München - Atlantik: 2000km mit Hund, Rad, Zelt und Anhänger

  • Uh. |) Aber so vom landschaftlichen war er herrlich der Weg. :herzen1::bindafür: Lass dich trösten, auch als Wanderer hat man diese Momente, wo man sich heulend in Wald setzen könnte- hilft ja nur nix. Aber grad diese Augenblicke bleiben als Heldentaten im Gedächtnis, weil man sich durchgekämpft hat und es überstanden hat. Diese Momente sind es, von denen man am Ende der Reise erzählt. Nicht von den zig Kilometern, die man auf Asphalt grade aus geradelt ist, sondern wo man nen Wanderweg hinab gestiefelt, samt Anhänger. :bindafür:

  • Ich schließe mich Lockenwolf an: heilige Sch... der Weg ist übel (für Radfahrer) aber zum wandern traumhaft.


    Gute Fahrt und bessere Wege wünsche ich.

  • Ich schließe mich Lockenwolf an: heilige Sch... der Weg ist übel (für Radfahrer) aber zum wandern traumhaft.


    Gute Fahrt und bessere Wege wünsche ich.

    Zum Wandern ist es da echt traumhaft... vor allem im Herbst wenn das Laub bunt ist. Ist echt empfehlenswert.

  • Am schönsten sind dann die Momente, wenn die Wut verpufft, weil s halt nix ändert. ...und nachher, wenn der Schmerz wieder nachlässt. Heiliges blächle, das ist echt mies mit Fahrrad. Aber auch echt schöne Aussicht.

  • Tag 13 - Tschüss Donau, Hallo Rhein


    Fast trifft mich der Schlag als ich am Morgen das Zelt öffne und nach draußen blicke. Dort, wo sich normalerweise der Morgentau abgesetzt hat, also auf dem Regenschutz des Anhängers oder auch auf dem Aussenzelt liegt Eis! Nix Morgentau - Eis! Selbst auf dem Wasser in Kenais Wassernapf hat sich eine mehrere Millimeter dicke Eisschicht gebildet!

    Dass es eine kalte Nacht werden würde war mir schon klar, als ich mich gegen 20 Uhr in das Zelt und den Schlafsack begeben habe und wie in der ersten Nacht bitterlich gefroren habe (meine Garmin Uhr zeigt mir für die Nacht einen Puls von 40 Schlägen die Minute an, entweder bin ich jetzt Leistungssportlerin oder ich war kurz vor dem Kältetod und mein Körper hat schon langsam meine Systeme runter gefahren) und mir mehr und mehr Sorgen um den Hund gemacht habe.

    Kenai mag ja ein dickes Fell haben und andere Temperaturen aushalten, aber er ist eben auch ein Oldie. Tatsächlich aber lag er, im Gegensatz zu mir, nicht in Embryonalhaltung im Zelt sondern entspannt auf der Seite und hat tief und fest geschlafen, kann also so schlimm für ihn nicht gewesen sein.


    By the way, meine Behaarung an den Beinen macht beim Thema Länge seinem Fell durchaus langsam Konkurrenz, hat aber leider nicht ansatzweise so gut gewärmt!


    Zum ersten Mal auf der Tour ziehe ich die ganz lange Radhose an und stell mich erst einmal beim Nettoparkplatz zum auftauen und frühstücken in die Sonne.

    Danach geht es entspannt durch Tuttlingen, ich verabschiede mich leise von der Donau, immer den Schildern des EV6 folgend, die mich leider direkt nach der Stadt bergauf schicken. 90 Minuten läuft Kenai und ich schiebe Rad und Anhänger. Irgendwie hatte ich mit einem entspannten Tag gerechnet, wird es mal wieder nicht.

    Danach geht es mal runter mal hoch durch viel grün und an diversen Pferdeweiden vorbei, eigentlich ganz idyllisch, wenn es nicht so windig wäre.

    Wo es steil bergauf geht, da geht es irgendwann auch wieder bergab, tatsächlich aber lasse ich es nur sehr selten komplett laufen, Anhänger und Hund schieben doch ganz gut an und ich trage noch nicht einmal einen Helm, also bremse ich die ganze Zeit ab und freue mich über die kurze Tretpause.


    In Eigeltingen werfe ich einen kurzen Blick in mein GPS und stelle fest, dass ich zwar auf dem EV6, nicht aber auf meinem Track bin. Keine Ahnung wo die Person durchgefahren ist, der EV6 war es auf jeden Fall nicht, denn dem bin ich (ausnahmsweise mal) konsequent gefolgt.

    Macht nichts, ich fahre weiter in Richtung Singen, überquere die Grenze in die Schweiz, bin schon fast ein wenig enttäuscht, dass man mich nicht anhält, letztes Jahr wollte man an der Grenze nach Rumänien sogar den Impfpass von Kenai sehen (witzige Erinnerung : Drei Grenzbeamte, welche sich den Pass anschauen und "Problem, Problem" murmeln, woraufhin ich nur lächel und "kein Problem" erwiedere, wissend, dass die garantiert nichts aus dem Pass rauslesen konnten und Kenai alle relevanten Impfungen besitzt). Nach der Grenze geht es weiter nach Stein am Rhein und schon fast ein wenig gerührt begrüße ich den Rhein.

    Ich laufe entspannt durch den Ort, erkundige mich nach einem Fussballplatz und da dieser genau am Bahnhof liegen soll geht es direkt dorthin. Der Platz erweist sich als nicht optimal, aber bei einem kleinen Spaziergang entdecke ich einen Hundeplatz welcher nicht abgesperrt ist und einen kleinen, halb überdachten Vorplatz hat und wir bleiben dort, mit direktem Blick auf den Bahnhof, bei dem uns morgen gegen 9 Uhr ein ganz spezielles Nachschubpaket erwartet.

  • Tag 14 - mit Begleitung


    Entspannt, nach einer erneut kalten Nacht, aufgewacht auf dem Hundeplatz, wie immer Morgenroutine und dann ab zum Bahnhof um dort ein ganz besonderes Nachschubpaket in Empfang zu nehmen. Das Thema Nachschubpakete hat mich letztes Jahr wirklich sämtliche Nerven gekostet weshalb ich für dieses Jahr einfach mal komplett darauf verzichten wollte.

    Wenn aber schon die Frage der Schwester "kann ich an einem Wochenende durch die Schweiz mitfahren" kommt, dann kann man das ja auch verbinden.

    Also warte ich an Stein am Rhein Bahnhof nicht nur auf meine Schwester, welche aus Zürich aus mit ihrem Rennrad angereist kommt, sondern auch auf neues Hundefutter und Lebensmittel für mich.


    Dass die zwei Tage in Begleitung nicht so werden wie die anderen Tage war bereits mit der Aussage "ich schlafe aber in keinem Zelt" besiegelt und so laufen wir erst einmal entspannt durch Stein am Rhein und holen uns für das Frühstück Chäschüechli.

    Danach geht es hoch und runter, ich biete meiner Schwester sehr schnell an, dass sie doch mal mein Rad nen Berg hochschieben soll, dann muss ich zumindest mein langsames Tempo nicht mehr rechtfertigen.

    Wir radeln bis zum Rheinfall, der zugegeben ein wunderschönes Fotomotiv bildet, folgen dann einer Umleitung, immer den Schildern des EV6 folgend und sind trotzdem irgendwann sehr weit entfernt von dem eigentlich Track und ich maximal genervt.

    Hilft aber alles nichts, das ziehen wir jetzt durch, versüßen uns die Zeit bis zur Mittagspause erst mit Süsskram, dann mit Vermicelles.


    In der Mittagspause erst einmal mit GPS und Google Maps geguckt wo wir sind um danach ziemlich entspannt der Landstraße zu folgen. Wir tauschen die Räder und die nächsten 20 Minuten sind für mich ein absoluter Traum, denn ich habe gerade mal 10kg unter meinem Hintern, das ist noch nicht einmal ein Viertel des Gewichtes meines Hundes! Ist mir komplett wurscht ob der Sattel auf mich eingestellt ist und ob ich gut bremsen kann oder nicht, ich fliege quasi über die Strecke und jede Steigung meistere ich mit links!

    Dummerweise will meine Schwester ihr Rad auch wieder zurück und auch wenn ich noch so theatralisch vor mich hin schluchze, ich sitze wieder auf meinem Rad und quäle mich die Anstiege hoch.

    Tatsächlich geht es die letzten Kilometer bis nach Kaiserstuhl relativ entspannt voran und dort angekommen muss nur noch die Unterkunft gesucht werde.

    Ich kann meine Kleidung waschen, der Hund pennt, wir gehen Essen und leeren eine Flasche Rose und als Dessert gibt es einen Gin Tonic, bin ja mal gespannt, wie der morgige Tag aussehen wird.


    Stein am Rhein bis Kaiserstuhl, ca 50 km

  • Vielleicht nimmst du dir nächstes Jahr sowas wie "der Oder zur Ostsee und dann bis nach Tallin an der Ostsee lang" vor. Wäre zumindest flach. :D Und auch sehr schön. Aber soweit ich informiert bin, geht der Wanderweg, der an der Ostsee lang geht, oft durch Sand und Dünen, auch nicht so praktisch fürs radeln. |)

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