katastrophale Hundebegegnungen

  • Vor allem halte ich es für eine gute Idee, sich in so einem Fall die Impulskontrolle und Frustrationstoleranz auch in anderen Bereichen als Hundebegegnungen genauer anzuschauen. Das sind absolut wichtige Basiskompetenzen, die Momente "will zum anderen Hund" sind da meist nur die Spitze des Eisbergs, und halt das, wo es sich beim jungen Hund als erstes so richtig zeigt. In diesem Alter jetzt kann man da noch eine Menge tun - und sollte es meines Erachtens nach auch unbedingt. Sowohl im eigenen Interesse wie auch in dem des Hundes, der sonst ständig unter innerer Anspannung steht.

    Das machen wir auch täglich, weil ich weiß, wie essentiell das ist, vor allem bei kleinen Terrieristen :wallbash::gut:. Wir üben dass vor allem mit Leckerchen, kombiniert mit Nein-Kommando. Manchmal werfe ich, manchmal halte ich es ihr vor die Nase. Das funktioniert zu 99%, worauf ich schon sehr stolz bin. Vor ein paar Tagen habe ich angefangen das gleiche Prinzip auch beim Ball werfen anzuwenden. Da sind wir noch am Anfang.

  • Das kann gut möglich sein.

    Da werde ich mich mal umsehen und bemühen, das öfter zu ermöglichen.

  • Ist nicht falsch ;) ein Hund in dem aufeglösten Zustand ist nicht mehr aufnahmefähig, da kann man sich auf den Kopf stellen und es bringt nichts. Da hat der Halter einfach nicht aufgepasst oder man hat pech gehabt mit dem Timing. Deshalb geht man einfach, um die Aufregung minimal zu halten.


    Habe meine Hündin ein 3/4 Jahr trainiert, bis das Thema überwiegend geklärt war. Allerdings hatte sie keinen Bock auf andere Hunde und ging deshalb in die Leine. Der Trainingsansatz ist allerdings ähnlich:


    • die Distanz deiner Hündin rausfinden und das Training beginnen, BEVOR sie sich reinsteigert
    • Aufmerksamkeit gewinnen (sie soll zu dir schauen, ich hab einfach ihren Namen gesagt)
    • Leckerchen wenn sie sich zu dir wendet und den Hund kurz nicht mehr beachtet (deshalb ist es wichtig die Distanz herauszufinden, reagiert sie nicht mehr auf dich, bist du zu nah dran)
    • Blick auf den anderen Hund nach Blickkontakt zu dir + Leckerchen wieder zulassen (sie schaut wahrscheinlich von allein einfach zurück)
    • wieder Aufmerksamkeit gewinnen
    • ewig und 3 Tage mit 100 verschiedenen Hunden wiederholen, dabei die Distanz kleinschrittig verringern
    • Hund merkt: "andere Hund heißt, dass mein Mensch mich ruft und ich was tolles bekomme, also schau ich einfach bei jedem Hund lieber zu meinem Menschen statt zum Hund, mein Mensch hat viel tolleres Zeug"

    -> "Markerwort" untersützt das ganze, auch bekannt als "Klickern", kann aber auch ein Wort, Schnalzer etc. sein (hier hilft das Buch für die Details)

    -> statt Leckerchen geht auch Spielzeug oder worauf Hundi so abfährt, allerdings würde ich hochpushen vermeiden


    Der Unterschied zu meiner Hündin: Für meine Hündin war "Abstand gewinnen" wie Leckerchen geben, etwas positives. Sprich, wir sind eher abgedreht wenn sies toll gemacht hat. Bei dir ist "Nähe gewinnen" das Positive (falls du ihr Verhalten wirklich richtig interpretierst). Ist der Hund also lieb, kann man Schrittchenweise näher gehen, solange es gut läuft. Nur ne übertreiben. Steht aber auch im Buch.

  • Danke zunächst für deine Tipps. So halte ich es auch, wenn die Distanz es zulässt. Nur leider sind die plötzlichen Begegnungen deutlich häufiger.


    Ich denke schon, dass ich sie richtig interpretiere. Ich kann mir zunächst ernsthafte Aggression aus welchen Gründen auch immer, nicht vorstellen. Schon gar nicht bei einem 5 Monate altem Welpen/Junghund.


    Sie ist wirklich nur übertrieben hundeinteressiert. Will unbedingt spielen. Hat auch noch nie aggressiv auf Hunde, zu denen sie Kontakt hatte, reagiert.

    Sobald sie am Hund dran ist, kehrt Ruhe ein und es wird geschnuppert und, wenn es das gegenüber zulässt, anschließend gespielt.

  • Das ist schon mal ein guter Anfang; und immer daran denken, damit sich das generalisiert ist es super wichtig, das mit verschiedensten Dingen zu üben.


    Was die Hundebegegnungen angeht: Man kann die Erlaubnis, zum anderen Hund zu gehen, übrigens auch gut als Umweltbelohung für gutes Verhalten einsetzen. In unserer Zwergengruppe zum Beispiel haben wir bei den Junghunden zwei Dinge immer und immer wieder geübt: Zum einen, dass wir am Anfang alle ruhig beieinander gestanden haben und verschiedenes durchgesprochen; die Action begann generell erst dann, wenn alle Junghunde sich beruhigt hatten. Das hatten sie sehr schnell raus, und kamen so gar nicht erst auf den Gedanken "anderen Hund sehen = ab geht die Party". Und zum zweiten haben immer zwei Hunde, die sich gern mochten, in machbarer Nähe Impulskontrollübungen gemacht; sobald sie das gut hinbekommen haben, gab es als Belohnung die Erlaubnis zum Freispiel. Sie haben also von klein auf gelernt, dass Selbstbeherrschung zum Ziel führt während chaotisches Gehampel sie dem anderen keinen Schritt näher bringt.

  • Sobald sie am Hund dran ist, kehrt Ruhe ein und es wird geschnuppert und, wenn es das gegenüber zulässt, anschließend gespielt.

    Und was lernt sie also? Wenn du entsprechend hampelst und drängelst, dann bekommst du was du willst...

  • Sobald sie am Hund dran ist, kehrt Ruhe ein und es wird geschnuppert und, wenn es das gegenüber zulässt, anschließend gespielt.

    Und was lernt sie also? Wenn du entsprechend hampelst und drängelst, dann bekommst du was du willst...

    Hm nein, sorry das war falsch formuliert.

    Begegnungen kommen ja nur mit bekannten Hunden zu Stande.

    Läuft so ab: ich leine ab, halte am Geschirr bis sie sitzt und nicht mehr winselt. Wenn kein Zug mehr auf dem Geschirr ist, bekommt sie ein OK, ich lasse los und sie rennt natürlich auf den Hund zu.


    Dann folgt kein aggressives Verhalten, sondern eben "hundenormales" beschnuppern.

  • Läuft so ab: ich leine ab, halte am Geschirr bis sie sitzt und nicht mehr winselt. Wenn kein Zug mehr auf dem Geschirr ist, bekommt sie ein OK, ich lasse los und sie rennt natürlich auf den Hund zu.

    Nennt man eine Verhaltenskette... Schon das Ableinen signalisiert ihr, was nun kommen wird. Wie wäre es, wenn du erst mal an der Leine ein erwünschtes Verhalten abfragst, bevor du ableinst?

  • Läuft so ab: ich leine ab, halte am Geschirr bis sie sitzt und nicht mehr winselt. Wenn kein Zug mehr auf dem Geschirr ist, bekommt sie ein OK, ich lasse los und sie rennt natürlich auf den Hund zu.

    Nennt man eine Verhaltenskette... Schon das Ableinen signalisiert ihr, was nun kommen wird. Wie wäre es, wenn du erst mal an der Leine ein erwünschtes Verhalten abfragst, bevor du ableinst?

    Aber ist es denn schlimm, wenn ihr das signalisiert wird?

    Vielleicht hab ich auch einen Denkfehler.


    Muss ich einen Schritt zurückgehen und von ihr verlangen, sich zunächst ohne meine direkte Einwirkung am Geschirr zu beruhigen?

  • Noch mal zu den ungewollten Begegnungen: Ich weiß jetzt nicht, was Terriermix genau heißt. Wenn sie leicht genug ist, kannst du sie auch wegtragen statt sie über den Boden zu schleifen.

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