Hündin bellt andere Hunde an ... was kann ich tun?

  • Ich würde zuhause erst einmal den Blick "Lucy schau" einüben. Wenn Lucy Dich anschaut, fliegen Leckerlis. Diese Leckerlis auch draußen, selbst wenn gerade kein Handlungsbedarf vorhanden ist, fliegen lassen unter dem Kommando "Lucy schau". Das muss sich derart verinnerlichen, dass der Hund ganz gierig auf die Leckerlis wird. Zum Üben immer das benutzen was der Hund nie in seinem Napf vorfindet. Ich nehme da gerne winzig kleingeschnittene Wiener Würstchen.


    Durchhalten. Kleinschrittig vorgehen und vor allem nicht zu früh zu viel riskieren. Das würde Dich um Meilen zurück werfen.


    Später den Hund mit dem Kommando "Lucy schau" und dem Leckerli in der Hand am fremden Hund vorbeiführen. Keinen Kontakt zulassen. Später, wenn das Problem behoben ist, kann Fremdkontakt mit ausgewählten Hunden wieder möglich sein.

    Ganz genauso hat es bei uns sehr gut funktioniert. Wenn sich unsere Hündin (bei der sich früher andere Hunde nicht mal in derselben Postleitzahl aufhalten durften) von selbst oder auf „Schau!“ rausorientiert und uns ansieht, wird das gemarkert und sie darf an der Leberwursttube rumnuckeln (diese ist exklusiv für Hundesichtungen vorbehalten und sorgt für eine immer positivere Verknüpfung der Artgenossen).

    Und oft setzen wir uns einfach in die Nähe eines stark frequentierten Weges und beobachten vorbeigehende Hunde und üben ganz in Ruhe das Rausorientieren. Mittlerweile sind sogar Hunde auf der anderen Straßenseite in Ordnung.


    Drücke dir die Daumen, dass ihr die Kurve noch kriegt!

  • Dieses "Strammen Schrittes weitergehen" hat bei uns auch nicht wirklich funktioniert - das ist denke ich von Hund zu Hund wirklich unterschiedlich, je nach Beweggrund des Hundes.


    Z.B. war es bei uns so, dass Zoey gerne festfror und fixierte - und sich dabei auch nicht unterbrechen ließ - somit hätte man nur die Wahl gehabt sie am Geschirr wegzuzerren - was natürlich nicht sehr produktiv ist im Hinblick auf das, was man erreichen möchte.

    Ich denke, sie wollte sich keinerlei Blöße geben und den 'Feind' nicht aus den Augen lassen.


    Man muss den Abstand finden, wo der Hund noch ansprechbar bleibt und dann - haben wir es z.B. wirklich mit Schönfüttern gemacht, um die Ansprechbarkeit zu erhalten.

    Irgendwann... kann man den Abstand Stück für Stück verkleinern.

    Wenn es am Anfang 100 Meter sind - dann ist es eben so.


    Zusätzlich Social Walks - aber bei Zoey ist es was ganz anderes, wenn sie in der bekannten Gruppe ist, oder aber hier in ihrer 'Hood'.

    Ich vermute auch, da passieren manche Sachen, die wir gar nicht sehen - z.B. Übermarkieren an 'wichtigen' Stellen oder ähnliches... die Hundedichte ist ja doch enorm.

    Zoey hat z.T. Hunde, die sich nicht mal riechen kann, ohne, dass sich der Kamm aufstellt und sie rumknurrt und brummelt.

    Bis ca. 2 Jahre war sie auch noch 'jung' genug und war nur am Fiddlen, irgendwann ist das umgeschwenkt - da, wo sie dann erwachsen wurde und sich dachte, ne andere Strategie wäre ja auch mal was.

    (Sie hat sich auch alle Hunde gemerkt, die sie als Welpe mal angegangen sind...)


    Hat Deine Hündin eigentlich irgendwelche Hundebekanntschaften, die sie gut kennt, so dass ihr Hundekontakt nicht komplett versagt bleibt?

  • Festfrieren und Fixieren lasse ich von Anfang an gar nicht zu, weder wenn ein Hund vor uns ist, noch wenn er hinter uns hergeht. Ich nehme meinen Hund an der sehr kurzen Leine mit, der kommt da gar nicht dazu irgendwas anderes zu machen als mitzugehen.

    Je öfter er mitgehen "muss" desto normaler wird es für ihn und er interessiert sich irgendwann nicht mehr für den anderen Hund hinter uns, dass er stehenbleiben möchte oder ständig umschaut.

    Natürlich schaut Sina auch mal um wenn hinter uns ein Hund geht, aber sie läuft trotzdem ganz normal weiter weil ich von Anfang an mittels Leine nichts anderes zugelassen habe.

    Anschließend wird natürlich gelobt.


    Ich habe auf diese Art und Weise bisher bei meinen Hunden sehr gute Erfahrungen gemacht.

  • Also... fixieren geht bei uns sehr schnell, sie riecht ja z.T. auch die Hunde schon, bevor ich sie sehen kann(bzw. auch, wenn sie schon längst nicht mehr da sind) - und bei uns bringt kurze Leine auch nix, das ändert nichts daran, dass sie Sandsack spielt.

    Wie gesagt, ich könnte sie 'wegzerren' - aber das würde sehr kontraproduktiv sein bei ihr, da sie dann nächstes Mal lieber gleich mal ausrasten würde, da das Gefühl von Wegzerren nicht so schön ist und sie wüsste: "Gleich kommt das wieder."
    Erregungslage hoch - und dann auch noch der Druck aufs Geschirr/an der Leine.


    Ich stelle mich eher dazwischen oder 'sammle' sie körpersprachlich ein.

    Auch wenn sie dann manchmal den Kopf so links und rechts vorbeischieben möchte um weiter herumzustieren. X-D

  • Ich hatte noch nie eine Situation wo Ausweichen/Umkehren nicht möglich war, man kann sich doch immer irgendwie entfernen um den Abstand groß genug zu halten.

    Einen kleinen Hund kann man auf den Arm nehmen, dann braucht man nicht mal groß ausweichen.

    Ich gehe mit aufrechter Körperhaltung, zügigen Schrittes, den Hund an der kurzen Leine neben/hinter mir auf der abgewandten Seite führend in ausreichendem Abstand kommentarlos weiter. So gebe ich meinem Hund Sicherheit.

    Vielleicht bist du da in einer echt luxuriösen Wohnsituation, aber nicht jeder kann/wird auf weitläufigen Feldern spazieren gehen. Hier gibt es Häuser, Grundstücke mit Zaun, Felder, aber auch enge Waldwege, Hänge, eingezäunte Weiden, Bäche...
    Eigentlich müsste ich vor jedem Spaziergang mit dem Auto einige Kilometer weit fahren und hoffen, dass ich ein unbewirtschaftetes Feld/Wiese entdecke, wo niemand unterwegs ist. Ansonsten habe ich immer die Gefahr, dass uns jemand begegnet und man mehr als 2m (oder in meinem Fall eher 200m) ausweichen müsste, es aber nicht kann. Ich hatte tatsächlich auf einem Weg mehrmals die Situation, dass ich eingekesselt wurde, weil von beiden Seiten uns HH entgegen kamen (und im Gebüsch 10m weiter Wildschweine rumorten). Da entscheidet man spontan für das kleinere Übel, zerrt den Hund vorbei, oder klettert mit Hund die Felsen hoch (und ist in beiden Fällen hypernervös). Begegnungen zu 99% vermeiden kann ich nur, wenn ich im eigenen Garten bleibe (und selbst da stand einmal plötzlich der Postbote, der über den Zaun geklettert war, um mir ein Paket zu bringen. Kira war zum Glück an der Leine).

    Ja, ich weiß, es lässt sich nicht verallgemeinern, aber ich bin den Ratschlag "einfach Vermeiden/Bogen laufen" leid, weil es so einfach klingt, aber nicht immer einfach umsetzbar ist.

  • Ich habe mit Click für Blick ,anderen Hund angucken Clickern anfangs auch reinmarkern ,und Bögen laufen gute Erfahrungen gemacht.


    Ein auftrainiertes "Schau" ist für viel ängstliche oder unsichere Hunde schwierig weil sie dann ja das Auslöse Objekt der Angst aus den Augen lassen müssen.


    Ich würde erstmal sämtlichen Hundekontakt vermeiden.

  • Wie sieht es denn generell mit Hundekontakt aus? Soweit ich das richtig verstehe, ist sie Einzelhund?


    Fremde Hunde an der Leine sind ein Problem, da haben ja einige hier schon Tipps geschrieben.


    Aber habt ihr Hunde-Bekanntschaften, die sie regelmäßig trifft? Hunde, die sie kennt, mit denen sie interagiert?

  • Oh, das habe ich mit Lola auch probiert. Also zügig weitergehen. Führte nur dazu, dass Loli wild in der Leine rumsprang. Eine Korrektur war da zwar erstmal erfolgreich, aber nicht dauerhaft. Lola wollte eben nicht nur spielen sondern ist unsicher, das musste ich anders behandeln.

    Und ausweichen ist leider nicht immer drin. Wenn ich Pech habe, Hund angeleint mir entgegenkommend auf 2m Weg und hinter mir kommen auch welche.

    Ich mache dann so viel Platz wie möglich und nehme, was Lols anbietet. Sitz am Rand oder weitergehen mit click für Blick.

  • Den Hund weiterzerren hat hier immer nur dazu geführt, dass er erst Recht ausgelöst hat.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!