (extra fuer meine Rasse) in der Menschen aus der ganzen Welt sind. Zuechter, Halter, Leute die Unmengen (!) an Hunden kennen und Menschen deren Passion es ist, sich in diese Themen richtig reinzuarbeiten (nicht nur die ersten 2 Googleergebnisse lesen, sondern alles was es an aktuellen Forschungsergebnissen gibt usw.). Und dort wird sehr ehrlich mit Erkrankungen umgegangen (ist eine Gruppe fuer/wegen genetischen Erkrankungen meiner Rasse). Dort (und bei anderen Experten) hab ich nach weiteren betroffenen Hunden gefragt. Gefunden habe ich exakt 2 (+ 2 Hunde einer anderen Rasse) und einen weiteren Hund, bei dem vom TA des Vorbesitzers was anderes diagnostiziert wurde, der aber mAn ebenfalls SRMA hat.
Das macht also ganze 3-4 Hunde unter extrem viel Hunden einer Rasse mit dieser Erkrankung. 2 sind verwandt, ansonsten gibt es keine Verwandtschaft (ausser die uebliche, die man innerhalb einer Rasse hat).
Ja, die Zuechter rennen nicht rum und erzaehlen, dass diese 3-4 Hunde diese Krankheit haben. Wieso auch? Es sind Ausnahmen, wie sie immer vorkommen koennen. Da wird nichts verheimlicht, aber diese 3-4 Hunde stellen eben nicht mehr als Ausnahmen dar! Es ist kein Problem der Rasse!
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Ich muss gestehen, ich finde es spannend, dass bei jedem Problem, das bei Rassehunden auftritt, dem Züchter anscheinend per se erstmal böse Absicht unterstellt wird. Woher kommt diese Einstellung eigentlich?
Auch Züchter sind Menschen, manche machen Fehler, manche haben auch schlicht und ergreifend Pech.
Das ist richtig. Genauso, wie es viel zu einfach ist, Käufern Dummheit und Ignoranz vorzuwerfen, ist es nicht richtig, Züchter generell zu verteufeln. Viele Züchter, und zwar inner- und ausserhalb des VDH, versuchen, das 'Richtige' zu tun.
Eines der grossen Probleme ist aber, dass so schwammig bleibt, was denn das 'Richtige' ist. Geht es darum, eine Rasse möglichst erbrein (lies so homozygot wie möglich) zu halten? Oder wäre es wichtiger, dass eine Rasse gesund bleibt? Oder doch lieber sehr lange lebt? Ist das Ziel, dass die Rasse als unkomplizierter Familienhund gehalten werden kann oder eben doch eher zum Sportcrack wird?
Was mir aber grosse Bauchschmerzen bereitet, sind die auf Biegen und Brechen geschlossenen Zuchtbücher und aber vor allem die nach wie vor tolerierte enge Linienzucht. Diese Art von Zucht dünkt mich unethisch: weil sie nachweislich gesundheitlich belastetere Tiere hervorbringt, weil sie mittlerweile unnötig ist, weil sie auch zukünftige Generationen gefährdet indem der Genpool unweigerlich immer kleiner werden muss und weil wir, trotz allen besseren Wissens, immer noch genau gleich damit weitermachen. Und, um den Bogen zum Thema zu schlagen, weil Gesundheitsergebnisse und reale Verwandtschaftsgrade trotz aller Reglementierungs- und Testbemühungen nach wie vor zu intransparent und Interessierte, Halter und Züchter zu uninformiert über deren Auswirkungen auf die Population im Allgemeinen sind. Es geht dabei ja nicht um den einzelnen Hund und ob's einen selber (bzw. den eigenen Hund) erwischt hat oder nicht, sondern die Hundezucht im Allgemeinen. Inzuchtdefekte lassen sich eben nicht einfach nur an Krankheit X oder Anfälligkeit für Leiden Y festmachen. Da geht's auch um Fruchtbarkeitsprobleme, geringere Fitness, schwache Immunsysteme und Krankheitsanfälligkeit im Allgemeinen.
Ich bin da auch persönlich in einer echten Zwickmühle. Ich ehrlich weiss nicht, was ich Leuten, die einen Hund kaufen möchten - und damit habe ich mehrfach wöchentlich zu tun - guten Gewissens anraten sollte. Soll's ein Rassehund sein, schicke auch ich die Leute trotz aller Vorbehalte meist zum VDH. Bessere Alternativen zu finden ist schwierig. Nun, die Welt ist eben leider öfters mal komplexer, als einem lieb ist.
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Was mir aber grosse Bauchschmerzen bereitet, sind die auf Biegen und Brechen geschlossenen Zuchtbücher und aber vor allem die nach wie vor tolerierte enge Linienzucht.
Und da wären wir wieder beim Thema, persönliche Definition.
Was ist deiner Meinung nach "enge Linienzucht"?
Du beschwerst dich über schwammige Definitionen, aber auch diese Aussage ist jetzt nichts, was eine klare Botschaft enthält, denn unter dem Begriff kann jetzt jeder verstehen, was er gerne will.
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Wenn ich mich so umgucke sind die kranken Rassenhunde zu 80% nicht aus dem VDH sondern von "Züchtern" wo die Papiere extra kosten oder wo der World Champion in der Eckkneipe gekört wird. Weitere 15% sind vom Besitzer kaputt gemacht, sehr beliebt sind da Welpen und Junghunde am Fahrrad über X Kilometer und das beliebte Bällchen, gerne mit sich überschlagen und irrwitzigen Stopps und Haken schlagen. Sieht ja so lustig aus!
Dazu fett gefüttert, schon als Junghund mindestens 3 Kilo zuviel, als erwachsener Hund dann auch durchaus 8 Kilo oder sogar mehr zuviel.
Die insgesamte Zahl aller vom Besitzer kaputt gemachten Hunde egal woher dürfte 50% sein.
(Kleine Labradordame, grad mal 52cm hoch mit 39 Kilo. Und dann wird geheult das der Hund mit 6 Jahren total kaputte Gelenke hat...)
Und wieviel Transparenz... Naja, wieviel will man denn?
Ich kann jeden Züchter anrufen und Fragen stellen. Mit den Antworten weiter recherchieren, wenn ich will. Ich kann die Zuchtvereine ansprechen, jederzeit. Wieviel transparenter solls denn sein?
Und wir wissen doch alle wie es läuft, der Schäferhund ist doch das beste Beispiel. Weil sie das so offen und transparent gemacht haben klebt an den Hunden seit ewig für Herr und Frau Mustermann nun "Die haben ALLE kaputte Hüften! Weil der Verband das ja sogar gesagt hat!1!11"
Ist zwar nicht so, aber hey, Fakten sind für viele Leute halt eher Dekoration.
Ich selbst hab immer ziemlich blind bei VDH Züchtern gekauft.
Ganz persönlich sage ich: Warum auch nicht? Die haben ne Zuchtordnung die ich lese und mir zusagt. Die machen die Untersuchungen die ich für nötig halte. Das müssen die mir nicht beweisen, das steht ja so in der Zuchtordnung! Sinds extra Sachen frag ich eben nach.
Die Welpen wachsen einigermaßen so auf wie ich es für gut befinde.
Die Hunde an sich sind so wie sie sein sollen.
Ob mir der Züchter oder die Züchterin menschlich zusagt interessiert mich kein Stück. Solange er seinen Job macht und davon gehe ich halt einfach aus, dann passt das schon.
Klar guck ich ob ich zu Zwinger XY Infos von anderem via Internet bekomme. Also wie die Hunde so sind und sowas.
Aber ich such halt auch nur Begleiter! Für ne Sportrasse oder Arbeitsrasse sollte man schon etwas mehr Aufwand treiben.
Vielleicht bin ich da zu entspannt, aber bisher bin ich damit gut gefahren. 3 wunderbare Hunde und ich würd bei den Züchtern auch jederzeit wieder kaufen. Oder mir von ihnen Tipps holen zu anderen Zuchtstätten.
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Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber die Unterstellungen, die ich so gelesen habe, reichen mir.
Ihr habe alle recht: Ich habe mich null informiert. Zwei Jahre habe ich den Hund geplant, war bei Züchtern unterschiedlicher Rassen und habe von „Modehunden“, die mir eigentlich auch gefielen, abgesehen, weil gerade diese Rassen, mit denen ich liebäugelte, häufig bestimmte Krankheiten haben sollten. Habe etliche Bücher gelesen, mit Hundetrainern gesprochen, im Internet gelesen. Ich glaube nicht, dass jeder so viel Aufwand betreibt wie ich. Aber nein, über den Inzuchtcoeffizienten war ich nicht informiert. Deshalb konnte mir diese Sache in Bezug auf meinen Hund auch gar nicht wichtig sein, wie kommt ihr denn alle darauf?? Natürlich hätte ich mich vorab informiert, wenn mir das wichtig gewesen wäre. Es hat mich nur erstaunt, dass ein Rüde doppelt vorkam, das so eng miteinander verpaart wurde und eben weil ich bis dato keine Ahnung davon hatte, war es einfach so ein Gefühl. Mittlerweile ist mir klar, dass Linienzucht nicht unbedingt etwas schlechtes sein muss, auch wenn ich immer noch glaube, dass man es bei der Mutter einfach übertrieben hat, ob gesund oder nicht. Aber das ist einfach nur eine Meinung von mir ohne Hand und Fuß, ich finde einfach, man sollte den Genpool nicht noch künstlich verkleinern. Ich habe diese Dinge und die weitläufigere Abstammung aber erst in Erfahrung gebracht, nachdem meine Hündin erkrankte, vorher habe ich den doppelten Rüden hingenommen und nicht weiter in den Ahnen geforscht. Es gab für mich keinen Anlass dazu.
Aber es ist doch so: Ich habe null Ahnung von Autos, trotzdem fahre ich eins. Ich habe eine bevorzugte Marke und versuche, zumindest die grundlegenden Dinge in Sachen Auto zu verstehen. Aber weil ich eben keine Ahnung habe, kaufe ich mein Auto nicht bei der nächstbesten Tankstelle, sondern bei einem Händler, bei dem das Auto dann zwar etwas teurer ist, ich aber eher das Gefühl habe, dass ich nicht über den Tisch gezogen werde und der sich kümmert, wenn etwas ist. Ein Blick unter die Motorhaube würde mir null helfen, wenn ich ein Auto kaufe.
Ich habe bei diesem Händler mal ein richtiges „Montagsauto“ gekauft. Ich war ständig da zur Reparatur. Mittlerweile habe ich ein anderes Auto, wieder von eben diesem Händler und sogar der gleichen Marke. Hätte mein Händler mich angemault, mir gesagt, das könne nicht sein, so ein Auto habe er noch nie in seinem Verkauf gehabt und er wolle davon nichts hören, wäre ich sehr enttäuscht von meinem Händler und würde dort nie wieder ein Auto kaufen.
Natürlich kann man Hunde, Lebewesen, nicht mit Autos vergleichen und ich versuche schon mehr zu verstehen, als nur die grundlegenden Dinge. Aber ich hätte genauso gut zum nächsten Bauernhof fahren können und mir einen bunten Mix kaufen können. Aber zu diesen Leuten hätte ich kein Vertrauen gehabt, dass sie wissen, was sie tun und ich würde auch immer noch einen guten Züchter vorziehen. Die Züchterin meines Hundes wäre in meinen Augen eine gute Züchterin gewesen, wenn sie gesagt hätte: „Danke für die Info, das kam hier noch nie vor, aber ich gehe dem mal nach“. Es geht nicht darum, dass meine Hündin krank ist, man steckt nie drin. Das kann immer vorkommen. Es geht um die Reaktion der Züchterin und ich hatte das eben als Thema dieses Threads verstanden, was ja so offensichtlich nicht stimmt, ich habe es falsch verstanden, wie gesagt.
Eine andere Reaktion der Züchterin hatte ich wirklich gar nicht erwartet, ich wollte ich weder Vorwürfe machen, noch mich bei ihr beschweren oder sonstwas. Ich habe eine sachliche, neutrale Infonachricht geschrieben mit allem, was ich über die Sache wusste, weil sie stets betonte, dass sie wissen möchte, wenn etwas mit den Hunden ist. Es ging einzig allein um die Reaktion der Züchterin. Ich kann nichts beweisen und ich werde wohl auch nicht erfahren, wie es ihren Geschwistern geht, also ob noch mehr betroffen sind.
Die Frage nach der Rasse werte ich ehrlich gesagt so, dass hier nur darauf gewartet wird, dass ich eine krankheitsbehaftete Rasse nenne und ich glaube, selbst wenn ich den einzigen Broholmer Deutschlands besitzen würde wäre es noch nicht richtig...
Ich habe jetzt eine lange Erklärung geschrieben, was ich gar nicht müsste, niemand kennt mich hier und da ich weiß, was ich alles getan habe, bin ich in mich ruhend und mache mir keine Vorwürfe, dass ich nicht vorab die Verpaarung überprüft habe, weil ich der Züchterin vertraut habe und sogar noch vertrauen würde, wenn sie offener und nicht abwehrend reagiert hätte. Aber so bleibt bei mir einfach der Eindruck, dass etwas faul ist. Aber ja, natürlich wäre ich da beim nächsten Hund noch sensibler.
Ich werde mich aus dieser Diskussion jetzt raushalten. Mir ging es einzig und allein um das Thema, dass es Züchter gibt, die eben so reagieren, wie ja auch im Eingangsposting beschrieben. Aber meine Aussagen wurden derart falsch gewertet, mit so einer Diskussion habe ich nie gerechnet. Es wird sich an Kleinigkeiten aufgehangen, dass ich Sachen nicht korrekt bennenen kann, Vermutungen werden aufgestellt, über die sich dann seitenlang ausgelassen wird.
Das ist mir zu anstrengend und die Zeit, die ich für die Zurückweisungen dieser Unterstellungen aufbringen muss, verbringe ich dann doch lieber mit meinem Hund :)
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Der Beitrag von Nightfall zeigt sehr schön, wieso Kritiker oftmals nicht mehr ernst genommen werden.
Es werden durchaus massive Anschuldigungen erhoben, es werden ein paar Begriffe inb den Raum geworfen und weist dann jemand auf Ungereimtheiten in der Story hin oder stellt eine Verständnisfrage, wird gemauert. Es darf auch auf dieser Seite offenbar nicht hinterfragt werden.
Der Züchter kann seine Variante der Geschichte nicht darlegen, nachfragen ist unerwünscht... so kommt man ebenfalls zu keiner Diskussion.
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Sorry hier ist doch auch keine Diskussion erwünscht.
Wer hier nett vermerkt, dass es auch im VDH nicht immer perfekte Transparenz gibt, wird nieder gemacht und die Probleme als Null Problemo abgetan.
Kann man machen. Muss man sich nur nicht wundern, wenn immer mehr Rassen immer mehr Probleme bekommen, ja Probleme erst dann zugegeben werden, wenn alles zu spät ist.
Ich bin hier auch raus, weil...
Krankheitsbehaftete Rasse gibt es doch gar nicht!
Sind alles die Halter in Schuld!
Beweis doch erst mal das die Probleme genetisch bedingt sind!
Wäre es nicht so traurig, müsste ich drüber lachen.
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Nein, es wird niemand niedergemacht der ADÄQUATE Kritik übt statt irgendwelche haltlosen Anschuldigungen rauszuhauen.
Und wenn Leute mit zweierlei Maß messen und von "Schicksal" (WTF?!) beim TS Hund und bösen Züchtern beim Rassehund reden wenn es um die gleiche Erkrankung geht ist einfach nur lachhaft.
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Sorry hier ist doch auch keine Diskussion erwünscht.
Wer hier nett vermerkt, dass es auch im VDH nicht immer perfekte Transparenz gibt, wird nieder gemacht und die Probleme als Null Problemo abgetan.
Das ist doch Unsinn.
Aber wenn die Kritik sich auf solche Geschichten begründet, bei denen 80% der relevanten Fakten weggelssen werden, dann darf man sich einfach nicht wundern, dass so etwas nicht ernst genommen wird und auch kaum noch jemand Lust auf eine ernsthafte Diskussion hat.
Auch schon wieder diese Bezeichnung "perfekte Transparenz"... so etwas kann es gar nicht geben, wieso also fängt man immer wieder mit solchen Utopien an und spricht nicht einfach mal über realistische Dinge? Man baut Märchenschlösser, diskutiert teils meilenweit an der Realität vorbei, liest Beiträge halb und interpretiert da noch die Hälfte subjektiv um und urteilt weniger nach Fakten- als nach Gefühlslage und wundert sich, warum die Leute nach der 57. Runde in diesem Karussell keine Lust mehr haben?
Niemand hat irgendwo etwas als Null Problemo abgetan, niemand - außer den selbsternannten Kritikern - hat je behauptet, in der FCI sei die Welt rosarot, aber am Ende kommt man bei der Diskussion immer wieder an diesem Ort an, wenn die Argumente ausgehen und das ist einfach ermüdend.
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feenzauber , meine Züchterin hat mich sehr genau über die Schwachpunkte corny feet wie auch Cystinurie aufgeklärt .
Was mir durch Recherche über den IT auch bekannt war.
Man muss sich eben "nur" die Mühe machen Züchterseiten genau zu lesen, sich geplante Würfe genau ansehen und da auch noch mal googlen. Wenn man will und Interesse hat, dann bekommt man so sehr viel an Informationen.
Dauert eben ein wenig und kostet Engagement und Energie.
Wie viel Transparenz will ich denn noch? Bzw. anders gefragt: Wie mundgerecht muss mir denn der Züchter die Informationen ungefragt servieren und mit welcher Garnitur?
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