Unklare nächtliche Anfälle (Kopfpendeln, Orientierungslosigkeit,..) Toxoplasmose

  • Nala (2 Jahre, unkastriert, aus Griechenland, negativ auf MMK getestet) hat seit kurzem nachts immer mal wieder, in Ermangelung eines besseren Wortes, Anfälle.

    Das dauert so 10 bis 15 Minuten, tritt nicht jede Nacht auf und läuft folgendermaßen ab:
    Ich werde wach, weil sie irgendwelche Geräusche macht. Dabei steht sie quasi orientierungslos in einer Zimmerecke. Sobald ich sie anspreche versucht sie zu mir zu kommen und aufs Bett zu klettern. Sie wirkt so, als könnte sie die Höhe überhaupt nicht abschätzen. Sie steht dann vor dem Bett, pendelt ständig mit dem Kopf von links nach rechts, und traut sich nicht, diese geringe Höhe zu überwinden.
    Wenn sie dann doch auf dem Bett ist, läuft sie quasi durch mich und Whiskey durch. Normalerweise ist sie da sehr vorsichtig. Sie atmet sehr schnell und macht ständig diese pendelnde Kopfbewegung.

    Heute Nacht habe ich sie dann einfach fest in den Arm genommen. Normalerweise mag sie das überhaupt nicht, heute hat sie sich aber nur minimal gewehrt und ich hatte das Gefühl, dass ihr das Festhalten gut tut. Die Pendelbewegungen wurden weniger und auch das Atmen wieder gleichmäßiger. Es dauert aber trotzdem, bis dieser Anfall vorbei war.

    Sie muss nicht raus, hat keine Magenschmerzen, bzw generell beim Abtasten keine Schmerzen...

    Als dass das erste mal vorkam dachte ich noch, sie müsse sich erleichtern. Ich bin also mit ihr runtergegangen. Das geradeaus gehen war kein Problem, aber bei den Stufen im Treppenhaus fing sie wieder das Pendeln an. Sie ist die Stufen viel zögerlicher runter gegangen als sonst. Hoch habe ich deswegen den Fahrstuhl genommen.


    Das ist letzte Woche die ersten Male vorgekommen und heute Nacht gegen 4 Uhr wieder. Leider war ich so verschlafen, dass ich nicht dran gedacht habe, es zu filmen. Ich werde heute in unserer Tierarztpraxis anrufen und einen Termin ausmachen. Hätte aber gerne vorab aber schon mal ein paar Ideen.

    Mein bester Freund ist Humanmediziner und meinte, dass Epilepsie wohl ganz gut passen könnte.


    Hat hier vielleicht jemand mit seinem Hund ähnliche Erfahrungen gemacht?

  • Epilepsie könnte durchaus passen, aber meines Wissens nach kann man die Epilepsie beim Menschen nur bedingt mit der beim Hund vergleichen, man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege.


    Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es etwas mit dem Blutdruck/Herzen zu tun hat und dadurch das Sehvermögen beeinflusst wird... das kann Hunde durchaus verunsichern, würde auch zur Pendelbewegung passen. Viele (ältere) Hunde mit Sehschwierigkeiten pendeln ja gerne mal, um Abstände und Distanzen besser einschätzen zu können. Tritt das nur nachts auf? Oder zeigt sie seit neuestem auch tagsüber Auffälligkeiten, z. B. erhöhte Unsicherheit, möchte nicht springen etc.?

  • Es könnte eine Form von Epilepsie sein, es könnte aber auch episodischer Kopftremor sein.

    Wobei bei zweiterem die Orientierungslosigkeit meines Wissens nach nur selten so ausgeprägt ist. Cardassia bewegt sich in ihren Episoden dann eigentlich so gut wie gar nicht, sondern wartet ab, bis es vorbei ist.


    Ich hab selber nie ein Video gemacht, aber hier mal ein ähnliches bei youtube:



    wobei der Hund vertikal bobbt, Cardassias Anfälle waren immer horizontal (sie hatte jetzt lang keinen mehr), aber ich denke man kann es ganz gut erkennen.

  • Wir haben nächste Woche Mittwoch vormittags den Termin. Auch bei meiner Lieblings Tierärztin in der Praxis, das beruhigt mich jetzt gerade etwas.


    Karpatenköter Sie ist tagsüber komplett unverändert. In ihrer Läufigkeit hat sie halt wieder schlechter auf mich gehört, war ein bisschen unsicherer, aber das hat sich mit Ende der Läufigkeit auch sofort wieder gelegt. Und auch da ist sie auf alles drauf und drüber gesprungen... Wir gehen auch häufig in einem Waldstück spazieren, wo viele umgestürzte Bäume liegen, Äste auf den Wegen... Da geht und springt sie drüber, als hätte sie nie was anderes gemacht.

    Das ist mit gestern dreimal nachts und einmal sehr sehr sehr spät abends aufgetreten. Das spät abends war aber wesentlich kürzer. Nur ein paar Minuten.


    Edit:

    Helfstyna So sieht es bei Nala überhaupt nicht aus. Es ist ein eher langsames pendeln. Ich hatte früher mal eine Ratte mit roten Augen, die sehr sehr schlecht gesehen hat. Die hat das auch so gemacht wie Nala jetzt um Entfernungen abzuschätzen.

  • Ich würde definitiv gleich Mittelmeerkrankheiten nachtesten lassen. Leider kommen neurologische Ausfälle auch da immer wieder vor und die wenigsten Tierärzte denken daran.


    Ansonsten hatte meine alte Hündin mit 15 nachts ähnliche Ausfälle, aber dafür ist dein Maus noch zu jung.


    Gut das ihr es abklären lasst, vielleicht gibt es ja eine harmlose Ursache.

  • Ninma Aber sie wurde ja schon zweimal negativ getestet :???: Die zwei mal sind Vorgabe vom Verein. Trotzdem testen?


    Einstein51 Aber dann hätte sie die Probleme nachts ja dauernd. Sie kann aber beim Gassi im Dunkeln ohne Probleme jeden Igel auf jede Entfernung erkennen... Auch meine Hand Zeichen sieht sie da ohne Probleme.


    Allerdings sind Probleme mit den Augen generell nicht so unwahrscheinlich... Ein sehr guter Freund von mir ist Optikermeister und er meinte, dass die Symptome und auch der Zeitpunkt des Auftretens sehr für erhöhten Blutdruck im Auge bzw erhöhten Augeninnendruck sprechen würden... Ich werde auf jeden Fall jede mögliche Idee mit zu meiner Tierärztin nehmen... Die ist das von mir schon gewöhnt :pfeif:

  • Zumindest würde ich die Mittelmeerkrankheiten im Auge behalten. Wir hatten schon Hunde die mehrmals negativ getestet waren und der Tierarzt nicht an einen Nachtest dachte bis es zu spät war. Mein Rüde ist seit 8 Jahren in Deutschland, trotzdem haben wir bei seiner Augenlähmung am Jahresanfang das mit abgecheckt. War alles gut und ehrlich gesagt wurde die Ursache nie gefunden :muede:. Neurologische Geschichten sind immer nicht so einfach. Wir waren direkt in einer Klinik beim Augenarzt und Neurologen, Hund war wochenlang auf einem Auge blind, kann jetzt wieder sehen und keiner weiß warum :ka:. Naja Hauptsache Hund geht es wieder blendend. Wobei mir Schilddrüse einfällt, war bei uns das Einzigste was grenzwertig war und kann auch solche Ausfälle verursachen, meinte die Klinik.

  • bewegen sich die Augen hin und her wenn sie diese Anfälle hat? Wenn ja würde das bedeuten dass ihr schwindelig ist und da frag ich mich, ob

    -sie am Vestibularsyndrom leiden könnte, oder

    -sie vielleicht an Lagerungsschwindel leidet (Falls Hunde das überhaupt bekommen...)

    Also ich hab das hin und wieder. Und das auch nur nachts beim Schlafen, wenn ich mich umdrehe.

    - oder das aber auch ne Form der Demenz sein könnte?

  • Lagerungsschwindel sagt mir gerade gar nichts. Kannst du mir noch etwas mehr dazu erzählen?


    Vestibularsyndrom und Demenz schließe ich eigentlich aus... Bei beiden müssten die Symptome meiner Meinung nach ich sage mal regelmäßiger, kontinuierlicher auftreten. Aber sie hatte das ja nur letzte Woche zwei Nächte, letzte Woche einen Abend ganz kurz und eben diese Nacht.

    Aber ich schreibe es mir mal auf den Zettel. Auch wenn ich vor beiden Sachen ziemliche Panik hätte. :-/

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