Wo gehört mein Hund wirklich hin?
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Ich will nicht dass er leidet. Und ein Hund ohne Freilauf muss das doch, oder?
Denkt ihr denn er kann glücklich sein trotz Dauerleine? Mit etwas Kopfarbeit und Körpertraining, so wie wirs jetzt schon machen?
Ich denke schon, dass er trotz Dauerleine glücklich sein kann, wenn du ihm einen entsprechenden Ausgleich bietest. Vielleicht kannst du dich auch nach einem privaten, entsprechend eingezäunten Gelände umsehen und den Besitzer des Grundstücks fragen, ob du ihn da gelegentlich frei laufen lassen darfst. Das macht @pinkelpinscher meines Wissens nach auch mit ihrem Galgöchen. Versuch wäre es wert.
Wichtig ist, dass du ihm die Führung bietest, die er benötigt. Ich kann mir vorstellen, dass er ganz froh darüber ist, wenn er nicht entscheiden "kann", ob er jetzt da oder doch hierhin rennt, sondern eben nur die Option "Ich lauf bei Frauli mit, die passt auf und regelt alles für mich" hat. Das nimmt ihm (und dir!) den Stress.
Wäre das abgewandelt in einfachem Hobbysuchding eine gute Idee?
Wenn du jemanden findest, der sich euch als Versteckperson zur Verfügung stellt: ja, vielleicht. Lass dir die Grundlagen aber zeigen, du musst ja auch lernen, die Signale deines Hundes zu lesen, damit ihr beide die Versteckperson auch sicher findet und nicht ewig durch die Wallachei irrt. Für den Hund ist's ja auch frustrierend, wenn der HF den Hund nicht lesen kann und ihm so quasi den Erfolg des Findens verwehrt.
Ansonsten würde ich vielleicht mal ins Fährten legen reinschnuppern, vielleicht hat er daran ja auch Spaß?
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Denkt ihr denn er kann glücklich sein trotz Dauerleine? Mit etwas Kopfarbeit und Körpertraining, so wie wirs jetzt schon machen?
Ich kann natürlich nur von meinem Hund reden und der ist damit augenscheinlich sehr zufrieden.
Er geht auch nach vorne und auf Menschen los und ich weiß ganz genau, wie du dich fühlst. So ging es mir auch nach dem ersten Vorfall. Voller Selbstzweifel, ob man dem gewachsen ist, ob es wo anders nicht besser für den Hund wäre, mit Haltern, die sich "damit" auskennen.Freilauf hatte mein Hund bei uns genau einmal, bis er einem Spaziergänger am Bein hing. Seitdem ist er immer an der Schlepp, wenn wir durch stark frequentierte Bereiche gehen oder ich das Gelände nicht kenne trägt er immer Maulkorb.
Wir haben nichteinmal die Möglichkeit, einen Garten wirklich zu nutzen. Freilauf gibts einmal im Jahr, wenn wir bei meinen Eltern im Gartenhäuschen sind.
Ich würde ihm gerne mehr Freiheiten schenken, aber er kann damit nicht umgehen und steht noch lange nicht gut genug im Gehorsam, als dass ich ihn auch an überschaubareren Orten ableinen könnte.
Übrigens, wenn du erzählst, dass Shezza problemlos durchs Dorf kann und im Cafe liegt, werde ich hier neidisch Das würde ich mir so sehr wünschen!
Wirds bei uns aber nie geben.
Und seit ich das für mich akzeptiert habe (also, an den meisten Tagen kann ich es sehr gut akzeptieren), ist alles viel entspannter geworden.
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Es ist nicht damit getan das ein oder andere Auslastungsmodel zu 'probieren'!
Mir fehlt hier schlicht der Wille, die Bereitschaft mit dem Hund gemeinsam durchs Leben zu gehen ist das gegeben, wird managen (zumindest ist es ein wichtiger Baustein dafür) zum Zusammenleben, man handelt automatisch zum Wohle seines Hundes und das braucht der Knabe!
Der Wille ist seit fünf Jahren da und auch nicht weg, trotz dem Nerven"zusammenbruch" gestern. War aber auch ein echter Schock.
Ich mache mir nur Sorgen, dass ich ihm nicht gerecht werden kann. Dass ich ihn nur einschränke und ihm dadurch schade.
Denn mir ist wirklich wichtig, dass es in erster Linie ihm gut geht, wenn ich das nicht erfüllen kann dann ist das furchbar und er muss zu jemandem der das kann.
Auch wenn ich selbst natürlich auch entlastet wäre, das streite ich gar nicht ab. Aber vielleicht mache ich mir zuviele Gedanken was sein muss, was er haben muss, wie es laufen muss, damit er entspannt sein kann.
Ist es denn ok, dass er ein Arschkeks ist, der schnell gestresst ist und dann immer nach vorne gehen will? Der gerne mit mir lernt, solange es etwas ist wo er was davon hat und ihm passt?
Zuhause will er gefallen, da ist er ein ganz anderer Hund, aber wenn er keinen Bock auf Cavaletti hat, dann zeigt er das mehr als deutlich und zeigt mir den Mittelfinger
Die Frage ist doch, kann er unter diesen Bedingungen glücklich sein?
Dass er nie der einfache Hund sein wird mit dem ich entspannt über Wiesen schlendern kann ist mir schon lange bewusst und für mich selbst kein Problem. Wenn ich Menschen aus dem Weg gehen kann finde ich das alles andere als was schlimmes
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Ist es denn ok, dass er ein Arschkeks ist, der schnell gestresst ist und dann immer nach vorne gehen will? Der gerne mit mir lernt, solange es etwas ist wo er was davon hat und ihm passt?
Natürlich ist das ok! Wer sagt denn, dass das nicht ok wäre, solange du ihn unter Kontrolle hast? Solange du verhinderst, dass er anderen Menschen wirklich schaden kann?
Dino ist auch ein Arschkeks. Nicht so extrem wie Shezza, aber eben auch ein Arschkeks. Fremde Menschen findet er überflüssig, solange er an der Leine ist. In der Wohnung ist's egal, ob er angeleint ist oder nicht, Fremde sind da auch erstmal prinzipiell scheiße. Ist halt seine Macke, an der wir arbeiten - für mich ist es aber ok, dass er so ist, wie Dino eben ist. Ich muss damit umgehen können, nicht die Nachbarn oder sonst wer! Mal abgesehen von unseren Betreuungsmöglichkeiten, versteht sich. Genauso isses bei dir und Shezza auch.
Maulkorb drauf, Hund sichern, Dauerleine dran, durchatmen - und gut ist. Du packst das schon. Du hast das jetzt schon fünf Jahre lang geschafft, da schaffst du das Dauerleinending auch noch. Wenn er dann eh noch mit Mantrailing o. Ä. beschäftigt wird, ist das doch prima.
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Das Hobbysuchen würde ich hier auch ohne Person aufbauen. Eher was in der Mischung aus Fährte, Dummy-Flächensuche. Das was er eben schon von sich anbietet. Er musste eh immer die Bälle suchen die irgendwo in der Wiese verloren gingen, er liebt es. Auch sonst liebt er es zu Suchen und apportiert auch gerne. Daher würde ich da gerne frei etwas aufbauen was all das etwas abdeckt. Lesen kann ich den Köter, dafür kenne ich ihn in und auswändig, nur im Freilauf nicht. Da habe ich keine direkte "Verbindung" zu ihm und er macht was er will.
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den Stress wirst du ihm nicht nehmen können Manus Hundewelt deshalb ist es auch für dich nicht gut, dir ein schlechtes Gewissen zu machen und an deinen Qualitäten als Hundeführer zu zweifeln. Du tust dein Bestes, und mehr geht nicht
Ich habe jetzt in deinen Postings immer wieder gelesen, dass du denkst, er hat Stress draußen. Das mag sein, aber den kannst du ihm nicht nehmen. Nach meinem Empfinden hast du hier ein Hochsensibelchen sitzen, intelligent wird er dazu auch noch sein, und er wird deine Schwächen wahrscheinlich besser kennen als du dich selbst.
Hunde haben den ganzen Tag Zeit, uns zu studieren und einzuordnen. Die kennen uns ganz genau.
Solche hochintelligenten, übersensiblen Kandidaten machen mir immer ein bißchen Gänsehaut, einfach, weil sie geradezu hellsichtig zu sein scheinen.
Klar hast du jetzt Zweifel, ob du mit so einem Hund fertig werden wirst. Er ist eine riesige Herausforderung, und du stellst dich ihr schon so lange (Hut ab übrigens).
Zu dem, was Hummel schreibt, dass es dir mit einem anderen Hund genauso ergehen würde ("Gib ihn nicht ab, besser wirds nicht, außer dass du es vermeintlich leichter hast. (Ich sage vermeintlich, weil auch dein Junghund auf seine Art dir seine Quittung schreiben wird für Führfehler. Man ist ja nicht selektiv bei einem Hund "blöd", sondern da ist ja ein Fehler im System und der andere Hund wird es dann eben auf seine Weise zeigen.)" <- sorry, kann gerade nicht gescheit zitieren
Ich kann da nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen. Der erste Hund, den ich abgegeben hab, war der Podenco, den ich komplett unerzogen und verwöhnt ohne Ende von meiner Oma übernommen hatte, die ihn aus einem spanischen Tierheim mitgebracht bekommen hatte. Davor hatte ich schon Hunde, und ich dachte eigentlich, ich kenne mich aus.
Tja, Pustekuchen. Der Hund hat mir so dermaßen das Fell über die Ohren gezogen... einzig angegriffen hat er mich oder andere nicht, er war nicht agressiv, er ist immer abgehauen und jagen gegangen. Und zwar trotz Sicherungen und Argusaugen. Der Hund hat mich fertig gemacht.
Wir hatten damals irgendwann die Schäferhündin als Welpe dazugeholt, weil wir dachten, er wird davon ruhiger. Leider wurde er dadurch noch aufgedrehter, weil er jetzt ein Weibchen an seiner Seite hatte. War sie läufig, war's ganz schlimm.
Ich war damals echt am Ende, wie erwähnt, schwanger obendrauf. Der Hund wurde an Bekannte abgegeben, und wir haben die Schäferhündin genauso erzogen, wie wir auch ihn versucht haben zu führen. Durch den Podenco hab ich mich natürlich über Jahre intensiv mit Hundeerziehung und Training beschäftigt, das kam mir bei ihr zu gute.
Sie hat sich zu einem ganz tollen Hund entwickelt, sie hatte WTP, sie war einfach angenehm und gehorsam. Es hat 100% gepasst zwischen uns.
Mir persönlich hat das gezeigt, dass es sehr wohl auch am Hund liegen kann, ob das Team Mensch-Hund harmoniert oder nicht. Ein Grundinteresse an Zusammenarbeit wäre schon wünschenswert von Seiten des Hundes.
Mach dich nicht fertig. Manchmal passts nicht, manchmal ist es ein Traum mit dem Hund, und manchmal muss man sich durchbeißen.
Hast du noch Energien und Kapazitäten, dann mach mit ihm weiter und such dir jemanden, der dich unterstützt und auch mental stützt und bestätigt.
Überlege, wie du den Stress minimieren kannst, wie du Ruhe reinbekommen kannst, keine Ballspiele zb. Schau mal aufs Futter, ob da zu viel Protein drin ist oder du da was drehen kannst. Es gibt auch pflanzliche Zusätze oder Homöopathie zum Beruhigen und Runterkommen. Da wäre ein THP der richtige Ansprechpartner. Vielleicht lastest du ihn auch zu viel aus, keine Ahnung.
Schaffst du das nicht mehr, dann halte die Augen offen, ob sich eine Möglichkeit zur Abgabe ergibt. Es ist keine Schande, sich seiner Grenzen bewusst zu sein.
PS: und was hasilein75 schreibt, mit dem systemisch, da könntest du dich mal einlesen. Manchmal tut man sich Dinge mit Grund an. Auch wenn man nachher drunter leidet, sozusagen. Mir hat auch mal einer der vielen Trainer damals gesagt, ich solle mir mal überlegen, warum ich immer die schwierigen Hunde daheim sitzen hab, die ich mir selbst ausgesucht habe
Ist schon was dran .
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Ich lese da ganz viel Überforderung und dass du überhaupt nicht glücklich mit der ganzen Situation bist. Auch mit dem zweiten Hund wird das nicht einfacher. Ob es Shezza gut damit geht? Er führt ja auch kein Leben, bei dem er seinen Platz kennt.
Andererseits ist die Frage durchaus berechtigt: Wer will denn so einen Hund haben. Jemand, der Erfahrung und Lust hat einen 5 Jahre alten durchen Hund zu nehmen, der mit Menschen ein Problem hat und ernsthaft attackiert.
Weißt du, es geht nicht immer nur um das Glück des Hundes. Man muss sich auch mal selbst nach vorn stellen und hineinhorchen, ob man das alles leisten kann.
Ich persönlich würde Shezza für eine Woche in eine ordentliche professionelle Pension geben und dann in mich hineinhorchen, wie es damit geht und ob man wirklich die mentalen, finanziellen und körperlichen Ressourcen hat, um das weiter anzugehen. Wenn ein Nein dabei herauskommt, dann würde ich die richtigen Stellen anschreiben (weiß nicht was es da für BC gibt, aber hier sind ja viele BC Profis unterwegs) und dann drauf warten, dass sich so ein besonderer Mensch meldet. Ohne Druck, ihn jetzt direkt abgeben zu müssen, aber halt schon auf der Suche.
Wenn sich herausstellt, dass du das doch kannst, dann musst du weiterhin euren Weg suchen. Nur wenn du schreibst, du hattest schon 2 Jahre einen Mentaltrainer, was soll denn das DF dir noch sagen, was du nicht schon mal gehört hast?
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Meine dürfen auch ohne Leine nicht mehr wie 8 Meter von mir weg. Abgesehen davon warum sollte er woanders ohne Leine laufen können? Jemand anders würde ihn auch sichern müssen.
Murphy ist übrigens am entspanntesten und glücklichsten, wenn ich ihn stark eingeschränke, wenn wir unterwegs sind. Das gibt ihm einfach Sicherheit. Das es etwas schlechtes ist reden nur wir uns ein. Ich denke mir nun immer es ist als würde ich ein Kind an die Hand nehmen da sieht auch keiner was schlechtes drin.
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Ich glaube, dass Shezza bei keinem anderen Menschen mehr Freiheiten haben wird als bei dir. Demnach ist die Frage obsolet, ob er dauerangeleint glücklich sein kann. Er wird nämlich bei jedem dauerhaft angeleint sein. Ich würde ihn jedenfalls niemals freilaufen lassen.
Ich habe hier ja auch so einen Kandidaten sitzen. Bisher habe nur ich - wie du auch - kleinere Wunden und ein gebrochenes Bein davon getragen, wenn ich ihn halten musste, andere Menschen werden gestellt. Im Haus ist Balou ein Traum, draußen sehr unsicher und gestresst. Mittlerweile verletzt er mich nicht mehr, da er an der Leine nicht mehr austickt.
Fremde Hunde hätten bei Kontakt eine kleine Chance sich perfekt zu verhalten und würden bei Fehlverhalten (wozu alles außer völlige Ignoranz zählt) eins auf die Mütze kriegen.
Dazu kommt noch der Jagdtrieb...
Bis vor kurzem war er durch unsere Notfallpfeife immer abrufbar. Das ist nun vorbei und er muss dauerhaft an der Flexi und der kurzen Leine laufen. Tja. Ich will das noch einmal mit einem Trainer angehen, kann aber auch damit leben, wenn er nie wieder Freilauf hat. Ausgleich ist bei uns die Dummyarbeit und ab und an schwimmen, bald wohnen wir hoffentlich auf einem großen Grundstück, wo er ebenfalls die Beine strecken kann.
Es gibt Hunde, die keinen Freilauf haben können. Die die Begrenzung durch die Leine sogar angenehm finden. Mein Balou hängt in der Flexi zwar öfter vorne drin, weil er von Natur aus eher einen 30-40 m Radius hätte, aber er ist dennoch entspannter als im Freilauf. Er muss sich schließlich um nichts kümmern und kann einfach abschalten.
Das Problem ist eher unsere Einstellung. Shezza und Balou können vielleicht nie freilaufen. Und das ist vielleicht auch nur halb so wild.
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