"Bindungsspaziergang" funktioniert nicht wie erwartet

  • Zitat von flying-paws

    Ich biete meinen Welpen vom ersten Tag an Sozialkontakte zu Artgenossen. Mehrmals wöchentlich, diese Treffen auch über einen längeren Zeitraum. Ich sehe bei ihnen viel Sozialkompetenz. Das ist für mich übrigens was anderes als "verträglich". Ich sehe immer wieder Menschen, die mir sagen, ihr Hund sei so gut im Sozialverhalten, Sozialkontakt ... also mit anderen Hunden und ich sehe dann ganz viel Übersprungsverhalten, Unsicherheit etc ... Daher ist die Aussage: Meinem hat es nicht geschadet, der ist toll geworden für mich auch so einen Unsicherheitsfaktor, den Unsicherheitsfaktor, ob der Mensch das alles so interpretiert wie ich das sehen würde.

    Das alles glaube ich dir sofort und wenn ich es noch mal könnte, würde ich das meiste anders machen.

  • Ich merke bei Sina ganz deutlich, dass sie von 2,5-6 Monaten keinen Kontakt zu anderen Hunden hatte.

    Sie hatte anfangs vor allen Hunden Angst und dann sogar unter sich gepinkelt sobald einer weniger als 5m entfernt war.

    Jetzt mit 3 Jahren ignoriert sie unbekannte Hunde komplett und tut so als wenn sie oder der andere Hund gar nicht da ist.

    Wenn sie von einem anderen Hund angebellt wird (wenn der angeleint auf der anderen Straßenseite oder hinterm Zaun ist), beginnt sie zu ziehen und möchte weg.

    Zu ihr bekannten kleinen Hunden geht sie gerne, verfällt aber beim "spielen" ziemlich schnell ins Mobben/Jagen, sodass ich sie dann wieder anleine.

    Mit ihr bekannten großen Hunden will sie nicht spielen, die werden kurz begrüßt und dann ignoriert.

    Letztens hatte ich für 5 Std. einen 12 Wochen alten Dackelwelpen zum Aufpassen hier. GsD war es warm und ich konnte mit ihm im Garten bleiben. In der Wohnung hätte ich Sina irgendwo einsperren müssen.

    Zuerst ging Sina im Garten auf seine Spielaufforderung wenige Sekunden ein, hat sich dann SEIN Spielzeug geschnappt, und ihm dann eine unnötig heftige Ansage gemacht als er sie von hinten beschnüffeln wollte. Der Kleine war weder wild, noch aufdringlich, sondern eher vorsichtig. Als ich sie dann geschimpft habe, stand sie die ganze Zeit bewegungslos herum, hat den Kleinen (der sich nicht mehr zu ihr getraut hat) nicht mehr aus den Augen gelassen und ständig die Lefzen leicht gezogen.

    Ich hab sie dann rein gebracht, denn das war für beide am besten.


    So ein Verhalten habe ich vorher noch nie von einem meiner erwachsenen Hunde gegenüber einem Welpen gesehen.

  • OT:

    Ich habe übrigens diese Studie zu den Menschen versucht zu finden. Ich erinnere mich, dass ich dazu was im Fernsehen bei Quarks oder einer ähnlichen Sendung was gesehen habe. Ist aber schon ewig her. Es wurde mit Zwillingen "herumgetestet" und es war schon spannend wie schnell die Veränderungen kommen.

    Ah .. ich glaube, ich weiss in welche Richtung das geht. M.E.n. war das sogar eine Serie, über die Entwicklung von Menschenwelpen. Wurde (zumindest zuerst und hier) auf arte ausgestrahlt. Wenn das schon länger her ist, dann ist es quasi unauffindbar (arte achtet sehr darauf ... wenn man diese Dokus nicht kauft, ist man aufgeschmissen) und auch das ZDF darf es nicht in der Mediathek halten. Höchstwahrscheinlich beisst Du Dir deswegen bei Deiner Recherche die Zähne aus ;)

  • OT:

    Ich habe übrigens diese Studie zu den Menschen versucht zu finden. Ich erinnere mich, dass ich dazu was im Fernsehen bei Quarks oder einer ähnlichen Sendung was gesehen habe. Ist aber schon ewig her. Es wurde mit Zwillingen "herumgetestet" und es war schon spannend wie schnell die Veränderungen kommen.

    Ah .. ich glaube, ich weiss in welche Richtung das geht. M.E.n. war das sogar eine Serie, über die Entwicklung von Menschenwelpen. Wurde (zumindest zuerst und hier) auf arte ausgestrahlt. Wenn das schon länger her ist, dann ist es quasi unauffindbar (arte achtet sehr darauf ... wenn man diese Dokus nicht kauft, ist man aufgeschmissen) und auch das ZDF darf es nicht in der Mediathek halten. Höchstwahrscheinlich beisst Du Dir deswegen bei Deiner Recherche die Zähne aus ;)

    Ein Artikel in etwa zum Thema:

    https://folio.nzz.ch/2014/augu…r-versuch-macht-sprachlos

    Nach einem historischen Überblick wird am Ende kurz ein Experiment des Psychologen Wayne Dennis von 1932 geschildert:

    «Kleinkindentwicklung unter eingeschränkter Aktivität und mit minimaler sozialer Anregung»

  • @Dackelbenny


    Dass Hündinnen gar nicht nett sind zu fremden Welpen hab ich bisher öfter erlebt, als bei Rüden.

    Unabhängig von der Sozialisierung.

  • Dass Hündinnen gar nicht nett sind zu fremden Welpen hab ich bisher öfter erlebt, als bei Rüden.

    Unabhängig von der Sozialisierung.

    Aber niemand kann im Nachhinein genau festmachen, wie "unabhängig es von der Sozialisierung" tatsächlich gewesen sein mag. Gerade bei Fremdhunden. Oft wissen es die Halter doch selbst nicht einmal, gehen tatsächlich davon aus, sie hätten das prima hinbekommen :ka:


    Das negiert nicht, dass es Hunde gibt, die trotz perfekter Sozialisierung fremde Welpen scheixxe finden (ist ja auch nicht ganz so weit von der Natur entfernt), individuelle Neigungen etc. pp. (oder aus einem Konvolut anderer Baustellen resultiert). Aber es ist höchst schwierig, hier ein abschliessendes Urteil zu bilden (manchmal schon, wenns offensichtlicher ist). Einfacher ist es, wenn der Hund einem selbst gehört, es man bei allen anderen sauber hinbekommen hat, aber der eine halt die Ausnahme bildet, an dem man sich die Zähne ausbeisst.


    Es verbirgt sich halt stets dahinter die Gefahr, dass man sich selbst nicht (genug) infrage stellt (was man vll. auch bei diesem einen Individuum hätte anders bzw. angepasster machen können/sollen ... sind ja nicht alle gleich ...) und es schnell auf den Hund schiebt, der es selbst versemmelt hätte, weil er so ist, wie er ist. :ka:

  • @pinkelpinscher und

    @Dackelbenny

    die erwachsenen Hunde hier reagieren zB gemischt auf Welpen in ihrem Revier und außerhalb.

    Sam zb findet außerhalb per se alles doof, zu Hause sind die Zwerge toll und werden umhegt und gepflegt, der putzt auch wenn man nicht schnell genug ist, hinter denen her.

    Der Opi fand Welpen immer doof. Egal wie und egal wo.

    Die Ommi hat se unter ihren Schutz gestellt, aber mehr auch nicht.

    Hazeli findet Welpen außerhalb toll, zu Hause dagegen wirklich ätzend, auf Fremdhunde kann sie generell verzichten (war von Welpenbeinen an so) ihre Gruppe liebt sie dagegen abgöttisch.

    Erbse findet eh immer alles toll.

    Eggnog findet draußen Hunde doof egal ob groß oder klein, es sei denn, es sind Hündinnen (war ebenfalls von Welpenbeinen an so), daheim die Gruppe liebt er heiß und innig.

    Nimueh findet Welpen immer toll und alle anderen immer doof.

    :p


    Ich könnte da ehrlich gesagt auf gar nix schließen....

    |)

  • hat sich dann SEIN Spielzeug geschnappt, und ihm dann eine unnötig heftige Ansage gemacht als er sie von hinten beschnüffeln wollte.

    Lucy hat immer ein Statement gemacht. Sich irgendwas tolles genommen, vor Welpi platziert und gewartet. Ging Welpi dran oder tat sonst was dreistes (und sie beschnüffeln hätte da schon gereicht), gab es eine ganz deutliche Ansage! Welpi signalisierte: ok, verstanden, deins ist deins und was du nicht willst, wird genau so akzeptiert und gut war. Danach durften die Welpen dann fast alles bei ihr, denn ein leichtes Lefzen heben hätte eh ausgereicht. Ich fand ihr Vorgehen an sich sehr sinnig und traumatisiert hat es hier auch keinen


  • Wenn Sina eine "normale" Ansage gemacht hätte, hätte ich gar nichts gesagt, aber die hat ihn fast attackiert, das war viel zu heftig und gefährlich wenn ich da nicht eingeschritten wäre. Ich kann nicht mal ausschließen, dass sie ihn gebissen und durchgeschüttelt hätte.

    So in diesem Ausmaß hab ich das noch nie erlebt, wobei ich einiges von den DSH gewohnt bin wenn es ums "Ansage machen" geht.

  • @Das Rosilein


    Da hast Du schon recht. Man weiß es nie genau.


    Ich hab das allerdings als grobe Faustregel im Kopf und bisher bei den eigenen Hunden cirka auch so erlebt: Hündinnen sind tendentiell unfreundlicher zu gruppenfremden Welpen, als Rüden.


    Läuft vielleicht doch unter Ammenmärchen, fand ich aber auch biologisch betrachtet nicht völlig absurd.

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