Welpe kommt nicht zur Ruhe und schläft nur in meiner Nähe...

  • Ein Hund, der "kontrolliert", ist in seiner Umgebung bzw. in einigen Situationen unsicher.

    Oder aber er hat schlicht und ergreifend Trennungsangst.

    Bei sehr jungen Hunden ist es manchmal einfach nur Neugierde oder er möchte bei seinen Menschen sein.


    Häufig klingt dieses "Dein Hund kontrolliert dich" abwertend, im Sinne von dein Hund dominiert dich.

    Ein Hund hat kein Interesse daran, zu kontrollieren, was ich oder ob ich etwas richtig mache.


    Bei Welpen finde ich das Verhalten ziemlich normal, bei älteren Hunden muss man schauen, was die Ursache ist, recht häufig ist diese beim Halter selbst zu suchen.



    https://www.der-dogwalker.de/h…n-hund-kontrolliert-mich/

    https://trainieren-statt-domin…h-mein-hund-kontrollieren


    LG Themis

  • Ich habe 3 Monate im Wohnzimmer auf Sofa geschlafen. Der Hund sollte nämlich nicht ins Schlafzimmer.

    Dann wollte ich aber doch gerne zurück ins Ehebett, haben einen Laufstall gekauft sowas in der Art mazon.de/Goods-Gadgets-Welpen-Laufstall-Tierlaufstall-Hundehütte/dp/B014X3E0FA/ref=asc_df_B014X3E0FA/?tag=googshopde-21&linkCode=df0&hvadid=345003745401&hvpos=1o3&hvnetw=g&hvrand=135463.

    Offen gelassen und wenn wir schlafen gegangen sind, ist er da auch wirklich rein. Wir haben da einen alten Kinderspieltisch rein gestellt, der passt optimal, damit er das Ding nicht umschmeissen oder verrücken kann.

    Anfangs habe ich einen Korb vor den Ausgang gestellt, damit ich höre, wenn er raus krabbelt.

    Er ist jetzt knapp 10 Monate, hat die Butze noch, liegt aber auch manchmal vor dem Bett am Fußende, oder vor der Tür....

    Er schläft auch manchmal durch in der Butze, die ist groß und er hat da 2 Decken drin.

  • Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber ich sage mal aus meiner Sicht :


    Dein Hund ist ein Welpe, der kennt nichts, der weiß nichts. Das muss er alles noch erlernen, nach und nach. Aber erstmal sollte er Welpe sein dürfen.

    Der Welpe war bis vor kurzem noch mit seinem " Rudel " zusammen, ich vermute mal Eltern und Geschwister. Naja, jedenfalls alles vertraute Hunde, vertraute Geräusche und Gerüche. Sein " Rudel " war bis zum Tage der Abholung seine Sicherheit, die fehlt nun.

    Nun seid ihr es. Er sucht Kontakt, Sicherheit und Geborgenheit, bei euch. Er läuft euch hinterher, nicht um euch zu kontrollieren, sondern um euch kennenzulernen, zu sehen, was ihr macht. Er lernt so euren Ablauf kennen, auch Geräusche. Es wird aufhören, irgendwann lohnt es sich nicht mehr mitzugehen, denn er weiß in welchen Raum ihr geht, er erkennt es dann auch an den Geräuschen. Ist nicht mehr interessant.

    Welpenpads haben für mich etwas von Bequemlichkeit, nutzt man diese, dann dauert die Stubenreinheit länger. Ich habe immer lieber geputzt, wenn ich nicht schnell genug war.

    Von, in eine Box sperren, bin ich eh nicht der Fan, deswegen schreibe ich dazu mal nichts.

    Kurze, mehrere Spaziergänge machen. Lass den Welpen die Welt erkunden, auch hier spielen Geräusche und Gerüche eine Rolle. Das ist für ihn eine Kopfauslastung.

    Eine Auslastung ist nicht immer und nur eine spielerische und körperliche Auslastung, es gibt mehrere Formen der Auslastung.

    Manchmal vergessen die Welpen draussen ihr Geschäft zu verrichten, die Eindrücke, Gerüche und die Welt sind so aufregend.

    Schlafen/Bett/jaulen, ja, der Welpe möchte Körperkontakt und die Wärme spüren, nicht alleine sein. Vorher hat er auch nicht alleine geschlafen, er lag sicher und behütet in seinem " Rudel ". Diesen Kontakt der Sicherheit wünscht er sich jetzt auch. Was spricht dagegen, den Welpen mit ins Bett zu nehmen ? Für ihn ist dieser Körperkontakt Sicherheit.

  • Bei Welpen finde ich das Verhalten ziemlich normal, bei älteren Hunden muss man schauen, was die Ursache ist, recht häufig ist diese beim Halter selbst zu suchen.

    Jupp, denn diese "Erziehungsphilosophie" für Welpen birgt Potential für eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Was dann ausgerechnet jene darin bestätigt, es immer gewusst zu haben, dass etwas dran sein muss. Denn: "Mein Hund ist ein Kontrolletti, das hat er schon als Welpe so gemacht". Dass sie durch ihre "Gegenmassnahmen" die Wahrscheinlichkeiten erhöht haben, erst einen echten Kontrollfreak zu erzeugen, ist ihnen nicht bewusst (hab gedacht, ich les nicht richtig ...).


    GsD dürfte es zumindest heutzutage aus allen Human-Erziehungsheftchen rausgeflogen (die ewig Gestrigen verbuche ich als unverbesserliche Ausnahmen) sein. Ist ja nicht so, als wäre Mensch bei seinen eigenen Babys nicht auf dieselbe Idee gekommen (vll. erinnert sich der ein oder andere noch .. und was es anrichtet ... ).


    Als könne ein Menschenbaby oder ein Welpe solch komplexe Denkprozesse verarbeiten und auch noch strategisch umsetzen ...

  • Dass er bei seinen Menschen sein will ist mit Sicherheit normal, ob das jetzt im Bett sein soll, kann jeder für sich selber entscheiden. Das ginge bei uns nicht.... Aber ein Platz in der Nähe wird gebraucht. Box kam für uns nie in Frage, schon gar nicht geschlossen und der Raum ist sehr begrenzt. Ein Hund wechselt gerne mal seine Position, geht 2 Schritte, schmeißt sich in die andere Ecke.....

    Und der Mops ist generell in erster Linie an seinen Menschen interessiert?

  • Ich spiele auch jeden Tag etwa 20 Minuten mit ihr, drinnen und draußen, wobei ich versuche dies eher draußen zu tun und übe regelmaüßg Sitz/Bleib/Komm. Belohnt wird sie mit Leckerlis. "Aus/Pfui" funktioniert eher weniger...


    ab hier dann gelegentliches spielen, sitz, komm, bleib üben

    Ich finde, das ist zu viel "Latein pauken" für einen Welpen.

    20 Minuten spielen ist zu lange, Welpen drehen dann hohl.

    Mit dem Kommando "bleib" sind die meisten Welpen überfordert.

    Was ist wichtig?

    "Nein" und "aus" (meiner Ansicht nach)

    a) Abbruchkommando und b) Gefahr verhindern.


    Alles andere hat Zeit und ist nicht lebenswichtig.

    Durch häufiges Üben und Spielen stellst du den Welpen in den Lebensmittelpunkt, umso schwieriger wird es für sie, ohne dich auszukommen.

    Mit dem Erlernen der Hausregeln, Stubenreinheit, Beißhemmung und Spielregeln hat sie genug zu tun.

    Hinzu kommen noch neue Umgebungen, verschiedene Menschen, Gerüche, Untergründe usw.


    In der heutigen Zeit geht alles im Eiltempo, die Welt ist hektisch und ein Hundebaby soll möglichst schnell viel Vokabeln, erwünschte Verhaltensweisen lernen und sich dem Tagesablauf anpassen.

    Dabei vergessen wir eins:

    Es ist ein Hundebaby, wir verlangen zu viel und ein Welpe braucht viel Zeit, um alles Neue verarbeiten zu können.

    Pack den Laufstall und die Box weg, das ist wahrscheinlich nichts für dein Hundebaby.

    Du kannst mit Türgittern die Räume begrenzen.

    Meines Erachtens reicht das.


    LG Themis

  • Danke Themis für dieses Posting! Es ist genau wie du sagst: in vielen dieser "Kontrollfreak-Diagnosen" schwingt noch die verartelte Dominanztheorie mit! Es wird zwar zugestanden, dass der Hund mit der Kontrolle überfordert sei, aber die wortwahl entlarvt es: " Kontrolle", nicht "Interesse am Tun des Sozialpartners" wird es genannt!


    Mir ist noch jeder Welpe hinterhergetappert. Mein Gott, er ist von mir komplett abhängig für Futter, Sozialkontakt, sicheren Schlafplatz, kurz, sein Überleben - natürlich möchte er wissen was ich tue und wie ich ticke! Gibt sich normalerweise von selber, wenn ich mich für den Welpen als vertrauenswürdig herausstelle.

  • Was ihr beiden schreibt, kann ich absolut nachvollziehen und bin voll und ganz bei euch. Am Dominanz denke ich dabei gar nicht. Ich denke auch eher, dass sie neugierig ist, was denn da im anderen Zimmer vor sich geht.

    Ich hab damit auch kein Problem, nur merke ich eben, dass sie schlafen würde, säße ich jetzt daneben und stünde nicht in der Küche.


    Mir fällt schwer die Grenze zu sehen zwischen normaler Welpen-Neugier und dem Wunsch "dabei zu sein" und einem Verhalten, was uns später bzw. jetzt schon beim mal allein bleiben im Weg stehen wird.


    Ein teils unsicherer Hund ist sie schon, das passt schon drauf, was Themis beschrieben hat.

  • Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen, diese ewige Nachlauferei gibt sich normalerweise ganz von selbst, sobald das Hündchen sich seiner Umgebung sicherer wird - und das wird es wird um so schneller, je mehr es dabei sein darf, je genauer es weiß, wie der Alltag läuft.

  • Ich hab damit auch kein Problem, nur merke ich eben, dass sie schlafen würde, säße ich jetzt daneben und stünde nicht in der Küche.


    Gib ihr mehr Zeit. Es ist ja auch nicht jeder Hund gleich. Der eine kann sich eher entspannen und rennt einem nach 2 Monaten schon nicht mehr hinterher, der andere braucht noch weniger Zeit, der andere länger. Du könntest aber ruhig trotzdem ab und zu mal raus gehen, so als würdest du einkaufen gehen, um diese Situation zu üben. Halt anfangs mal 5-10 Minuten vor die Tür, dann etwas länger. Bei mir gibt es immer das gleiche Ritual, wenn ich weg gehe. Der Satz: "Ich komme gleich wieder" und weg bin ich. Jetzt bei meiner neuen Hündin gibt es dazu noch einen Hundekeks, also "Ich komme gleich wieder" und Hundekeks und weg bin ich. Ohne viel Aufhebens. Bereits nach 3-4 Tagen wusste meine Hündin, dass es sich nicht mehr lohnt mit zur Tür zu gehen, bei dem Satz blieb sie schon liegen. Klar, die Freude ist riesig, wenn ich heim komme. Ich meine ein Hund muss erst verinnerlichen, dass man immer wieder kommt, und wenn man nicht weg geht, kann man auch nicht wiederkommen. Das kann natürlich auch länger dauern bis er er verstanden hat, gerade bei einem Welpen. Aber da ist es ja ideal, dass du gerade eh zu Hause bist, so kannst du es dir leisten, ihn langsam daran zu gewöhnen und die Zeiten des Wegseins langsam steigern.


    Edit: Ach so, anfangs lag der Hundekeks immer noch im Körbchen, wenn ich wiedergekommen bin. Heute nach vielen Monaten hat sie ihn gefressen. Also hatte sie anfangs schon Stress, weil ich weg war, auch länger als die 3-4 Tage.

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