Hund bellt am Zaun und erschreckt Leute- Konsequenzen möglich?

  • Die eine Sache ist wie bescheuert man das selber findet, die andere Sache ist wie das rechtlich aussieht und das ist häufig komplett unterschiedlich.

  • Mir würde ein solcher Vorfall auch ein paar Tage nachhängen (Schwanken zwischen Ärger über die völlig überzogene Reaktion der Mutter und Nachdenklichkeit, inwieweit sie doch Recht haben könnte).


    Soweit ich weiß, unterscheiden die Gerichte bei einer Haftungsfrage (die ja nur eintritt, wenn jemand zu Schaden gekommen ist), ob die Schreckreaktion angemessen war oder überzogen.


    In deinem Fall ist allerdings niemand zu Schaden gekommen, und nur erschrecken ist kein ausreichender Grund, um von jemandem einen Schadenersatz (oder Schmerzensgeld) einzufordern.


    Anders ist es, wenn dein Hund regelmäßig Menschen erschreckt, und diese aufgrund der örtlichen Gegebenheiten befürchten müssten, der Hund könne sie doch erreichen, oder diese Stelle ist sehr eng, und es gibt keine andere Möglichkeit zum Ausweichen.

    Dann könnte dies als Last für andere Menschen angesehen werden, die über das normal Erträgliche hinausgeht.


    Eine Konsequenz für deinen Hund hätte dies aber auch nicht - warum auch, er hat doch niemandem Schaden zugefügt.


    Gemäß meinen Erfahrungen mit dem Ordnungsamt (die zugegebenermaßen nicht sonderlich umfangreich sind) behaupte ich mal, dass du bei einer Rücksprache mit diesen mit ernstem Blick die Empfehlung bekommst: "Dann hängen Sie halt ein Schild auf, dass hier ein Hund wohnt der auch mal bellen kann." ....

  • Ich würd mir da echt nicht so viele Gedanken machen, wenn ich ehrlich bin hätt ich mich bei der Frau nicht mal entschuldigt.

    Na ja - so eine Entschuldigung zeigt aber auch eine gewisse Empathie.


    Natürlich ist die Reaktion der Mutter sehr überzogen gewesen (MIR käme wohl nicht in den Sinn, die Bewohner und mutmaßlichen Besitzer des Hundes zur Rede zu stellen), aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass die eigene Schreckreaktion und die des Sohnes (der vielleicht geweint hat? Das weiß ich jetzt natürlich nicht, ist nur eine Interpretation der Worte der Mutter) die Emotionen kurz hat sehr hochkochen lassen.

    Sowas passiert schon mal :ka: und ja, in solchen Momenten kommt der Verstand nicht mehr bei den Emotionen durch. Das ist menschlich.


    Ich fand die Reaktion von DerFrechdax gut, und ihr Mann ja das Ganze ja letztendlich gut auflösen können. Fürs nächste Mal weiß die Mutter halt Bescheid, dass dort ein Hund wohnt, der auch bellen kann. Wenn sie nicht auf Krawall aus ist, wird sie beim nächsten Mal wohl mehr Abstand einhalten, wenn sie dort vorbei geht.

  • Ich kenne das Problem. Rechtlich habe ich keine Ahnung, aber wie ist das mit den Gegebenheiten vor eurem Grundstück? Bei uns läuft ein Fahrradweg entlang, der direkt neben der Hauptstraße liegt. Es ist schon öfter passiert, dass eine freilaufende Hündin sich vor meinen so erschrocken hat, dass sie auf die Straße gesprungen ist. Ich finde zwar blöd, dass die Besitzer anscheinend nicht mal auf die Idee kommen, dass man den Hund für diese 20m ja mal anleinen könnte, will aber auch nicht, dass was passiert. Also haben wir noch einen kleinen Zaun vor den eigentlichen Zaun gezogen, damit die Hunde zumindest nicht mehr bis zum Fahrradweg können. Mag mir gar nicht vorstellen, dass es mal ne Omi auf dem Rad sein könnte statt einer alten Hündin...Wäre ein Stück Garten abtrennen eine Möglichkeit?

  • .Wäre ein Stück Garten abtrennen eine Möglichkeit?

    der Garten ist so geschnitten, dass wir da sehr viel Zaun, der ja auch stabil sein muss, ziehen müssten, damit die Hunde nicht mehr an den Zaun können. Der Gehweg läuft auf einer Länge von ca. 25m neben dem Garten entlang, das meiste davon ist mit einer Hecke bewachsen. Der Rest, ein stählernes Gartentor (Zufahrt) und das stählerne Türchen sowie 2m Gartenzaun, sind mit dem Weidensichtschutzzaun innen und außen, also 2lagig ;) noch zusätzlich gesichert und befestigt. Außen hängt sogar noch ein großer, bepflanzter Blumenkasten, damit die Leute Anstand halten ;) und innen stehen am Stück, wo der Zaun ist, 2 große Rattanstühle, damit die Große auch ganz sicher nicht am Zaun steht und der Postbote entspannt die Briefe in den leider innen befindlichen Briefkasten stecken kann. Die einzige Lücke ist am Türchen, weil das ja auf und zu gehen muss und da ein Pfosten ist, der nur 1m hoch ist. Da sind dann ca. 20- 30cm Lücke.


    Sie bellt auch nicht auf Dauer, sondern es geht wirklich nur um diese seltenen Ereignisse, dass Kinder vorbeirennen, die Große sich gerade in der Nähe des Tors befindet, und sie dann mit einem einmaligen "Wuh" meldet und hochspringt. Das sieht schon ein bißchen nach Auferstehung des Yeti aus, einfach, weil sie auf 2 Beinen so groß wie ein Mensch ist. Deshalb lasse ich sie auch, wenns dunkel ist, nur noch kurz in den Garten, weil im Dunkeln finde ich das noch unangenehmer für Fußgänger, die vorbeilaufen.


    Ehrlich gesagt, fand ich das auch etwas übertrieben von der Frau, und nein, der Junge hat nicht geweint, aber war schon etwas blass. Ich war wohl auch nur der Blitzableiter, denn die Frau hat meinem Mann dann später erzählt, dass sie eine Straße weiter vor kurzem erst gesehen hätte, wie ein (echt sehr unerzogener) Goldie, dessen Zaun sehr niedrig ist und dahinter sich eine Art Böschung befindet (von der er dann Auge in Auge mit den Passanten herunterbellt, und das nicht nur einmal kurz, sondern der dreht dann voll ab), so schlimm ein Kind angebellt hätte, dass es einen "Heulkrampf " bekommen hätte. Und das hätte sie gestern dann daran erinnert.


    Unser Hund ist im Vergleich mit den anderen Zaunkläffern hier in der Nachbarschaft bei weitem der ruhigste und stillste. Aber eben leider auch der größte. Die beiden Terrier 2 Häuser weiter, die sich echt wie die Axt aufführen, waren natürlich gestern gerade nicht im Garten :roll:


    Ich muss mir das mal anschauen mit der blöden Lücke, vielleicht stelle ich sonst auch was davor, wenn die Große im Garten ist. Und ein Schild kommt auch dran.


    Dass ich dadurch nicht von der Haftung befreit bin, das weiß ich, danke für den Link trotzdem Zucchini

    Aber wenn der Hund im Garten bleibt und wacht, ohne irgendwie den Menschen zu nahe zu kommen, sehe ich persönlich eigentlich außer dem Ärgernis, sich erschreckt zu haben, kein Problem.

    Wollte mich aber trotzdem hier mal rückversichern, wie ihr das seht.


    Vielen Dank für eure Links und Meinungen und den Zuspruch! :bindafür:

  • Ich freue mich über jedes Grundstück mit einem Warnhinweis bezüglich des Hundes. (Muss ja nichts dabei stehen, von wegen bissig. Einfach nur ein Hinweis, dass da ein Hund hinter dem Zaun ist) Wenn man weiß, da könnte es gleich laut werden, finde ich das angenehmer, als so "hinterhältig" erschreckt zu werden. :D

    Deshalb mag ich auch keine bellenden Hunde hinter blickdichten Zäunen. Ich sehe lieber, was auf mich zukommt.


    Ich finde es aber völlig normal, dass hinter einem Zaun eben auch ein Wachhund stecken könnte. Das Verhalten deines Hundes finde ich zum Beispiel gar nicht doof oder unnötig. Für mich gehört es sogar ein stückweit zum Leben dazu (wenn man vielleicht nicht unbedingt mitten in der Großstadt wohnt.)


    Rechtliche Konsequenzen kann ich mir da beim besten Willen nicht vorstellen.

  • Das Problem ist der immer mehr verschwindende Menschenverstand.


    Alles und jeder soll vor allem und jedem gewarnt werden.


    Auch auf Kühen auf Weiden muss man extra aufmerksam machen und auf deren möglichen Gefährlichkeit, wenn man sie nicht mit genügend Respekt behandelt.


    Amerikanische Zustände, „die Mikrowelle ist nicht zum Trocknen der Katze geeignet.“ .........

  • Nur zum Verständnis, ich meine keine hier Anwesenden.


    Nur diese Überregulierung in vielen Bereichen der Menschen regt mich manchmal auf.

  • Das Problem ist der immer mehr verschwindende Menschenverstand.

    Ich würde es tatsächlich in diesem Fall nicht so sehen. Der Hund ist ja zunächst nicht sichtbar - so dass die Leute mit den Kindern schon auf Höhe des Grundstücks sind und es dann direkt neben ihnen laut losgeht.


    Ganz ehrlich? Da würde ich mich auch erschrecken. Nein, ich würde niemanden anzeigen, ich würde auch nicht schimpfen und meckern.


    Aber wenn man nett sein möchte und verhindern, dass andere Leute sich erschrecken, kann man ja ein Schild aufhängen, das darauf aufmerksam macht, dass da ein Hund bellen kann.


    Also haben wir noch einen kleinen Zaun vor den eigentlichen Zaun gezogen, damit die Hunde zumindest nicht mehr bis zum Fahrradweg können. Mag mir gar nicht vorstellen, dass es mal ne Omi auf dem Rad sein könnte statt einer alten Hündin...

    Weil Nastro hin und wieder (ausgesucht nach nur ihm bekannten Kriterien) bellt, wenn ein Fahrradfahrer ihm nicht passt, haben wir das auch so gelöst.

    Grund war bei uns auch die hypothetische Omi auf dem Rad.


    Unabhängig von allen rechtlichen (Haftungs-)fragen: Ich möchte einfach nicht, dass jemand wegen meines Hundes stürzt.


    Aber bei Frechdachs besteht die Gefahr des Sturzes ja nicht, weil keine Fahrradfahrer angebellt werden. Deswegen wäre ein Schild "Hier wohnt ein Hund!" sehr zuvorkommend - aber einen Zaun würde ich in dem Fall auch nicht ziehen.

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