Problematische Verknüpfung Schreien=Beute

  • Damit mir nicht langweilig wird...


    Der Junior, seines Zeichens sehr jagdlich motivierter Windhund, hat beim Tierarzt was gelernt...


    Was Katzen sind, nämlich. Er reagiert mittlerweile recht heftig auf Katzentransportboxen, ja sogar Handtasche ohne Katze drin.


    Zusätzlich hat er in der Wohnumgebung Sommers einige Katze an offenen Erdgeschossfenstern gesichtet und würde nun auch versuchen durch offene Fenster in fremde Wohnungen zu springen um die Katze zu kriegen.


    Zu allem Überfluss gibt es heuer plötzlich Freigängerkatzen ums Haus, eine sogar in unserem Innenhof. Plus den Erdgeschosskater, an dem wir täglich vorbei müssen. Wohnt der doch neben unserer Haustür.


    Ich bin nach Jahren mit Katzenjägern grundsätzlich vorbereitet auf vorausschauend spazieren. Seit gestern gibt es aber eine neue Verknüpfung.


    Nun sind es nicht mehr nur Katzenschreie aus Tierarztfenstern, die ihn komplett in den Tunnelblick kicken, sondern Säuglingsschreie aus offenen Erdgeschossfenstern.


    Und spätestens da wird es unlustig, sollte Hund auch von Säuglingsschreien allein ins Jagen kippen.


    Weder haben wir Katzen, noch Säuglinge und zum Üben kann man die schlecht ausborgen.

    Wie krieg ich solche Verknüpfungen aber ohne Übungsobjekte wieder ausm Hundehirn raus?


    Ich hab wirklich kein Interesse daran, Hund fortan davon abhalten zu müssen, in Kinderwägenzu springen, weil da eine "Katze" drin schreit.


    Bzw will ich auch nicht am lebenden Objekt austesten, ob Babyweinen alleine, ohne Erdgeschossfenster, triggert.


    Ich bin zwar grundsätzlich gewappnet, dass der kindersichere Hund nicht babysicher ist und zukünftig blöd reagieren könnt, lieber würd ich aber gegensteuern, statt nur im Moment verhindern.

  • Oh, das ist eine ganz gefährlich Verknüpfung ... aber das ist Dir sicher klar.


    Was ich mich frage: Wo darf das Tierchen seinen Jagdinstinkt "offiziell" rauslassen?

  • Das klingt krass.


    Ich kann nicht viel helfen, aber evtl ist ja eine Baby-Geschrei-Aufnahme genug, um zu gucken, ob ihn das auslöst. Vielleicht brauchts also kein lebendes Kind als Dummy, es tut auch ne Puppy mitm Handy aufm Kopf das die Geräusche abspielt?

  • Weder haben wir Katzen, noch Säuglinge und zum Üben kann man die schlecht ausborgen.

    Wie krieg ich solche Verknüpfungen aber ohne Übungsobjekte wieder ausm Hundehirn raus?

    Na ja, ein Baby wirst Du Dir zu Übungszwecke nicht ausleihen können - da wird die Mutti nicht mitspielen. Eine Tonbandaufnahme wird jedoch genehmigt sein und zum Training bereit gestellt werden. Da würde ich anfragen!


    Mit den Katzen würde ich ebenso verfahren. Tonbandaufnahme und damit trainieren.

  • Er reagiert derzeit nicht auf die Form, nur auf das katzenartige Weinen, das auch beim Tierarzt aus nem Fenster kam.



    Aber so wie der momentan wöchentlich neue Katzenverknüpfungen, u. a. wegen blöder Zufälle, herstellt, nehm ich das grad sehr ernst.


    Bin aber momentan überfragt, wie angehen, um ihn nicht erst recht versehentlich zu bestätigen.

  • flying-paws


    Ja, das ist mir klar und gefällt mir deshalb gar nicht.

    Momentan geht nur Mäuse jagen

    und Krähen scheuchen.



    Nachtrag: Zusätzlich habe die Nachbarn mit dem offenen Erdgeschossfenster wo der Kater sitzt, auch grad nen häufig schreienden Säugling.


    Die jagdlich motivierte Situation war gestern aber anderswo.


    Trotzdem könnte sein, dass er schon länger was verknüpft. Wobei Katzen und Säuglinge grundsätzlich verdammt ähnlich klingen können.

  • Wie ist Dein Plan?


    Für mich hört sich das so an, dass der Hund versucht seinen Instinkt auszuleben und, wenn Du jetzt dieses "Loch gestopft bekommst", kurze Zeit später das nächste aufplöppt. Irgendwo muss der Jagdinstinkt hin ...

  • Ich habe noch keinen Plan.


    Nur die Beobachtung, dass da eine hochbrisante Sache am Entstehen ist.

  • Warum lässt du ihn nicht ein zwei Mal in der Woche zum Coursing oder anderen Windhundrennen?


    Das wäre mein Weg - für den Rest gäbe es eine sehr sehr strikte Führung mit sehr deutlichen Grenzen - als Bestätigung aber auch wieder eine kurze Leckerliehatz.

  • Kennst du das Buch?


    Ich habe ja mit meinem Podenco Mix Scully auch so eine Jagdsau und Odin läßt sich da definitiv mit anstecken.


    Bei Katzen allerdings muß ich sagen, bin ich wirklich sehr deutlich ungemütlich geworden, als es um Nachbarkatzen ging, die immer vor ihrem Haus in der Sonne liegen. Die sind alt und sehr gemütlich, da ist es für mich als frühere Katzenhalterin ein absolutes No-Go, dass meine Hunde mit denen Theater veranstalten, wenn wir dort vorbei gehen.

    Heißt, nach meinem Einzug hier hin, hat Scully von mir bei allerersten Ansatz, den Anschiß ihres Lebens bekommen. Allerdings dazu gesagt, Scully ist ein absolut relaxter Hund ohne Trauma etc. Die bricht also nicht zusammen, wenn sie so eine Ansage bekommt, aber sie weiß: hier ist bei Frauchen Schluß mit lustig.


    Mit Odins Einzug dann, mußte ich dies bei ihm auch noch klar stellen, allerdings wesentlich gemässigter, weil er doch sonst zu geschockt gewesen wäre.

    Bei Beiden ist aber das Thema durch.

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