Wie transparent ist die Rassehundezucht wirklich?

  • und bei dem Genehmigungsverfahren, das Murmelchen beschrieben hat, wird durchaus nicht einfach nur durchgewunken und abgenickt. Ich habe im entfernten Bekanntenkreis schon mal erlebt, dass eine Verpaarung nicht genehmigt wurde. Allerdings nicht aus gesundheitlichen Gründen, sondern weil der Verband den bestimmten Typ Hund nicht 'unterstützen' wollte bzw er nicht den Vorstellungen des Verbandes entsprochen hat.

  • Nope, da wird nichts durchgewunken. Klar passieren da auch Fehler, sowas ist menschlich. Aber sie ueberpruefen wirklich und geben Infos an den Zuechter weiter (die der Zuechter u.U. nicht hat).

  • Also beim Pudel hat zumindest der Zuchtwart das Recht dazu, Einspruch gegen eine Verpaarung zu erheben. Laut meinem Wissensstand machen davon auch zumindest einige Zuchtwarte Gebrauch, wenn ihnen die gesundheitlichen Risiken zu hoch erscheinen.

  • Vielleicht sind solche Überprüfungen ja von RZV zu RZV verschieden streng?

    Es gibt aber bei vielen Rassen - auch bei meiner - daß nur relativ wenige Rüden ständig genutzt werden, ohne eine Deckelung (wie z.B. beim Schapendoes, wo ein Rüde in D nur 5 mal decken darf). Und wo eine Wurfwiederholung nach der anderen gemacht wird, weil es ja so praktisch ist, wenn man einen Rüden zu Hause hat oder aus anderen Gründen (beim Schapendoes sind Wurfwiederholungen verboten).

    Da gibt es vielleicht Unterschiede in der Handhabung.


    Genauso unterschiedlich wird das auch bei den Erkrankungen sein. Bei meiner Rasse gibt es im Club für britische Hütehunde die ganz normalen Untersuchungen zu ersehen https://cfbrh.de/index.php/zuc…ategory/12-bearded-collie

    Im BCCD stehen ebenso nur die ganz normalen Untersuchungen in den jeweiligen Zuchtbüchern.

    Will man mehr herausfinden, gibt es nichts weiter. Es gibt die schon erwähnte Datenbank https://www.beaconforhealth.org/ Da gibt es Jahresberichte (der letzte Bericht ist aber auch schon 2 Jahre alt).

    https://www.beaconforhealth.org/YR_17_OHR_Report.pdf

    Erstens alles auf englisch, zweitens nicht gerade aussagekräftig, da es auf freiwilliger Basis funktioniert (und weder bei den RZV, noch sonstwo wird man darauf hingewiesen, daß es das gibt - auch deshalb ist es nicht so aussagekräftig, weil es halt nicht sehr viele wissen, daß es das gibt) und zudem sind die Jahresberichte anonym. Es gibt keine Namen, keine Linien, keine Zwinger zu lesen.

    Man kann sich da auch registrieren lassen. Vielleicht sind dann Namen zu sehen. Aber nur deshalb meine Daten rauszugeben, in der Hoffnung, daß da doch noch Namen stehen KÖNNTEN, habe ich auch keine Lust.

    Dann gibt es auch noch eine Datenbank mit Ahnentafeln http://www.bcpedigree.se/

    Aber auch da: Wenn man Glück hat (!), stehen da HD-Auswertungen drin. Oftmals noch nicht mal diese. Andere Erkrankungen: Fehlanzeige. Nichts. Dafür steht aber drin, was für Farben derjenige Hund vererben kann.

    Wo und wie sollte ich mich also informieren? Und wenn es bei einer Rasse so ist, dann ist es sicherlich auch bei mehreren Rassen so, daß Infos über Erkrankungen gleich null sind.


    Mich würde interessieren, wie solche Datenbanken aussehen, wo alle möglichen Erkrankungen drinstehen - in Verbindung mit dem Namen des erkrankten Hundes, wo man nachforschen kann. Könnt ihr mir mal Links geben, wo ich das mal ansehen kann?

  • Bei meiner Rasse ist z.B. WD ganz praktisch. Sind die offiziellen Unterlagen hochgeladen, werden eingetragene Ergebnisse anders gekennzeichnet.

    Bei Kalle sieht das dann so aus:

    44243aad8021b9.png



    HD/ED/Spondy/UeGW beim DMC https://www.mechelaar.de/zucht/hd-auswertungen/



    Wie das in meinem RZV aussieht/ob das fuer Nicht-Mitglieder einsehbar ist, muss ich spaeter schauen. Hab grad keine Zeit.




    EDIT:

    DKBS macht das ueber eine (die?) Dogbase, Zugang nur fuer Zuechter/Deckruedenhalter https://dkbs.de/dogbase

    Mein RZV veroeffentlicht die Ergebnisse wohl im Journal. Allerdings hab ich eine pdf gehabt in der auch der UeGW drin war. Die war iiiirgendwo zum downloaden, find ich aber nicht mehr

    BSB weiss ich nix/find nix :ka:


    Sdca-Uebersicht ist mWn bisher nirgends einsehbar. Da der ein oder andere RZV da aber bereits Vorgaben hat (Auswertung und Verpaarung), ist der Status der Hunde mAn sehr fix zu erfragen. Zumindest fuer Zuechter.

  • Also beim Pudel ist man dann scheinbar doch schon weiter als beim Bearded Collie. Da gibt es mehrere Datenbanken, das hier ist die Neueste: Poodle Database. Da sie noch recht jung ist vor einem Jahr kam das Thema bei einem Seminar für eine rassespezifische Krankheut auf) ist sie noch nicht sehr umfangreich. Aber die Umsetzung finde ich dort recht gut und sie ist in meinen Augen komfortabler als die anderen Datenbanken. Daneben ist das hier eineumfangreiche Datenbank, zumindest für den Großpudel: Poodle Health Registry. Dort sind wie auch in der anderen Datenbank schon unterschiedliche Gesundheitsergebnisse zu finden. Da die Datenbanken aber freiwillig sind, müssen dafür die Ergebnisse auch erstmal gemeldet werden.


    Ich weiß gerade nicht, wie viel man als nicht registriertes Mitglied einsehen kann, aber ich konnte mich als bloßer Welpeninteressent problemlos bei allen Datenbanken registrieren.

  • Beim DCNH ist die Datenbank nicht für Nichmitglieder einsehbar. Leider.

    Es sind insgesammt 2667 Islandhunde eingetragen.

    Nicht alle diese Hunde leben oder lebten in Deutschland, da ja von Importhunden die Vorfahren mit eingetragen wurden und auch Deckrüden aus dem Ausland werden eingetragen.

    Lt. Datenbank, die älteste Hündin wurde 1978 geboren, sind bislang genau 6 Hunde verstorben (vielleicht gibt es noch 1 oder 2 die ich nicht gefunden habe). Alle im Besitz einer Züchterin oder aus Ihrer Zucht.


    Wenn nichts gemeldet wird, kann auch in einer Datenbank nichts stehen! Und die meisten Hunde sind nunmal in Privathand.


  • Zum Thema Epi beim Belgier http://belgian-epilepsy.dk


    Eine (kleine) Datenbank bzgl. Magenkrebs/Krebs https://www.belgian-stomachcancer.com/Register.htm


    Also beim Pudel ist man dann scheinbar doch schon weiter als beim Bearded Collie. Da gibt es mehrere Datenbanken, das hier ist die Neueste: Poodle Database. Da sie noch recht jung ist vor einem Jahr kam das Thema bei einem Seminar für eine rassespezifische Krankheut auf) ist sie noch nicht sehr umfangreich. Aber die Umsetzung finde ich dort recht gut und sie ist in meinen Augen komfortabler als die anderen Datenbanken. Daneben ist das hier eineumfangreiche Datenbank, zumindest für den Großpudel: Poodle Health Registry. Dort sind wie auch in der anderen Datenbank schon unterschiedliche Gesundheitsergebnisse zu finden. Da die Datenbanken aber freiwillig sind, müssen dafür die Ergebnisse auch erstmal gemeldet werden.


    Ich weiß gerade nicht, wie viel man als nicht registriertes Mitglied einsehen kann, aber ich konnte mich als bloßer Welpeninteressent problemlos bei allen Datenbanken registrieren.

    Vielen Dank euch!

    Aber muß man sich bei WD nicht registrieren? Und wenn einige Datenbanken nur für Züchter und Deckrüdenbesitzer zugänglich sind, wie informiert sich dann der Interessent? Ich denke, das wäre alles öffentlich zugänglich. Oder habe ich da irgendeinen Denkfehler?

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