Eigenständiger Junghund
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Hey!
Falls es so ein Thema bereits gibt, entschuldigt bitte.
Seit März wohnt nun eine kleine Neufidame bei mir, inzwischen 9 Monate. Die Erziehung hat immer super geklappt, folgt auf Kommandos und kommt auch zurück, sobald man sie ruft.
Inzwischen hat sie jedoch eine dumme Eigenart entwickelt:
Sobald auf Spaziergängen etwas interessanter ist, ist alles bisher gelernte völlig vergessen. Gerade läuft sie noch schön bei mir und in der nächsten Sekunde rennt sie wie blöd los, so schnell, dass ich natürlich nicht hinterher komme.
Das Problem daran ist, dass diese interessanteren Dinge meist andere Menschen oder andere Hunde sind. Dabei ist sie in keinster Weise aggressiv, sondern möchte nur gestreichelt werden bzw. spielen. Vor Allem wenn sie dann mit anderen Hunden im Spiel ist kann man jegliche Kommandos vollkommen vergessen. Sobald ich nahe komme um sie anzuleinen, rennt sie fort. Warum ich das alles nicht möchte, ist denke ich naheliegend.
Wir laufen nun an der Schleppleine, dies soll allerdings nicht so bleiben, der Freilauf hat ja vorher super und problemlos geklappt.
Wenn keine anderen Hunde bzw. Menschen in Sicht sind, läuft auch alles super und die Kommandos funktionieren.
Jetzt wäre meine Frage, ob da jemand vielleicht auch dieses Problem hatte und wie er es gelöst hat?
Über ein paar Tipps für Übungen bzw. Möglichkeiten, wie ich wieder interessanter für meinen Hund werden könnte!
Vielen Dank schon mal für alle Antworten
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Das nennt man Pubertät.
Da hilft nur dran bleiben, weiter üben und Management, z.B. eine Schleppleine.
Irgendwann wird es wieder besser.
LG
Doro
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Wie belohnst du? Lohnt es sich aus ihrer Sicht bei dir zu bleiben? Oder bist du nur die Spaßbremse, die beim Gassi eben Kommandos gibt?
Ich würde fürs erste eine Schleppleine dran lassen und mir überlegen wie ich für meinen Hund interessanter werde. Ob das über Leckerlies, Spielzeug oder gemeinsames Spiel als Belohnung geht, soziale Zuwendung, gemeinsames tricksen ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Hunde sind elendige Opportunisten, die in der Regel das tun, was sich für sie am meisten auszahlt. Für den Welpen ist man oft das Größte, Junghunde möchten sich bis zu einem gewissen Punkt abnabeln und die Welt entdecken. Sie sind immerhin nicht mehr so stark von dir abhängig.
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Ich finde es auch wichtig, dass gerade in dieser Phase das Anleinen immer belohnt wird.
Habe auch einen Junghund. Der wartet immer schon auf das Anleinen, wenn es aus dem Wald geht, weil es dann ein Leckerchen gibt
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Bei uns fing das auch etwa in dem Alter an. Wir sind erstmal in reizärmeren Gebieten unterwegs gewesen und vor allem haben wir den Rückruf häufiger geübt, wenn gar kein Grund bestand aus dem sie dringend hätte zurückkommen müssen.
Dann hochwertig belohnt (bei uns frischer Pansen oder Lachs) und Jumi liebt es, wenn ich dann eine kurze Einheit mit ihr fangen spiele (Sie jagt mich - ich jage sie - sie kommt zu mir, muss sich setzen und bekommt noch nen Keks).
Wenn du immer nur zurückrufst, wenn wirklich ein Grund besteht (anderer Hund, Jogger, Fahrradfahrer) bekommt sie das schnell spitz und weiß, dass da auf jeden Fall was interessantes ist.
Und vor allem: Geh vorausschauend spazieren, du musst Dinge im besten Fall vor ihr sehen. Wir haben in diesem Zuge das "Bleib" an Weggabelungen eingefordert damit sie nicht allein um die Ecke schießt und vor mir den nächsten Hund sieht, etc.
Ich würde aber bis das zuverlässig funktioniert auch die Schleppleine dran lassen. Du kannst nie wissen ob evtl. jemand Angst vor Hunden hat oder ein anderer Hund nicht verträglich ist. Das wird schon... :)
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Das ist die Pubertät. Und das wird noch eine Weil so bleiben. Hund sichern und weiter üben und abwarten. Wenn es vorher gut geklappt hat, wird es später auch wieder klappen.
War bei Oliv auch so. Mittlerweile läuft sie wieder ganz viel frei und hört super. Hat eben seine Zeit gedauert. Auch durch die Läufigkeiten tut sich da noch ganz viel. Eine sehr spannende Zeit.
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Jetzt wäre meine Frage, ob da jemand vielleicht auch dieses Problem hatte und wie er es gelöst hat?
Ja, war bei meinen Hunden bisher auch so. Diese Phase "ichhörgaaarnixmehr" geht auch wieder vorüber, wie die anderen bereits geschrieben haben. Und weil er eh nicht auf meinen Rückruf herkommen wollte, weil grad ein anderer Hund ihm wichtiger war und sich bei mir dadurch Frust drohte anzustauen, habe ich dann einfach mal drei Wochen lang gar nichts geübt. Im Freilaufgebiet habe ich ihn die anderen Hunde begrüßen lassen und ansonsten habe ich unterwegs auch zugesehen, dass ich Fremdhunde vorher gesehen habe. bzw. gab es normale Leinenspaziergänge und nur bei weiter Sicht Freilauf. Und wie Oliv geschrieben hat, danach ging es wieder, allerdings habe ich dann erst wieder trainiert, wenn kein anderer Hund in Sicht war. Und danach langsam die Anforderungen gesteigert.
Wobei meinem Hund dann das Platz aus der Entfernung besser geholfen hat, das konnte er super und musste dann nicht extra zu mir zurücklaufen, sondern konnte den anderen Hund/das Reh weiter beobachten währenddessen ich zu ihm gegangen bin und ihn dann anleinen konnte. Auch wenn mal ein Auto durch die Felder fuhr, fand ich das Platz aus Entfernung sicherer. Meine jetzige Hündin kann das nicht, da bleibt mir nur sie zurückzurufen. Ist aber doch oft schwieriger, weil der Hund sich dafür ja umdrehen muss und das was interessant ist für ihn, aus den Augen lassen muss.
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Im Voraus schon mal vielen lieben Dank an all die Antworten! Auch wenn ich jetzt etwas nicht direkt zitiere oder anspreche: Ich habs gelesen und mir gemerkt!
Das nennt man Pubertät.
-> dass das die Pubertät ist, habe ich mir schon gedacht. Nur habe ich die Sorge, dass wenn ich es dabei belasse und es nicht irgendwie wieder aus ihr raus kriege, dass es dann "für immer" haften bleibt. Und das ist bei einem 40+ Kilo Hund natürlich nicht so schön.
Wie belohnst du? Lohnt es sich aus ihrer Sicht bei dir zu bleiben? Oder bist du nur die Spaßbremse, die beim Gassi eben Kommandos gibt?
Belohnen tue ich auf unterschiedliche Arten. Zum einen habe ich nen bunten Mix aus Leckerlis in allen möglichen Größen dabei, von denen sie dann zufällig eins kriegt, wenn sie etwas gut macht. Der Mix besteht zum Großteil von dem Bulkfood Sortiment vom Fressnapf (da mir möglichst plastikfrei einkaufen wichtig ist) und aus getrockneten Sprotten plus ab und zu Käse, Fleischwurst oder Äpfel.
Neben dem Futter habe ich normalerweise noch immer mindestens ein Spielzeug dabei (ich habe ein kleines Sortiment an Spielzeugen die sie "im Alltag" nicht einfach so bekommt)
Um das mit der Spaßbremse zu vermeiden erlaube ich ihr auch regelmäßig, mit anderen Hunden zu spielen, soweit natürlich die Besitzer einverstanden sind, bzw. darf sie natürlich auch von Fremden gestreichelt werden, wenn diese fragen. Es ist also nicht so, als würde sie von dem, wofür sie abhaut, normalerweise nichts bekommen.
Ich finde es auch wichtig, dass gerade in dieser Phase das Anleinen immer belohnt wird.
Das Anleinen belohnen könnte ich tatsächlich mal probieren. Danke!
Wenn du immer nur zurückrufst, wenn wirklich ein Grund besteht (anderer Hund, Jogger, Fahrradfahrer) bekommt sie das schnell spitz und weiß, dass da auf jeden Fall was interessantes ist.
das vermeide ich auch. Sie wird immer mal her gerufen obwohl nichts ist! c:
Und vor allem: Geh vorausschauend spazieren, du musst Dinge im besten Fall vor ihr sehen. Wir haben in diesem Zuge das "Bleib" an Weggabelungen eingefordert damit sie nicht allein um die Ecke schießt und vor mir den nächsten Hund sieht, etc.
Das habe ich vorher vielleicht nicht deutlich genug gemacht. Das mit den Weggabelungen mache ich tatsächlich genau so. Das Problem ist eher, dass ich sie zu mir rufe sobald ich etwas sehe. Sie kommt, läuft dann schön bei Fuß, bis wir vorbei sind und so bald sie ihr "ab" kriegt, dass sie wieder laufen darf dreht sie um und geht zu der Person bzw. dem Hund, auch, wenn diese schon teilweise über 100m entfernt sind. Auch wenn sie gerade noch mit dem anderen Hund gespielt hat, macht sie das leider sehr gerne.
Du kannst nie wissen ob evtl. jemand Angst vor Hunden hat oder ein anderer Hund nicht verträglich ist.
Genau die zwei Fälle sind auch meine große Sorge. Deswegen ist es mir wichtig, dass so schnell wie möglich wieder aus ihr raus zu bekommen!
Wobei meinem Hund dann das Platz aus der Entfernung besser geholfen hat, das konnte er super und musste dann nicht extra zu mir zurücklaufen, sondern konnte den anderen Hund/das Reh weiter beobachten währenddessen ich zu ihm gegangen bin und ihn dann anleinen konnte.
Das mit Platz auf Entfernung üben wir auch. Mir ist es nur wichtig, vor Allem bei Hundebegegnungen, meinen Hund sofort an der Leine zu haben, da wir doch den ein oder anderen rüpeligen Hund in der Gegend haben, der auch mal ungewollt her kommt, wo sie Angst bekommt und ich dazwischen muss. Die Leine verhindert da einfach, dass sie vor dem anderen Hund wegrennt und ich nicht mehr dazwischen komme um ihn abzuhalten
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So wie es klingt seid ihr auf einem guten Weg und es braucht jetzt einfach eine Weile Konsequenz und Schleppleine bis deinem Hund wieder klar ist, es sei von ihm willst. Und er kapiert, dass Kommandos durchgesetzt werden.
Meiner hatte auch so eine Phase und die ist vorbei gegangen :)
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Ich schließe mich da @Schnappschildkroete an :)
Das klingt doch alles schon gut, nun musst du nur durchhalten Irgendwann funktioniert es wieder, dann wieder nicht, dann geht es wieder, dann wieder nicht...
Mach dir und deinem Hund nicht zu viel Stress, denn deine Anspannung merkt sie auch direkt. Lieber jetzt eine Weile an der Schlepp und wenn ein Hund kommt, mit dem sie etwas klönen kann, kannst du sie ja losmachen
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