Tödlicher Hundevirus aus Norwegen

  • Stand am 17.09.2019


    Update von Mattilsynet & Veterinærinstituttet


    Seit Montag hat Mattilsynet sieben neue Meldungen über Hunde, die ähnliche Krankheitssymptome aufweisen erhalten. Zwei dieser Hunde starben. Diese Fälle wurden direkt an Mattilsynet gemeldet und nicht über die Fragebögen, die an die Tierärzte verschickt wurden.


    Derzeit als sehr wahrscheinlich ausgeschlossen werden: Parvovirose, Circoviren, Coronaviren, die Parasiten Giardien und Kryptosporidien, Milzbrand, EHEC, Hasenpest (Tularämie), Staupe, die Bakterien Campylobacter und Salmonellen, Hefepilze und Schimmelpilze, Vergiftung mit Rattengift und ähnliche spezifische Vergiftungen (schließt nicht alle Arten von Toxinen ein, die natürlich vorkommen können). Algenvergiftung und durch Zecken übertragene Erkrankungen sind auch unwahrscheinlich.

    Quellen: Mattilsynet / Veterinærinstituttet


    Update vom NKK


    Der Vorstand hat beschlossen, den Vorstandsbeschluss Nr. 75 über die Einstellung der Teilnahme an allen terminlich festgelegten Veranstaltungen sowie die Teilnahme mit Teams im Ausland bis auf weiteres zu verlängern. Nach Rücksprache mit Mattilsynet wird eine Ausnahme für folgende Prüfungsarten gemacht:

    [Anm.: Die Prüfungen sind im Original aufgelistet, es handelt sie überwiegend – aber nicht ausschließlich – um Prüfungen für Jagdhunde.]

    Hintergrund:

    Am Dienstag, den 17. September um 14:30 aktualisierte Mattilsynet seine „Empfehlungen für Hundehalter“ wie folgt:

    Es gibt folgende Änderungen (kursiver Text):

    · Schränken Sie den Kontakt mit anderen Hunden ein, aber sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund den Auslauf und die Bewegung bekommt, die er benötigt.

    · Ansammlungen von Hunden sollten gemieden werden, außer sie werden auf solche Weise veranstaltet, die den Kontakt unter den Hunden einschränkt.


    Quelle: Norsk Kennel Klub


    Übersetzung und Zusammenfassung von K. Kämpfe, Nordlicht Übersetzungen


    Link zur Seite von Mattilsynet:


    https://www.mattilsynet.no/dyr…_sykdomsutbrudd_hos_hund/

  • Und hier das vollständige Update:

    Veterinärinstitut


    Aktuelle Lage in bezug auf die akute Hundekrankheit vom Freitag, den 20.09.2019


    Veröffentlicht am 20.09.2019


    Die Untersuchungen, die das Veterinärinstitut bisher durchgeführt hat, weisen darauf hin, daß die Zahl der Neuerkrankungen mit derselben akuten Hundekrankheit mit blutigem Durchfall leicht rückläufig ist. Das Veterinärinstitut hat aufgrund dieser Daten seine Einschätzung unterstrichen, daß die Krankheit nicht hochansteckend ist von Hund zu Hund. Das schreibt das Veterinärinstitut in einer Zusammenfassung der Lage in bezug auf die Aufklärung dieser Krankheit, die heute an Mattilsynet versandt wurde.


    Mit Ausnahme einiger Laborergebnisse, die weiterhin Zeit benötigen, sind bekannte Krankheiten und krankheitserregende Stoffe (Agens), die ein solches Krankheitsbild verursachen können, überprüft worden, ohne daß etwas gefunden wurde, das gemeinsam ist für die Krankheitsfälle. Es wird mit der gleichen Intensität wie bisher weitergearbeitet in der Hoffnung, herausfinden zu können, inwieweit das Bakterium, das gefunden wurde, mit den bei den Hunden entdeckten Darmschäden verbunden ist, sowie um andere mögliche Ursachen zu finden. In der Zusammenfassung wird gleichzeitig darauf hingewiesen, daß die möglichen Erklärungen eine Zusammensetzung sein können aus mehreren Faktoren, die gleichzeitig zugeschlagen haben.


    ”Wir suchen systematisch und in der Breite nach möglichen Ursachen, aber es handelt sich um ein komplexes Bild. Es kann sich um mehrere Faktoren handeln, die zusammen die Krankheitsfälle verursacht haben. Die Zahl der Neuerkrankungen stieg nach dem 20. August an, dem Tag, an dem in Norwegen die Leinenpflicht aufgehoben wurde und es gleichzeitig große Mengen an Regen gab sowie auch eine hohe Temperatur. Wir können nicht ausschließen, daß es die Umweltbedingungen waren, die die Krankheitsquellen ausgelöst oder verstärkt haben“, sagte die verantwortliche Tierärztin Hannah Jörgensen am Veterinärinstitut.


    „Wir untersuchen weiterhin genauestens die Bakterien, die gefunden wurden, sowie neue und unbekannte Viren. Spezielle und mehr zeitraubende Untersuchungen der Bakterien, die gefunden wurden, sind im Gang. Wir sind auch froh darüber, daß Tierärzte aus dem ganzen Land neue Fälle in unserer Fragebogenuntersuchung registriert haben, und diese Daten, die registriert werden, werden fortlaufend analysiert“, ergänzte sie.


    Heute ist ein neuer Hund aus Akershus zur Obduktion angekommen. Bakteriologische Proben wurden zur Kultivierung geschickt, und diese Laborergebnisse werden nach dem Wochenende erwartet. Zusammen mit diesem Hund wurden 16 Hunde am Veterinärinstitut und 3 Hunde an der NMBU Veterinärhochschule obduziert. Bisher wiesen 12 dieser Hunde dasselbe Bakterium auf, aber alle 18 bisherigen obduzierten Hunde haben dieselben pathologischen Anzeichen einer blutigen Darmentzündung (das Resultat der Obduktion von heute liegt noch nicht vor).


    Quelle: https://www.vetinst.no/nyheter…ndesykdom-fredag-20.09.19

  • Hallo zusammen,


    ich verfolge diesen Thread sehr aufmerksam bzw. google auch.

    Vielen Dank für die Updates.


    Wir wollten ja im Oktober mit der Kleinen nach Norwegen in unseren Haupturlaub.

    Das haben wir jetzt auf Grund dieser Krankheit gecancelt.

    Statt dessen haben wir gestern Südtirol gebucht und versuchen es nächstes Jahr erneut mit Norwegen ( schnüff :nicken:).


    Ich hoffe, die finden noch die Ursache heraus.

    Es gab und gibt ja solche Erkrankungsfälle auch immer mal wieder in anderen Ländern und es wird nicht berichtet, ob die Ursache gefunden wurde.

    Manchmal verschwindet das einfach wieder in der Versenkung.


    Liebe Grüße vom Maulwurf

  • Dogs-with-Soul Danke für die Infos.


  • Mattilsynet

    Neuigkeiten, Kurzfassung:

    - die Empfehlung, den Kontakt zwischen Hunden einzuschränken wird aufgehoben

    - man vermutet multifaktorielle Ursache

    - Providencia alcalifaciens bei ca. 50 erkrankten Hunden festgestellt

    - bei bisher 14 Hunden wurde ein nahezu identischer Stamm von Providencia alcalifaciens festgestellt, man schließt daher auf dieselbe Infektionsquelle

    - Häufung der Fälle im zentralen Bereich des Østlandet

    - man forscht weiter an den zahlreichen eingesandten Proben, es wird weiterhin in verschiedene Richtungen geforscht

    - Zahl der Todesfälle nach Provinzen hinzugefügt


    Das ganze Update:

    Update Donnerstag, 26. September: Mattilsynet hebt die allgemeine Empfehlung auf, den Kontakt zwischen Hunden zu begrenzen. Mattilsynet und das Veterinärinstitut erhalten jetzt weniger Meldungen über Hunde mit blutigem Durchfall von den Tierärzten. Es ist auch klar, dass nicht alle Krankheitsfälle in einen Zusammenhang gebracht werden können.


    Viele der gemeldeten Erkrankungen stammen aus einigen Provinzen im Østlandet, wo die Hundedichte hoch ist. Das Veterinärinstitut und Mattilsynet denken, das aus diesem Gebiet mehr Hunde erkrankt wären, wenn die Krankheit von Hund zu Hund übertragen worden wäre. Dies gilt auch dann, wenn die Hundehalter die Hinweise von Mattilsynet bisher befolgt haben. Die Informationen, die wir erhalten haben, zeigen auch, dass in den meisten Fällen, in denen mehrere Hunde zusammenleben, nur einer der Hunde erkrankt ist.


    Das Veterinärinstitut ist der Ansicht, dass es unwahrscheinlich ist, dass es einen konkreten gemeinsamen Nenner zwischen all den registrierten Fällen von Hunden mit blutigem Durchfall gibt. Dies unterstreicht, dass die Entwicklung der Krankheit multifaktoriell ist. Das bedeutet, dass die Krankheitsentwicklung durch mehrere gemeinsam auftretende Faktoren verursacht wird. Einige er Fälle können auch andere Ursachen haben und kein Teil dessen sein, was wir als Ausbruch ansehen.


    Bisher wurde das Bakterium Providencia alcalifaciens bei ca. 50 der an blutigem Durchfall erkrankten Hunde festgestellt. Das Bakterium wurde ebenfalls bei einigen gesunden Hunden nachgewiesen, jedoch in geringerer Menge.


    Ein Teil der Proben der erkrankten Hunde wird weiter untersucht, um festzustellen, ob es eine Verwandtschaft unter den Bakterienstämmen gibt, auch wenn die Providencia-Bakterien nahezu identisch sind. Dies wird mit Hilfe einer Methode durchgeführt, die man Ganzgenomsequenzierung nennt.


    Bisher hat die Untersuchung bezüglich der Verwandtschaft der Bakterien 14 Fälle von erkrankten Hunden ergeben, die fast identische Bakterien aufwiesen. Die Untersuchungen zeigen auch, dass bei einigen der Hunde Bakterien nachgewiesen wurden, die nicht mit diesen 14 identisch sind. Dies unterstreicht, dass einige der Hunde mit blutigem Durchfall sich an derselben Infektionsquelle angesteckt haben, während andere kein Teil des Ausbruchs sind und sporadisch auftretende Fälle sein können.


    Die 14 sind aus dem zentralen Bereich des Østlandet, es wurden aber bisher nur wenige Proben aus dem Rest des Landes untersucht. Es werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um zu sehen, ob weitere Hunde, von denen Proben genommen wurden, identische Bakterien aufweisen.


    Das Veterinärinstitut hat in den letzten Wochen große Mengen von Probenmaterial erhalten. Sie werden dort nun in eine neue Phase übergehen, in der die nähere Analyse des Materials Priorität hat. Viele der Untersuchungen, zum Beispiel die Analyse der Verwandtschaft der Bakterien, sind enorm zeitraubend und es wird deshalb in der kommenden Zeit nicht täglich neue Resultate geben.


    Das Veterinärinstitut und Mattilsynet arbeiten weiter an der Untersuchung der krankheitsauslösenden Eigenschaften der Bakterien und suchen systematisch nach möglichen Quellen.


    Parallel dazu verfolgt und verarbeitet Mattilsynet die Informationen der laufenden Ermittlung, um zu sehen, ob es Gemeinsamkeiten in Bezug auf Alter, Rasse, Fütterung, Kontakt mit anderen Hunden, Gebieten u.Ä. gibt.


    Viele der Hundehalter mit erkrankten oder gestorbenen Hunden haben Proben dessen aufbewahrt, was der Hund in den letzten 14 Tagen gefressen hat. Diese kann man weiterhin aufbewahren, so dass man, wenn nötig, Proben davon nehmen kann. Das Futter ist eine von vielen Möglichkeiten, die weiterhin untersucht werden.


    [Teile, die keine neue Informtionen enthalten wurden ausgelassen, die Infos sind in den vorherigen Texten einsehbar.]


    Die Verteilung nach Provinzen (aktualisiert am Freitag, den 20. September)

    [Verteilung der Erkrankungsfälle auf Provinzen ausgelassen, hier gibt es keine Aktualisierung, man findet die Zahlen in den vorherigen Texten.]


    Anzahl verstorbener Hunde:

    (Bitte beachten Sie, dass es in dieser Übersicht in einer Provinz mehr verstorbene Hunde als berichtete Erkrankungen geben kann. Die Erkrankungsfälle werden über die Fragebögen gemeldet, hierfür benötigen die Tierärzte oft einige Tage. In dieser Übersicht sind verstorbene Hunde aufgeführt, die direkt an Mattilsynet gemeldet wurden, die jedoch noch nicht über die Fragebögen eingegangen sind.)


    Rogaland 2, Akershus 7, Møre og Romsdal 2, Aust-Agder 3, Troms 1, Vestfold 7, Buskerud 3, Nordland 1, Sogn og Fjordane 3, Oslo 9, Hordaland 1, Hadmark 3. Zusätzlich ein verstorbener Hund, der in Schweden gelebt hat.


    K. Kämpfe / Nordlicht Übersetzungen


    Quelle: https://www.mattilsynet.no/dyr…_sykdomsutbrudd_hos_hund/

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