Wie transparent ist die Rassehundezucht wirklich?



  • Hm, ich denke eher, er hätte die Bilder nur dann geschickt, wenn du ihm die Zustimmung gegeben hättest :) Leider denken nun mal nicht alle wie du.



    Zu dem Thema hab ich dann mal noch eine Anekdote ...


    Mir wurde mal eine Fanzösische Bulldogge für eine Zuchtuntersuchung vorgestellt. Die Besitzer kamen mit einem Stück Papier an, darauf war vermerkt was untersucht werden sollte. Kein VDH.


    Wir haben also die Kniescheibe gecheckt (hatte natürlich PL), dann sollten die Keilwirbel untersucht werden mittels Röntgen. Der Hund hatte mindestens 5-6 Keilwirbel.

    Am Ende des Zettels konnte der Tierarzt unterschreiben und die Zuchtfähigkeit bescheinigen.


    Nun bin ich ja nicht ganz dumm in dem Thema und dachte mir so "hä, wieso steht denn da nirgendwo ab wann der Hund noch zuchtfähig geschrieben werden darf?" (Anmerkung, JEDER Tierarzt durfte diese Untersuchungen durchführen ....). Also den Verein gegoogelt, der oben auf dem Papier stand. Auf der Homepage weit und breit keine Infos zur Zuchtzulassung oder den gesundheitlichen Voraussetzungen. Der Besitzer hatte auch keinen Plan. Ich also mich da durchtelefoniert. Irgendwann jemanden an der Strippe, den ich dann mal um weitere Infos gebeten habe.

    "Wie viele Keilwirbel hat er denn?"

    "Naja mind. 5!"

    "Nee, also dann ist er ja eh schon raus! Ab drei Keilwirbel dürfen die nicht in die Zucht."

    "Muss ich Ihnen das jetzt zuschicken oder vermerken Sie das irgendwo?"

    "Nein, wieso denn? Die Besitzer geben den Zettel bei uns ab."


    Aha. Danke für die Information. Der Besitzer war not amused, nahm den Wisch auf dem ich die Fehler notierte und dampfte ab. Vermutlich zum nächsten Tierarzt, dem die Zeit dafür zu schade ist und einfach seinen Otto am Ende drunterknallt.


    So viel zur Seriösität und Transparenz auch außerhalb des VDHs.

  • An dem Satz "....die Bilder können wir bedenkenlos zum Gutachter schicken" finde ich nichts verwerfliches.


    Bedeutet für mich "..... alles Bestens, da wird vom Gutachter kein Einwand kommen".


    Manchmal sind die Ergebnisse nicht ganz so eindeutig. Der TA meint alles i.O., der Gutachter aber sieht da doch ne kleine Auffälligkeit die nicht zum A führt sondern doch nur B.

  • An dem Satz "....die Bilder können wir bedenkenlos zum Gutachter schicken" finde ich nichts verwerfliches.


    Bedeutet für mich "..... alles Bestens, da wird vom Gutachter kein Einwand kommen".


    Manchmal sind die Ergebnisse nicht ganz so eindeutig. Der TA meint alles i.O., der Gutachter aber sieht da doch ne kleine Auffälligkeit die nicht zum A führt sondern doch nur B.

    Nunja, es gibt leider mehr als genug Leute, die nur "gute" Ergebnisse einschicken, dass ist nicht nur eine Floskel des Tierarztes.

    Deswegen bin ich bei meinem Vorschlag einen Antrag zu stellen (im SV geht das über Delegierte..) einzuführen, dass ein Hund nur die Freigabe bekommt weiter zu decken wenn 25% der Nachkommen ausgewertet sind (egal wie - das ist ja eh nicht viel) fast gemeuchelt worden. Delegierter war ich dann natürlich nicht mehr. |)

  • Auch wenn mich manche jetzt hauen werden, aber jetzt haben doch grad einige eigentlich klar gesagt, daß auch innerhalb des VDHs/Zuchten nicht so gern gesehen wird, wenn Krankheiten aufgedeckt werden.

  • Diabetes ist eine Wohlstandskrankheit, ist beim Menschen auch nicht anders.

    Das hat sehr viel mit der Ernährung zutun.

    Beim Menschen: typ II ja, typ I nicht.

    Ich kann hier bei der vorurteilsbehafteten Diabetes-Diskussion auch nur den Kopf über so viel Unwissenheit schütteln....

    Über Diabetes pauschal zu diskutieren, ohne zwischen Typ1 und Typ 2 zu differenzieren, ist per se Unsinn. Und Typ 1 hat weder mit "zu viel Zucker", "schlechter Ernährung" noch "Übergewicht" zu tun. Auch der genetische Faktor gilt hier als minimal - es ist bis heute (ähnlich wie bei MS) unklar, welche Faktoren die Autoimmunerkrankung auslösen, man geht teils von Faktoren aus der Umwelt aus.

    Was der VDH damit zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.

  • Generell ist es bei autoimunerkrankeungen wohl ähnlich wie bei Allergien, das heißt es wird die Anfälligkeit dafür vererbt. Wenn ein Elternteil Heuschnupfen hat ist die Wahrscheinlichkeit erhöht das auch das Kind irgendwann Heuschnupfen oder eine andere Allergie entwickelt.

    Genauso dann bei Autoimunerkrankungen, hat ein Elternteil eine ist die Wahrscheinlichkeit erhöht das auch das Kind eine bekommt. Und hat ein Individuum schon eine Autoimmunerkrankung ist die Wahrscheinlichkeit erhöht das es auch noch eine zweite dritte usw bekommt.

    Im Prinzip ist eine Autoimunerkrankung ganz vereinfacht gesagt ja auch nur eine Allergie Die sicht gegen den eigenen Körper richtet.

    Abby hat ja auch schon eine Autoimmunerkrankung welche sich gegen ihre Tränendrüsen richtet.

    Als Auslöser für Autoimunerkrankungen sind viele Dinge im Gespräch Stress, bestimmte Viruserkrankungen bei denen das Immunsystems dann einfach nach Bekämpfung des Virus auf den eigenen Körper umschwenkt. Dann gibt es beim Menschen eine gluteninduzierte Autoimmunerkrankug da greift der Körper nur sich selber an wenn ihm glutenhaltige Nahrungsmittel zugeführt werden.

    Das ist schon ein weites interessantes Feld wo die Forschung aber noch in den Kinderschuhen steckt.

    Abbys Krankheit zum Beispiel soll wohl laut meinem damaligen Augenspetzialisten bei den Westhighlandterriern verbreitet sein.

    Ich würde mir aber nicht anmaßen zu behauten es wehre erblich da es noch keine haltbaren wissenschaftlichen Studien dazu gibt ich kann nur sagen das es wahrscheinlich erblich ist weil es eben bei einer bestimmten Gruppe von genetisch ähnlichen Hunden , nämlich Westheiländterriern, wahrscheinlich gehäuft vorkommt.

    Ich schreibe wahrscheinlich weil die Aussage auch nur Beobachtung von einem Augenartzt ist welcher zwar viele Hunde sieht aber ja auch keine Studie erhoben hat usw.

    Ich muss zugeben feehenzaubers Behauptungen über den Gesundheitszustand von Australischen Terriern machen mir Angst.

    Ich habe hier ja auch zwei sitzen 6 und 9 Jahre alt. Und wenn ich mir vorstelle sie werden bald schwer krank und sterben früh, dann zerreißt es mir das Herz.

    Ich weiß nicht wie schlimm es um die Rasse wirklich steht. Das ist ja so eine Sache, gerade wenn man selber so was schlimmes erlebt hat nimmt man ja ähnliches verstärkt wahr, selektive Wahrnehmung ist glaube ich das Fachwort dafür.

    Ich persönlich hab nur einmal auf einem Australische Terriertreff einen Aussis mit Diabetes getroffen obwohl da bestimmt mindestens 30 Aussis wahren, wahrscheinlich wahren da aber auch eher Jüngere auch Aussis und Aussis von Züchtern.

    Erst mal müsste man prüfen ob die und andere Krankheiten überhaupt überproportional häufig bei Aussis vorkommen.

    Ich meine es bekommt ja ein bestimmter Prozentsatz von Hunden insgesamt irgendwann in ihrem Leben Diabetis. Erst wenn dieser Wert für Aussis erhöht ist kann man von einer überproportionalen häufig der Krankheit sprechen.

    Ich glaube das wird gerade mit dem gesundheitzfragebogen erhoben.

    Das Problem ist wenn zu wenig Züchter und aussibesiter dabei mitmachen kommt man nie aus der Vermutungsebene heraus. Und das zweite Problem ist das die Aussipopulation in Deutschland und Umgebung ziemlich gering ist, ich bin mir also nicht sicher ob es überhaupt genug Aussis gibt um genug Hunde für eine Aussagekräftige Statistik zusammenzubekommen... ist also alles nicht so einfach.

    Ich hab auch meine Tierärtztin gefragt ob ihr gesundheitlich bei den Aussis was aufgefallen ist, sie sagt nein ihr ist nix aufgefallen, aber die wahrscheinlich 5 Aussis die schon mal ihre Patienten sind wahren, von denen auch noch zwei meine sind und der eine gerade ohne krohnische Krankheit mit 15gestorben ist, haben eben auch keinerlei Aussagekraft über den Gesamtzustand der Rasse.

  • Auch wenn mich manche jetzt hauen werden, aber jetzt haben doch grad einige eigentlich klar gesagt, daß auch innerhalb des VDHs/Zuchten nicht so gern gesehen wird, wenn Krankheiten aufgedeckt werden.

    Kann ich so nicht unterschreiben.

    JA es gibt schwarze Schafe. JA es gibt ignorante Züchter.

    Aber ebenfalls JA es gibt Züchter, die sind ehrlich bemüht und nehmen das ernst, wenn Krankheiten aufgedeckt werden und handeln entsprechend.

    (Gilt ebenfalls für die Käufer - auch hier gibt es ja solche und solche :ka:)



    Sehr transparent auch auf den Homepages habe ich viele Toller Züchter erlebt (da wurden die Wurfstatistiken ungeschönt veröffentlicht) bzw generell macht der DRC auf mich einen sehr bemühten und transparenten Eindruck.


    Auch bei den KHC nun wurde ich sehr schonungslos auf alles hingewiesen. Finde ich prima.

  • Auch wenn mich manche jetzt hauen werden, aber jetzt haben doch grad einige eigentlich klar gesagt, daß auch innerhalb des VDHs/Zuchten nicht so gern gesehen wird, wenn Krankheiten aufgedeckt werden.

    Das ist schlicht zu pauschal.

    Viele sind ehrlich, manche sind extrem engagiert, manche sind eher unbedarft und andere mauern gezielt.

    Da ist deine "Zusammenfassung" schlicht unfair und wir dem großen Bild nicht gerecht.

  • Auch wenn mich manche jetzt hauen werden, aber jetzt haben doch grad einige eigentlich klar gesagt, daß auch innerhalb des VDHs/Zuchten nicht so gern gesehen wird, wenn Krankheiten aufgedeckt werden.

    Das ist schlicht zu pauschal.

    Viele sind ehrlich, manche sind extrem engagiert, manche sind eher unbedarft und andere mauern gezielt.

    Da ist deine "Zusammenfassung" schlicht unfair und wir dem großen Bild nicht gerecht.

    Eben es sind so viele bei der Zucht beteiligt, alleine schon mit den vielen Rassen. Man kann gar nicht sagen es wird vertuscht und verheimlicht, noch es ist alles super transparent. Wobei ja schon das es ist alles transparent und läuft super auch viel zu utopisch ist.


    Ich verstehe auch die Frage, die mir gestellt wurde, nicht wie man das ändern soll? Ich mein wie soll ich was ändern, wenn ich bei meiner Rasse einen Zuchtverein gefunden habe, der mir in vielen Punkten deutlich zusagt? Wie soll ich etwas ändern, wenn ich den Züchter wo ich unterstützte offen und ehrlich mit Krankheiten kommuniziert? Wie soll ich was ändern, wenn ich selber nichts mit Zucht direkt zu tun habe?


    Ich mag meinen Züchter und finde es toll, dass er seine Zuchthündin aus der Zucht genommen hat als bei ihren Welpen zum zweiten mal Epilepsie auftrat. Er hat mit allen Käufern darüber gesprochen, die Welpen von dieser Hündin hatten. Er hatte sogar offen mit mir darüber gesprochen obwohl Henry gar nicht davon betroffen ist.


    Ich kann jetzt einfach sagen "Seht ihr? Alles total super und transparent!" was aber quatsch ist...

  • Ah ja, @Cindychill und deshalb engagiert sich Jette´s Züchterin in den Programmen gegen Hyperkrastose und Cystinurie beim IT und bildet sich in Seminaren fort?


    Gibt ebenfalls bekannt, dass Jettes Mutter aufgrund von Diabetes eingeschläfert werden musste mit 7 Jahren da diese nicht behandelbar war?


    Erklärt ohne Nachfrage meinerseits im Gespräch, dass zwei ihrer Hündinnen in der Nachzucht an Mammakarzinom erkrankten?


    Und Nein, meines Wissens ist das keine große Ausnahme.


    Ich bin schlicht von den wüsten Anschuldigungen und Unterstellungen genervt.

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