Hund lässt Fremde nicht mehr vom Grundstück- rechtliche Lage und eure Meinung

  • Na, die war ja nichtmal im Garten!

    So wie ich das verstanden habe ist das Grundstück umzäunt und vorne, wo man zur Eingangstür kann, ist halt das Tor. Sie ist also nur durchs Tor und den Weg zur Eingangstür gegangen.

    Garten ist für mich halt eher "hinten ums Haus rum", das war hier ja nicht.

    Wenn ich das richtig verstanden habe von meiner Bekannten, dann war der Garten rundherum, in der Mitte das Haus und ein großer Teil des vorderen Teils des Gartens zwischen Haustür und Gartentor gepflastert, also ein Hof mit Garagen. Alles war offen für den Hund, der frei herumlief. Das ganze Grundstück war eingezäunt, das Gartentor war zwar zu, aber nicht abgesperrt. Klingel befand sich am Haus. Wollte man sich bemerkbar machen, musste an zum Haus klingeln (und damit das Grundstück betreten) oder rufen oder so. Da der Hund nicht gefährlich aussah, ist sie reingegangen.

  • Äh...also wenn ich die Klingel für meine Haustür offensichtlich am haus und mitten im Garten oder Hof anbringe, dann gehe ich docj davon aus, das Leute die dann auch benutzen, um herauszufinden ob ich zu Hause bin.


    Oder ist das so eine Falle wie mit dem einzigen Apfelbaum weit und breit pflanzen und dann sagen, dass man die auf gar keinen Fall essen darf, sonst fliegt man raus? xD

  • Ich bin auch ein bisschen überrascht, dass einige hier sagen "selber Schuld"... wenn die Klingel nicht am Tor angebracht ist und das Tor nicht abgeschlossen ist, dann geht man doch bis zum Hauseingang, um zu klingeln? Ich würde es genauso machen.


    Anders sieht es aus, wenn sich die Klingel am Tor befindet, dann wäre da für mich die Grenze. Wenn ich einen Hund auf dem Grundstück sehe, würde ich vermutlich auch nicht reingehen - auch wenn man dann eingentlich davon ausgehen können sollte, dass er friedlich ist. Ist er das nicht, gehört er so gesichert, dass er niemanden belästigen kann oder man muss die Grenze für Besucher eben nach außen verlagern.


    Ich habe den Eindruck, hier verstehen manche auch einfach etwas anderes unter "Hof" und "Tor". In unserer Nachbarschaft gibt es z.B. einige Grundstücke, die von einem kleinen Zaun mit Törchen umgeben sind, und ein paar Schritte weiter ist dann der Hauseingang mit Klingel. Würde da echt jemand vor dem Tor stehen bleiben und laut rufen oder Steinchen werfen? Ich finde es ganz normal, da dann reinzugehen und an der Tür zu klingeln (und so ist es auch gedacht).


    Wie genau es in dem geschilderten Fall aussah, wissen wir ja aber nicht. Es ist (rechtlich vielleicht nicht, aber was den gesunden Menschenverstand angeht) etwas anderes, ob die Frau ein normales Tor geöffnet hat, hinter dem sich nicht weit entfernt der Hauseingang befand oder ob sie (überspitzt formuliert) einfach ein Grundstück betreten hat, das meterhoch eingezäunt und zusätzlich mit Stacheldraht gesichert war...

  • Meine Patentante war vor ein paar Jahren in ein großes Bauernhaus mit Wiesen, Stall und Scheune dran gezogen.


    Sie hatten einen (wunderschönen) Leonbergerrüden gehabt der den Garten bewachen durfte. Der Garten war 1,80m hoch umzäunt und nur vom Haus aus erreichbar. Der Vorbesitzer des Hauses kam oft vorbei und wollte am liebsten jede Lebensentscheidung kontrollieren. Normalerweise klingelte er am Haus und wurde dann abgewiesen, da er dort halt nichts mehr zu bestimmen hatte.


    Eines Tages kam es dazu, dass der Vorbesitzer wartete bis die Autos weg waren (Arbeit usw) und sich dann durch den Pferdestall (Schild mit für unbefugte verboten) durch die Futterküche und durch die Abstellkammer des Hauses die in den Garten führt gearbeitet hat, nur um zu sehen was sie mit „seinem“ Garten so tun. Es regnete strömend aber ihn störte es nicht. Er erkundete alle Veränderungen, bis er plötzlich einen knurrenden Leonberger hinter sich hatte. Daraufhin griff er sich eine Mistgabel die herum stand und wollte den Hund damit vertreiben.


    Das ganze endete damit, dass der Leonberger ihn im strömenden Regen 6 Stunden an die Hauswand fesselte. (Was ich schon erstaunlich finde, da wir Hunde hatten die bei Bedrohung durchaus auch hätten beißen können).


    Der Leonberger war übrigens mit Schild am Haus und am Zaun (an 3 Seiten ein Schild angebracht) angekündigt und bellte sowieso jeden an der sich zu sehr näherte.


    In dem Fall sage auch ich, selber Schuld.


    Da es in dem Eingangsbeitrag allerdings keinen anderen Weg zur Klingel gab, bin ich der Meinung, dass der Hund dann nicht so extrem wachen darf, dass der Besucher nicht mehr gehen kann.

  • Vom Prinzip her ja eine nette Sache. Wobei ich nicht wollen würde, dass mein Hund den Einbrecher stellt, sondern eher verjagt. Möchte ja auch nicht, dass der Einbrecher dann doch noch was dummes tut und den Hund dabei verletzt. Ist natürlich die Frage von was für einen Hund wir hier sprechen.


    Aber egal, beim Rest stimme ich vielen anderen hier zu: Wenn ich offensichtlich nicht möchte, dass jemand das Grundstück betritt und ich das auch noch durch einen Hund absichere, dann muss ich auch dafür sorgen, dass andere keinen legitimen Grund haben das Grundstück zu betreten. Sprich Klingel und Briefkasten müssen dann von außen erreichbar sein und das Tor zum Grundstück sollte dann auch abgeschlossen sein.

  • Vielleicht bin ich da ja merkwürdig:


    Meiner Meinung nach hat kein Hund, egal ob friedlich oder nicht, in meiner Abwesenheit was an Menschen zu suchen. Er gehört also so gesichert, dass er zu niemandem Kontakt aufnehmen kann. Ob er dabei in einem abgeschlossenen Fort-Knox-Garten, in einem Zwinger oder im Haus ist, ist mir völlig egal.


    Dass man sicher zu einer Klingel kommen muss, sollte selbstverständlich sein. Ein Hund hat auch um die Haustür herum nichts zu suchen, wenn ich nicht da bin. Dann muss man das Grundstück halt so abtrennen, dass der Hund sich nicht möglichen Besuchern nähern kann. Oder er ist im Zwinger oder im Haus.


    Da habe ich echt null Verständnis für. Mein Hund wäre so ein Kandidat, der schon mal niemanden durch das Tor lässt, also erübrigt sich der Rest der Geschichte. Aber auch das dürfte er nicht, der schläft im Haus und hat nicht zu bestimmen, wer das Grundstück betritt und wer nicht.

  • Mein Haus steht auch ca. 30m vom Tor weg - das Tor ist nicht wirklich im Sinne von "Schloß" verschlossen sondern mit einer Kette gesichert (die könnte aber jedermann abfummeln).

    Trotzdem - mMn hat hier auf dem Grundstück erstmal niemand Fremdes was zu suchen. Es gibt vorne eine Glocke (Funkklingen ersaufen bei mir regelmäßig) und wer die übersieht, kann einfach hupen :nicken:. Einen Hinweis auf den Hüterich gibt es ebenfalls........


    Denn ganz ehrlich, unter anderem ist das ein Grund für meinen Hund: durch Präsenz die Leute erstmal auf Abstand bzw draussen zu halten (Freunde ausgenommen) und zu warten, wie ich das entscheide.......

    Und ja, ich nehme es tatsächlich in Kauf daß er ungebetene / unangemeldete Besucher vertreibt oder stellt - das ist u.a. sein Job! Eventuelle Konsequenzen trage ich gerne - wer einfach durch ein geschlossenes Tor marschiert, dabei ein Hundeschild und die Glocke übersieht......... den will ich wahrscheinlich nicht unbedingt hier haben.


    Schornsteinfeger, Wasserableser usw kündigen sich eh an, die Post hupt schon bei der Anfahrt falls es was gibt........ wer sonst Fremdes hat hier was auf meinem Hof verloren? Ich wohn nicht in der Pampa damit fremde Leute durch mein Haus trampeln :ugly:

  • Auch wenn du nicht anwesend bist?

    Das finde ich gefährlich und sehr unbedacht!

  • Das finde ich gefährlich und sehr unbedacht!

    Nach deutscher Rechtslage, ja gefährlich für den Hund. Aber vom Gedanken und der Einstellung dahinter finde ich das persönlich mehr als legitim.

    Zumindest für mein persönliches Empfinden sollte ein eingezäuntes Grundstück mit einer Warnung vor einem Hund ein absolutes NO-GO Gebiet für Fremde sein und bei Missachtung sollte nur der Fremde dafür haften und nicht der Hund. Als Mensch darf ich ungebetene Gäste mit körperlicher Gewalt vom Grundstück werfen (im Rahmen der Verhältnismäßigkeit natürlich), ich begreife nicht was der Sinn dahinter ist zu sagen ein "Wach"-Hund darf das nicht.

  • Auch wenn du nicht anwesend bist?

    Das finde ich gefährlich und sehr unbedacht!

    Dann bin ich halt nicht da! Erstens nehme ich den Hüterich fast immer mit - und sollte er mal nicht mitkönnen, macht er hier seinen Job! Da hat hier niemand was verloren - ich mach ja auch nicht auf wenn ich unter der Dusche stehe oder so.


    Ich glaub, viele können sich einfach nicht vorstellen, wie man so in der Pampa lebt........ hier betritt niemand unangekündigt ein Grundstück, wenn ein Tor "zu" ist. Da klingelt oder hupt man oder ruft an, wenn man einfach so mal vorbei kommt. Die Schilder "Vorsicht Hund" u.äh. werden durchaus ernst genommen, die Leute wohnen ja nicht erst seit gestern hier. Ich wohne ziemlich ausserhalb, da muss man auch ein bißchen an sich denken.........


    Gegen wirklich böse Menschen nützt auch ein guter Hund nichts - doch Zufallsganoven sowie unangemessene Neugiernasen u.äh. lassen sich damit fernhalten.

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