Ich habe den perfekten Zweithund aber keinen Ersthund

  • Mal eine beispielhafte Entwicklung von meiner Hündin, sie kam von der Straße, dann einige Monate im privaten Tierheim und dann 2 Monate auf Pflegestelle in DL. Sie war ca. 1,5 Jahre, als sie dann bei mir einzog:


    • 1. halbe Jahr: Respekt vor mir, immer schauen, was ich so mache, sehr wenig anfassen möglich, sofort Unterwerfung und "Flucht" vor Nähe
    • 1. Jahr: das glotzen verschwand, bei Nähe viel Übersprungshandlungen, weiterhin sehr wenig anfassen, da sie lieber sofort wegwill (1-2 Meter Abstand hinlegen)
    • 1 1/2 Jahre: weiterhin Übersprungshandlungen, Abstand beim Rumliegen verringert sich, gelegentlich Kuscheln möglich, Morgenritual Kuschelbegrüßung hat sich etabliert
    • 2 Jahre: Übersprungshandlungen werden weniger, sie kann an mir liegen, ohne direkt wieder gehen zu wollen und genießt die Nähe
    • 3 Jahre: Übersprungshandlungen die ersten 5 Sekunden bei Kontaktaufnahme (Schlecken, Gähnen), ihre Taktik, kuscheln klappt immer besser, sie bleibt meist liegen und schläft auf mir ein

    In 4 Wochen hat sich bei uns eigentlich nichts verändert, gefühlt passiert halbjährlich immer ein nächster Vertrauensschritt. Einfach Geduld haben, ihr werdet ein Team. Denke du steckst auch ein wenig im "Welpenblues", wenn du deshalb weinen musst. Ging mir übrigens auch so ;) "Ich gebe all meine Liebe und mein Hund hat Angst vor mir."

    Einfach Geduld haben, ihr werdet ein Team. Denke du steckst auch ein wenig im "Welpenblues", wenn du deshalb weinen musst. Ging mir übrigens auch so ;) "Ich gebe all meine Liebe und mein Hund hat Angst vor mir."



    Mit dem Welpenblues hast du sicher Recht, zumal eben am Sonntag auch noch die Trennung von meinem Freund und eben heute nach 6monatiger Bildungskarenz heute der Wiedereinstieg in den Job dazu gekommen sind. Das ist grade viel.

    Natürlich spürt das mein Hund auch - klar.


    Es ist ein Marathon und kein Sprint - mein neuer Leitsatz.


    Danke jedenfalls für die guten Worte und auch für so manche kritische Äußerung ?

  • Und bzgl Adaptil und Zylkene: er hat - besonders beim Autofahren, aber eben auch in anderen, aufregenden Situationen - extremen Speichelfluss und Stress. Mein TA hat dann daraufhin eben das Halsband und Zylkene verordnet.

    Vielleicht ist ihm auch einfach - oder zusätzlich zur Angst - übel.

  • Und bzgl Adaptil und Zylkene: er hat - besonders beim Autofahren, aber eben auch in anderen, aufregenden Situationen - extremen Speichelfluss und Stress. Mein TA hat dann daraufhin eben das Halsband und Zylkene verordnet.

    Vielleicht ist ihm auch einfach - oder zusätzlich zur Angst - übel.

    Das stimmt sicherlich auch. Dir Übelkeit war zuerst da und dann kam die Angst. Deswegen hoffe ich auch, dass sich die Übelkeit mit dem Gesundwerden und dem Beruhigen des Magen-Darm-Traits vielleicht bessert ?‍♀️

  • Es gibt auch Medikamente gegen Reiseübelkeit. Da kann dir Sambo71 vielleicht mehr dazu sagen. Und im Blog von TA Rückert gibts auch nen Beitrag dazu. Guckstu hier https://www.tierarzt-rueckert.…nde=1489&Modul=3&ID=20697

    bei uns war es so, dass dem Kasperle beim Auto fahren übel wurde (speicheln und kotzen) und er dadurch auch Angst vorm Autofahren entwickelt hat. Wir haben mit Adaptil-Expresstabletten, Zylkene etc. gegen die Angst gearbeitet. Wir haben ihn über Wochen auch nur im Auto gefüttert. Für längere Fahrten hat er die Reisetabletten von Ratiopharm für Menschen bekommen. Es gibt auch ein Medikament für Hunde in Spritzen und Tablettenform. Nennt sich Cerenia und ist recht teuer. Unsere Kasperle kann mittlerweile problemlos Auto fahren. Einen direkten Durchbruch gab es nicht, es wurde, durch das tägliche fahren, immer besser. Geholfen haben auch die beiden Hunde meiner Schwester. An denen hat er sich viel orientiert und da die keine Angst hatten, hat ihm das auch sehr geholfen. Falls du noch Fragen hast, frag einfach. Ansonsten sind die Daumen und Pfoten gedrückt, dass es besser wir. Ein Hund mit Reiseübelkeit ist echt doof, vor allen Dingen für den Hund

  • Wie gesagt, ich möchte seinen eh schon angeschlagenen Verdauungstrakt nicht noch mit Medikamenten belasten. Es bessert sich schon leicht. Und wenns gar nicht leichter wird, werde ich sowieso darauf zurückgreifen.

  • Ich möchte mich bei euch bedanken. Es ist zwar natürlich noch so, dass er schreckhaft ist und auch das Autofahren stresst ihn noch. Aber ich merke bei mir eine Veränderung. Ob das nun daran liegt, dass ich wieder arbeite oder an der Trennung von meinem Exfreund, sei dahin gestellt. In jedem Fall bin ich überzeugt davon, dass ihr - eure kritischen, aber auch aufbauenden Worte - derzeit einen großen Teil dazu beitragt, dass ich bestimmte Sachen gelassener sehen kann und mich nicht dauernd frage, ob sich mein Hund eh bei mir wohl fühlt o.ä.


    Dennoch merke ich, dass er aufblüht, wenn andere Hunde dabei sind.

    Aber ich beginne, jetzt wieder verstärkt die schönen Dinge zu sehen und nicht nur die Arbeit, die Verantwortung und die Sorgen, die ein Hund mitbringt, zu sehen.

    Also: Danke!

  • Nachdem es jetzt draußen stürmischer wird und Toto dieser Umstand so gar nicht behagt, wollte ich hier mal fragen, was es denn für Erfahrungen mit Thundershirts oder CBD Tropfen gibt?

    Ich gebe ihm nach wie vor die Zeit, die er braucht... er war die Woche arbeits- und ausbildungsbedingt viel bei meiner Mama und ihrem Hund. Auch dort ist er gestresst gewesen.

    Mir geht es darum, dem Hund zumindest ein bisschen Stress zu nehmen - nicht darum, irgendwas zu beschleunigen. Aber Stress ist für niemanden gut :no:

  • Du kannst mal "konditionierte Entspannung" suchen. Es gibt dazu einiges im Forum. Du kannst aber auch googlen. Du kannst damit deinen hund gezielt dabei unterstützen, mit neuen oder aufregenden Situationen umzugehen, ohne in negativen Stress zu geraten.

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