"Bindungsspaziergang" funktioniert nicht wie erwartet

  • Chica hasst Fremdhunde, als ich Emil geholt habe, habe ich Blut und Wasser geschwitzt, dass sie diesen meerschweinchengrossen Welpen platt macht, aber sie hat ihn von Anfang an geliebt. Zwar teilweise etwas grob mit ihm gespielt, der flog dann auch mal ein Stück, aber beide fanden es großartig und er hat es überlebt.

    Emil ist ein Kümmerer. Pflegt jetzt seine alte Chica (was sie jetzt nicht sooo toll findet), treffen wir mal Welpen beschnuppert er sie ausgiebig von allen Seiten und spielt dann seeeehr defensiv mit ihnen (wie mit Chica auch, seit sie alt ist).

    Fiete, der selber oft aufs Maul kriegt wird sofort ätzend, wenn ein anderer Hund ihm irgendwie unterlegen scheint. Also er dreht die nicht auf links oder so, aber baut sich auf, legt den Kopf auf, so Sachen.

  • Lucy hat immer ein Statement gemacht. Sich irgendwas tolles genommen, vor Welpi platziert und gewartet. Ging Welpi dran oder tat sonst was dreistes (und sie beschnüffeln hätte da schon gereicht), gab es eine ganz deutliche Ansage! Welpi signalisierte: ok, verstanden, deins ist deins und was du nicht willst, wird genau so akzeptiert und gut war. Danach durften die Welpen dann fast alles bei ihr, denn ein leichtes Lefzen heben hätte eh ausgereicht. Ich fand ihr Vorgehen an sich sehr sinnig und traumatisiert hat es hier auch keinen

    Rhian hat am Tag nach Splashs Einzug auch eine Schulstunde im Wohnzimmer zum Thema "Meins" abgehalten. Ihre Methode war klar und knackig, Splash war beeindruckt, aber keinenfalls verstört. Die Lektion sitzt noch immer, obwohl Rhian mit 13 Jahren etwas tatteriger geworden ist. Erlauben durfte er sich danach auch sehr viel.


    Ich habe es ähnlich gehandhabt, und ernte deswegen von einigen Foris "geht gar nicht" und "brutal, der arme Welpe"-Kommentare. Ich halte nichts davon, dem Welpen zum "Ankommen" erst mal Narrenfreiheit zu gewähren, und dann nach einer Woche oder so mit den Hausregeln zu kommen. Bisher hat noch kein welpe Schaden davon genommen, dass zB die Küche vom ersten Moment des Einzugs an Tabu war....


    Zum Thema Rüde/Hündin und Reaktion auf Einzug des Welpens werde ich erst in ca einem halben Jahr was beisteuern können - bin schon gespannt.

  • Dasselbe hier. Ich habe noch nie erlebt, dass Hündinnen Welpen weniger "toll" fänden als Rüden. Im Gegenteil, hier können die Rüden nix mit den Welpen anfangen (mit unterschiedlicher Symptomatik) und die Hündinnen lieben sie (mit unterschiedlicher Symptomatik - Hilde ist da ja das extreme Beispiel: Die LIEBT Welpen immer. Auch, wenn ich sie mit heim bringe. Erst wenn sie Junghunde werden und immer noch da sind, bekommt Hilde zB Depression, weil sie dann erst realisiert, dass sie bleiben. Der Aufzuchtwelpe zB war ein reines Glück für Hilde - 6 Wochen Babyzeit zum Kümmern und Bespielen für sie - und dann war der Welpe wieder weg.

  • Rhian hat am Tag nach Splashs Einzug auch eine Schulstunde im Wohnzimmer zum Thema "Meins" abgehalten. Ihre Methode war klar und knackig, Splash war beeindruckt, aber keinenfalls verstört. Die Lektion sitzt noch immer, obwohl Rhian mit 13 Jahren etwas tatteriger geworden ist. Erlauben durfte er sich danach auch sehr viel.


    Ich habe es ähnlich gehandhabt, und ernte deswegen von einigen Foris "geht gar nicht" und "brutal, der arme Welpe"-Kommentare. Ich halte nichts davon, dem Welpen zum "Ankommen" erst mal Narrenfreiheit zu gewähren, und dann nach einer Woche oder so mit den Hausregeln zu kommen. Bisher hat noch kein welpe Schaden davon genommen, dass zB die Küche vom ersten Moment des Einzugs an Tabu war....


    Zum Thema Rüde/Hündin und Reaktion auf Einzug des Welpens werde ich erst in ca einem halben Jahr was beisteuern können - bin schon gespannt.

    Man muss das differenzieren, denke ich.

    Bei mir war das genauso, nur konnte meine Hündin den Welpen erst annehmen, nachdem ich ihr erklärt habe, das ist kein lebendes Barf.

    Und danach war das Vertrauen meinerseits in ihr Fähigkeiten, was Hundekommunikation anbelangt nahezu grenzenlos, bis heute, wenn ich ihre BC Neigung zu Kontrollsuchen und Übertreibungen im Hinterkopf habe. Das ist aber kein Problem, weil jeder meiner Hunde und überhaupt jedes Tier, was ich halte, eine idividuelle Art hat, die ich kennenlerne, durch unsere Nähe.


    Das Hunde Welpen und auch neu "eintreffenden" neuen Hunden beibringen, hat mir meine Hündin auch bewiesen. Sie hat so auch dem Tierheimassi gezeigt, was für Signale zu beachten seien. Dies aber angepasst an ihn und sein "unsozial-isiertes" Verhalten. Und somit anders als die Welpenlektionen es zum Beispiel waren.


    Im Forum wird von 100 Leuten daselbe gelesen, aber jeder nimmt was anderes raus und verarbeitet eigene Erfahrungen und kommt zu anderen Ergebnissen.


    Und diejenigen, die nicht selbst reflektieren, die verstehen da nur sehr wenig. Die die nachfragen, können für sich Klärung verschaffen und evt. auch was mitnehmen.


    Welpen stumpf unkommentiert zu jedem Hund zu packen, geht nicht!

    Das verbietet ja schon die Logik. Wie soll denn ein immer beim Menschen lebender Einzelhund alles können und wissen und richtig handeln? Hunde haben auch verschiedene Rollen. Um am Beispiel Welpen zu bleiben:

    Mein "Tierheimassi" hat gar nicht so viel "Werkzeuge" um den jeweiligen Welpen zum Beispiel auch in seine Grenzen zu verweisen.

    Der hat mit denen gespielt, aber konnte schlecht das Spiel beenden, dem musst ich helfen. Der hat nicht erzogen! Das hat die Hündin gemacht.


    Mein Collie erzieht wieder anders. Der ist ganz anders zu Welpen, unfassbar tolerant. Aber dann, wenn "der Welpe" erwachsen wird, dann fängt der an zu erziehen! Und das ist das sehr klar, manchmal auch und sehr eindrücklich!


    Hätte ich jeden Typ meiner Hunde hier als Einzelhund und würde dazu einen Welpen nehmen, wäre meine Geschicht immer anders. Und wenn ich dann unreflektiert meinen jeweiligen Hund als lebendiges Beispiel für jegliches Hundeverhalten hernähme, dann würde ich mich mit einigen hier vertretenen Leuten ganz gut solidarisieren können. Und daraus könnte sich ergeben, dass ich denken würde, der Tierheimassi, der zeigt mir das richtige Hundeverhalten, denn meine Forums "Buddys", die stehen alle hinter mir und erzählen das gleiche:D

    Soviel zu Beobachtung von Verhalten einer Spezie in einem bestimmten Kontext.

  • Hier ist der collie der Hund, der zu wenig Werkzeuge mitbringt. Der braucht viel Hilfe im Alltag beim Umgang mit Fremdhunden, aber auch beim lernen, sei es im Alltag, oder auf dem Hundeplatz. Der hat wenig Ideen, der probiert nix aus, shapen kann man vergessen, der will für alles ein Handbuch haben, mit Step by step Erklärungen. Hat er aber etwas begriffen, dann ist er sehr stolz und absolut zuverlässig, wenn es wieder abgerufen wird. Aber BIS er es begriffen hat...


    Emil ist der Streber, das meiste, was er so gelernt hat, hat er über shapen gelernt. der probiert IMMER. Natürlich auch mal seine Grenzen, ist klar. Er ist souverän und im Umgang mit Fremdhunden absolut verlässlich und klar. Den kann ich daher auch an jeden Welpen ranlassen, der ist nett und spielt, egal mit welchem Hund, so wie der andere es vertragen kann. Mit nem bollerigen Welpen wird gerauft, mit nem Hüpfeteil wird gerannt und bei ängstlichen Welpen wirft er sich auf den Rücken und lässt sich am kragen zuppeln. Der macht sowas total schön.

    Er kam aber auch als Welpe hier an und war nie Einzelhund. Denke das macht auch viel aus.

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