Wie transparent ist die Rassehundezucht wirklich?
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Wen das mit der Vererbung von Diabetes-Veranlagung ernsthaft interessiert, der kann sich diese Studie anschauen
Heritability and complex segregation analysis of diabetes mellitus in American Eskimo Dogs
Wem das zu viel ist:
Zusammengefasst gibt es beim AED ein hohes Risiko aufgrund erblicher Prädisposition an Diabetes zu erkranken. Die Vererbung erfolgt polygen, die Hunde erkranken aber i.d.R. erst im Alter von 6+ Jahren und werden meistens von Züchtern schon vorher belegt. Daher wird den Züchtern empfohlen, bei dieser Rasse besonders vorsichtig zu sein. Die Studie soll unterstreichen wie wichtig es ist, die Ahnenlinien von Zuchthunden zu verfolgen. Die Züchter sollten daher z.B. Hunde zur Zucht verwenden, die nicht mit DM-erkrankten Hunden verwandt sind/eng miteinander verwandt sind.
...generell ist es halt problematisch, dass die Hunde erst im höheren Alter daran erkranken und man vorher im Unklaren ist. Zumindest Rüden sollten vielleicht erst ab einem gewissen Alter zur Zucht zugelassen werden, aber man kann ja nicht Hündinnen im Alter von 7 Jahren das erste Mal belegen lassen.. letztendlich ist das aber ja jetzt nichts anderes als z.B. die Probleme beim Cavalier King Charles Spaniel, oder generell bei allen Rassen die erst nach einigen Jahren ihre genetisch bedingten Problemchen zeigen. -
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Hmm, https://www.tierklinikennet.de…assen/american-eskimo-dog im letzten Absatz wird daruf hingewiesen, dass die Tiere schnell zunehmen und eine ausgewogene Ernährung wichtig wäre.....
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Gerade auch bei neuen Gentests, die nicht durch den Rassezuchtverein vorgeschrieben sind. Im Zweifelsfall kann ein Züchter nur verlieren. Macht er den Test nicht, wird ihm vorgeworfen, dass ihm die Gesundheit seiner Nachzucht egal ist. Macht er den Test und der Hund hat eine gering erhöhte Wahrscheinlichkeit an x zu erkranken und der Hund geht in die Zucht, dann wird dem Züchter vorgeworfen er sei nur darauf aus mit seinem Hund Profit zu machen. Aber was, wenn es sinnvoll ist nicht jeden betroffenen Hund aus der Zucht zu nehmen und damit den Genpool gewaltig zu verkleinern?
Und auch ein wichtiger Punkt: Wie sinnvoll ist ein solcher Test überhaupt, besteht überhaupt ein nennenswertes Risikopotential, das rechtfertigen würde, einen Carrier aus der Zucht zu nehmen?
Mein Lieblingsbeispiel, die maligne Hypothermie beim Dobermann.
Anfang der Dekade brachte ein namhaftes Labor den Test heraus und plötzlich rannten Leute rum, die jeden Züchter und Deckrüdenzüchter angifteten, der den Test nicht machen ließ. Mir ist in 20 Jahren in denen ich mich aktiv und eingehend mit der Rasse beschäftige nicht ein einziger Fall, nicht einmal vom Hören-Sagen weder in der seriösen Zucht noch aus der Vermehrerecke oder dem Tierschutz untergekommen.
Gleiches galt für den absolut sinnfreien DCM Gentest aus den USA. Aussagekraft Null (genau so wie der Gentest für HD bei Waldkatzen, den die selben Hersteller damals entwickelt hatten) aber wer ihn nicht vorweisen konnte, wurde social media tauglich gelyncht.
Manchmal lautet die Antwort auf die Frage, wieso ein Test nicht gemacht wurde, schlicht, dass der Test sein Geld nicht wert ist.
Und auch wenn ein Test richtig funktioniert, bringt es nichts, wenn man nur das Zuchttier testet und sich die Welpenkäufer dann vor Test und Veröffentlichung drücken.
Ich führe die Statistik immer wieder gern an.
In Ekkos Wurf waren 6 Welpen. Offiziell HD/ED ausgewertet 6, OCD und LÜW ausgewertet 1
Cardassias Wurf 9 Welpen, offiziell HD/ED ausgewertet 2, OCD ausgewertet 2, Wobbler untersucht 2, SDU untersucht 2, Holter 2, vWD untersucht 1
Azogs Wurf 6 Welpen, offiziell HD/ED ausgewertet 2, OCD und LÜW ausgewertet 2
Aus Cardassias und Azogs Würfen ist die zweite ausgwertete Nachzucht jeweils im Besitz der Züchter. Mit solchen Daten"mengen" kommt man nicht weit, egal wie ehrlich und transparent man sein möchte.
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Eben und das ist genau das, was manche nicht sehen wollen: Eigeniniative sowie ein eigenes Interesse an der Förderung der Gesundheit der Rasse und das Engagement das auch beim Halter dahinter stehen muss.
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Das ist halt auch eine "Falle" in der Rassehundezucht. Nicht jeder Test ist automatisch sinnvoll, nur weil es ihn gibt.
Beispiel Gallenblasenmukozele beim Sheltie. Es gibt in den USA einen Gentest. Ein betroffener und bereits operierter Hund war in dem Test "frei". Aussagekraft dieses Gentests ist daher recht ... naja, spärlich, wenn man es mal nett formulieren möchte.
Die mangelnde Bereitschaft vieler Käufer zuchtrelevante Untersuchungen durchführen zu lassen, obwohl sie selbst keine Zuchtzulassung anstreben, ist ebenfalls ein großes Problem ... das hatten wir ja auch mal recht ausführlich hier irgendwo.
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Eigentlich dachte ich mal das Thema wäre "Wie transparent ist Hundezucht wirklich ?"
jetzt sind wir bei
"Wie muss sich der Halter engagieren, damit er einen halbwegs gesunden Hund erwarten kann?"
So dann gehen wir uns jetzt mal engagieren! Und verplempern hier nicht mehr unsere Zeit!
Ciao!
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RuDako - öh alles gut ... ich denke wir sind da schon eng beieinander?! Ich hab dich jedenfalls gar nicht gemeint ...
Alles gut. Ich meinte gar nicht dich persönlich, sondern wollte nur die - nicht unberechtigte - Aussage, dass Gegenargumente schnell nach Anfeindung und Schulzuweisung klingen, aufnehmen und daran erklären warum ich vorher so auf die Studien und die Eigeniniative gepocht habe. Entschuldige, da hätte ich die Intention des Zitats deutlicher machen sollen. Das war nicht böse gemeint! Ich glaube auch, dass wir da vielfach eng beieinander sind.
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feenzauber Naja ... auf den letzten 50 Seiten sollte wohl klar geworden sein, dass Rassehundezucht bis zu einem gewissen Grad durchaus "transparent" ist - aber nicht unbedingt transparent genug, gerade wenn es um Erkrankungen geht, die man nicht sicher testen kann.
Warum das so ist, wurde hier ja nun auch recht ausführlich analysiert.
Wie immer gibt's halt nicht die eine, einfache Lösung.
Ich verstehe deinen Groll sogar. Du hast zwei kranke Hunde aus VDH-Zucht (wenn ich das jetzt hier richtig interpretiert habe?).
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Wobei man so ehrlich sein und sagen muss, dass da bei vielen Rassen schon noch Luft nach oben ist. Bezüglich HD/ED Auswertung gibts ja durchaus auch Vereine, bei denen das ja irgendwie besser zu funktionieren scheint als bei andern. Wenn ich das richtig im Kopf habe, hat der DRC beispielsweise eine Röntgenauswertequote je nach Jahrgang von fast 70%, obwohl Retriever ja jetzt nicht unbedingt in Masse die Hunde sind, bei denen die meisten Würfe geschlossen an Jäger/Sportler/Diensthundeführer gehen. Das sind Quoten, da kann man im SV z.B. absolut von träumen (oder auch nicht, ist vielen ja ganz recht so ).
Das viele Welpenkäufer nicht verstehen (wollen) das sie auch etwas dafür tun müssen, dass auf lange Sicht gesunde Hunde gezüchtet werden, ist aber trotz allem ein Problem.
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Hätte ein RZV rein theoretisch die Befugnis seine Züchter dazu zu verpflichten bestimmte Testergebnisse der Nachzucht einzusenden?
Diese müssten das dann natürlich auf den Kunden (=Welpenkäufer) abwälzen z.B. in Form einer Kaution die es erst nach Auswertung zurück gibt.
Dürfte sicher nicht beliebt sein die Idee, aber wenn man mit Freiwilligkeit nichts ans Ziel (= gesunde Rasse, gesunde Zucht) kommt, dann doch sicher übers Geld.
Oder das ist evtl. der Punkt bei dem viele Leuten die Gesundheit der Hunde doch nicht über die eigenen, finanziellen Interessen stellen.
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