Freilauf bei Jagdtrieb
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Puh, sehr Jagdpassionierte Hunde sind wirklich eine Hausnummer für sich.
Unser erster Hund (Hund meiner Familie in Jugendzeiten) war ein Mischling aus Spanien, wahrscheinlich Pointer und ein anderer großer Vorstehhund (ich habe immer auf deutsch Kurzhaar getipp). Er war der jagdpassionierteste Hund, den ich je gesehen haben. Und das heißt schon was, da ich heute in der Jagdhundescene mitdrinstecke und auch einige treibjagdten im Jahr mitgehe. Keiner der Jagdhunde, die ich dort getroffen habe, war so passionierte und treibig wie er.
Wir haben ihn damals mit 9 Monaten bekommen und er hatte wahrscheinlich bereits sehr häufig Jagd Erfolg und wahr wahrscheinlich auch existentiell auf die Jagd angewiesen gewesen.
Am Anfang war es sehr schwer mit ihm... Als unbedarfte Hundehalter haben wir ihn dann irgendwann auch mal laufen lassen und weg war er, er kam zwar immer relativ schnell (wenige Minuten) wieder, aber die leiseste Fährte hat gereicht und er war weg.
Ich war im Laufe der Jahre die einzige Person, bei der er so gut wie immer ohne Leine laufen konnte. Das lag vorallem daran, dass ich einfach sehr gut gelernt habe, diesen Hund zu lesen. Man hatte immer eine Spanne von vielleicht 2 Sekunden, in denen man ihn sehr sicher abrufen konnte, danach war es vorbei und er war weg. Schaffte man es, ihn in dieser Zeit zu unterbrechen, kam er und konnte dann kurz angeleint werden. Dieser Hund hat mir viel vorallem über Körpersprache beigebracht. Viele, selbst meine Familie haben häufig überhaupt keine Veränderung gesehen wenn ich gesagt habe, "jetzt muss er abgerufen werden". Das alles hat die Spaziergänge natürlich um einiges anstrengender gemacht, da man den Hund nie wirklich aus dem Auge lassen konnte und immer einen Schritt vorausdenken musste. Aber es hat sich wirklich gelohnt.
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Ja, da schule ich tatsächlich meinen Mann. Er guckt und guckt und reagiert aber nicht. Wenn er Lola führt, muss ich echt erklären "Jetzt geht die Nase hoch. Sie steht und guckt. Markieren und loben." oder "Tritt auf die Leine, gib ihr ein Sitz, zuviel Muskelspannung, die dampft gleich ab, wenn du nicht reagierst."
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Das lag vorallem daran, dass ich einfach sehr gut gelernt habe, diesen Hund zu lesen. Man hatte immer eine Spanne von vielleicht 2 Sekunden, in denen man ihn sehr sicher abrufen konnte, danach war es vorbei und er war weg. Schaffte man es, ihn in dieser Zeit zu unterbrechen, kam er und konnte dann kurz angeleint werden.
Das ist finde ich generell ein ganz wichtiger Punkt auch beim Antijagdtraining.
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Es scheint vielen Haltern von Hunden mit starkem Jagdtrieb so zu gehen, daß Freilauf durchaus möglich ist, aber stark kontrolliert und eingegrenzt werden muß.
Was denkt ihr? Ab wieviel Management, Kontrolle und Einschränkungen im Freilauf erscheint euch ein Spaziergang an der Flex- oder Schleppleine entspannter und mehr Spaß bringend für Mensch und, vor allem, Hund?
Gibt es da für euch eine Grenze, einen Punkt an dem ihr sagt, daß der Hund von einem Gang an der "langen" Leine mehr hat,. als vom Freilauf, bei dem man ihn stark einschränken und kontrollieren muß?
LG
Franziska mit Till
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Hm ich kann da jetzt nur für uns sprechen. Aber das eingrenzen durch die Leine war für meine Hündin anfangs in wildreichen Gebieten auch sehr stressig. Da war es für sie angenehmer, wenn ich sie immer wieder mal abgerufen habe.
An der Leine lief sie in solchen Gebieten dann trotzdem, wenn ich einfach keinen Nerv hatte permanent zu gucken, weil eh schon gestresst oder so...
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Ich muss sagen unser Rüde hat an der 20m Schleppen wesentlich mehr vom Spaziergang als beim Freilauf. Beim Freilauf, da zählen ich das Leine schleppen mit, rufe ich ihn viel öfter und schaue viel mehr auf ihn.
Bei uns ist die Grenze/Punkt im Wald und Feld. Da hat unser Rüde, ich würde ihn dort nie freilaufen lassen, viel viel mehr von der langen Schlepp als vom Freilauf, wenn er den bekommen würde.
Ach so, ich hab den Strand vergessen. Da lasse ich auch öfter mal die Leine schleppen. Früher lief er dort auch viel mehr frei. Bei ihm kommt aber noch die Sache mit der Unverträglichkeit durch den Rücken und die Schulter ( Schmerzen) dazu.
LG
Sacco -
Hmmm... Ich find das schwierig zu beantworten da ich so eine Konstellation bisher noch nie hätte.
Da hier immer jagdhunde oder Hunde mit jagdtrieb gewohnt haben, ist es für mich eigentlich ins Naturell übergegangen das ich automatisch (auch ohne hund) die Gegend scanne und entsprechend reagiere wenn was kommt.
Allerdings gilt für mich auch das wenn ich ein schlechtes Gefühl irgendwie habe ich auch besonders achtsam bin oder (Bei den sittern) nicht ableine.
Ich glaube hätte ich einen Hund wo das ablehnen nicht möglich wäre, würde ich den alltäglichen Spaziergang mit langer leine machen und den freilauf im eingezäunten Bereich machen (unsere weiden zb). Ich würde aber auch nicht aufhören in kleinen Schritten daran zu üben.
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Bei mir ist es schon normal das ich die Gegend immer scanne, einfach weil ich die Schlepp evtl kürzer nehmen muss, einen Bogen machen muss, evtl unserer Hündin zurück rufen muss ( sollte sie nicht eh schon selber kommen oder einen Bogen laufen) usw.
Aber beim Freilauf von unserem Rüden ist es dann nochmal intensiver, ich bin mehr angespannt usw.
Ich habe ihn letztens an einer der Stellen freilaufen gelassen und war mega stolz auf ihn und mich. Ich hab das freudestrahlend meinem Mann erzählt der hat fast einen Herzinfakt bekommen.
LG
Sacco -
[Externes Medium: https://youtu.be/12-cinDoCD4]
Weil es sich heute angeboten hat, habich mal kurz gefilmt. Wir sind an einem Damwildgehege spazieren gegangen und sie ist einfach soo entspannt geworden. Als ich sie bekommen habe, konnte ich mit ihr an sowas nicht mal vorbeilaufen. Durchfall durch Stress und ich hätte sie vor eintragen müssen. Die war da niemals wieder weg
Heute muss ich nicht mal mehr was sagen und sie steht. Obwohl die direkt vor ihr waren und einige auch vor ihr rumgelaufen sind. Sieht man auf dem Video allerdings glaub ich eher schlecht
An der Flexi ist sie lediglich weil die Ohren langsam einfach ihren Dienst quittieren
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So ist unser Rüde auch. Mittlerweile kann ich, normalerweise und wenn er nicht wegen Sachen packen/fahren total gestresst ist, an anderen Hunden, Wild usw. ohne Probleme und theater vorbei laufen. Ich bin so stolz auf ihn.
LG
Sacco -
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