Welche Rassen würdet Ihr mir empfehlen? - Teil 2

  • @Dreamy92,

    mal ne Idee zu einer anderen herangehensweise.

    Mach einen Thread auf und Frage, welche Hunderasse mehr...

    Triebe

    Lust zu lernen

    geeigneter für den Hundesport

    (was Dir halt wichtig ist, für den nächsten Hund)

    ...als dein momentaner WSS.

    In diesem Thread nur Hunderassen nennen, ohne Bewertungen und Diskussionen und Du suchst Dir dann den passenden raus.

    Du bist eine erfahrene Trainerin und brauchst eigentlich nur ein Rassen Brainstorming.

  • Also ich bin gerade wirklich traurig. Warum wird hier immer vom Schlechtesten ausgegangen? Habt ihr so viele schlechte Erfahrungen gemacht?

    Ich versuche jetzt tief durch zu atmen und ein paar Dinge richtig zu stellen, die mir hier unterstellt wurden von manchen.

    Falls mein Beitrag einer von denen war, auf die du dich beziehst – sorry! Der war gar nicht konkret auf dich gemünzt, sondern mehr ein allgemeines Aufseuftzen meinerseits :ops:, gerade weil es da einige Dinge gibt, die mich in meinem Umfeld in der letzten Zeit massiv stören. War also mehr ein Unzufrieden-Sein mit der Gesamtsituation ;), das mal rausmusste, und kein absichtlicher Rundum-Schlag in deine Richtung.


    Wenn du mehrjährige Trainererfahrung hast, ist doch eigentlich vieles tutti! Da kommst du doch mit den verschiedensten Rassen und Hundetypen in Kontakt – was spricht denn dagegen, mit den Haltern der Rassen, die bei dir in die engere Auswahl gekommen sind, mal über einen längeren Zeitraum zusammen zu trainieren und zu schauen, was dir davon am meisten liegt? :smile:


    Ohne das jetzt böse zu meinen :ops:, aber wenn du eh jede Woche mehrere Tage auf'm Platz stehst, selbst Training gibst, Kontakte zu anderen Trainern auch in anderen Sparten hast, die dich und deinen Hund sogar live kennen – vielleicht ist das dann der lohnendere erste Anhaltspunkt für die Rassewahl.

  • Hauptsache man arbeitet viel und eng zusammen.

    Und das ist der Knackpunkt.

    Es ist für uns nicht greifbar, was genau du eigentlich willst.

    Denn das was du oben nennst, kann man mit jedem Hund, auch mit dem Angsthund aus dem Tierheim. Da wird man vielleicht nie bis zum Turnier kommen, aber viel Arbeit ist das auch und bei entsprechender Bindung auch eng.



    Ich möchte keinen WSS mehr, weil irgendwann ein Gebrauchshund einziehen soll und ich mich rantasten möchte.

    Und das funktioniert so nicht und wenn du seit 10 Jahren Trainer bist, solltest du das eigentlich auch wissen.

    Das ist nicht wie in den Turnieren, dass man erst Stufe 1 erfolgeich meistern muss, damit man Stufe 2 machen kann/darf.

    Entweder es passt mit den Gebrauchsrassen und man kann sie in sein Leben einpassen oder eben nicht und da ist es auch irrelevant, ob man vorher vier verschiedene Rassen hatte oder gar keinen Hund. Es gibt keine Übungsphase zum Lernen, bis man an die Irren ran kann.


    Und das ist der Knackpunkt an dem es einfach schwer wird, hier irgendeinen sinnvollen Vorschlag für eine Rasse zu machen und wieso fast alle nur sagen können, dass ihre Rasse nicht passt.


    Viel gemeinsam trainieren geht mit fast jedem Hund, mit den etwas weniger triebigen sogar meist noch besser, als mit denen die unter Dauerstrom stehen. Wenn es kein wirkliches Erfolgsziel gibt, ist es sogar vollkommen egal, was das für ein Hund ist.

    Möchtest du in Hinblick auf Obidience und THS einen Hund, dann sollte die Rasse körperlich und geistig zu den Anforderungen passen.

    Möchtest du einen Gebrauchshund, musst du einfach auf gewisse Dinge verzichten und mit einem Packen anderer Eigenschaften in Alltag und Sport umgehen können.


    Alle drei Dinge in Kombination gehen einfach nicht oder machen zusammen keinen Sinn.

  • Ich schließe mich an. Ich kann ganz schlecht greifen, was du suchst.


    Bei einjährigen Malis und DSH kann ich dir übrigens sagen, dass mindestens die Hälfte, die ich kenn, mit 1 Jahr noch bunte Knete im Kopf hatten. Bei einigen kam auch die wirkliche Triebbeständigkeit erst mit der Pubertät. Meinem Rüden zB hättest du die ersten 9 Monate nicht geglaubt, dass er ein leistungsgezogener Mali ist aus wirklich ziemlich typischen, nicht exotischen deutschen IGP Linien. Der beißt zwar großartig und hat mit allem, was der SD braucht von Tag 1 keine Probleme gehabt. Aber dem musste ich die UO und die Fährte echt verkaufen. Heut ist sein Problem eher zu viel Dampf als zu wenig. Aber egal wie es "sportlich" war. Ein Mali war er schon immer und damit meine ich alle "Begleiterscheinungen", die man den ganzen Tag um sich hat.


    Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass es altersentsprechende Entwicklung gibt und dass es Charakterunterschiede gibt innerhalb der Rasse.


    Weißt du, was ich an deiner Stelle wirklich mal anschauen würde? Airdales. Ich denke, damit hast du was Gutes. Kernig, triebig, wachen, verzeihen Fehler eher als die dünnervigeren Modelle, sind Kumpelhunde und für jeden Spaß zu haben - sind (zumindest die, die ich kenn) klar im Kopf, tendentiell verträglicher als die Spitzohren.

  • Entweder es passt mit den Gebrauchsrassen und man kann sie in sein Leben einpassen oder eben nicht und da ist es auch irrelevant, ob man vorher vier verschiedene Rassen hatte oder gar keinen Hund. Es gibt keine Übungsphase zum Lernen, bis man an die Irren ran kann.

    Das möchte ich gerne 10x liken.
    Ich hab seit bald 25 Jahren durchgängig mit Aussies zu tun. Als Halterin und Rasseliebhaberin plus Mitglied im Zuchtverband. Außerdem bin ich seit 20 Jahren Hundesportlerin und seit einigen Jahren auch Trainerin. Ich liebe Schäferhunde und trotz meiner Erfahrung mit Aussies und als Trainerin passen die aber einfach nicht in mein Leben. Weder meine Aussies noch meine hundesportliche Laufbahn haben mich auf das "Projekt Gebrauchshund" vorbereitet. Es würde nach hinten losgehen, weil es eben nicht passt.

    @Dreamy92 wenn du wirklich einen Gebrauchshund willst, dann befasse dich jetzt damit und komme von dem Gedanken weg, mit anderen Rassen üben zu wollen.Finde für dich heraus, ob der Typ Hund zu dir passt. Und wenn ja, dann setz deinen Wunsch danach auch sofort um. Ich befürchte nämlich dass, wenn der Gebrauchshund dein Ideal ist, andere Hundetypen einfach nie reichen werden. Und dann bist du am Ende am selben Punkt wie jetzt bei deinem WSS.

  • Ich tu mich auch schwer, das zu verstehen :ka:

    Ich hab hier nen Hund, der brennt fuer's arbeiten. Der macht absolut alles mit! IGP, THS, ZHS (Bike und joggen), Frisbee, Tricks lernen, laeuft stundenlang happy durch die Gegend, gibt daheim Ruhe, vertraeglich, jagt aber wie Sau :p

    Das ist ein ganz schnoeder Mischling :p Mit dem hab ich viel trainiert (mittlerweile nicht mehr) und da man dann ja eh eng zusammen trainiert, gab's das automatisch.

    :???:

  • @Dreamy92 na dann ist doch alles paletti und du holst dir dann einfach das was du für richtig hälst:ka:

    Grade wenn du so viel Erfahrung als Trainer und Vorstand hast erlebst du doch diverse verschiedene Hundetypen im Sport und kannst sehen was gefällt/was nicht und schnacken wie welche Linien so sind insgesamt.

    Was mich einfach irritiert sind deine gesamten Anforderungen , Vorstellungen und favorisierten Rassen. Kommt eventuell ja nur falsch rüber :ka:

    Zumal - wenn du nen RS wenn dein Freund nicht dagegen wäre durchaus in Betracht ziehen würdest / favorisieren (?) versteh ich die Auswahl bis auf den Aussie noch weniger. Und beim RS wären wir wieder beim Thema Körperbau und Sport.

  • @Dreamy92 wäre der 'Worst Case Gebrauchshund' für Dich denn okay?


    Wenn ja, dann hole dir deinen Traum-Herder und schau, wie es ist. Bringt auch nichts, sich noch einen weiteren Hund zu holen, der immer die gefühlt schlechtere Alternative zum Wunschtraum ist.


    :flucht:

  • Ich glaube man kann generell festhalten, dass erfahrene HH sehr ungern bis nie zu "speziellen" Rassen raten.


    Egal ob Gebrauchshund, HSH, Shiba, Border Collie, Akita oder was es sonst noch so an besonderen Hunden gibt - entweder sie liegen einem oder es wird höchstwahrscheinlich schief gehen:ka:

    Erfahrungsgemäß bringen da alle Vorüberlegungen, Rassebeschreibungen und Theorie absolut gar nichts um rauszufinden ob es passt. Entweder es passt im echten Leben oder nicht. Schwieriger machts dann noch die Spannbreite innerhalb der Rasse. Ich habe hier einen BC und damals stand vor Adoption die Entscheidung zwischen ihr und einem Mali. Beides ganz sensationelle Hunde, aber ich bin mir absolut bewusst, dass es gerade im Bereich der Malis mehr als genug Individuen gibt, die nicht bei mir zufrieden wären.


    Das Tolle: Du kennst viele super viele Hunde, du kannst dich mit ihren Haltern unterhalten. Du solltest dir diese Entscheidung schon selbst zutrauen:bindafür:

  • @Dreamy92

    Gib dem Buch

    eine Chance, eventuell im Englischen Original: Train the dog in front of you


    Mangelnde Motivation und Konzentration sind nicht immer eine Folge von Triebmangel oder nicht-wollen.


    Dass ein Hund erst mit 3-4 Jahren alle Anlagen ausgepackt hat und das viel Arbeiten können nichts mit Arbeit brauchen zu tun hat, ist für erfahrene Hundesportler ein alter Hut, dachte ich.


    Gute Hunde für Obedience klasse 2/3:

    — sind relativ Artgenossenverträglich

    (weil in der Gruppenübung 3-6 Hunde im Abstand von 3m liegen/sitzen und die Halter außer Sicht gehen.

    Ein Konflikt oder sich anbahnender Konflikt ist der Super-Gau)

    — sind im Trieb/Frust LEISE

    (jeder Beller kostet Punkte, je höher die Klasse, desto mehr, das dritte Wau oder „lautes Atmen“ in der Fußarbeit und es wird knapp mit SG)

    — sind wendig und wetterfest

    — sind in der Fußarbeit taktrein zu führen

    (sehr triebige Hunde, oder große Hunde die weder Schritt noch Trab mit deinem Tempo harmonieren gehen dann Pass oder hüpfen, ab 2021 wird die Fußarbeit als Schwerpunkt bewertet)

    — haben einen sensiblen Hundeführer, der gern tüftelt

    (Was braucht mein Hund um sich beim Training wohlzufühlen, um die Aufgabe zu verstehen, welche Arbeitsintervalle passen, Backchaining, wie lernt der Hund selbst zu fordern, wie funktioniert Variable Belohnung und sekundäre Verstärker? )

    — haben einen Hundeführer, viel außerhalb des eigenen Gartens und Vereins trainiert, weil der Hund sonst nur dann „funktioniert“


    Ich empfehle dir zu warten, was dein erster Hund noch „auspackt“, damit du weißt mit welchem Zweithund er gut zusammenleben kann. Dann bist du auf mehr Obe Turnieren gewesen und weißt welche Stärken und Schwächen die Rassen haben und hast mehr Züchternamen gesammelt.


    AL Labrador

    AL Golden Retriever

    In GB und USA die Obe-Stars. In D wenig bekannt/beliebt weil spätreif (hast du die Geduld?), dann aber WTP, triebig, schöne Fußarbeit möglich, ziemlich verträglich.


    Großpudel @Lockenwolf


    Wären meine Tipps für dich.


    Schäferhunde, Aussies, Toller und Shelties scheitern oft, weil die unter (positiver) Anspannung zu viele Geräusche machen.


    Airdales und Cattle Dogs sind für die Nähe, die sie in der Prüfung und am Prüfungstag zu anderen Hunden aushalten müssen, nicht günstig. Das sind keine Veranstaltungen, an denen sich alle inaktiven Hunde in Hängern und Autos aufhalten.


    Wenn du einfach viel schöne Zeit mit Hund verbringen willst, würd ich neben Tricks auch Schnüffelrunden und Alltagstraining mit Hira machen. Ich würde planvoll Lauftraining und Rumpfstabilisierung für THS machen, meine RO Teilbehmer individuell fördern und mich über Züchter und Zuchtlinien informieren.

    Das reicht für viele, viele Stunden.


    Ganz ehrlich: Dutzende, wenn nicht Hunderte denken, ein AL Border arbeitet immer gern. Und dafür siehst du auf normalen OBE Turnieren kaum welche, obwohl man sie doch einfach kaufen kann.

    Die meisten scheitern und versauern wohl irgendwo.


    Punkt 2: Ich war schon auf einigen OBE Turnieren und kenne so langsam die Leute um mich rum. Wenn die sich nen Zweithund angeschafft haben, wusste ich: Der Erste bleibt bestenfalls beim Status Quo und der Zweite kommt nichtmal bis dahin.


    Obe-Training ist viel geduldige Arbeit an Basics, Details und mit Ablenkungen. Du bist nicht der einzige begeisterte Hundesportler, aber die allerwenigsten schaffen das zwei Hunde optimal zu fördern.

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