Pubertät - Grenzen austesten
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Ich war eben mit Emma eine Freilauf Runde machen, wir mussten heute mit der Straßenbahn fahren.
Auf dem Rückweg, kurz vor der Haltestelle, hat sie den Anschein gemacht gleich aufzudrehen. Ich habe ihr dann das Kommando "sitz" gegeben und sie gelobt, als sie sitzen geblieben ist. Danach konnten wir relativ entspannt zur Bahn, in der sie sich auch super benommen hat.
Nach dem Ausstieg jedoch ist sie wieder komplett abgedreht, genau wie gestern im Park. Ich habe mir den Tipp von DerFrechdax zu Herzen genommen und Emma am Halsband genommen, war ganz ruhig, habe mich zu ihr gekniet und versuchte, dass sie sich beruhigt. Hat funktioniert! Als wir weiter gegangen sind hat sie direkt nochmal angefangen. Also nochmal beruhigt und ins Sitz gebracht. Danach ging sie super, bis kurz vor die Haustür. Gleiches Spiel wir kurz nach dem Ausstieg, wieder zwei Mal abgedreht, danach ist sie wieder ganz brav mit mir in die Wohnung.
Also: Übungssache? Je öfter wir sie in der Situation beruhigen und ihr die Grenze zeigen, desto schneller lernt sie, dass sie das nicht machen soll?
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Immer, wenn Dein Hund überdreht, ist das für Dich die Information die nächsten Tage sofort das Programm massiv zu reduzieren und Ruhetage einzulegen - heißt: Keine Beschäftigung und zwei kurze Gassirunden - bis das Hormonsystem sich wieder runterreguliert hat.
Dein Hund macht das Theater nicht, weil er es toll findet sich mit Dir zu streiten. Dem platzt der Kopf. Der kann nicht anders.
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Also für mich hört sich das auch nach massiver Überdrehung an. Ich glaube ihr solltet ihr viel mehr Ruhe gönnen. Notiere dir doch mal einen Tag lang, wie viele Stunden sie tatsächlich schläft, ist oft weniger als man denkt. 18h sollten es schon sein, am besten mehr.
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18 Stunden schläft sie leider auf keinen Fall.
Keine Beschäftigung und zwei kurze Gassirunden - bis das Hormonsystem sich wieder runterreguliert hat.
Danke, das werden wir mal ausprobieren. Also morgen rein gar nichts ausser Gassi zum Lösen.
Wenn sie selbst auf diesen Runden aufdreht, sollen wir dann so handhaben wie ich es eben gemacht habe? Wenn sie in der Wohnung aufdreht, was ist dann der "beste Weg"?
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Wobei damit auch nicht gemeint ist, dass sie 18 Stunden tief und fest schlafen soll. Entspanntes liegen und dösen ist auch mit inbegriffen. Das mit dem aufschreiben finde ich eine gute Idee, damit bekommst Du mal einen Überblick und kannst evtl. sehen wann es zu wenig Schlaf und zuviel Aktivität ist.
Die nächsten Tage einfach nur kürzere Spaziergänge mit Freilauf und ansonsten keine Übungen. Wobei das Sitz und und warten vorm Essen z.B. natürlich gemacht werden kann, das sind ja eher Hausregeln. Aber keine Intelligenzspielzeuge und dergleichen.
Und dann schau mal wie es sich entwickelt.
Wenn sie drinnen aufdreht versuch ihr etwas zum kauen zu geben oder streichle sie beruhigend bis sie entspannt. Es kann aber einige Tage dauern bis die Stresshormone abgebaut sind, also durchhalten.
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Hi, ich schreibe rasch ins Zitat rein, wenns genehm ist
Hallo!
Ich komme gerade zurück vom ersten Pipi Gassi und habe versucht die Ratschläge direkt umzusetzen.
Emma war durchgehend an der langen Leine, wenn es weitergehen sollte habe ich sie mit einem "weiter" und meiner Körpersprache aufgefordert und bin nicht einfach weitergegangen, was ich auch schon empfohlen bekommen hab. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass so ein regelmäßiger Leinenzug sehr unangenehm ist.
Das finde ich eine gute Lösung. Irgendwann, wenn sie gelernt hat, mehr auf dich zu achten, wird sie ein Stimmkommando nicht mehr brauchen, sondern versteht dich ohne Worte. Wichtig finde ich, einen einmal gegebenen Befehl auch durchzuziehen. Also nicht "Weiter" sagen und doch noch stehenbleiben, weil Hund noch fertig schnüffeln will.
nehme den Hund am Geschirr/ Halsband und ziehe ihn herunter
Herunter ziehen bedeutet bei dir was genau? Einfach den Kopf auf seiner normale Position halten? Gibt ja auch genügend Menschen, die den Hund dann ziemlich grob mit dem Kopf auf den Boden drücken, diese Methode ist mir allerdings nicht geheuer.
Mit Herunterziehen meinte ich, den Hund am ausgestreckten Arm von sich wegzuhalten, kein Unterwerfen oder sowas. Noch besser ist, bereits am Blick zu erkennen, dass der Hund gleich ausflippen und hochspringen wird. Dann kann man die Leine kurz nehmen und zB ein Kommando wie Schau! geben und zB ein Leckerli geben, wenn der Hund schaut. Quasi als Alternative. So wie du es mit dem Sitz! gemacht hast weiter unten im Zitat.
Herunterziehen habe ich deshalb geschrieben, weil der Hund nach dem, was ich herauslese, auf 2 Beinen steht und dich anspringt, oder? Ein Hund, der mich im Übersprung als Prellbock zum Abreagieren benutzt, wird von mir festgehalten, ich sage "Ä- äh" oder "Nein!" und mache deutlich, dass ich das nicht will. Gleichzeitig bleibe ich ruhig, atme zB tief, damit der Hund auch runterkommt, und gehe dann zur Tagesordnung über. Also kein "Bestrafen" oder sowas hinterher.
Und dann könnte man sich natürlich überlegen, was die Ursache des Stresses ist. Zuwenig Auslauf an dem Tag? Zu lange im Fuß? Zu viele Hunde getroffen? Nahende Läufigkeit?
Klar, die Ursache zu kennen würde es einfacher machen. Aber wie gesagt, das kam gestern so extrem zum ersten Mal vor, weswegen ich noch keine genaue Aussage über vorhergegangene Reize treffen kann. "Zu viele Hunde" gibt es glaub ich für Emma nicht, sie freut sich über alle Artgenossen, es sei denn, sie sind zu flauschig, dann dauert es mal 10 - 20 Sekunden bis die Freude losgeht
Bist du sicher, dass das Freude ist? Googel mal "Fiddeln". Spielen ist entspannt und locker, Fiddeln ist große Kreise ziehen, herumfegen in hoher Heschwindigkeit und ohne ansprechbar zu sein, oft mit einem leicht wahnhaften Blick. Im Körpersprache- Thread gab es vor kurzem ein Video von einem fiddelnden Junghund, der immer wieder auf und ab gerannt ist, allerdings in der "Lightversion". Das Fiddeln und Herumrennen hat dann nichts mit Entspannung zu tun, sondern dein Hund hat u.U. Stress, sehr wahrscheinlich auch einen Konflikt und weiß nicht, wie er den lösen kann. Und dann rennt er halt los, um zu deeskalieren oder Stress abzubauen. Könnte man schnell mit Spiel verwechseln. Muss nicht sein, aber man sollte es auf den Schirm haben.
Einem Hund, der Stress hat, würde ich nie im Leben was vor die Füße knallen.
Ich war damals schon skeptisch gegenüber der Methode als die Hundeschule uns diese empfohlen hat, genau wegen den gleichen Bedenken die du äußerst.
Ich war eben mit Emma eine Freilauf Runde machen, wir mussten heute mit der Straßenbahn fahren.
Auf dem Rückweg, kurz vor der Haltestelle, hat sie den Anschein gemacht gleich aufzudrehen. Ich habe ihr dann das Kommando "sitz" gegeben und sie gelobt, als sie sitzen geblieben ist. Danach konnten wir relativ entspannt zur Bahn, in der sie sich auch super benommen hat.
Nach dem Ausstieg jedoch ist sie wieder komplett abgedreht, genau wie gestern im Park. Ich habe mir den Tipp von DerFrechdax zu Herzen genommen und Emma am Halsband genommen, war ganz ruhig, habe mich zu ihr gekniet und versuchte, dass sie sich beruhigt. Hat funktioniert! Als wir weiter gegangen sind hat sie direkt nochmal angefangen. Also nochmal beruhigt und ins Sitz gebracht. Danach ging sie super, bis kurz vor die Haustür. Gleiches Spiel wir kurz nach dem Ausstieg, wieder zwei Mal abgedreht, danach ist sie wieder ganz brav mit mir in die Wohnung.
Also: Übungssache? Je öfter wir sie in der Situation beruhigen und ihr die Grenze zeigen, desto schneller lernt sie, dass sie das nicht machen soll?
Das hört sich doch ganz gut an. Vielleicht stresst sie auch, dass ihr scheinbar länger braucht, bis ihr im Gassigebiet seid, inklusive vieler Reize unterwegs, die zusammen mit dem eigentlichen Gassigang dann einfach zu viel Input auf einmal sind. Nur mal so ins Blaue hinein.
Hinknien würde ich persönlich mich nicht, weil mich der Hund dann im Übersprung schnell umwerfen könnte. Ich beuge mich soweit herunter, dass ich das Halsband, Geschirr oder Leine kurz nehmen kann, wenn Hund flippt. Ich hab aber auch einen größeren Hund als du, da muss man sehen, was für den eigenen Hund am besten passt. Wenn es bei deinem Hund gefruchtet hat und du ein gutes Gefühl hast, dann mach das weiter so.
Irgendwann wird sie es sein lassen, weil sie lernt, dass du es nicht willst und es nicht zielführend ist.
Nur aufpassen musst du, dass sich der Stress dann nicht anders äußert, zB in Pfotenschlecken, im Kreis herumrennen, Rutejagen, Krankheiten.
Deine Emma sieht mir nach Bordermix aus, die sind glaub ich prädestiniert für "wahnhaftes" Verhalten. flying-paws hat ja schon was dazu geschrieben.
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Ich fühl mit dir, habe eine recht ähnliche Teenagerin hier.
Neben dem regelmässig ruhige Tage einplanen (kein Sitter, kein TA oder Physio, kein Trailen, kein Training ausser Alltag, keine neue oder unbekannte Strecke oder neue Dinge, keine Animation sondern ruhige Spaziergänge bei uns im Quartier an der Schlepp mit Rumsitzpausen) hilft uns auch das ansagen, was sie denn nun zu tun hat wenn sie gerade überfordert ist. Bei uns war auch Sitz meistens machbar. Und Aus beim Leine ins Maul nehmen. Anfangs habe ich das sitzen dann belohnt - bis ich letztens plötzlich das Gefühl hatte, die dreht jetzt absichtlich aus dem Nichts durch und wartet auf mein Sitz und Keks. Ich habe nun vorsichtshalber den Keks mal gestrichen. Also Achtung wegen fiesen Verhaltensketten.
Im Haus schicke ich sie beim durchdrehen (macht sie in der Regel wenn ich mich bewege) auf ihren Platz. Notfalls auch mit Anbinden, ist aber kaum mehr nötig. Kauartikel gibts dann aber nicht direkt (siehe oben), sonder bisschen später vielleicht mal als Karotte oder Tau. Rinderhaut seltener wegen dem Protein.
Ansonsten plädiere ich auch auf 17h+ Schlaf und Dösen. Bei uns ist das Pflicht.
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Danke für die vielen Tipps!
Beim Fiddeln blicke ich nicht ganz durch. Als Merkmale habe ich gefunden:
- stoische Rutenbewgungen
- eingeknickte Hinterläufe
- "irrer" Blick
- Analkontrolle
- Rundlauf
- Hilfesuche beim Herrchen/Frauchen
Woher weiß ich dann, wann ein Rundlauf im Spiel auf fiddeln deutet und wann nicht? Mir fällt es - zumindest theoretisch - gerade schwer, das zu verstehen und erkennen zu können.
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Das hier ist z.B. ein gutes Beispiel wie Fiddeln aussehen kann (der Goldi)
Ich hab dann gleich noch was:
Milly ca. 6 Jahre Schäferhund-Mix, Goldie Rüde kastriert 1.5 Jahre
[Externes Medium: https://youtu.be/8c_56iPsSRw]Erstes Ausfeinandertreffen (ich schreib extra nicht Spiel).
Und das ist auch kein spielen
[Externes Medium: https://youtu.be/46VXgRWlpJg]Kannst du das erkennen?
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Wenn sie selbst auf diesen Runden aufdreht, sollen wir dann so handhaben wie ich es eben gemacht habe? Wenn sie in der Wohnung aufdreht, was ist dann der "beste Weg"?
Ruhe bewahren. Das Ziel ist ja, dass das gar nicht mehr vorkommt.
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