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Das war ein Beispiel und nicht auf Deinen Hund bezogen.
Wenn Dein Hund unsicher ist, rate ich davon ab, einen Welpen dazu zu holen. Dann hast Du nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit nach kurzer Zeit 2 unsichere Hunde. Zu einem unsicheren Ersthund würde ich dann einen älteren, erwachsenen Hund holen, der in sich ruht und souverän mit der Umwelt umgeht. Alles andere bringt für den vorhandenen Hund keinen Gewinn.
Hmmm, jein.
Mein Ersthund war zum Zeitpunkt des Einzugs von Nr 2 weder besonders selbstsicher noch annährend souverän, v.a. im Umgang mit anderen Hunden. Er war auch noch nicht erwachsen.
Nicht im Sinne von ängstlich, aber er war halt eine graue Maus der nie seine Meinung gesagt und sich alles gefallen lassen hat.
Der hat von Nr2 enorm profitiert, ist ein selbstbewusster Kerl geworden und richtig souverän wird er nie sein, aber er hat sich zumindest in die richtige Richtung entwickelt.
Klar ist er erwachsen geworden, aber ich verwette meinen Hintern darauf, dass er heute als Einzelhund ganz anders wäre.
Der Kleine hat sich davon überhaupt nichts abgeguckt. Der ist wesensfest, selbstsicher und hat das Zeug einer dieser souveränen Althunde zu werden die man mit Gold nicht aufwiegen kann. Ich freue mich jetzt schon darauf in ein paar Jahren einen Welpen mit ihm gemeinsam aufzuziehen.
Ich würde auch sagen Jain.
Man muss halt ein Auge drauf haben, aber wenn man den Welpen entsprechend auswählt kann das durchaus sogar von Vorteil sein.
Mein Ersthund ist auch das Paradebeispiel von "Gegenteil von wesensfest".
Ari ist unsicher mit so ziemlich jedem anderen Hund und es war von vorne herein klar, dass es mit einem bereits erwachsenen Hund ein riesen Problem und unheimlich kompliziert werden würde die zusammenzuführen.
Und letztendlich war der Welpe genau die richtige Entscheidung.
Wichtig war:
- wesensfester Hund aus guter Zucht
- passende Rasse
- soweit absehbar passender Charakter
Es hat wirklich gut geklappt. Ein paar Dinge, die hier komplizierter waren, waren meine Schuld. Also es stimmt definitiv, dass es für einen noch nicht so erfahrenen Halter schwerer sein kann, aber ich hab mich zugegeben auch nicht gut genug informiert worauf man am besten achten sollte.
Der Collie hat sich wirklich wenig Blödsinn vom Spitz abgeschaut, definitiv nichts was mit seiner Unsicherheit zu tun hat, und der Spitz hat wenn überhaupt nur vom Collie profitiert.
Und wir sind von Anfang an kaum getrennt gelaufen.
Ich bin definitiv auch ein bisschen blauäugig an die Sache ran gegangen und ich würde auch nicht unbedingt empfehlen zu einem knapp über 1,5 jährigen problematischen Ersthund als Ersthundehalter einen Welpen zu holen, aber an und für sich war es bei uns die richtige Entscheidung.
Wichtig ist, dass man selbst einen weiteren Hund haben will, und das nicht (nur) entscheidet, weils dem anderen Hund vielleicht gefallen könnte.
Und der finanzielle Aspekt ist nicht zu verachten. Zwei Hunde kosten mehr, als einer. Zwei nehmen mehr Platz weg (vor allem wichtig, wenn man zB öffentliche Verkehrsmittel fährt). Zwei fressen doppelt so viel, kosten mehr Steuer und Versicherung und zwei können auch Mal gleichzeitig krank werden und/oder sich gegenseitig anstecken. Impfungen, Entwurmungen und andere Standard-Sachen sind dann eben auch teurer.
Das ist definitiv auch ganz, ganz wichtig.
ICH wollte einen zweiten Hund. Aus unterschiedlichen Gründen, aber definitiv weil ICH ihn wollte.
Wir hatten Hoffnung, dass Ari auch von Cashew profitieren würde, aber es war nicht ausschlaggebend.
Die Wahl was für einen zweiten Hund war dafür maßgeblich von Ari beeinflusst. Wie corrier schon schrieb heißt das zwar noch lange nicht, dass es gut gehen muss, aber man kann schon viele Probleme vorher ausschließen.
Wäre es nur nach mir gegangen wäre die Wahl wahrscheinlich doch wieder auf einen Wolfsspitz Rüden gefallen. Das hätte - gerade weil der ältere mit 1,5 ja selbst noch nicht aus der Pubertät raus war - richtig schief gehen können, weil die durchaus öfters dazu neigen sich nach vorne profilieren zu wollen, sich nicht gern provozieren lassen und gerne mal unverträglich werden. Da hätte man ordentlich managen müssen wenn man eine Chance haben wollte und weder wollten wir das so stark riskieren, noch haben wir uns das zugetraut.
Deswegen wurde es ein eher ausgeglichener Rüde einer Rasse, die generell eher verträglich und freundlich sind. Das hat auch so ganz gut gepasst - sollte ich heute mal nicht schnell genug sein und Ari beschließt er ist gerade schlecht drauf und Cashew ist in der Nähe und man könnte doch mal ein bisschen stänkern (was er eigentlich nicht darf, aber ab und zu mal vergisst wenn er gestresst ist), dann lässt ihn Cashew komplett auflaufen (ähnlich wie @Syrus Mailo. Es ist sehr amüsant, wie er ihn einfach abwartet und null auf das unnötige Gestänkere eingeht).
Cashew ist heute der einzige Hund mit dem Ari alleine und ohne Unterstützung kommunizieren kann und auch will. Cashew ist dafür der einzige Hund, der Ari wirklich lesen kann und von ihm auch richtig gelesen werden kann.
Ich denke, dass es da wirklich geholfen hat, dass Cashew da "reinwachsen" konnte.
Es hat aber definitiv immer bedeutet auf die Interaktion der beiden ein Auge zu haben und sich einschleichende Probleme möglichst frühzeigitg zu beenden. Im Zweifel auch mit unserer Trainerin, wenn ich irgendwie unsicher war ob das jetzt was bedenkliches ist/werden könnte oder nicht. Ich war mir da auch nie zu schade zu fragen.
Es wird hier auch immer ein Auge auf den Spitz nötig sein, aber ich muss mir keine Sorgen machen sie alleine zu lassen oder so, sie kommen gut klar, auch wenn es hier niemals sowas wie Gruppenkuscheln geben wird.
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Ich hatte mir vor dem Einzug des Zweithundes so einige Gedanken gemacht.
Wichtig war mir, dass der Zweithund zu Mia passen musste ... dass Mia (zu dem Zeitpunkt 7 Jahre alt) in keinster Weise unter einem Zweithund 'leiden' sollte. Daher musste auch mein Traum vom zweiten Collie hinten anstehen.
Mia war immer schon sehr aufgeschlossen, was andere Hunde anging. Sie war immer nett und höflich. Von daher machte ich mir dahingehend keine Sorgen, dass sie sich mit einem Zweithund evtl zoffen könnte.
Ihre nette und höfliche Art war aber auch der Grund warum ich wirklich genau schauen musste, was ich mir da als Zweithund ins Haus hole. Denn Mia ließ sich schnell unterbuttern wenn ein Hund zu körperlich wurde und zog sich dann lieber zurück. DAS sollte auf gar keinen Fall passieren.
Daher wollte ich einen kleineren Hund. Denn kleine Hunde gingen bei Mia immer.
Das Geschlecht war von vornherein klar, denn Rüden kommen mir nicht ins Haus.
So zog dann Kensi mit 13 Wochen und gewaltigen 1,5kg ein
Probleme gabs mit den Beiden nie. Das Einzige, was ich managen musste war im Spiel. Die Beiden hatten ja nunmal einen gewaltigen Größenunterschied. Ansonsten war und ist es zwischen den Beiden Harmonie pur.
Durch das Zusammenleben mit Kensi wurde Mia dann auch selbstbewusster. So stand 3 Jahre später dem Einzug des zweiten Collies nichts im Wege. Aber auch da war ich darauf bedacht, den Welpen aus dem Wurf zu nehmen, der vom Grundwesen her am Besten zu meinen Mädels passte. Der Welpe, der sich am Besten unterordnete, der vorsichtig im Umgang mit seinen Geschwistern war. Einfach kein Haudegen, vor Allem wegen Kensi.
Gut, Leevje hat sich dann nicht so entwickelt wie geplant , aber da bin ich dann halt gefragt und muss etwas mehr managen.
Alles in Allem klappt aber auch diese Konstellation sehr gut, was ich in großen Teilen auch Mia zu verdanken habe, denn die hat's erziehungstechnisch echt gut drauf.
Der Zweithund hat zB gelernt Abwehrgesten des Ersthundes zu respektieren, auch wenn er sich körperlich einfach darüber hinwegsetzen könnte.
Dh wenn die beiden interagiert haben und dem Älteren wurde es zuviel habe ich den Jungen ermahnt vorsichtig zu sein und den Älteren bestärkt seine Meinung durchzusetzen. Das konnte der anfangs nicht, der war ein Mauerblümchen.
Hat der Junge das nicht respektiert gab es einen Anpfiff und Platzverweis von mir, wenn er es übertrieben hat (im Spiel zB zu doll zugepackt hat) auch mal eine geklatscht.
Im Prinzip hat er gelernt: Hör auf Mailo, sonst gibts einen Satz heiße Ohren von der Alten.
Mailo kam dadurch immer mehr aus sich raus und konnte immer nachdrücklicher Grenzen setzen. Heute kann der Ares richtig strammstehen lassen wenn er es ernst meint.
Darf ich fragen, wie genau du da eingegriffen hast, wenn Ares es gegenüber Mailo übertrieben hat? Das ist nämlich so eine Sache, die mich bei Leevje ab und an vor ein Problem stellt.
Leevje hat zwischendurch nämlich so Momente, wo sie dann volle Lotte in Mia reinpoltert (die dann aufgrund ihres Alters einfach nicht mehr so schnell reagieren kann um Leevje die Ohren lang zu ziehen) oder im vorbeirennen mal nach Kensi schnappt (nicht bös gemeint natürlich, aber es ist halt ein ziemlicher Größenunterschied und Kensi darf in der Form einfach nicht angespielt werden). Passiert das in meiner unmittelbaren Nähe, dann greife ich entweder körpersprachlich oder auch körperlich ein. Passiert das aber 20m entfernt habe ich natürlich keine Chance. Leevje bekommt dann zwar eine verbale Ansage, aber ich hab das Gefühl, das juckt sie nicht nachhaltig. Sie rennt dann halt weiter und dreht ihre Kreise.
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Erst mal, es wird nicht so heiss gegessen wie gekocht wird.
D.h. da draussen gibt es gaaaaaanz viele komplett unproblematische Mehrhundehaltungen, die kommen nur selten ins Forum um da von Problemen zu erzählen .
Ich bin ja auch noch nicht lange Mehrhundehalterin und viele hatten doch Zweifel geäussert ob das alles funktioniert.
Ich fands am Ende erstaunlich einfach . Die ersten Tage waren etwas anstrengend bis mal so die Hausregeln durch waren, aber seit dem .
Aber vielleicht hatte ich auch einfach nur Glück und ein Händchen bei der Wahl des Zweithundes/ Hundekonstellation.Wie kann ich einschätzen, ob mein Hund dauerhaft einen zweiten Hund im Haushalt duldet?
Ein normal sozialisierter Hund hat normalerweise kein Problem damit. Eine 100% Garantie kann natürlich niemand geben.
Aber man sollte sich vielleicht die Frage stellen, was spricht den dafür, dass der Ersthund so reagieren könnte.
Selbst die meisten artgenossen unverträglichen Hunde kommen im eigenen Rudel erstaunlich gut klar.
Wie bereite ich sowas am besten vor/wie führe ich meinen Hund und den Zweithund da ran?Der unsouveränere Hund war hier der Ersthund und der hat gleichzeitig vermittelt bekommen, dass er wichtig ist, auch wenn jmd neues dazu kommt.
Ich hab damals die Hausregeln aufgestellt und dann die bei beiden Hunden durchgesetzt. Der unsouveräne Hund wurde bestärkt wenn er es brauchte und der souveräne Hund wurde begrenzt wenn es nötig war.
Dennoch hab ich beiden immer wieder Möglichkeit Gegeben miteinander zu interagieren und hab nicht auf "die Hunde dürfen nur noch atmen und sonst nichts" gemacht, weil ich wollte, dass beide Hunde miteinander klar kommen.
Das letzte Wort hatte aber immer *ich*.
Hat hier gut funktioniert.
Was gibt es zu beachten, wie sollen/dürfen sich die Hunde miteinander beschäftigen? Wann muss ich eingreifen?Meine dürfen alles miteinander, weil ich keine Ressourcenprobleme habe mit den Hunden.
Ich hab am Anfang ein paar Mal ins Spiel "eingegriffen", einfach damit beide lernen, dass ich da das letzte Wort habe, falls es mal ausufern sollte, da beide gelernt haben, wenn ich sage "Schluss" ist auch schluss.
Ansonsten muss ich als Mensch halt die Augen offen haben und gucken wo ich eingreifen muss.
Sind normalerweise so Dinge wie: Ressource, Mobbing, Kontrollverhalten
Achja, eine Sache gibt es wo ich eingreife und das ist, wenn 3 Hunde da sind und Alma mit einem wild Spielt und Milly anfangen will, beide Hunde zu Massregeln. Ich ruf sie dann da weg und behalte sie bei mir.
Das klappt Problemlos. Aber sowas bekommt man ja mit.
Was mache ich, wenn es nicht funktioniert?Wenn es gar nicht funktionieren mag, dann würde ich den Zweithund wieder abgeben.
Man kann über Managment und Trennen viel erreichen und viel machen, aber mein Leben ist nicht auf so ene Situation dauerhaft ausgelegt.
Ich gehe jetzt nicht automatisch von einem Welpen aus, sondern auch von einem schon erwachsenen Hund. Ich denke, da ist es eher ersichtlich, ob es funktioniert oder nicht..?Wenn man die richtige Kombination hat, seinen eigenen Hund gut lesen kann und auch ein bisschen Bauchgefühl für den Zweiten sag ich jetzt mal "ja".
Aber auch erwachsene Hunde sind da Teilweise wie Ü-Eier und man darf dann die "Gruppendynamik" nicht vergessen, die auftretten kann.
Bei einem Welpen: was ist, wenn der Welpe pubertiert; erwachsen wird? Wie leite ich von vornherein ein, dass es da nicht zu Problemen kommt?Gerade mit einem Senior kann so ein Pupertier schon anstrengend für den Ersthund sein.
Da ist meiner Aufgabe als Hundehalter dem Pupertier zu verklickern, dass der Althund nicht gernevt und gepisackt wird.
Ich hatte jetzt nie einen Welpen, aber das würde für mich einfach auch zur Grunderziehung meiner Hunde gehören
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Jazzy82 Das ist schwierig zu beschreiben, weil das unsere ganz normale Kommunikation ist wie im Alltag auch. Ich habe dafür keine bestimmten Signale sondern gebe den Hunden einfach Feedback was ich gut und was ich schlecht finde.
Letztendlich geht es mir nicht darum dem Hund bestimmte Verhaltensweisen beizubringen sondern er lernt mit was er weiter kommt und womit nicht.
Wird er zB zu grob und nimmt sich auf meine freundliche Bitte hin nicht zurück gibt es noch eine unmissverständliche Aufforderung und danach muss er gehen. Der Spaß ist vorbei.
Da ich nur dem schwächeren Hund unter die Arme greife lernt er so nach und nach, dass er dessen Signale respektieren muss, weil ich ihn in letzter Instanz sonst ganz wegschicke.
Ich unterbreche Interaktion also nicht sofort sondern gebe dem Hund Feedback, dass er es gerade falsch macht. Erst wenn er das mehrmals nicht umsetzen kann oder will muss er gehen.
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@-Ann- : wichtig ist mMn daß du den Hundetyp kennst, den Rocky mag.
Meine Hunde mögen zB überhaupt keine Hütehunde, das harmoniert nicht.
Es würde auf friedliche Coexistenz hinauslaufen, wenn ich das gewollt hätte, aber ich wollte "mehr".
Ich wollte Hunde, die sich nicht nur dulden sondern die sich mögen, die einfach gerne zusammen sind und sich ergänzen.
Es kann aber auch sein, daß du einen Hund hast, der lieber Einzelhund ist und dem du mit einem Zweithund nicht unbedingt einen Gefallen tust.
Mein alter Rüde war so ein Fall. Er hat Gasthunde hingenommen, war aber sichtbar froh, wenn sie wieder abgeholt wurden.
Zu den Kosten. Jaaa, sie kosten mehr, sie fressen einem gefühlt die Haare vom Kopf und irgendwas ist immer.
Aber das sind wir gewöhnt, das haben wir gewusst, damit können wir umgehen.
Mehrhundehaltung wird häufig ziemlich doof hinterfragt oder kommentiert, das sollte man abkönnen.
Urlaub zu machen wird auch ungleich komplizierter.
Für uns ist die Mehrhundehaltung trotzdem ein Gewinn.
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Ich hatte ja schon einmal eine Konstellation, die hier nicht gepasst hat.
Zu meiner 5-jährigen kleinen unkastrierten Hündin, die in der Stadt lebt und bisher nie mit anderen Hunden zusammen lebte, haben wir nach vielen Überlegungen und Gesprächen eine ebenfalls 5-jährige Hündin genommen, die als Landei Anführerin eines mittelgroßen Rudels war, schon 2x Welpen hatte und sehr selbstsicher war.
Mehrere Tage ausprobiert, Hund angeguckt, zusammen laufen gelassen etc etc. Ende vom Lied war: die Hündin war hier in der Stadt völlig überfordert und hatte blanke Nerven, kam mit der Stadtwohnung nicht klar und meine Terrierhündin hat sie dauernd reglementiert, sodass es absehbar richtig gekracht hätte. Die Hündin ging dann zurück zum Besitzer und fand woanders ein neues Zuhause.
Wir haben kurz Zweithund-Überlegungen pausiert (und ich habe mir Vorwürfe gemacht, ob wir überhaupt fähig sind) und sind das Thema dann ganz anders angegangen. Eingezogen ist dann nach 1 Jahr ein kleiner frecher Welpe einer kleineren Rasse (obwohl ich mir groß gewünscht habe), der gut zum Ersthund passen sollte. Ich persönlich habe da in meinen Wünschen auch teilweise zurücksteckt bzw einfach Prioritäten gesetzt, dass die Hunde auch miteinander was anfangen sollen und ich auf Dauer nicht "managen" oder gar trennen muss. Das wäre für mich keine befriedigende Hundehaltung..
Alle zusammen haben wir die Kleene erzogen und aus ihr ist ein toller souveräner Hund geworden.
Dazu gehörte die Unterstützung unseres Ersthundes bei der Durchsetzung seiner Bedürfnisse und andererseits, sich nicht so prinzessinnenhaft aufzuführen, strikte Zuweisung von Ressourcen, Einzelspaziergänge und auch bis heute ab und zu Einzelzeit mit uns. Daneben natürlich ganz normal die Erziehung eines Welpen und Junghundes mit der üblichen Sozialisierung, Förderung, Alltagstauglichkeit.
Interessant waren noch die ersten paar Läufigkeiten der jüngeren Hündin, wo das Gehirn nochmal richtige Sprünge gemacht hat und die Hormone aufgewallt sind. Da musste sie nicht nur lernen, dass hier trotz Hormonwallungen bitte die normalen Hausregeln herrschen, sondern da kamen auch zeitweise alte, schon durchdiskutierte Themen wieder auf (Fressbares, Dinge und Räume kontrollieren, Jagen). Da hätte es ordentlich zwischen den Mädels knallen können, aber durch unsere gute Vorarbeit war das kein großes Thema mehr und schnell nochmal "durchgesprochen".
Es hat ca 3 Monate nach dem Einzug gedauert und dann gab's einen Moment, da hat der Ersthund sich der Nr. 2 aktiv zugewendet, ihren Kopf auf ihr abgelegt und das ganze Bild sagte nur "OK, die gehört jetzt für immer dazu." Seitdem sind die beiden Arsch und Eimer. Gibt es Konflikte, werden die größtenteils untereinander geregelt oder ich schau mir das an und unterstütze dabei.
Draußen muss ich aufpassen, dass beide nicht zu sehr als Team agieren.
Hier haben wir durch eine Mischung von festen Regeln, Einüben von adäquatem Verhalten, aber auch durch die richtige Konstellation ein tolles Zusammenleben. Beide sind sehr unterschiedlich und profitieren voneinander. Es gibt keinen "Rudelanführer", sondern es entscheidet auch situativ, wer jetzt den ersten Schritt in neue Situationen rein macht. Die beiden ergänzen sich einfach super. Der Ersthund ist viel selbstbewusster und aktiver geworden und ein echter "Rudelhund".
Davor hatte ich alle möglichen Sitterhunde hier, aber es war halt kein Team. Der Sitterhund war Gast 7nd das hat man auch immer gemerkt.
Für mich persönlich ist diese Unterschiedlichkeit einerseits schön, weil ich wahlweise den gemütlichen oder den aktiven sportlichen Hund nehmen kann und unterschiedliche Dinge mit den Hunden unternehme. Andererseits ist es schon manchmal anstrengend mit beiden völlig unterschiedliche Dinge zu unternehmen und sie unterschiedlich anzusprechen, je nach Hund und Situation meine ganze Körpersprache zu verändern usw. Außerdem habe ich schon das abstruse Gefühl, dass ein richtiger Sparringpartner der Jüngeren tatsächlich fehlt. Deswegen wird hier in absehbarer Zeit (die "Kleene" ist ja inzwischen auch schon wieder 3,5 Jahre) ein zweiter Pudel einziehen.
Da habe ich auch irgendwie null Bedenken, dass wir das zusammen hinkriegen. Ich muss dazu aber sagen, dass gerade Pudel innerhalb ihres Rudels allgemein einen total netten Umgang haben (nach außen hin wenig interessiert) und auch oft in Mehrhundehaushalten leben. Kaum einer hat nur einen Pudel und das aus gutem Grund
Also zusammengefasst: mit der richtigen Wahl eines zweiten Hundes, festen Regeln und dem Blick des Halters auf die feine Kommunikation und seiner Unterstützung kann das für alle eine total schöne Erfahrung sein, an der alle wachsen und Mehrwert draus ziehen. Dabei gibt's immer wieder Knackpunkte, die wegweisend sind. Es ist wie immer: je mehr man was laufen lässt, desto massiver muss man hinterher Arbeit reinstecken.
Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass es einfach Hundepaare gibt, wo es nicht funktioniert. Man darf ja nicht vergessen, dass die Ersthunde einen fremden Artgenossen einfach vor die Nase gesetzt kriegen und sich von da an bis zum Ende ihres Lebens damit arrangieren sollen. Sie haben ja keine Wahl natürlich kommen da Themen auf den Tisch, die vorher nicht relevant waren. Da kann es durchaus Konstellationen geben, wo die Hunde niemals best friends werden oder wo man als Mensch echt zu tun hat. Da muss jeder selbst wissen, wie für einen das Zusammenleben tragbar ist und wie sehr man bereit ist da Arbeit reinzustecken.
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(ich habe auf das geantwortet - Ihr schreibt alle so schnell muss ich erstmal nachlesen)
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Achso, weil das auch ein Punkt war: wir wollten generell einen zweiten Hund, nicht nur für Rocky, um ihm etwas Gutes zu tun, sondern für uns. Weil wir es uns einfach schön vorstellen mit einem zweiten Hund.
Das "Problem" ist ja, dass man sich einen Welpen als EinzelHund groß zieht - immer wieder vernünftigen HundeKontakt draußen muss man suchen+finden bzw. organisieren aber das muss einfach sein - damit wenigstens "HundeSprache" draußen beherrscht wird?!
Ein EinzelHund ist ja bestimmt vom Donner gerührt wenn in seinem innersten Revier rumsbums ein zweiter Hund "auftaucht"... ich habe mit Zuri und dann später mit Denia den Neuling von der PflegeStelle abgeholt (Chemie stimmte) und dann zusammen die AutoFahrt mit zusammen rein gehen und fertig.
ABER - das waren eben keine EinzelHunde sondern "Rudel"Hunde, die kürzer oder länger mit anderen Hunden im Haus gelebt hatten und das kannten.
(Denia war von Welpe an auf einer "Finca" mit vielen Hunden und hat da um ihr Leben gefiddelt)
Dein Rocky"Prinz" wäre bestimmt von einer souveränen Hündin begeistert die muss man nur finden... gleiche Rasse bzw. Mix davon und suchen, suchen, suchen?!
Wenn dann irgendwann DIE Eine "auftaucht" (TS-Verein mit PflegeStellen in Deiner Nähe oder Rasse XY in Not) dann kennenlernen und mitnehmen...
(ich selber traue mir inzwischen zu einen neuen Hund auszusuchen er/sie darf nur keine Angst vor Katzen haben oder sie ernsthaft fressen wollen)
(aber das ist ja nur wichtig wenn man Katzen hält - also PflegeStellen mit eigenen Katzen und eigenen Hunden wo der Kanditat gut eingeschätzt werden konnte)
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@-Ann- fragst 10 Mehrhundehalter, kriegst 20 Meinungen.
Zu meiner unverträglichen Tierschutzhündin hab ich zB nach 1 Jahr einen unverträglichen Rüden dazu gesetzt, der auch noch Menschen schei.... findet.
Nachdem die Ommi ihm in den ersten 3 Sekunden erklärt hat, dass sie ihn tötet, wenn er ihr sie nicht anbetet, waren sie Arsch auf Eimer.
1 Jahr später nahm ich nen Pflegehund aus dem TH auf, der Panik vor anderen Hunden hatte.
Die zwei haben ihn zwischen sich genommen und unter ihren Schutz gestellt. (Er blieb übrigens bis zu seinem Tod hier. )
1/2 Jahr später zog in einer Nacht und Nebelaktion ein Notfallwelpe hier ein. Auch sie blieb.
1 Jahr später zog hier noch nen Welpe ein, ebenfalls Hündin.
Stand 2013: 3 Hündinnen, 2 Rüden. Sie waren Arsch auf Eimer. Allesamt, ohne da jetzt so großartig was machen zu müssen.
Stand 2019: 2 Hunde von damals inzwischen verstorben, eine erwachsene Hündin durch meinen Mann dazu gekommen und Anfang des Jahres noch nen Welpe (dieses Mal Rüde)
Stand Jetzt: 3 Hündinnen, 2 Rüden
Und: nicht mehr ganz Arsch auf Eimer, weil die Hündin meines Mannes die Hausregeln immer mal wieder hinterfragt und der Jungrüde hat gerade ein klitzekleines Hormonchaos. Und jetzt darf ich deutlich mehr eingreifen und dran erinnern, was sich hier so gehört.
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Hier wohnen immer 2 bzw. aktuell 3 HUnde zusammen, dazu kam immer ein erwachsener Hund (zum erwachsenen), Geschlecht: wie's gerade passt, Alter: dito.
Ich habe grundsätzlich verträgliche Hunde und habe darauf geachtet, dass der jeweils neue dies auch ist und bestenfalls keine alte Grantelschachtel, sondern eher ein Konfliktvermeider. Zusammenführung: hier bisher immer auf neutralem Gebiet beim gemeinsamen Spaziergang, dann wurde der neue eingepackt und fertig. Wer hier wo liegt, ist mir ziemlich wurscht. So lange die Hunde sich nicht kennen, achte ich darauf, dass alle genug Ruhe bekommen, dass keiner sein Futter streitig gemacht bekommt, Spielzeug räume ich erstmal weg, bis wir uns alle so halbwegs einschätzen können. Auch, wenn ein neuer hier einen herzlichen Empfang bekommt (dieses "erstmal darf er nur atmen" gibt' s hier nicht), achte ich sehr darauf, dass die bereits vorhandenen Hunde mitbekommen, dass sie nicht zurückstecken müssen/ weiterhin ihre Aufmerksamkeit bekommen.
Eingreifen tue ich, wenn ich den Eindruck habe, einer ist überfordert, dann löse ich die Situation auf und verschaffe Raum.
Hier laufen die Zusammenführungen bisher immer sehr gut, alle bleiben ab Tag 1 gemeinsam allein (natürlich am Anfang nur kurz) und es dauert meist nicht lang, bis die draußen die NAsen gemeinsam in Mauselöcher stecken, gemeinsam couchen und miteinander spielen.
Mehrhundehaltung find ich super- aber passen muss es halt:)
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Ich lese alles und sortiere mich gerade ein, also nicht bös sein, wenn ich nicht alle eure Posts auseinanderpflücke und darauf einzeln antworte. Ich nehme da sehr viel für mich mit, vielen vielen Dank dafür!
Eines picke ich eben raus:
Zitat von zuri.deniaDein Rocky"Prinz" wäre bestimmt von einer souveränen Hündin begeistert die muss man nur finden... gleiche Rasse bzw. Mix davon und suchen, suchen, suchen?!
Wenn dann irgendwann DIE Eine "auftaucht" (TS-Verein mit PflegeStellen in Deiner Nähe oder Rasse XY in Not) dann kennenlernen und mitnehmen...
Das ist tatsächlich eine Hausnummer...ich hab ja immer gesagt, wenn ein zweiter Frenchie, dann entweder aus dem Tierschutz oder Abgabehund. Und es ist ja nicht so, als würde ich da nicht hin und wieder nach gucken, das muss ich ja gestehen. Aber es ist tatsächlich so, dass schon in der Beschreibung gefühlte(!) 80% der Erwachsenen unverträglich sind mit anderen Hunden.
Für mich muss es auch kein Franzose sein. Es muss halt irgendwie passen, zu Rocky, zu uns. Keine extreme Rakete, keine Schlaftablette.
Und ja, es ist natürlich durchaus möglich, dass meiner auch der Meinung ist, keinen hündischen Kollegen im Haus zu brauchen. Dann wäre das halt so, ich will das nicht erzwingen.
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