Junges Pferd oder doch eher älteres Pferd

  • Ich mache mal ein eigenes Thema dazu auf damit der andere Thread nicht so OT wird. Ich hoffe auf viele Meinungen, Erfahrungen, Idee, Tips und Diskussion.


    Wir haben unseren Oldie knapp 28 Jahre alt und unser Pony knapp 20 Jahre alt. Unser Pony rennt, spielt und tobt noch gerne.

    Es soll noch ein Pferd einziehen damit wir nicht von jetzt auf gleich ein Pferd suchen und kaufen müssen falls einer der beiden erlöst werden muss. Hoffentlich haben wir die beiden noch viele Jahre aber mit knapp 28 weiß man das ja leider nicht so genau.


    Eigentlich sollte ein etwas älteres ausgebildetes Reitpferd einziehen damit ich auch wieder reiten kann. Jetzt ist mein Mann auf die Idee gekommen einen Jährling oder bis 3 Jährigen zu kaufen.

    Jetzt überlegen wir die ganze Zeit ob ein junges Pferd oder ein älteres Pferd.


    Vorteil von dem jüngeren Pferd man weiß wie es aufgewachsen, wie es ausgebildet wurde, erzogen wurde, usw.

    Nachteil es kostet viel Zeit, viel Arbeit, man muss es erziehen und ausbilden, man hat je nachdem 3 bis 5 Jahre kein Reitpferd usw.


    Vorteil von dem älteren ausgebildeten Pferd man kann gleich reiten, weis wie der Charakter ist, es ist erzogen usw.

    Nachteil man weiß nicht wie es ausgebildet wurde, wie es aufgewachsen ist und evtl lässt es sich nicht mehr so gut formen.


    Auf der einen Seite hätte ich kein Problem mit einem jüngeren Pferd, wir haben unser Pony damals auch erzogen aber trotzdem hätte ich irgendwie ein wenig bammel, auf der anderen Seite fände ich ein älteres Pferd auch nicht schlecht.


    Ich habe auch gesagt das man bei einem älteren Pferd den Charakter schon sieht und kennt. Da kommt dann das er sich bei unseren beiden Pferde trotzdem anders benehmen kann als in seiner alten Herde und unsere beiden sich das junge Pferde besser erziehen/formen können.

    Auf die Einwände bei der Erziehung können Probleme auftreten, kommt dann holt man sich einen Trainer dazu.

    Auf den Einwand das es mit unserem Oldie nicht klappen kann, kommt dann stellen wir ihn erst mal in eine Aufzuchtherde und das es ja auch mit einem älteren Pferd nicht klappen kann.

    Auf den Einwand das junge Pferd könnte durch einen Weideunfall oder Krankheit bis zum einreiten nicht reitbar werden und nur noch Beisteller sein, kam das kann auch mit dem älteren Pferd passieren nur das es teuerer war als ein jüngeres.

    Auf den Einwand das ich dann ja immer noch kein Reitpferd habe, kam dann kannst du so lange Reitunterricht nehmen.

    Den Reitunterricht würde ich auch mit einem älteren Pferd nehmen aber dann nicht so oft.

    Das junge Pferd würde später in den Beritt kommen.


    Habt ihr noch Ideen, Anregungen usw. für ein junges Pferd/älteres Pferd oder gegen ein junges Pferd/älteres Pferd


    LG

    Sacco

  • Eine Routine habe ich nicht das stimmt. Ich habe nur Erfahrungen mit unserem Pony, der war damals roh und vom Verhalten her wie ein junges Pferd, und ich habe schon bei jungen Perden geholfen. Aber das ist schon Jahre her.

    Ohne das man es macht kann man auch keine Routine und/oder mehr Erfahrungen bekommen. Wir hätten eine Trainerin an der Hand.

    Oder wir stellen ihn zur Aufzucht zu unserer Trainerin und machen es da gemeinsam mit der Trainerin.


    Ich schaue auch immer wieder nach einem älteren Pferd aber das ist gar nicht so einfach. Mein Mann möchte nur Noriker, Freiberger, Tinker und ähnliches. Das sollte schon älter und ausgebildet sein. Es sollte Western ausgebildet sein. Aber kein Reining oder Cutting. Und das zu finden ist gar nicht so einfach.
    Da wäre ein junges Pferd das man in der Richtung ausbilden lässt einfacher.


    LG
    Sacco

  • nur das es teuerer war als ein jüngeres.


    Ich würde mal ganz klar ansprechen, ob das nicht die Basis aller seiner Überlegungen pro jüngerem Pferd ist.

    Der Kaufpreis sieht da meist wesentlich "netter" aus, als bei einem solide ausgebildeten Pferd im besten Alter.

    Ist aber in der Regel eine Milchmädchenrechnung.


    Ich muss gestehen, ich bin bei dem Thema ein wenig ein gebranntes Kind, weil ich lange Zeit zu denen gehört habe, die dann die fehlgeschlagenen Versuche der Selbstausbildung bei Jungpferden wieder korrigieren durften.

    Was viele oftmals ganz gewaltig unterschätzen, sind die Kosten, die mit einem Jungpferd in der Ausbildung auf einen zu kommen. Wenn du sagst, du möchtest ein ausgebildetes Pferd, dass du "wieder" reiten kannst. Gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass du es aktuell nicht machst.

    Die Kombination Pferd in der Ausbildung und Reiter mit mangelnder Routine ist eine suboptimale Kombination. Einfach weil man sich gegenseitig auf Grund mangelnder Sicherheit dann gerne im Weg steht und sich in der Ausbildung behindert. Das Jungpferd braucht einen Reiter, der sicher ist und die richtigen Reaktionen und Hilfen vermitteln kann... der aus der Übung geratene Reiter braucht ein Pferd, das richtig und zuverlässig auf seine Hilfen reagiert, um wieder in Form zu kommen.

    Natürlich kann man das Jungpferd in Beritt geben und selbst anderweitig trainieren, aber das ist ein großer Kostenfaktor und ob es so Sinn macht...

    Auch beim Equipment sieht es nicht anders aus. Beim fertigen, gut gerittenen Pferd kommt der Sattler zwar auch regelmäßig zum Prüfen, aber in der Regel wird es einem da nicht passieren, dass der Sattel plötzlich nicht mehr passt. Der vierjährige meiner Freundin wird nach der Winterkoppel wieder einen neuen (seinen dritten) brauchen.

    Das sind alles Faktoren, die man bedenken sollte und sich auch wirklich mal in Zahlen vorrechnen sollte, was das am Ende kosten wird. Es ist immer leicht zu sagen, dann holen wir halt, dann kaufen wir halt... ich hab schon sehr oft erlebt, dass dann mittendrin einfach die Portokasse leer ist und man dann vor der Wahl steht, Pferd verkaufen oder auf die Koppel stellen und es gut sein lassen.


    Es ist in letzter Zeit in den sozialen Medien extrem romantisiert worden, sein eigenes Pferd aufzuziehen und auszubilden. Es gelingt auch durchaus - wobei da immer die Frage ist, welche Ansprüche man an "ausgebildet" stellt - aber ich persönlich würde für jemanden der ein Reitpferd sucht und selbst nicht weiterführende Kenntnis in Ausbildung von Jungpferden hat oder jemanden an der Hand hat, der das kann, immer empfehlen, ein gut ausgebildetes 10+ Pferd zu suchen.

  • Ich fände rein aufgrund der Gruppen-Konstellation ein älteres (nicht altes) Pferd besser.

    Sonst hast Du - mit Pech - nicht nur ein in den Ausbildungskosten teures Jungpferd, sondern musst ggf. auch noch die Haltungsbedingungen umstellen/ändern, damit alle 3 zu ihrem Recht kommen. Ein ständig angespielter Oldie, der damit überlastet ist, ist auch keine wahre Freude.

  • nur das es teuerer war als ein jüngeres.


    Ich würde mal ganz klar ansprechen, ob das nicht die Basis aller seiner Überlegungen pro jüngerem Pferd ist.

    Nee, ich habe gleich gesagt das ein junges Pferd bis es vernünftig ausgebildet ist sehr teuer ist. Das es auch mehr kosten kann als ein älteres fertig ausgebildetes Pferd das man kaufen kann.

    Das ist ihm auch schon selber klar gewesen. Wir haben für beides, junges Pferd mit Ausbildung und älteres ausgebildetes Pferd, auch genug Geld zur Seite gelegt.


    Ich habe auch ganz bewusst gesagt das auch Probleme bei der Selbstausbildung/Erziehung entstehen können. Das Gegenargument war das man sofort einen Trainer dazu holt.


    Ich nehme zur Zeit immer wieder Reitunterricht.

    Zur Zeit würde ich eher dahin tendieren, wenn wir ein junges Pferde nehmen sollten, das es in die Aufzucht von unserer Trainerin kommt die den dann auch später einreitet. Und ich nehme mir regelmäßig bei ihr Reitunterricht. Das Pferd sollte nicht bevor es 5 Jahre alt ist eingeritten werden. So könnte ich bei der Ausbildung helfen/unterstützen und z.B. beim Besuch von unserem Pferd eine Reitstunde nehmen. Bzw nach meiner Reistunde oder davor unser Pferd besuchen weil es im gleichen Stall steht.


    Es ist recht schwer ein Freiberger, Noriker und ähnliches als Westernpferd zu finden.


    Auf der anderen Seite hat ein älteres Pferd auch Vorteile.


    Ich fände rein aufgrund der Gruppen-Konstellation ein älteres (nicht altes) Pferd besser.

    Sonst hast Du - mit Pech - nicht nur ein in den Ausbildungskosten teures Jungpferd, sondern musst ggf. auch noch die Haltungsbedingungen umstellen/ändern, damit alle 3 zu ihrem Recht kommen. Ein ständig angespielter Oldie, der damit überlastet ist, ist auch keine wahre Freude.

    Das ist auch meine Sorge. Deswegen auch die Überlegung ihn doch lieber von anfang an zur Aufzucht zu unserer Trainerin zu stellen. Sie selber züchtet auch Pferde. Und erst später zu holen. Nur selbst dann kann unser Oldie ja noch genervt sein.


    LG

    Sacco

  • Es ist recht schwer ein Freiberger, Noriker und ähnliches als Westernpferd zu finden.


    Wenn du da keine Spezialisten fürs Turnier suchst, ist es aber auch nicht wirklich ein Teufelswerk einen solide englisch Ausgebildeten umzustellen. Kenne einige, die ihre Freizeitpferde mit Hilfe eines Trainers umgestellt haben und mit dem Ergebnis sehr zufrieden waren.

    Dann hast du schon ein Pferd mit Erziehung, fertigem Charakter und Körperbau und musst auf die solide Grundausbildung nur noch die Spezialausbildung feinjustieren lassen.


    Die Tinker sind bei uns in der Region spannenderweise so gut wie alle im Westernoutfit unterwegs (ob sie auch ausgebildet sind, ist eine andere Frage)

  • Ich würde zu zwei so alten/ älteren Pferden kein Kind stellen und auch keinen halbwüchsigen. Das wäre m.e. für beide Seiten suboptimal. So ohne Spielkameraden. Es sei denn, du hast noch mehr Herde zu bieten?

  • Also ich persönlich würde auch eher zu einem bereits ausgebildeten Pferd tendieren. Es muss ja kein „altes“ Pferd sein. Es kann ja ruhig ein jüngeres Pferd sein, was sich eben noch formen und fördern lässt, wenn ihr das so gerne machen wollt und euch das lieber wäre. Dann habt ihr so ein Mittelding, grade zwischen den Pros und Cons die du schon aufgeführt hast. Zum anderen finde ich auch, das ein ganz junges Pferd zu zwei schon alten Pferden evtl nicht so problemlos verläuft wie wenn du ein Pferd nimmst, was nicht mehr ganz so grün hinter den Ohren ist.

    Wie schon erwähnt, der Preis trügt grade bei den Pferden. Der Kaufpreis ist doch eh immer das geringste. Es sind die laufenden Kosten. Und die sind bei nem rohen Pferd dann doch bedeutend höher... also allein der Beritt und du nimmst ja währenddessen selber noch Unterricht, dann wie du schon gesagt hast, lange regelmäßige Kosten ohne das du so wirklich reiten kannst und vor allem viel viel Zeit und Arbeit. Die steckst du eben bei nem bereits ausgebildeten Pferd nur bedingt so arg rein.

    Außerdem ist es nie garantiert, dass du „mehr Spaß“ an nem jungen, rohen Pferd haben wirst, als an nem älteren, ausgebildeten, nur weil du es selbst ausbildest und deswegen weißt was es kann und „woher es kommt“. Das finde ich zb, würdest du ja beim Probereiten wiederum auch sehen können. Da bekommt man ja immer nem Einblick darin, wie das Pferd ausgebildet wurde.


    Ich würde mich nichtmal aus Unsicherheit oder so für ein älteres Pferd entscheiden, sondern einfach auch aus der Sicht heraus, dass du sagst, du willst gern wieder richtig reiten. Da kannst du theoretisch direkt loslegen und evtl erste Kommunikationsprobleme auch mit nem Trainer lösen. Hast also direkt die volle Dosis Spaß :D

  • Ich würde immer nur ein Pferd kaufen, das ich auch Probereiten kann und auf dem ich mich wohl fühle. Das Risiko bei einem rohen Pferd wäre mir zu hoch. Erst recht, wenn du das noch nicht oft gemacht hast. Habe früher auch einige Pferde angeritten, aber man wird ja auch älter und ist nicht mehr so risikofreudig.

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