Noch Führung oder schon "Unterdrückung"?
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(Hier ist es so eine halbe Mehrhundhaltung, weil Nastro sehr oft - aber eben nicht ständig mit dem Hund meiner Eltern zusammen ist.)
Eingezogen ist Nastro als meine Eltern einen 13jährigen, großen, intakten und souveränen Rüden hatten. Da Nastro generell eher defensiv agiert und der Rüde meiner Eltern eigentlich immer froh über Hundegesellschaft war, mussten wir da überhaupt nix regeln. Der Große hat sich über den neuen Kumpel gefreut - Nastro hat sich an ihn dran gehangen und von ihm die Welt erklären lassen.
Jetzt lebt bei meinen Eltern ein munterer Junghund - und da achten wir gerade sehr drauf, dass der defensive Altrüde nicht vom Jungspund genervt oder sogar in seinen Freiheiten beschränkt wird.
Klar darf der junge Hund mehr als atmen und steht auch nicht dauerhaft im Kommando und muss an seinem Platz bleiben.
Aber lieber jetzt den Daumen drauf, vielleicht übermäßig streng - als später ein Problem zu haben. Regeln lockern geht ja immer leichter als sie zu verschärfen.
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Btw. diese krassen Regeln gibts auch bei Einzelhunden. Da halt nicht im Bezug auf Umgang mit anderen (eigenen) Hunden, aber oft draussen.
So einen haben wir hier (nicht meiner). Der darf bei mir ohne Erlaubnis gar nix ausser atmen. Und ja, ich meine das so. Bei anderen Leuten darf er eigentlich alles und da zeigt sich dann auch was fuer Probleme der Hund damit hat.
Mir gehts bei dem nicht um Dominanz oder so Getue. Sondern um Zustaendigkeit abgeben (also Hund gibt ab) und Sicherheit (fuer Hund und Umwelt).
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Im normalen Alltag schränke ich in einem Maß ein, das manchen zuviel wäre, aber ja: meine Hunde dürfen grundsätzlich nicht in alle Räume. Und noch schlimmer: nicht aufs Sofa. Und ins Bett nur heimlich und auf Einladung hin, am Bettzeugwaschtag. Es gibt auch kein spielen drinnen, oder irgendwas außer Wasser zur freien Verfügung.
Im Mehrhundealltag gibt es aber auch immer wieder Situationen, wo alle oder nur einer eine Weile sehr wenig bis nichts darf. Kommt auf die Konstellation an.
Hab bisher mit 12 Hunden und 3 Katzen in unterschiedlichen Kombintionen unterschiedlich lange zusammen gelebt. Von Fixhund über Pflegehund bis Vollzeitsittinghund oder morgens in die Arbeit und abends mit fremdem Hund heim, weil dessen Besitzer vor ner halben Stunde verstorben.
Verträgliche Hunde, mäßig verträglich, unbekannt ob verträglich, da Direktimport frisch vom Transporter. Menschenfreundlich. Nicht so menschenfreundlich. Nicht katzenverträglich, aber grad ne Uraltkatze aufgegabelt, die nicht im Tierheim vergammeln soll. Hund mit starkem Jagdtrieb und keiner Kleinhunderfahrung zu Zwerghund. Welpe zu Hund, der keine Welpen mag. Usw.
Nicht alles gute Kombis, aber welche, die für eine Weile funktionieren sollten, bis es andere Lösungen gab.
Und da ich immer noch Direktimporthunde aufnehme, aber mittlerweile ein kleines Kind habe, gilt zusätzlich nochmal extra safety first.
Das heißt im Zweifelsfall trägt ein Hund bei mir die ersten Tage auch in der Wohnung Beißkorb, bis man ihn etwas besser einschätzen kann.
Ich trenne anfangs teilweise räumlich bei Abwesenheit oder schränke den Hunderaum beim alleine bleiben lernen noch mehr ein.
Es gibt ein klares Verbot von "Den blöden neuen einfach über den Haufen rennen" und alles hier ist "Meins". Wer zur Gruppe gehört, bestimme ich.
Ressourcen verwalte ich. Wem ich meine Aufmerksamkeit widme bestimme ich. Wer nett ist, kriegt Kekse, wer nicht nett ist kriegt keine Kekse und nen Verweis.
Die Situation doof finden ist erlaubt. Aktiv was daran ändern und den anderen angehen etwa nicht.
Den kleinsten Hund zu seinem Schutz in der Box oder im Kaninchengehege haben zum Beispiel, Hund auch mal in der Wohnung anleinen, Babygitter überall und am eigenen, zugewiesenen Platz bleiben etc. soll aber nie Dauermaßnahme sein und wird sukzessive auch wieder abgebaut.
"Hund darf gar nichts"würde ich auf Dauer auch nicht wollen bzw nur striktes Management, damit zwei oder mehr Hunde halbwegs sicher zusammen leben können, aber bis ich mir sicher bin, dass sie es sicher können, gibt es striktes Management.
Aber im Vergleich zu anderen dürfen meine Hunde wahrscheinlich grundsätzlich nicht sooo viel. Werden aber nicht aktiv permanent gedeckelt. Ich hab ein paar klare Vorstellungen, was ich nicht möchte bzw ziehe ein paar räumliche Grenzen und das funktioniert relativ rasch ganz gut. Bis auf die Küche....
Dass Hunde allerdings darunter leiden, dass sie nicht auf Tisch und Bank und Sofa oder ins Kinderzimmer dürfen wär mir noch nie aufgefallen.
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Niemand deckelt/reglementiert aus purer Freude. Kenn ich zumindest niemanden.
Wenn das nötig (geworden) ist dann wird das so lange wie nötig gemacht um den erwünschten Zustand wieder herzustellen.
Es gibt hier im Zusammenleben Regeln an die sich die Hunde zu halten haben. Einige Dinge musste ich durch unerwartete Krankheit der Hündin stärker reglementieren als vorher , das fing sehr engmaschig an und ist jetzt nach einigen Monaten easy.
Manchmal sollte man einfach bedenken das Hunde nicht permanent einen Zustand behalten , sei es weil sie altern, erkrankt sind oder nen Entwicklungsschub haben.
Hunde die auf PS kamen wurden hier tendenziell komplett reglementiert weil die eher weniger nett waren, z.T gab es dann auch Schleusensysteme. Alles andere wär teilweise am Anfang zu heikel gewesen.
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Dieses Thema ist für mich derzeit super interessant, da ich vor ein paar Wochen einen nun 13/14 Wochen alten Welpen zu meinem Ersthund (Shiba, 2 J.) hinzubekommen habe.
Gerade eben hatte ich beim Abendfressen folgende Situation: Welpe ist super verfressen und schlingt alles runter, Shiba eher mäkelig, lässt den Napf auch oft mal stehen und frisst viel langsamer. Ich deshalb natürlich immer dabei, stehe quasi zwischen den Näpfen, die sind so 3 m voneinander entfernt. Welpe natürlich früher fertig, weiß aber inzwischen dass er nicht an Shibas Napf darf (der Große lässt sich im Normalfall von anderen Hunden immer sein Fressen wegnehmen ohne etwas dagegen zu unternehmen, er guckt dann nur blöd). Welpe setzt sich hin und guckt gierig Napf an, plötzlich schaut Shiba nach hinten an mir vorbei zum Welpen, der Blick bewirkt beim Welpen schon, dass er sich an die Wand zurückzieht, klein macht und Schwanz einklemmt, Shiba zu ihm hin, stellt sich über ihn und bellt einmal, lässt dann sofort wieder von ihm ab. Kein Schnappen oder Beißen. Welpe hat ein paar Tropfen Pipi verloren und kommt zu mir gelaufen. Sollte ich in so einer Situation direkt dazwischen gehen oder ist das eine akzeptable Reaktion von dem Großen? Heißt dieses Verhalten, dass der Shiba meint sein Fressen selbst verteidigen zu müssen, obwohl ich immer dabei stehe und manage? Seht ihr hier ernsthaftes Konfliktpotenzial für später, wo ich jetzt schon gegenlenken sollte?
Kurz zur Info, wie die beiden ansonsten miteinander umgehen: Die ersten beiden Tage gabs vom Shiba aus Stunk, das war zu erwarten und mir vorher klar. Ich würde ihn auf gar keinen Fall als souveränen Hund bezeichnen, er ist sehr dominant, aber auch sehr unsicher. Anderen Rüden gegenüber reagiert er meistens mit Aggression. Habe hier also viel eingegriffen, die beiden sich in den folgenden Tagen nur sehr kontrolliert begegnen lassen, der Kleine war auch recht eingeschüchtert. Das veränderte sich aber sehr schnell. Jetzt ist es so, dass der Kleine den Großen die ganze Zeit anspringt u. spielen will und der Große sich nicht mehr wehrt, auch wenn er sichtbar keine Lust hat. Auch das manage ich natürlich, wild spielen in der Wohnung gibt es bei mir sowieso nicht. Dem Kleinen wird’s also verboten. Ansonsten leckt der Shiba den Welpen inzwischen aber auch genüsslich von oben bis unten ab, wenn die beiden auf dem Sofa liegen und sie schlafen auch mal zusammen.
Also, inwiefern kann ich solche Maßregelungen von dem Shiba wohl akzeptieren ohne Gefahr zu laufen, dass es später ordentlich kracht, wenn der Kleine mal größer ist? Sollte er das für sich regeln dürfen, auch wenn er mal in der Art reagieren sollte, wenn der Kleine ihn wieder nervt? Oder lieber immer direkt eingreifen, damit klar ist, dass ich diejenige bin, die das regelt?
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Für mich persönlich ist es wichtig, daß ich Hunde haben möchte, die prinzipiell gruppentauglich sind, sprich die Fähigkeit besitzen, untereinander zu kommunizieren.
Ich mußte selten etwas regeln, meine ersten beiden Rüden waren zusammen eine wirkliche Männerfreundschaft. Keilereien unter meinen Hunden gab es nie.
Rumgezicke um Ressourcen hatten die Hunde, die aus Messieumständen hier einzogen, das war Cindy und ist jetzt Bonnie.
Chilly würde sich komplett unterdrücken lassen. Er möchte keine Konflikte innerhalb der Familie und Bonnie hat manchmal Phasen, in denen sie alles für sich haben möchte. Das läßt sich aber gut stoppen, und alles, was Bonnie aushalten kann, lobe und belohne ich sofort. Mir ist es wichtig, häufig "ja super" sagen zu können und nicht am "Nein" und verbieten oder eingrenzen hängenzubleiben. Damit bin ich in all den Jahren sehr gut gefahren und gerade Chilly und Bonnie verstehen sich echt super.
Ich fände es furchtbar, zwei Hunde zu haben, die sich nicht wirklich verstehen, grad bei der Konstellation groß und klein
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Ich würde mich mal über konkrete Beispiele freuen wie ihr dafür sorgt dass die Hunde merken dass sie nichts zu regeln haben.
Ich soll z.b. laut meinem Hundetrainer das Essen immer zu unterschiedlichen Zeiten geben, also auch mal nachts um 4 Uhr wenn ich von einer Party komme, immer an unterschiedlichen Orten und immer in unterschiedlichen Mengen. Außerdem soll ich den Hund auch mal einfach woanders hinlegen wenn er irgendwo liegt, einfach um ihm zu zeigen dass ich bestimme wo es langgeht. Ich habe halt auch einen rotzfrechen Junghund. Ich fühle mich da nicht wirklich gut bei, auch wenn das ja nun wirklich nichts ist was die Hunde drangsaliert. Aber ich merke z.b. dass das für meinen unsicheren Boxer nichts ist, der wird noch unsicherer.
Entschuldigung, aber ich muss schon ganz schön lachen. Wenn man sich wie ein orientierungsloser Verrückter benimmt, soll das den Hunden einen roten Faden vermitteln? Völlig logisch.
Ich finde, Die Swiffer hat es toll erklärt.
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Ich würde mich mal über konkrete Beispiele freuen wie ihr dafür sorgt dass die Hunde merken dass sie nichts zu regeln haben.
Ich soll z.b. laut meinem Hundetrainer das Essen immer zu unterschiedlichen Zeiten geben, also auch mal nachts um 4 Uhr wenn ich von einer Party komme, immer an unterschiedlichen Orten und immer in unterschiedlichen Mengen.
Finde es nicht gut, was Dein Trainer an Beispielen ausführt, denn etwas regeln, kommt von Regeln. Regeln, an die es sich zu halten gilt, bieten einen gewissen Rahmen, eine Leitlinie, eine Konstante, ausgegeben von dem, der die Regeln aufstellt (für beide Seiten konstant). Das macht das Leben und den HF berechenbar, so lassen sie sich auch am einfachsten befolgen.
Dein Trainer schlägt Dir vor, die Parameter der Regeln dauernd zu ändern. Denke, wir Menschen haben so untereinander eine Menge Regeln, versteht sich von alleine, wie man das empfindet, wenn irgendwer sie dauernd ändern würde. Das verunsichert schon Menschen sehr, um so mehr Hunde. Deswegen kann ich gut verstehen, dass das Deinen unsicheren Boxen auch noch mehr verunsichert. Denn gerade unsicheren Hunde, bieten Regeln, konstante Leitlinien sowie ständig wiederkehrende Rituale Sicherheit (macht das Leben eben berechenbarer, wie ich schon schrieb, ein berechenbares Leben suggeriert mehr Sicherheit).
Alleine dadurch, dass Du sie aufstellst, vieles zum Ritual machst, dass sich an die Regeln gehalten wird, Du sie auch einforderst (manchmal auch nur erinnerst), merkt ein Hund, wer sie aufstellt. Ganz einfach, weil Du sie aufstellst und einforderst! Damit sie das auch wirklich erkennen, verstehen, darf man sie nicht dauernd ändern, das ist reine Willkür und dann wären die Regeln keine solchen mehr.
Wenn man "krasse" Regel aufstellt, erfordert das vom HF also, dass er sie berechenbar, für den Hund nachvollziehbar aufstellt ("krass" = mehr Regeln, also strenger, aber stets berechenbar und konstant). Dort ist Deine Decke, nicht 1 Stunde später, nä, jetzt nimmer, jetzt ist da hinten Dein Platz ... oder Dein Napf, Fütterungszeit ... oder was auch immer. Das fordert auch Selbstdisziplin und Konsequenz ein, das macht es ja so anstrengend für HF, deswegen lässt man sie so gerne schleifen.
Das einzige, was Dein Hund mit den Tipps Deines Trainers lernen würde, dass man sich auf Dich nicht verlassen kann und das ist eben genau eigentlich niemand, der die Regeln aufstellen sollte (auch in der Hundelogik nicht). Auf den Regelgeber muss man sich verlassen können, die Medaille hat zwei Seiten.
Wenn man Hunde verunsichern will und sich in den Augen seiner Hunde unberechenbar machen möchte, dann, ja dann genau so.
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Manchmal kommt mir der Gedanke, ob Mehrhundehaltung in bestimmten Konstellationen nicht für die Hunde eine unschöne Sache ist, die weniger mit Führung und Regeln, sondern schon vielmehr mit "Unterdrückung" und Deckelung einhergeht.
Bestimmte Konstellationen können sogar niemals gut gehen.
Da hat man dann aber Leute die nicht aufgeben wollen, die Hunde müssen lebenslang getrennt sein, werden gedeckelt... Ein schönes Leben ist das nicht.
Das ist aber eher Ausnahme. Hoffe ich.
Unterdrücken und Deckeln... Ach. Das klingt immer so fies.
Aber im Endeffekt ists so wie im normalen Leben: Gewisse Sachen gehen nicht! Fertig.
Generell bin ich ein sehr direkter Mensch. Was bisher auch alle Hunde zu schätzen wussten, die mögens nämlich eigentlich sehr gerne wenn man klipp und klar ist, ohne Zuckerguss. Bedeutet hier im Zusammenleben eben:
Jeder hat was zu kauen. Ihr könnt euch auch drum kabbeln, wenn ihr wollt. Aber wenn einer nicht mehr will wird er in Ruhe gelassen, sonst fällt dem Nerver nämlich der Himmel auf den Kopf!
Es wird nicht kontrolliert. Niemals. Das steht euch nicht zu, das will ich nicht. Und das Wissen das sie es nicht dürfen entspannt eben auch wieder, im Sinne von "Ist ja nicht meine Sache, regelt Frauchen schon. Muss mich garnicht aufregen."
Und ganz wichtig: Die Menschen werden nicht kontrolliert. Liegt der Hund im Weg weil er es da grad bequem findet steig ich drüber. Liegt er im Weg weil er meint das er diesen Durchgang bewachen muss hat er zu weichen. Sehr schnell und ich bin da auch sehr deutlich: Du gehst oder es knallt!
Gleichzeitig haben meine Hunde sehr, sehr viele Freiheiten.
Im Haus toben? Klar doch.
Steilwandrennen an der Sofalehne? Klar, solange niemand draufsitzt.
Betteln beim Essen? Joah, wenns dir Spaß macht....
Rumfiepsen, anhüpfen, anpföteln vor Aufregung? Ja, ist okay.
Aufmerksamkeit einfordern? Aber natürlich!
Sich mal dazwischendrängeln? Ja, solangs nicht oft ist und der andere einverstanden ist.
Und so weiter, an sich dürfen die Jungs halt echt alles solange sie: Keinen absichtlich verletzen, niemand kontrollieren, nicht unter allen Umständen ihren Willen durchsetzen wollen.
Ich würde mich mal über konkrete Beispiele freuen wie ihr dafür sorgt dass die Hunde merken dass sie nichts zu regeln haben.
Ich soll z.b. laut meinem Hundetrainer das Essen immer zu unterschiedlichen Zeiten geben, also auch mal nachts um 4 Uhr wenn ich von einer Party komme, immer an unterschiedlichen Orten und immer in unterschiedlichen Mengen. Außerdem soll ich den Hund auch mal einfach woanders hinlegen wenn er irgendwo liegt, einfach um ihm zu zeigen dass ich bestimme wo es langgeht. Ich habe halt auch einen rotzfrechen Junghund. Ich fühle mich da nicht wirklich gut bei, auch wenn das ja nun wirklich nichts ist was die Hunde drangsaliert. Aber ich merke z.b. dass das für meinen unsicheren Boxer nichts ist, der wird noch unsicherer.
Ach Gottchen.... Wechsel den Trainer!
Sowas ist eh Bullshit, bei unsicheren Hunden sogar noch mehr. Im Endeffekt zeigst du deinem Hund grad das er sich auf garnichts verlassen kann und du dich sehr seltsam verhältst, das du eine Person bist der man nicht vertrauen kann.
Ich geb mal ein konkretes Beispiel:
Hamilton hatte ein paar unschöne Verhaltensweisen mitgebracht. Unter anderem das er mir den Futternapf aus der Hand schlagen wollte weil er nicht warten konnte/wollte.
Ignorieren führte dazu das er nur vehementer wurde, und selbt so ein zarter Whippet kann einem enorm wehtun wenn er will.
Also gabs beim nächsten Vorfall ein sehr lautes, sehr wütendes "Hast du sie noch alle?" samt körperlich abdrängen. Also mit Hüfte und Bein wegschieben, als er nachgesetzt hat gabs nen harten Knuff mit dem Knie.
Hamilton stand und überlegte, wägte ab und machte einen Schritt. Ich hab meine Stimme bewußt tief gemacht und auch sehr agrressiv im Tonfall. "Wags dir." und hab mich groß gemacht.
Hamilton an sich ist ein Diskutierer. Gelten die Regeln heute noch? Also hatten wir ein paar Tage Ruhe bei dem Thema, bis er es nochmal probiert hat. Gleiches Ergebnis, allerdings fiel der Schubser am Anfang gleich sehr heftig aus.
Thema durch.
Aber: Hamilton ist der Typ dafür! Er ist ein Dickschädel, damals ein Junghund der dringend feste Grenzen brauchte und jede Menge Scheiß machte um endlich diese Grenzen zu kriegen.
Für ihn war und ist dieser Weg richtig.
Arren hingegen braucht es sehr körperlich, aber auf keinen Fall Schimpfe. Kriegt er Schimpfe stirbt sein zartes Seelchen tausend Tode.
Richtig körperlich hingegen versteht er und ist sein Ding.
Konkretes Beispiel: Beißhemmung... Ich hatte alles nach Lehrbuch gemacht, aber die Bullis finden das Lehrbuch scheiße. Er hats einfach nicht verstanden! Dann hing er mir mal so doof in der Nase (oder wars die Lippe?) das ich im Affekt weil es so schweine wehtat ihm eine gescheuert habe. Klein Arren setzt sich auf seinen Hintern und man sah förmlich die Glühbirne über seinem Kopf angehen. (Ich hing übrigens halb blind vor Tränen auf dem Boden, wimmernd die Hand vor die Nase gepresst. Alter tat das weh!)
Er hat mich dann getröstet (indem er sich mit voller Wucht auf mich geworfen hat) und ab dem Moment liefs viel besser mit der Beißhemmung.
Schimpfen, ich hab ihn mal ausgeschimpft weil er den Couchtisch angefressen hat. Eigentlich nur ein kleines, leises Schimpfchen, aber Arren sank völlig zusammen, kroch auf dem Boden hinterher als ich weiterging, ein Bild des Jammers.
Das ist bis heute so, Schimpfen geht nicht. Der Hund bricht völlig zusammen!
Ignorieren ist für diesen Hund übrigens Höchststrafe. Dann leidet er richtig, damit kommt er überhaupt nicht klar.
Aber körperlich werden ist völlig okay, da verknüpft er dann auch.
Löle, sie war ja erwachsen als sie kam. Sie brauchte scharfe Worte wenns wichtig war.
Trolly, die war one in a million, der Hund hat für mich geatmet. Da reichte ein scharfer Blick, alles andere war schon zuviel.
Gassihunde, ach.. Da waren einige die wirklich nach dem Motto "Keine Strafe ist Lob genug" funktionierten. (Was ich persönlich super anstrengend finde, ich lobe einfach viel zu gerne)
Manche für die Ignorieren und bestärken der beste Weg war.
Manche wo man kaum was machen mussten, wo aber gaz gewisse Sachen sehr deutlich zu sein hatten.
Beispiel: Einer fand lange Röcke scheiße. An sich ein Traumhund, leichtführig wie nur was, aber bei langen Röcken flippte er aus. Da half dann echt nur das unter sehr drastische Strafe zu stellen. 3mal, ab dann wurde er deutlich und sehr schnell ruhiger.
(Und entspannter! Deckeln damit der Hund klemmend neben einem läuft ist immer scheiße! Aber man kann dem Hund deutlich machen "Ey!" damit er aus diesem Film kommt um ihn dann umlenken zu können)
Hunde sind so unterschiedlich wie wir Menschen.
Klarheit und Verlässlichkeit sind wichtig!
Alles andere muss man gucken, womit lernt der Hund am besten? Braucht er abdrängen? Braucht er lautes Donnerwetter oder leise, scharfe Töne? Oder vielleicht Ignorieren des Verhaltens und postives Verstärken eines anderen Verhaltens?
Oder was ganz anderes, oder ne Mischung?
Es gibt nie "Plan X" oder "Methode Y", auch wenns das einfacher machen würde.
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Es kommt einfach auch auf die Hunde, deren Charakter, deren geschichte, deren verhalten an. Würde ich hier alles ungebremst laufen lassen, hätte ich zwei Hündinnen die sich nicht ausstehen könnten, hätte mindestens einen Rüden den sie als Prügelknaben nutzen würden und hätte einen altrüden, der Welpen einfach kaputt machen würde.
Finde ich alles nicht akzeptabel und darum gibt es halt regeln, Grenzen und ein bisschen managment.
Es sind halt nicht alle Hunde grundsätzlich immer nur einfach nett, lieb, verspielt. Trotzdem können auch Hunde in mehrhundehaushalten gut und glücklich leben, die ich umschreibe mal nett, etwas komplizierter sind.
Junes Meinung ist z.b. das Welpen grundsätzlich die daseinsberechtigung fehlt. Zieht hier ein neuer Welpe ein, darf der ihrer Meinung nach so gerade in der Ecke sitzen und leise atmen. Bis zu einem gewissen Punkt darf june einem Welpen hier schon Dinge erklären, aber drangsalieren dauerhaft halt nicht. Genauso wie Hudson sich nicht auf Welpen legen oder setzen darf, oder wenn der Zwerg im Weg steht, einfach drüber walzen. und trotzdem ich weiß, dass meine Erwachsenen Hunde Welpen wirklich zum kotzen finden, zogen hier immer wieder Welpen ein. Und es klappte immer.
Dauerhaft möchte ich auch nicht trennen müssen, aber darum achte ich auch sehr genau darauf, wie ich die Gruppe hier zusammenstelle. Darum ist mit Nevis ein rüde eingezogen und keine weitere Hündin. Ich spiele nicht so gerne mit dem Feuer. Hier leben drei Hündinnen, die vom Alter zu dicht zusammen sind (würde ich so nicht mehr machen), eine weitere Hündin und mir hätte die Gruppe hier um die Ohren fliegen können. Darauf hatte ich keine Lust. Und von intakte Hündin 7 Jahre, kastrierte Hündin 6 Jahre, intakte Hündin 5 1/2 Jahre, wovon 2 Hündinnen doch recht eigene Vorstellungen haben, da brauchte ich keine weitere Hündin dazu setzen. Hätte klappen können, oder lebenslanges managen bedeuten können. So mit einem kleinen Rüden, passte es einfach besser. Dabei sind mit Hündinnen eigentlich lieber.
Manchmal muss man auch einfach die Zügel mal etwas enger nehmen, wenn z.b. sich eine Situation zuspitzt oder ändert. Wir hatten letztes Jahr den Fall, das sich die kastrierte Hündin und die jüngste Hündin mehrmals in der Wolle hatten. Ich habe sehr streng drauf geachtet und die beiden durften nur noch unter Aufsicht zusammen und nur noch mit strengen Regeln. Mittlerweile ist das wieder gut. Das Verhältnis der beiden ist ok, nicht grandios, aber nicht Besorgnis erregend.
Sowas kann auch böse ausgehen. Bin froh, dass sich das hier wieder eingespielt hat.
Lg
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