Jagdpächter

Zitat

Aber warum spielen die sich dann immer so auf, wenn sie überhaupt keine Berechtigung für ihre Forderung haben?

Naja ich weiß nicht, wie viele angebisse Kitze, Frischling oder Feldhasen du schon Wochenlang bei dir zu Hause aufgezogen hast, dir Nächte um die Ohren geschlagen hast und ständig zu Tierarzt gerannt bist.... Also wir schon etliche, das will man natürlich gerne verhindern.

Und ich kann dir sagen, man kennt seine pappenheimer. Die kann man oft in aller sehlenruhe vom Hochsitz aus beobachten, ohne, dass sie eine überhaupt wahrnehmen. Echt erschreckend wie viele Hunde vollkommen unkontrolliert jeden Tag durch den Wald hetzen.

Wir hatten damals Anti-Jagd-Training bei einer Jagdaufseherin.

Die hat uns erklärt, dass für die Regelung von Hunden im Wald das jeweilige Waldgesetz zuständig wäre.

Dort steht dann auch, ob es generell Leinenpflicht für Hunde gibt oder ob das nur zu bestimmten Zeiten ist.

Wenn da steht, dass Leinenpflicht ist, hast Du wohl keine Chance, dagegen anzukommen. Sie ordnet das dann ja nicht an, sondern erinnert nur an das Gesetz.

Und ob Dein Hund 7 Jahre oder 7 Monate ist ... das dürfte sie kaum interessieren.

Im Zweifel würde ich mal im Gesetzestext nachlesen, was bei Euch drin steht. Und ich denke, wo sie mit dem Wagen lang fährt, ist ihre Sache - da wirst Du keinen Einfluss drauf haben.

Ich mach selbst gerade meinen Jagdschein und kenne so einige Aussagen von Jägern zu den freilaufenden Hunden. Natürlich sind die ein Problem, wenn sie nicht hören und Wild aufscheuchen oder beim Brüten stören, aber es geht auch nicht alle in Generalverdacht zu nehmen und Leute deswegen anzupöbeln, vor allem wenn nichts passiert ist.

Wenn es bei euch keine Leinenpflicht gibt, dann kann sie das von dir auch nicht verlangen. Bzw. kann sie das schon, hat aber keine rechtliche Handhabe.

Ein freundlich-verständnisvoller Umgang ist meistens am besten, von beiden Seiten aus. Man kann zum Beispiel fragen wo sie ansitzt und wann, dass man dann diese Stelle meidet oder wo sich gerade Jungtiere aufhalten. Sollte sie wirklich drohen, kann man auch mal den Jagdschein zum ausweisen verlangen und eine Meldung an das Landratsamt machen. Sowas geht nicht.

Zitat von locke153

Sie hörte, dass einer gejagt hat.

da könnte unter Umständen das Landeshundegesetz des jeweiligen Bundeslandes auch eine Rolle spielen.

Es gibt nämlich durchaus Landeshundegesetze (beispielsweise NRW), in denen Hunde, die 'gezeigt haben, dass sie unkontrolliert Wild, Vieh, Katzen oder andere Tiere hetzen, beißen oder reißen' als gefährlich gelten.

Und darüber gibt es dann auch wieder die Möglichkeit, dass solche als gefährlich geltenden Hunde an der Leine zu führen sind. Völlig unabhängig davon, ob in dem Gebiet, in dem man spazieren geht, allgemein Leinenpflicht herrscht. Die Leinenpflicht knüpft ja dann daran an, dass dieser spezielle Hund als gefährlich gilt.

Zitat von locke153

Darf der Jagdpächter eine Leinenpflicht bei einzelnen Hunden anordnen?

Ja, darf er. Ein vernünftiger Jäger wird jedoch unterscheiden, ob der Hund brav auf dem Weg bleibt oder im Unterholz auf Spurensuche geht.

Er darf in seinem Pachtgebiet Regeln aussprechen. Wird ein Hund mehrfach bei der Jagd gesehen kann der Jagdpächter Anzeige erstatten und muss den gesetzlichen Weg gehen.

Verlangen kann er garnix. Er kann eine Anzeige machen wie jeder andere Mensch auch.

Anders sieht das je nach Bundesland aus, wenn der Hund aktiv wildern sollte.

Er hat nämlich das Recht zur Jagd und die Pflicht zur Hege gepachtet und sonst nichts.

Zitat von kamue

Und ich kann dir sagen, man kennt seine pappenheimer. Die kann man oft in aller sehlenruhe vom Hochsitz aus beobachten, ohne, dass sie eine überhaupt wahrnehmen. Echt erschreckend wie viele Hunde vollkommen unkontrolliert jeden Tag durch den Wald hetzen.

So ist es. Wenn ich irgendwo häufiger unterwegs bin - ich bin mit sechs uangeleinten Hunden natürlich erst mal das absolute Anti-Bild, was ein Jäger in seinem Revier sehen will - sind die Jäger in der Regel mir gegenüber recht zugänglich. (Bis auf ein paar Ausnahmen, aber Deppen gibt es halt immer und überall. Das sind meist die, die auch den vernünftigen Jägern ein Dorn im Auge sind, weil sie sich verhalten, als ob das alles ihr Privatbesitz sei.) Sie sehen nämlich irgendwann, dass ich praktiziere, was ich sage und das keine heiße Luft ist.

Trotzdem habe ich natürlich immer wieder welche, die mir über irgendwelche Androhungen Angst machen wollen. Da ich mich nicht einschüchtern lasse und gelassen reagiere zwitschern die meist irgendwann ab. Ich hatte schon alles dabei: Ob ich eine Genehmigung hätte, er würde sich das Kennzeichen von meinem Auto aufschreiben, "der da hat eben gejagt"! - mit Finger auf meine uralte Omi gezeigt, die in ihrem ganzen Leben noch nix gejagt hatte und froh war, dass sie grad noch am leben war, einer hat mein Auto sogar fotografiert, einer hat mich mal wochenlang mit dem Auto gestalkt - ich vermute, er hat auf eine Entgleisung meiner Hunde gewartet, die nie kam, einer hatte mir mal den Weg verstellt und mich entrüstet angeblafft, ob ich die da jetzt noch ableinen wollte, was ich dann sofort tat und fröhlich an ihm vorbeigestapft bin - alles auf öffentlichen Wegen wohlgemerkt ... ach, ich könnte da jede Menge lustige Geschichten erzählen ...

Alle können nur einen offiziellen Weg gehen, wenn man sich irgendwas hat zuschulden kommen lassen. Also Anzeige erstatten. Anordnen dürfen die nix, die haben mit unseren Behörden nix zu tun.

Insgesamt ist es natürlich sehr ärgerlich, weil viele Hundehalter mit ihrem rücksichtslosen Verhalten genau dafür sorgen, dass viele Jäger das Kotzen bekommen, wenn jemand mit Hund auftaucht. Ich persönlich lege mich da auch immer wieder mit Hundehaltern an, wenn deren Hunde lustig stöbern gehen oder unkontrollierbar sind und frei laufen. Aber ich kann am Ende nix dafür, den