"Bindungsspaziergang" funktioniert nicht wie erwartet

  • Danke, viel Text, Kaffeelektüre! :bussi:

    Gern geschehen, hoffe, es beantwortet Deine Fragen.

    Danke ja.

    Kann ich jedem unsicheren Welpenbesitzer wärmstens empfehlen, sich das mal durchzulesen.

  • Mein zweiter Hund war ein Chihuahua-Malteser und der hatte gar keine Lust auf andere Hunde.
    Er ist bei uns 15 Jahre alt geworden, aber er war "speziell". Er war auch sein Leben lang auf mich bezogen, obwohl ja Mann und Kinder auch da waren. Es war wohl eine seltsame Mischung. Weshalb ich dann auch wieder zum Rassehund gekommen bin...

    Obwohl mein Bolonka ja auch ein teurer Mix ist, erfüllt er wesentechnisch total die Rassebeschreibung. Wir sind glücklich mit dem Hund und das war mit dem Vorgänger nicht so.

  • Klar, braucht ein Welpe ausgewählte (!) Sozialkontakte, aber er geht auch nicht ein, weil es mal eine Woche nicht geht.

    Hat m.E. auch niemand behauptet, zumindest hätte ich es dann überlesen.


    Doch, das hatte flying paws so formuliert. Ann hatte die Aussage ja kurz vorher soagr noch zitiert. Hätte mich jetzt auch interessiert, was der Hintergrund dafür ist, dass eine Woche ohne Sozialkontakte schon deutlich zu lang ist für einen Hund bzw. wie flying paws darauf kommt. Wirkt auf mich wie heiße Luft, wenn man dann keine Erklärung dazu liefert. Denn ehrlich gesagt, hat auch mein erster Hund gerade als Welpe nicht täglich einen anderen Hund gesehen. Und gerade er, der sieben Jahre Einzelhund war bei mir, hatte eine sehr hohe Sozialkompetenz.


    Und da dieser Einwurf hier im Thread eines Ersthundehalters kam, finde ich es nicht gut, das so ohne Erklärung stehen zu lassen, denn so wird Biff nur unnötig verunsichert bzw. bemühen sich nun zig andere Foris ihm zu versichern, dass ihre Hunde auch keinen Schaden genommen haben, obwohl sie als Welpen auch mal eine Woche alleine, ohne andere Hunde auskommen mussten.

  • Und warum sind Junghunde nichts für Welpen?

    Ich schätze, aus dem gleichen Grund aus dem man pubertierende Halbstarke nicht als ideale Spielpartner für Kindergartenkinder auswählen würde: Wenig Erfahrung, wenig Selbstkontrolle, dafür jede Menge oft ziemlich dämliche Kurzschlussideen, mal ganz abgesehen davon, dass sich das eigene entwicklungsbedingt etwas instabile Selbstbild so herrlich an Schwächeren aufpolieren lässt...

    Ach... Komisch, ich dachte immer die Praktikas in Kindergärten und Co machen die Kids als pubertierende Halbstarke.

    Lustigerweise ist da, so wie beim Hundetreffen, immer mindestens eine Aufsichtsperson dabei und so profitieren dann doch irgendwie alle von sowas.

    Könnte der Schlüssel sein, diese Aufsichtsperson, Mehrzahl am besten.

  • Doch, das hatte flying paws so formuliert.

    ??


    Nä, eigentlich hat sie exakt geschrieben:

    Bei Menschen ist es so, dass sie nach zwei Tagen ohne Sozialkontakte zu ihresgleichen im Sozialverhalten auffälliger werden. Da bei Hunden im Vergleich zu uns Menschen alles im Zeitraffer läuft, ist eine Woche ohne Sozialkontakte zu Artgenossen ein wirklich langer Zeitraum ... ich würde da deutlich schneller aktiv werden.


    Ansonsten hört sich das Vorgehen jetzt schon viel besser an!

    Es steht nicht dort drin, dass ein Welpe eingehen würde! Nur, dass 1 Woche für einen Welpen viel vergangene Zeit bedeutet, also wenn man die kurze Zeitspanne der Entwicklung berücksichtigt.


    Und dort steht etwas von (spürbaren) Veränderungen im Sozialverhalten, wenn man Menschen den Sozialkontakt zu ihresgleichen verwehrt. Was sie genau mit "auffälliger" ansprechen wollte, oder welche Altersgruppe (und unter welchen Bedingungen), kann ich nur aufgrund des Kontextes vermuten (aber nicht wirklich wissen).


    Aber der Kontext bezieht sich eben auf die wichtigen Entwicklungsphasen von Welpen, so gehe ich davon aus, sie vergleicht es mit Menschen in der Entwicklung. Ob sie jetzt nur Artgenossenkontakte meinte, oder Altersgenossen kann ich nicht raus lesen.


    Für Menschenkindern sind diese "Peer-Beziehungen" (Gleichaltrige) wichtig für die Entwicklung (ab welchem Alter genau, darüber ist man sich nicht ganz so einig ... aber spätestens ab dem Vorschulalter, das dürfte rundum anerkannt sein). Nun mag es beim Menschenkind (sicher bin ich mir allerdings nicht) kaum spürbar sein, ob es jetzt Wochen, einen Monat .., früher oder später passiert (und es hat ja noch seine Eltern und manchmal sogar seine Geschwister), aber beim Welpen macht eine Woche unglaublich viel aus. Weil die Entwicklung viel schneller voran schreitet und er hat keine Eltern und Geschwister mehr.


    Das bedeutet aber nicht, dass nichts mehr ginge (das hat sie auch nicht formuliert), dass mit nächster Woche das Zeitfenster komplett geschlossen wäre, aber man hat dennoch wertvolle Zeit verstreichen lassen, in der einem vieles geschenkt worden wäre. Es geht halt so schnell, vom Welpi zum Flegeli, vom Flegeli zum Junghund ... und zupp, isser Teenager ... und zack, sind se schon erwachsen xD

  • Es steht nicht dort drin, dass ein Welpe eingehen würde! Nur, dass 1 Woche für einen Welpen viel vergangene Zeit bedeutet, also wenn man die kurze Zeitspanne der Entwicklung berücksichtigt.


    Ja eben. Also dass eine Woche ohne Artgenossen zu viel ist und dass der TE sich mal schneller um Hundekontakte kümmern sollte. Und da find ichs legitim, wenn dann Nachfragen kommen und ich finds total blöd, sich dann nicht mehr zu melden und das so unkommentiert stehen zu lassen.


    Das hat was von...ich bin der große Hundeversteher und du armes Würstchen von Ersthundehalter hast keine Ahnung und wenn du deinem Hund eine Woche keinen Hundekontakt organisiert, wirst du mit den schädlichen Folgen leben müssen...


    Das bedeutet aber nicht, dass nichts mehr ginge (das hat sie auch nicht formuliert), dass mit nächster Woche das Zeitfenster komplett geschlossen wäre, aber man hat dennoch wertvolle Zeit verstreichen lassen, in der einem vieles geschenkt worden wäre.

    Naja, klar können wir jetzt spekulieren was damit gemeint gewesen sein könnte. Eleganter finde ich dann aber, wenn jemand seine Aussage selber begründet. Vor allem, da es dazu ja Nachfragen gab. Und der TE macht ja was mit seinem Welpen, es ging ja nun expliziet um die weiter oben jetzt mehrfach zitierte Aussage, dass eine Woche ohne Sozialkontakte wasauchimmer für Schäden anrichtet.



    Übrigens habe ich heute bei uns im Park zwei Frauen getroffen, eine mit ihrem einjährigen Jack Russsel und die andere mit ihrem Welpen. Habe noch nie so einen kleinen Welpen gesehen, sah aus wie ein Meerschwein mit zu langen Beinen und größerem Kopf, total niedlich der kleine Mann. Wollte der Besitzerin schon zurufen: "Na, sind Sie gerade auf dem Bindungsspaziergang unterwegs?";) Habs mir aber verkniffen. Wir haben uns unterhalten, der Welpe lief frei und auf meine Hündin zu und ich fands für ihn ganz nett mal einen anderen Hund zu treffen, vor allem natürlich auch, weil sie freundlich ist. Im Park laufen auch andere Hunde rum, da weiß man nie so genau, auf wen man trifft. Der junge Mann war gerade mal 8 Wochen alt. Da war ich baff, mit so einem jungen Hund wäre ich noch nicht in den Park gegangen, aber da kann man mal sehen, wie unerschrocken andere mit ihren Welpen umgehen. Da kann man nur wünschen, dass er keine schlechten Erfahrungen machen wird.

  • Eleganter finde ich dann aber, wenn jemand seine Aussage selber begründet.

    Ja natürlich, darin sind wir uns einig, wäre mir sehr Recht gewesen. Aber Du hattest mich halt angesprochen (weil ich gesagt hatte, dies und das hätte ja auch keiner behauptet ... irgendwie hatte sich m.E. die Interpretation doch etwas verselbständigt) und darauf habe ich m.E. korrekt geantwortet.:ka:

    Das hat was von...ich bin der große Hundeversteher und du armes Würstchen von Ersthundehalter hast keine Ahnung und wenn du deinem Hund eine Woche keinen Hundekontakt organisiert, wirst du mit den schädlichen Folgen leben müssen...

    Uups, also das hab ich jetzt derart nicht abgeleitet, es mehr ... hhm ... wortwörtlich genommen, aber ich kann verstehen, wenn man etwas nachfragt und bekommt keine Antwort, fühlt sich das nicht so dolle an.


    Habe mir aber auch nicht wirklich vertiefte Gedanken gemacht (wollte darüber z.B. gar nicht erst gross spekulieren), warum sie nicht antwortet (es besteht ja auch kein Zwang hier und sie wird schon ihre Gründe haben). Vll. hat sie im Moment auch einfach keine Zeit für mehr, zu viel im RL um Ohren. Auch so etwas Simples wäre möglich (wenn ich schon drüber nachdenke). Will doch nicht jeder immer irgendwen runter putzen, wenn er kurz angebunden ist und sich nicht die Zeit für längere Erklärungen genommen hat.


    Könnte Dir bei mir auch passieren ... auf einmal isse weg ... :D (manchmal hab ich dann nur noch Zeit für PIN ... kann mal was kurz nachlesen ... und das wars ... und irgendwann ist das Thema schon durch ... und dann will man auch nicht mehr einsteigen).

  • Der junge Mann war gerade mal 8 Wochen alt. Da war ich baff, mit so einem jungen Hund wäre ich noch nicht in den Park gegangen, aber da kann man mal sehen, wie unerschrocken andere mit ihren Welpen umgehen. Da kann man nur wünschen, dass er keine schlechten Erfahrungen machen wird.

    Also ich würde es auch nicht so angehen ... Aber es scheint trotzdem überhängig so üblich zu sein, spiegelt sich auch wieder, in den ganzen "Muss-Hallo-Sagen-wg.-Sozialisations-Beschwerden" in den Nerv-Thread sowie in einigen Szenen von Hundewiesen auf youtube wieder (in denen sie alle so schön "spielen" .... ).


    Aber empfohlen wird das m.E. von niemandem aus der Fachwelt, kann mich zumindest nicht erinnern, dass irgendwer so etwas tun würde. Nur offensichtlich scheint man es so zu verstehen ... oder wie auch immer es zustande kommt. :ka:

  • @Das Rosilein


    Danke! Manchmal frage ich mich, ob ich so wirr schreibe, dass man wirklich so schlecht verstehen kann, wovon ich spreche. Vor allem die Interpretationen, was ich angeblich noch alles gesagt haben soll, nehmen mir (zumindest derzeit) jegliche Motivation mich an den Diskussionen weiter zu beteiligen. (Ist jetzt mehrfach hintereinander genau in dieser Art passiert - aus meiner Aussage wurden seltsame Konstrukte - ins Extreme gehend - was ich so nie geschrieben habe.) Du hast es richtig verstanden. Also scheint es doch möglich zu sein es richtig zu lesen.


    Ich habe übrigens diese Studie zu den Menschen versucht zu finden. Ich erinnere mich, dass ich dazu was im Fernsehen bei Quarks oder einer ähnlichen Sendung was gesehen habe. Ist aber schon ewig her. Es wurde mit Zwillingen "herumgetestet" und es war schon spannend wie schnell die Veränderungen kommen. (Nein, da steht nichts davon, dass der Mensch davon abkratzt, zum Amokläufer wird oder ähnliches.)


    Ich biete meinen Welpen vom ersten Tag an Sozialkontakte zu Artgenossen. Mehrmals wöchentlich, diese Treffen auch über einen längeren Zeitraum. Ich sehe bei ihnen viel Sozialkompetenz. Das ist für mich übrigens was anderes als "verträglich". Ich sehe immer wieder Menschen, die mir sagen, ihr Hund sei so gut im Sozialverhalten, Sozialkontakt ... also mit anderen Hunden und ich sehe dann ganz viel Übersprungsverhalten, Unsicherheit etc ... Daher ist die Aussage: Meinem hat es nicht geschadet, der ist toll geworden für mich auch so einen Unsicherheitsfaktor, den Unsicherheitsfaktor, ob der Mensch das alles so interpretiert wie ich das sehen würde.

  • Im Spoiler, weil OT

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