Wie transparent ist die Rassehundezucht wirklich?

  • Diese müssten das dann natürlich auf den Kunden (=Welpenkäufer) abwälzen z.B. in Form einer Kaution die es erst nach Auswertung zurück gibt.


    Das halten im DRC zumindest bei den Tollern schon viele Züchter so. Ich habe zusätzlich zum Welpenpreis eine Kaution für HD/ED-Röntgen und Auswertung an den Züchter gezahlt. Die gibt es zurück, sobald die Ergebnisse in die Datenbank eingetragen sind.


    Edit: Habe gerade geschaut wie so die Auswertungsquote bei meinem Züchter ist. Eine Hündin hat 12 Nachkommen, die älter sind als ein Jahr. 10/12 sind ausgewertet. Bei einer mittlerweile verstorbenen Zuchthündin sind es 17/19. Fazit: Geld wollen die Welpenkäufer zurück haben :D

  • Ich bin Züchter im VDH. Unsere Hündin hatte zwei Würfe mit je 5 Welpen. Um die Erbkrankheiten so gering wie möglich zu halten ( am liebsten natürlich gar keine zu haben) ist die Auswahl der verpaarten Hunde gar nicht so einfach. Der passende Rüde für unsere Hündin wohnte 600 km entfernt. Unsere Rasse hat mit EU (Ektopische Ureteren) zu tun, die Harnleiter münden nicht normal in die Harnblase. Die zur Zucht zugelassenen Hunde MÜSSEN frei von dieser Krankheit sein. Allerdings ist dieses frei sein keine Garantie, dass auch die Welpen diesbezüglich gesund sind, es ist allerdings eine hohe Wahrscheinlichkeit. Allen unseren Welpen-Käufern wird ans Herz gelegt, ihre Hunde diesbezüglich untersuchen zu lassen. Diese Krankheit kann durch eine Op therapiert werden. Es zeigen sich jedoch erst sehr spät Symptome. Die Vorsorgeuntersuchung ist natürlich mit Kosten verbunden und darf nicht jeder TA machen. In unserem A-Wurf haben wir Kaution dafür genommen, 4 von 5 Welpen wurden untersucht und sind zum Glück alle negativ getestet worden. Im B -Wurf haben wir keine Kaution genommen und an die Vernunft der Leute appelliert. Leider war hier nur 1 von 5 zur Untersuchung (auch ohne Befund). Auf unsere Nachfrage erhielten wir Antworten wie " ....,,unser TA meint, das ist nicht notwendig", oder auch ".....das wollen wir dem Hund nicht antun" ( es ist eine Ultraschalluntersuchung). In unserem Verein ist Voraussetzung zur weiteren Zucht, dass mindestens 2 Welpen (1 Rüde, eine Hündin) aus jedem Wurf diesbezüglich getestet wird. Die Ergebnisse der Welpen ist für die weitere Zucht also von großer Bedeutung um eben Eventualitäten auszuschließen. Jeder Welpenbesitzer trägt seinen Teil dazu bei den Statistiken einen Sinn zu geben. Aber wenn einige meinen, ihr Hund ist ja gesund ( weil keine Symptome) stehen sie mit dieser Einstellung nicht nur einer weiteren Zucht der Mutterhündin im Weg sondern auch der Genforschung.

    Zucht ( seriöse!!!) ist ein Geben und Nehmen, der Züchter ist von der "Mitarbeit" des Welpen-Käufers abhängig. Wenn der nicht will bleiben Erbinformationen auf der Strecke.

  • Hätte ein RZV rein theoretisch die Befugnis seine Züchter dazu zu verpflichten bestimmte Testergebnisse der Nachzucht einzusenden?

    Diese müssten das dann natürlich auf den Kunden (=Welpenkäufer) abwälzen z.B. in Form einer Kaution die es erst nach Auswertung zurück gibt.

    Dürfte sicher nicht beliebt sein die Idee, aber wenn man mit Freiwilligkeit nichts ans Ziel (= gesunde Rasse, gesunde Zucht) kommt, dann doch sicher übers Geld.

    Oder das ist evtl. der Punkt bei dem viele Leuten die Gesundheit der Hunde doch nicht über die eigenen, finanziellen Interessen stellen.

    Ich weiß nicht auf was du dich da beziehst, aber grundsätzlich ist es so, dass du als Tierarzt z.B. in der Regel dafür unterschreibst das wenn du die Untersuchung machst, diese auch eingeschickt wird. Ist halt die Frage in wie fern du dich da als Tierarzt gegen deinen Kunden durchsetzt, wenn der das nicht möchte.


    Ansonsten gibt es das Modell mit der Kaution ja durchaus bei vielen Züchtern und ist kein neues Modell. Wie man das rechtlich sicher verpackt und wie hoch diese ausfällt, ist eine strittige Problematik. Bei der Züchterin einer unserer Hündinnen war es so, dass es früher eine Kaution gab, die man bei Vorlage der Eintragung zurück bekam. Bei der jungen Hündin hat die Züchterin bereits beim Kauf die Auswertung für den gesamten Wurf (!!) beim Zuchtverband vorausgezahlt und als Welpenkäufer fällt damit nur noch das Röntgen selber an.


    Meines Wissens gibt oder gab es bei einem Hovi Verband die Praxis, dass ein Zuchthund erstmal nur eine bestimmte Anzahl Verpackungen bekommen hat und die Genehmigung für mehr gab es nur, wenn ein bestimmter Prozentsatz ausgewertet ist.

    Finde ich persönlich ein sehr guter Ansatz, auch wenn man sich leider in diesem Verband extrem auf die HD Problematik fokussiert hat und sich durch die Radikalität mit der sie angegangen wurde, deutlich massivere Probleme eingehandelt hat.

  • Das es einige Züchter machen weiß ich inzwischen und finde es gut, sofern die Untersuchung Sinn macht. Gegenbeispiele haben wir hier ja auch schon gehabt.

    Mein Gedanke war so ähnlich wie das was du zu Hovi Zucht schreibst. Ohne Mitarbeit, keine weitere Zucht. Da es aber letztendlich an den Hundebsitzern hängt fehlt dem RZV da einfach der Zugriff denke ich und deshalb mein Gedanke das rein über €€€ zu lösen.

    Ich suche "nur" einen Weg aus der Freiwilligkeit bei der ganzen Sache der sich auch umsetzen lässt.

  • Jetzt beschäftigen wir uns aber schon zig Seiten mit der Diabetes deiner Hunde, das Thema ist aber eigentlich ein ganz anderes.

    Vielleicht möchtest du zu deinem Problem einen eigenen Thread aufmachen?

  • Es wird halt auch oft gesagt das man bloß jede Narkose vermeiden soll. Narkose ist böse böse böse!

    Tierärzte sind da leider auch nicht immer hilfreich, leider gibts zuviele die so Themen einfach wegwischen oder falsches erzählen.

    Gleichzeitig heißt es man soll seinem TA ja vertrauen...

    So als normaler Hundehalter ist das wirklich nicht einfach.



    Aber: Mein Hund hatte Diabetes, ihr Bruder hatte Diabetes, ihr Vater hatte Diabetes. Von den 2 Hunden einer Bekannten hat einer Diabetes, daneben kenne ich noch 9 weitere Australian Terrier mit Diabetes.

    Wir reden dabei über eine Rasse in der momentan in Deutschland jährlich 20 bis 50 Welpen geboren werden. Es gibt nicht viele dieser Hunde. Mehrere Deckrüden hatten nachweislich Diabetes.

    Das ist allerdings wirklich eine Häufung der man nachgehen sollte.

    Ich würde mich offiziell an den Rasseverein wenden, daneben mich mit Züchtern vernetzen die das auch ernst nehmen.

    Wurde hier ja nun schon einige Male gesagt, auch wenn du das wohl nicht so gut findest. Aber ja, ein gesunder Hund, bzw gesunde Rassezucht ist nicht nur Züchtersache, sondern auch Haltersache.

  • Welche deckrüden wahren das denn?

    Gern auch oder Pn.

    Zum Glück sind wir ja bis jetzt von Diabetis verschont geblieben.

    Abby und Luth sind ja auch schon 7 und 9 Jahre alt.

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