Noch Führung oder schon "Unterdrückung"?
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Uebrigens darf man auch nicht vergessen, das es Unmengen verschiedener Konstellationen gibt.
Es zieht nicht immer ein Welpe zu einem einfachen Ersthund. Kein Hund bleibt immer jung und nicht jeder Hund bleibt geistig fit, usw. usf.
Und da muessen dann ggf. (am Anfang) sehr strike Regeln her, damit es dann dauerhaft klappt.
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Hi
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Wir mussten kurzzeitig mal so eine Schiene fahren, weil meine Hündin den Neuzugang inakzeptabel fand und ihn dauernd verdroschen hat.
So strenge Regeln waren für uns total ungewohnt und auch blöd, aber eben nötig.
Sicher war meine Hündin davon erstmal auch irritiert, im Endeffekt hat ihr das aber auch mehr Ruhe gegeben. Zum einen im Sinne von "Halt dich raus, das geht dich gar nix an", zum anderen aber auch, weil sie bewusst Allein-Zeit mit mir bekommen hat. Das geht bei drei Hunden dann ja doch mal schnell unter, zumindest bei uns.
Das hat die Situation total entspannt und mittlerweile kuscheln die beiden auch mal miteinander. Von den strengen Regeln sind wir jetzt seit zwei Jahren auch wieder weg, die Sache ist eben geklärt.
Ich kenne es aber auch, dass Hunde dauerhaft getrennt werden müssen bzw. immer unter genauer Beobachtung/ Management stehen, wenn sie zusammen sind. Für mich wäre das nix. Wie es für den Hund ist, ist wohl sehr individuell. Die Hunde, die ich kenne, kamen und kommen damit eigentlich gut zurecht.
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Je mehr Hunde man hat, desto häufiger kommen eben so Situationen oder Konstellationen bei einzelnen/ einzelnen Situationen, die Mensch managen muss.
Das geht einem mit der Zeit (im guten Fall) automatisch von der Hand. Da "managed" man irgendwann grossteils ohne es zu merken. wie in allen grossfamilien halt.
Mal mehr mal weniger.
wenn ich allerdings bei einem Hund/ Hundegespann wirklich dauerhaft ständig den Daumen drauf halten müsste, würde mich das überfordern und unglücklich machen. Ich bin da aber auch eher faul. (also dauerhaft=länger als ein Jahr oder/und zunehmende Beschädigung und Einschränkung im Alltag)
Und wenn ich seh die Hunde kommen grundsätzlich nicht aufeinander klar, wär das für mich nix.
Ich kenne Fälle, in denen wurde 8 Jahre mit Maulkorb/ Trennen/ etc gemanaged (im alter ging es dann. vl lag es auch an der geänderten Konstellation mit 3./ 4. Hund).
Und Fälle, in denen im lauf des Lebens zwei/drei mal so Phasen auftraten.´
Und Fälle, in denen die Zusammensetzung durch Abgabe in geeignete Hände geändert wurde.
bei größeren Gruppen passte eh nicht immer jeder zu jedem, muss man dann eben durch entsprechende wohngruppen-Zusammensetzung beachten.
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Da ich selbst ja auch gerade hier einen Hund habe der nix ohne Erlaubnis darf, wobei das nur draussen der Fall ist, mal meine Sicht dazu.
Ein dauerhaftes Leben wie im Eingangspost beschrieben wäre meiner Ansicht nach absolut kein schönes Leben für den Hund (und das Herrchen).
Wenn man aber bei gewissen Hunden die Grenzen nicht ganz klar setzt kann es zu grossen Problemen kommen, wie bei mir. Mein Hund trägt draussen einen Maulkorb, darf eigentlich gar nichts ausser mitlaufen, ausser ich erlaubs ihm. Da darf er dann auch schnüffeln, seine Geschäfte verrichten und an der Flex auch mal ein paar Meter weiter in die Wiese. Aber alles kontrolliert und dosiert. Hier gibt es nur schwarz oder weiss.
Das bedeutet für den Hund aber auch Entlastung, da er nicht mehr selbst alles regeln und ständig kontrollieren muss. Wenn sich das dann mal eingelaufen hat kann man dem Hund auch wieder mehr Freiheiten geben, langsam und immer darauf achtend, dass der Hund damit auch umgehen kann und nicht wieder in das alte Muster und in die damit verbundene Stresssituation fällt.
Ist nicht einfach, ist nicht immer schön. Aber wenn man dann mal einen kleinen Erfolg sieht und der Hund auch mal wieder draussen entspannen kann, dann ist einem die Mühe wert. Eben weil es den Hund auf Dauer nicht einschränkt, sondern ihm die Chance gibt einfach Hund zu sein und nicht alles ständig kontrollieren zu müssen.
Darum ist es wichtig, dass wenn man dem Hund jede Freiheit nimmt selbst entscheiden zu dürfen, man unbedingt damit arbeiten muss und nicht einfach alles nur deckelt. Es soll ja dem Hund helfen, nicht ihm das schöne Leben verwehren.
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Für mich gehört reglementieren zu Hause genauso zum Hunde ABC wie Freilauf ohne Jagen, Passanten stellen, andere Hunde vermöbeln etc.
D.h. hab ich einen Hund, der im Wald nicht hetzen geht - prima, kann er frei laufen. Wenn doch - Reglementierung - mit Leine dran und daran arbeiten, dass er es nicht mehr tut.
Hab ich jetzt nen Hund daheim, der mir die Semmel aus der Hand klaut - Reglementierung - mit Arbeit, dass er das nicht mehr tut.
Im Falle der Mehrhundehaltung:
Habe ich einen Hund daheim, der nicht von Tag 1 ohne Probleme in der Gruppe mitläuft - Reglementierung- und konstantes Daraufhinarbeiten, dass dies irgendwann möglich ist.
Das geht von (vermeintlichen)Kleinigkeiten los, wie „meine Nase hat in den Näpfen der anderen nix zu suchen“, „nur weil ein Hund da liegt, heißt dass nicht, dass man ihn nerven muss“ , „Meine Hündin-deine Hündin“, „dein Platz- mein Platz“, über „wer das Recht hat, läufig zu werden“ oder „die dickeren Eier“ hat.
Ich hatte hier schon ne 5er Gruppe (Rüden und Hündinnen sitzen), in der ich gar nichts, wirklich gar nichts regeln musste. Selbst mit Kaukrams und Fressen konnte ich die Bande alleine lassen....
Jetzt hab ich nen Jungspund, der natürlich guckt, wo er in der Gruppe steht, der natürlich guckt, wie weit er gehen kann. Damit das aber eben nicht eskaliert, werden ihm die Regeln erklärt und —— derzeit darf er ziemlich, ziemlich viel nicht. Testosteron macht es möglich - Hirn aus, Eier an.
Bei einer Hundegruppe ist es nix anderes, als mit einer Schulklasse. Schmeißt die Kids ohne Regeln und ohne Lehrer in einen Raum, kann (!) das gut gehen. Hast aber nen Kevin, nen Dennis, ne Chantalle und ne Jaqueline dabei - gehts zu 99% schief.
So und dann ist es rein individuell, wie viel und wie lange Kevin, Dennis, Chantalle und Jaqueline an Handlungsanweisung brauchen, damit man die Klasse auch mal für ne Stunde alleine lassen kann. Zum Glück sind aber sowohl Menschen als auch Hunde (meistens) lernfähig und neigen auch zum Glück dazu, sich (meistens) weiterzuentwickeln und nicht auf dem ####%%%%% Niveau zu bleiben.
Für mich persönlich- egal ob alles zerlegender TS-Hund oder Welpe oder pubertärer Junghund - ist immer das Ziel, dass sich der Hund so frei wie möglich bewegen kann, OHNE seiner Umwelt auf die Nerven zu gehen, eine Gefahr für andere darzustellen oder eine Gefahr für sich selbst darzustellen. Das nennt sich, hab ich mal gehört, Erziehung.
Und die dauert so lange, wie sie eben dauert.
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Ich habe einen Hund übernommen, der getrennt werden musste.
Mein letzter Neuzugang, Amun, wurde nach ner Weile als Deckrüde abgegeben und landete bei einer Bekannten, die meinen Pumuckl so toll fand und sich deshalb Amun ins Haus holte.
Leider klappte es mit ihren bereits vorhandenen Hunden nicht. Der eine Hund attackierte den Neuzugang und der andere, ein Dobermann, haute im Spiel mit der Pfote drauf. Ist natürlich bei dem Größenunterschied (Amun ist ein Schopfhund) auf Dauer nicht gesundheitsfördernd. So musste Amun in der Box bleiben, damit er vor den anderen sicher war. Der Termin für die Rückgabe an die Züchterin stand schon fest, als die Anfrage an mich kam, ob ich ihn solange nehmen könnte, damit er nicht noch länger in der Box fristen muss. Tja, ich sagte zu und der Kleine blieb (ungeplant und recht spontan).
Manchmal klappt es eben nicht, dann muss man sich überlegen, wieviel man sich und seinen Hunden zumuten möchte.
Ich kenne Leute, deren Hunde sich bissen, da hätte ich längst eingegriffen und über Maßregeln und Hausregeln versucht, etwas dran zu ändern. Und ich kenne Leute, deren Hunde nur mit MK lebten und zeitlebens getrennt leben und spazieren gehen mussten. Das wäre definitiv nichts für mich und meine Vorstellung von Mehrhundehaltung. Ich denke, so schwer es wäre, ich würde mich dann von einem der Hunde trennen. 15 Jahre sind eigentlich viel zu kurz, aber wenn man ständig auf der Hut sein muss und immer leicht angespannte Nerven haben muss, können sie sich auch ganz schön ziehen. Ich jedenfalls wollte das nicht.
Meine drei sind aber auch wirklich problemlos, was das Zusammenleben angeht. Meine Große ist die hundgewordene Geduld (leider nur mit anderen Hunden, ansonsten kann sie ganz schön ungeduldig sein...) und die Zwerge sind immer gut gelaunt und fröhlich. Man könnte ihnen das Fell vom Leib streicheln (wenn sie denn welches hätten), sie freuen sich über jeden Mensch, den sie neu kennenlernen, liegen zusammen im Körbchen, fahren zusammen in der Box, fressen im gleichen Raum, warten bis alle leer haben, eh die gegenseitige Napfkontrolle beginnt... ach ja, wenn ich manchmal lese, was so alles schief gehen kann, bin ich froh, dass es bei uns so friedlich zugeht.
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Ohne Regeln geht es nicht. Allerdings werden wohl auch die aller wenigstens Hunde die "reglementiert" werden gezwungen tage/wochenlang wie totgeschossen irgendwo zu liegen bis man was anderes sagt. Aber bevor die Guten sich an die Gurgel gehen muss jeder auf seinen Platz und macht "den Kopp zu" bis sie gelernt habe das pöbeln und prollen nicht erwünscht ist. Also selbst dieses "du atmest und sonst nix" ist ja immernur für eine gewissen Zeit bis es auch anders geht.
Ein Maulkorb sollte richtig auftrainiert für den Hund genau sein wie ein Halsband..also weder störend, noch eine "Strafe".
Gerade in der Anfangsphase schaue ich schon sehr genau hin und greife lieber einmal zu früh als zu spät ein. Auch ein Althund der mit dem aufdringlichen gehopse eines Welpen überfordert ist sollte man "retten" bevor dieser selbst sich wehren muss...das kann sich einfach hochpushen und irgendwann eskalieren.
Mehrhundehaltung erfordert von beiden Seiten dass man sich an die Regeln hält und vom Besitzer ein verdammt gutes Auge dafür wo es brenzlig wird oder werden könnte. -
Ich würde mich mal über konkrete Beispiele freuen wie ihr dafür sorgt dass die Hunde merken dass sie nichts zu regeln haben.
Ich soll z.b. laut meinem Hundetrainer das Essen immer zu unterschiedlichen Zeiten geben, also auch mal nachts um 4 Uhr wenn ich von einer Party komme, immer an unterschiedlichen Orten und immer in unterschiedlichen Mengen. Außerdem soll ich den Hund auch mal einfach woanders hinlegen wenn er irgendwo liegt, einfach um ihm zu zeigen dass ich bestimme wo es langgeht. Ich habe halt auch einen rotzfrechen Junghund. Ich fühle mich da nicht wirklich gut bei, auch wenn das ja nun wirklich nichts ist was die Hunde drangsaliert. Aber ich merke z.b. dass das für meinen unsicheren Boxer nichts ist, der wird noch unsicherer.
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@Frankyfan also ich find das ja reichlich albern, dem Hund so gekünstelt zu verklickern, dass ich "die Hosen an habe". Das hat in meinen Augen nichts mit "ich regel alles" zu tun, sondern "ich bin Mrs. Willkür in Person".
Vor allem, wenn man da selbst nicht dahintersteht und sich total Banane dabei vorkommt, den Hund jetzt einfach so, weil ich regle das, 3 Meter weiter zu scheuchen, oder ihn aus Jux mal morgens um 3 zu füttern, wie soll der Hund das dann ernst nehmen... ich denke, das bringt allenfalls dann den gewünschten Effekt, wenn man das aus voller Überzeugung macht.
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@Frankyfan Phu, schwierige Frage. Das kommt wirklich ganz auf den Hund an und wo man bei ihm überhaupt Grenzen ziehen muss.
Shezza ist z.B. Zuhause ein Traum, den muss ich hier selten mal wegschicken, weil er meint nerven zu müssen. Sei es wenn er immer wieder mit der Pfote über mein Bein kratzt, neben mich sitzt und hechelt oder mich in den Boden starrt. Dann schick ich ihn weg und das wars dann.
Mein Labbi wiederum ist ebenfalls rotzfrech und gerade sowieso mit dem Verstand einer Eintagsfliege gesegnet. Bei der mach ich viel über Ignoranz und körperlichen Signalen. Also z.B. sie eben einfach zurückdränge und keinen cm ausweiche um vorbei zu kommen (wenn sie liegt steige ich jedoch über sie drüber).
Wenns ganz schlimm mit ihr ist und sie meint jetzt den Kasper zu machen wird sie auch mal gestoppt indem ich sie etwas zurückdränge, ohne Augenkontakt ohne sie zu berühren. Eben einfach mit deutlicher Körpersprache. Das hilft ihr sich zu beruhigen.
Wenn der Hund aber einfach da liegt und brav ist sehe ich keinen Sinn dahinter ihn da weg zu ordern, um ihm klar zu machen, dass ich sage was er darf. Ich hätte da eher Bedenken, dass er irgendwann nicht mehr richtig entspannen kann, weil er fürchten muss wieder weg geschickt zu werden.
Beim Futter ist es auch so eine individuelle Sache. Yuna und Shezza bekommen ihr Futter morgens nach dem aufstehen und dann um ca. 17 Uhr. +/- eine Stunde.
Wiederum werden hier keine Kausachen verteilt wenn sie diese einfordert. Sie kommuniziert mit uns sehr ausgiebig und meint uns auch mal volljammern zu müssen. Wird abgestellt, wenns nicht verbal geht dann eben mit körperlichen Signalen.
Das ist so bei uns der aktuelle Stand.
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