Wie „Langsamer/Vorsichtiger sein“ beibringen?

  • Heyho ihr Lieben!


    Sagt mal: Wie bringt ihr euren Hunden bei nicht wie eine gesengte Sau loszuschießen, nachdem sie freigegeben werden bzw ein Kommando abgehoben wird?


    Wir arbeiten grad viel an den Themen Impulskontrolle und Frustrationstoleranz, überhaupt Warten usw.. aber sobald das Warten ein Ende hat und er ‚darf‘, ‚frei is‘, was auch immer, schießt er von 0 auf 100 los.

    „Ist doch nicht so schlimm“ - joa, in der Theorie vllt schon, in der Praxis nimmt er dabei keine Rücksicht auf Verluste und rennt im Eifer alles um was im Weg ist, er ist auch schon teilweise gegen ne Tür geflitzt :muede: und über Treppen will er grundsätzlich am liebsten schweben.


    Also: Tipps? :D Wie wird der Hund chilliger? :D

  • Ich hab noch nie einen meiner Hunde irgendwie freigegeben, vllt. ist deswegen noch keiner davongeschossen nach dem Ableinen.

    Ich geh an der Leine mit dem Hund auf den Feldweg und mach die Leine kommentarlos ab, der Hund muss weder vorher sitzen, noch sag ich "lauf" oder sonstwas.

    Oder meinst du nur in der Wohnung wenn der Hund irgendwo Platz machen musste und dann wieder aufstehen darf?

    Hmmm, ich überleg gerade, aber auch in der Wohnung hab ich noch keinen meiner Hunde freigeben müssen.

  • Oh; unterwegs ist es tatsächlich relativ egal, denn selbst wenn wir mal was üben, darf er meinetwegen flitzen, is eh offenes Feld in dem Fall.


    Hätte ich eventuell dazuschreiben sollen, störend ist es vor allem im Haus.

    Beispiel: Der Herr meint nun immer jammern zu müssen wenn ihm was nicht schnell genug geht, also muss er warten bis er sich beruhigt. Sobald er ruhig ist und wir es ihm dann erlauben, wird gerannt als ginge es um sein Leben.


    Anderes Beispiel:

    Oben an der Treppe (er schläft oben bei uns im Schlafzimmer), muss er warten, bis unser Junior runtergelaufen ist (dauert halt bisi bei Kleinkind). Danach darf er natürlich runter, aber auch da fliegt er über die Treppen.

    Warten muss er da übrigens, weil er unseren Junior im o.g. Eifer umrempelt wenn er gemeinsam mit uns runtergeht.


    Anderes Beispiel: Wenn er auf seinem Platz bleiben soll, weswegen auch immer, und dann aber gerufen wird, rennt er ebenfalls als ginge es um Alles.


    So Geschichten halt :)


    Edit: Nach dem Ableinen ist es kein Problem, da bleibt er eh brav sitzen und wartet ob er “abhauen darf”. Da darf er dann natürlich auch nach Belieben rennen und sich austoben :)

  • Ich mag dieses hohe Erregungslevel nicht, wenn Hunde sofort losschiessen, wenn z.B. die leinen gelöst werden.
    Also bleiben meine nach dem "Leine los" noch in der Freifolge, d.h. sie dürfen mich nicht überholen, aber schon rechts und links etwas rumschnüffeln. Merke ich, dass sie alle (relativ) ruhig sind, nach 5m oder auch 150m, gebe ich sie frei, und zwar ohne Hörzeichen/ohne Körpersprache.
    Ich kann es schwer beschreiben, dabei nehme ich mental meine Aufmerksamkeit von ihnen weg, und sie dürfen dann an mir vorbei laufen (aber nicht durchstarten und lossemmeln).
    Diese Art habe ich auf einem Anita Balser Seminar kennengelernt, klappt für mich und meine Hunde super.

  • Die Beispiele klingen alle etwas unterschiedlich

    Beispiel: Der Herr meint nun immer jammern zu müssen wenn ihm was nicht schnell genug geht, also muss er warten bis er sich beruhigt. Sobald er ruhig ist und wir es ihm dann erlauben, wird gerannt als ginge es um sein Leben.

    Hier zum Beispiel aufgestauter Frust, Stress, der raus muss?


    Beispiel: Der Herr meint nun immer jammern zu müssen wenn ihm was nicht schnell genug geht, also muss er warten bis er sich beruhigt. Sobald er ruhig ist und wir es ihm dann erlauben, wird gerannt als ginge es um sein Leben.

    Hier kommt es mir ziemlich normal vor, dass er dann so schnell wie möglich aufholen will, plus die Tatsache, dass Hunde fast immer dazu neigen, Treppen überfliegen zu wollen. Langsames Treppenlaufen muss man mühsam beibringen.

    Anderes Beispiel: Wenn er auf seinem Platz bleiben soll, weswegen auch immer, und dann aber gerufen wird, rennt er ebenfalls als ginge es um Alles.

    Und hier verstehe ich das Problem nicht, das ist doch perfekt fürs Rückruftraining.

  • Ich mag dieses hohe Erregungslevel nicht, wenn Hunde sofort losschiessen, wenn z.B. die leinen gelöst werden.
    Also bleiben meine nach dem "Leine los" noch in der Freifolge, d.h. sie dürfen mich nicht überholen, aber schon rechts und links etwas rumschnüffeln. Merke ich, dass sie alle (relativ) ruhig sind, nach 5m oder auch 150m, gebe ich sie frei, und zwar ohne Hörzeichen/ohne Körpersprache.
    Ich kann es schwer beschreiben, dabei nehme ich mental meine Aufmerksamkeit von ihnen weg, und sie dürfen dann an mir vorbei laufen (aber nicht durchstarten und lossemmeln).
    Diese Art habe ich auf einem Anita Balser Seminar kennengelernt, klappt für mich und meine Hunde super.

    Bei mir gibt es auch bewusst so Wischiwaschi Freigabekommandos, damit die Hunde nicht geisteskranken losballern. Ich maßregele Abspacken aber auch.

  • Es sind auch immer sehr unterschiedliche Situationen. Sorry, ich wusste nicht genau wie ich das alles beschreiben sollte, es ist nämlich nicht nur eine spezifische Situation:???:


    Das es angestauter Frust oder so ist, das glaube ich in vielen Fällen ebenso.

    Klar, in dem Fall musste er ja auch explizit lernen etwas auszuhalten, da glaub ich sofort das er sich ‚erlöst‘ fühlt und ‚platzt‘.

    Kann man da trotzdem nicht irgendwie dran arbeiten gemütlicher an die Sache ranzugehen? Weißt du, er kommt ja so oder so and Ziel, es ist ja nicht so als ob es ihm entgeht wenn er langsamer macht; das würd ich gern irgendwie vermitteln.


    Mühsames Beibringen ist kein Problem, wir haben ja keine Eile :D


    Mir geht es momentan tatsächlich auch um ein gewisses Gefahrenpotential, wie gesagt, er rennt einfach um was ihm im Weg ist. Er rutscht ein bisi über dem Parkett, und wenn er Vollgas gibt, rutscht er noch viel mehr - heut war es die Tür gegen die er geknallt ist, mal war es eine Tischkante, mal hat er einen Wassernapf umgeschmissen; und ich hab bisi Bammel das mal die Katzen oder das Kind im Weg sind, oder er richtig doof ausrutscht..


    Und ganz ehrlich:

    Ich mag dieses hohe Erregungslevel nicht, wenn Hunde sofort losschiessen,

    das macht mich tatsächlich ebenfalls ein wenig Kirre, aber das zweitrangig.

  • Mh. Wenn du hingehst und Hund abholt? Eigentlich zeugt ja das Losschießen, dass er sich nicht bzw nur äußerlich beruhigt hat und noch immer eine hohe Erwartungshaltung. Also gibst du ihn vielleicht zu früh wieder frei von seinem Platz?


    Treppenrasen hasse ich wegen evtl Verletzungsgefahr. Lola bekommt an jedem Absatz ein Leckerli. Manchmal nur an einem, manchmal an allen. Mein Hund wartet brav und schießt auch ohne Leckerli nicht weiter.


    Langsam habe ich an der Kellertreppe geübt. Keine hinter mir lang und langsam runter. Markiert, gelobt, benannt. Aber wir üben noch.


    Am Auto ist Lola auch immer losgehuppt in die Leine. Habe sie entweder rausgehoben um das zu vermeiden und dann kam ich drauf in angemessener Entfernung (landet nicht mit straffer Leine und aber nicht zu dicht vor der Türe wegen der Gelenke) ein Leckerli fallen zu lassen. Blick zu mir und Ok. Dann den Blick wieder zu mir markiert und Leckerli - nimmt ganz gut den Vorwärtsdrive und man braucht schon bald nicht jedes Mal Kekse.

  • Hallo,

    ich kenne das von meinem Labbi. Hab ich mir aber selbst verbockt in jungen Jahren. Wenn ich ihn "freigebe" ist der auch losgeschossen wie ein Bekloppter. Habe dann ein neues Kommando eingeführt und dabei immer kleine Kekse ins Gras/ auf den Boden verteilt. Durch das Suchen und Fressen ist er runter gefahren.

    Bei uns war das Problem aber eigentlich nur draußen, wenn ich ihn aus dem "Nahe bei mir laufen" entlassen habe.

    Der Mali fährt mit isometrischen Übungen gut runter.

  • Der Mali fährt mit isometrischen Übungen gut runter.

    Welche machst du da? Und in welcher Situation - direkt in die Aufregung rein sozusagen, oder mehr along the way, damits gar nicht erst ans Köcheln kommt in der Hundebirne?

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