-
-
Ich bin mir dessen bewusst und behaupte, sehr verantwortungsvoll durch den Alltag zu gehen und das seit Jahren und ohne die Sichtjäger bis zur Unkenntlichkeit einzuschränken.
Da in Wien Leine oder Beißkorb gilt, tragen meine Hunde aus Prinzip Beißkorb wie ne Brille. Wobei nur Hund 2 derzeit Dauerbeißkorb trägt, wegen ner anderen Thematik. Aber sie kennen ihn alle und ich setz ihn im Bedarfsfall auch ohne Skrupel ein.
Menschenansammlungen, öffentliche Verkehrsmittel, Einkaufszentren, übervolle Auslaufgebiete, erhöhtes Kleinhundevorkommen - Beißkorb
Freilauf ist für den Junior nur in abgesichertem Rahmen möglich. "Einfachso" Freilauf funktioniert noch nicht und wird es wenn, dann voraussichtlich erst, wenn er älter ist.
Sprich: wir sind generell nicht mal eben in der freien Wildbahn anzutreffen. Jedenfalls nicht mit frei laufenden Hunden. Freilauf löse ich anders, auch wenn es Aufwand bedeutet.
Mich würde aber weiterhin brennend interessieren, welche Ansätze zum "Beschissene Verknüpfung" auflösen es so gibt.
Wie der Hund cirka tickt, weiß ich, nur in dem Fall einfach nicht, wie ich das am Besten angehe.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Die einzige Idee die ich noch hätte neben Desensibilisierung wäre vielleicht eine Art zeigen und benennen.
Also ein Markerwort für Katze/ Beute (mit angeleinten Hund) muss man ja nur sagen nicht belohnen. Dann wäre es wenn du es nicht benutzt bei Babys für den Hund ein zusätzliches Indiz dafür, dass da nix jagbares ist, weil ihr ja sonst "gemeinsam Ausschau nach Beute haltet".
Wirkt dann halt aber für außenstehende als ob du den Hund noch heißer auf Katzen machst. Aber ich setze mal voraus dass ein Trainingsziel in Richtung ruhig bleiben bei Beutesichtung bei einem Exjägerwindhund eh utopisch ist. Dann vielleicht lieber auf Beute hinweisen und "mitjagen" als dass sich das Kinderthema festigt.
-
ich bleib mal hier, denn ich bin bei so Hundetypen, die so rigoros, schnell und fest verknüpfen auch immer schnell am Ende mit meinem Latein.
Ich gehe meist den weg der aktiven Umkonditionierung auf den Reiz. Manchmal mit erfolgt. Manchmal aber erst nach Jahren.
PS: Meine Lieblingshunde reagieren auch (in vielen Fällen, einers sitz immer noch bei mir zu Hause) sehr sehr kompromisslos auf beutegeräusch/ beutebewegung. Da hilft allerdings nix, ausser sichern. weil das eben so gar nicht gelernt verankert ist, sondern instinktiv. Ich denke aber du bist in der Lage den Unterschied bei deinem Hund zu erkennen.
-
Der Hund gab Todesangstschreie von sich. Meine Hunde sind eigentlich sehr geschult in Hundebegegnungen und kenne wirklich viel aus dem Alltag. Sie reagierten auf diese Todesschreie mit Beutefangverhalten.
Krass- daran merkt man das weggezüchtete Schutzverhalten glaube ich.
Das wollte ich nur nochmal hervorheben, dass Schreie nicht zwangsläufig Jagd- sondern je nach Hund eben auch Schutzverhalten triggern. Ich kenne einige Hunde, die versucht hätten, den Mann deshalb zu stoppen- alle beschützen auch im Alltag und versuchen Konflikte zu splitten. Die würden auch bei menschlichen Auseinandersetzungen dazwischengehen.
-
So jagdverknüpfungen sind echt tiefsitzend. Und im Zweifel geht ein solitärjäger auch nach Jahren Gegenkonditionierung durchstarten und gucken ob das Rasenmähergeräusch nicht doch eine Zugmaschine mit Beute verheißt oder eben um Punkt sieben wieder die Katze kommt.
Tonband würde ich trotzdem mal versuchen oder im Park gut gesichert von weitem stehenbleiben bei Geschrei damit er gucken kann dass da keine Katze ist (wäre nur sehr sehr schlecht wenn genau dann was auftaucht).
-
-
Krass- daran merkt man das weggezüchtete Schutzverhalten glaube ich.
Hä? Meine Hunde wollten helfen die Beute zu töten.
-
so ein Schutzverhalten hab ich noch nie beobachten können. Im Gegenteil. schon gar nicht ggü. unbekannten Hunden.
-
so ein Schutzverhalten hab ich noch nie beobachten können. Im Gegenteil. schon gar nicht ggü. unbekannten Hunden.
Ich sehe auch immer jede Menge Jagdverhalten, wo viele Hundehalter ihren Hunden irgendwelche "heroischen" Motivationen zuordnen. Naja, ist halt für viele nicht so leicht zu verknusen, dass der Hund schlicht und ergreifend aus so "niederen" Gründen wie Beute töten wollen handelt.
Die Idee meinen BCs "Schutzverhalten" zu unterstellen ist in sich schon ziemlich abstrus ... einer Rasse, die darauf selektiert wird das Jagdverhalten zwanghaft und endlos zu zeigen, eine Rasse, die darauf selektiert wird nichts zu verteidigen, fremde nicht nur auf den Hof zu lassen, sondern sogar sofort mit ihnen zu arbeiten (wo wir wieder beim Jagdverhalten sind) ...
Da muss ich just an dieses Video denken, bei dem die Menschen dem Hund ja auch so ein aufopferungsvolles Verhalten aus Mitleid zum Hirschkalb unterstellt haben. Das Tier hat bloß überlebt, weil der Goldie halt keine Ahnung hat wie man die Beute tötet. Er kippt in Übersprungsverhalten. Was auch noch als "Liebe" interpretiert wird. Das Kalb erkennt es richtig und versucht durch Flucht der Todesgefahr zu entgehen. -
Ich kann deinen Schrecken bestens nachvollziehen - es war wirklich einer der schockierendsten Momente meiner Hundehalterlaufbahn, als mein durch und durch kinderfreundlicher Russell auf das quäkende Neugeborene meiner Freundin mit eindeutigem Jagdverhalten reagierte: mit hektischem Wedeln, Winseln und Fixieren. Der Hund hat überhaupt nicht verstanden ,dass da ein kleiner Mensch war. Das war nur Beute.
Zum großen Glück spitzte es sich nicht so dramatisch zu wie bei euch. Ein Russell soll ja nur stellen, nicht attackieren, die Hündin versuchte also nicht, ernsthaft draufloszugehen. Meine Freundin gehört, ebenfalls zum Glück, zu denen, die einen wedelnden Hund für freundlich halten. So konnte ich anleinen, ohne dass sie gemerkt hat, was sich da anbahnte - aber mir saß der Schock tief in den Knochen.
Ich hab dann natürlich aufgepaßt wie ein Habicht, dass Terrier und Baby sich nicht frei begegneten. Auf Babys draußen reagierte sie nicht, sie war aber auch kein genereller Katzenjäger. Es war nur die Beute in eigenen Revier gewesen, die sie so aufregte, und bei uns löste sich das Problem dann von selbst: Sobald das Baby auf dem Schoß sitzen konnte, fiel bei der Hündin der Groschen: "Das ist ja ein Mensch!" , und sie schaltete von jetzt auf gleich auf totale Freundlichkeit um. Selbst das Quäken, das sie erst so getriggert hatte, spielte plötzlich keine Rolle mehr, das hysterische Jagdverhalten war total verschwunden und sie war nur noch nett bis gleichgültig zu dem Zwerg.
Das nützt euch jetzt natürlich wenig, weil ihr ja leider kein Baby zum Üben kriegen könnt, ich wollte eigentlich nur nochmal sagen ,dass deine Bedenken sehr, sehr berechtigt sind. Mir fiele aber auch nichts weiter ein als den Hund sorgsam zu sichern - und das mußt du ja eh schon tun.
Worauf du eventuell noch hoffen kannst wäre, dass der Hund den Unterschied von selbst kapiert. Meine jetzige Hündin, grimmige Katzenjägerin, hat erst auch mit Alarm darauf reagiert, wenn das Baby in der Nachbarschaft laut schrie. Inzwischen hat sie aber von selbst gemerkt, dass das war anderes ist, und reagiert nicht mehr. Bloß auch dafür brauchtest du natürlich Dauer-Baby-Beschallung. Ist wirklich eine richtig blöde Situation!
-
Die Idee meinen BCs "Schutzverhalten" zu unterstellen ist in sich schon ziemlich abstrus ...
Da steht was von "weggezüchtetem Schutzverhalten".
Also genau das Gegenteil von "Schutzverhalten unterstellen".
Die oben formulierte Vermutung ist: dass das "zwanghafte und endlose Jagdverhalten" (deine Formulierung) dafür sorgte, dass die Hüterlis beim Töten helfen wollten.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!