Ich habe den perfekten Zweithund aber keinen Ersthund

  • Die Ortswechsel werden für den Hund schon Stress sein , der kommt nicht zur Ruhe.

    Und das bräuchte der Hund am meisten.

    Nicht hier nen Hundekumpel, da was "spaßiges" sondern Zeit anzukommen , zu schlafen und Schlaf nachzuholen.

    Ernsthaft, warum hast du dir den Hund geholt? Du meinst ja hier spätestens in jedem 2ten Beitrag du weißt dies und das und alles aber scheinbar gibt es ja doch Probleme..

    Gegen Stress kannst du bereits über die Fütterung Einfluss nehmen , Thundershirt/Körperband helfen mEn schon gut.

    CBD, keine Erfahrung hier halfen/helfen angepasste Bachblüten.

  • Ich habe mir den Hund geholt, weil ich jahrelang darüber nachgedacht habe und jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen ist. Das sehe ich immer noch so.

    Es ist auch nicht so, dass er dauernd gestresst ist - er findet seine Ruhe und schläft jetzt gerade entspannt neben mir auf der Couch. Auch sonst schläft er viel entspannt irgendwo in der Wohnung, wo er sich wohl fühlt. Er hat wohl sein Körbchen, das er auch gerne nutzt.

    Auch bei meiner Mutter kann er runterfahren. Dennoch stresst ihn Autofahren, Wind und Straßenlärm - all das wird besser. Wenn er gestresst ist, beginnt er zu Sabbern. Sonst macht er nichts.

    Er ist eher der Hund, der "still vor sich hin leidet", als sich aufzuregen oder aggressiv nach vorne zu gehen.

    Zum Thema "Zweithund": der Gedanke ist entstanden, weil ich gesehen habe, dass ihm nahezu alle Stressoren (mit Ausnahme vom Autofahren, da müssen wir mit Training und noch mehr Geduld ran) viel weniger ausmachen, wenn ein Hund dabei ist. Dabei ist es egal, ob er den Hund kennt oder wir eine neue Bekanntschaft auf der Straße machen.


    Dachte schon drüber nach, gelegentlich einen der Nachbarshunde zum Spazierengehen mitzunehmen zwecks Modelllernen.


    Ich finde es schade, dass ich mich an das Forum mit dem Gedanken, aufgefangen zu werden, wertvolle Tipps und neue Ideen (abgesehen von dem eh eindeutigen Zeitgeben) zu erhalten und dann wird man gefragt, warum an den Hund überhaupt genommen hat.. ich mach ja nicht alles falsch - ich versuche nur, dem Lebewesen, das ich in mein Leben geholt habe, ein gutes Leben zu ermöglichen. Ist das so falsch?


    Ja, ich mache mir viele Gedanken und Sorgen, aber welcher Hundebesitzer hier hat das bei seinem/ihrem ersten Hund nicht gemacht? Oder wusstet ihr damals alles schon komplett und habt nie in Frage gestellt, was ihr da tut?

  • Konditionierte Entspannung. Hast du das gelesen? Ich denke das wäre ein guter Ansatz mit dem du euch beide konstruktiv weiterbringst. Ich habe den Eindruck eure Beziehung ist einfühlsam und stabil genug, dass der hund dir da folgen wird.

  • Konditionierte Entspannung. Hast du das gelesen? Ich denke das wäre ein guter Ansatz mit dem du euch beide konstruktiv weiterbringst. Ich habe den Eindruck eure Beziehung ist einfühlsam und stabil genug, dass der hund dir da folgen wird.

    Das hab ich schon gelesen und finds eine super Idee. Alles, was ich mit Training und Konditionierung hinkriegen kann, möcht ich so hinkriegen.

    Bin kein Freund von (unnötigen) Medikamenten, aber es gibt Situationen, in denen sie unterstützen können und notwendig sind.

  • Als Lilly (generalisierter Angsthund) bei mir eingezogen ist, gabs vom Tierheim aus schon Zylkene. Ich hab das noch 8 Wochen weiter gegeben, dann aber abgesetzt, weil ich das Verhalten und die Veränderungen von ihr ohne Einfluss von Medikation beobachten wollte. Es gab keine für mich sichtbaren Veränderungen im Zusammenhang mit der Absetzung. Muss aber nichts heißen, weil sich in der Zeit so viel bewegt hat, dass ich Nuancen möglicherweise nicht bemerkt habe.


    Wie äußert sich denn bei Euch der Stress, wie intensiv ist er und schafft Dein Hund es auch gut wieder da raus?


    Lilly ist auch bang bei stärkerem Wind und Sturm. Mehr als bei Gewitter. Da sie sich aber in den Stress nicht mehr reinsteigert und mittlerweile auch gut und schnell wieder rauskommt, verzichte ich auf Unterstützung in Form von Medikation. Es gibt Ruhe, Rückzugsort und gemeinsames Atmen.


    Der Körper hat eigene Ressourcen, mit Stress umzugehen. Und ich bin insgesamt etwas skeptisch, ob man mit „zu früher“ von außen kommender Unterstützung nicht Gefahr läuft, die eigenen Ressourcen zu schwächen bzw. deren Ausbildung zu verlangsamen. Das soll kein Plädoyer für „da muss er halt durch“ sein, sondern dafür, immer die Einzelsituation genau zu beobachten und zu bewerten, ob jetzt Hilfe angeraten ist.


    Den Tipp für die „konditionierte Entspannung“ finde ich deshalb richtig gut, weil es die eigenen Möglichkeiten aktiviert und stärkt.

  • CBD Öl ist doch eher bei Schmerzen, meine ich. Hast du schon mal Zylkene probiert?

    Er hat jetzt einen Monat Zylkene auf anraten des TA bekommen. Am Montag hab ich die letzte gegeben und ich hab den Eindruck, dass es ihm schon geholfen hat. Werd mal den TA bei Gelegenheit fragen, ob ers nochmal einen Monat kriegen soll. Das Adaptil Halsband hat er auch vom TA bekommen, das lässt ja auch in der Wirkung nach, oder?


    Noch ist er "nur" ein unsicherer Hund, der zu früh von der Mutter weg gekommen ist und an Stadt usw nicht gewöhnt wurde - das muss ich jetzt halt aufarbeiten. Ich möchte nicht, dass aus ihm ein dauergestresster Angsthund wird

  • Ja, ich mache mir viele Gedanken und Sorgen, aber welcher Hundebesitzer hier hat das bei seinem/ihrem ersten Hund nicht gemacht? Oder wusstet ihr damals alles schon komplett und habt nie in Frage gestellt, was ihr da tut?

    Natürlich wussten wir nicht alles und haben viel gefragt, alles gut. Das Forum war mir und vielen anderen immer eine große Hilfe und das wird es bestimmt auch für dich weiterhin sein.


    Ich finde es super, dass Du Dir Gedanken machst, wie Du Deinem Hund helfen kannst. Aus eigener Erfahrung gebe ich Dir aber auch den Rat nicht zu Helikoptern ;). Dein Hund ist nicht im Dauerstress, Du beschreibst ja selber, dass er runterkommt zuhause und dort auch schläft. Er scheint Euer Zuhause ja schon als sicheren Hafen zu erkennen.

    Der Stress in "Ausnahmesituationen" (aus seiner Sicht) ist doch auch normal für einen Junghund, der nicht viel kennt. und dann kann er doch auch lernen, dass keine Gefahr droht, auch wenn es ein Weilchen dauert.

    Ihr schafft das :nicken:

  • Ich finde das klingt super wie du das machst! Mein Pflegehund ist auch ein kleiner Ausländer, ein Italiener. Und als Setter auch sehr reizoffen, als er ankam mit einem Jahr ist er ADHS mäßig bei jedem Pieps vollkommen überdreht. Nicht ängstlich, aber komplett übergeschnappt. Das hat sich in den letzten 1,5 Jahren ganz stark verändert, aber am Anfang habe ich da nicht mit gerechnet sondern dachte, so ist er halt.

    Und was das Begrüßen angeht, auch da ist er Anfang komplett durchgedreht wenn ich gekommen bin, bei seiner Besitzerin bei weitem nicht so. Ich glaube aber, für ihn hieß das nur “dieser Mensch kommt, endlich gehts raus“ und nicht, dass er mich irgendwie lieber mochte, wir kannten uns ja kaum. Inzwischen haben wir eine gute Bindung zueinander, und er freut sich ruhig und höflich und ganz lieb wenn wir uns sehen. Aber das hat viele Monate gedauert, bis eine wirkliche Bindung da war (wobei wir uns ja auch nur ein paarmal die Woche sehen). Das Gefühl, wenn man das erste Mal diese richtige Bindung spürt ist wirklich unglaublich, aber das dauert echt lange (bei uns zumindest). Wir waren lange Bekannte, jetzt sind wir Freunde.


    Ich wünsche euch ganz viel Spaß und Entspannung gemeinsam!




    PS: manchmal ist der Ton hier etwas rau, das stimmt. Aber 99% der Leute sind super nett, selbst die die nicht so nett wirken oder vielleicht sehr direkt sind meinen es meist gut, und fast alle geben sich sehr viel Mühe und man lernt unglaublich viel. Also nicht persönlich nehmen wenn dir jemand den Hund absprechen möchte, du machst das klasse! :bussi:

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