Welche Rassen würdet Ihr mir empfehlen? - Teil 2

  • Ein Nachbarshund von mir ist ein weißer Schäfi. Kennt (und mag) er jemanden, ist er einfach nur freudig aufgeregt, wenn man sich nährt. Ist es aber jemand fremdes, oder jemand, der dem Hund unsympathisch ist, ist der ganze Wohnblock wach. Da lässt er sich auch nicht bestechen. :D

    Repräsentativ ist das aber wohl nicht.

  • Verstehen sich denn Hütis und Jagdhunde grundsätzlich meistens gut? Eine Freundin hatte mal einen Schäfer (DSH) mit 2 Spaniel zusammen gehalten, und die Hunde konnten einfach nichts miteinander anfangen weil Kommunikation und Interessen soweit auseinander gingen. Haben zwar friedlich koexistiert, aber mehr auch nicht. Ist das normal oder war das eher eine Ausnahme?

  • Das ist eine gute Frage. Also Tom (Jack-Russel) und Bo (Puli-Pumi-Mix) haben so lange Tom lebte nur nebenher gelebt. Da gab es kein Miteinander, kein Körperkontakt, kein aufeinander achten auf Spaziergängen, nichts..und Bo ist jetzt ohne Tom total aufgeblüht. Wir glauben mittlerweile, dass er als Einzelhund besser klar kommt als im Rudel.

    Man muss dazu aber sagen, dass beide ihre Probleme mit anderen Hunden hatten/haben. Bo durch seine ersten Monate auf den Straßen, Tom durch seine nicht vorhandene Sozialisierung. Beide können/konnten mit Hündinnen deutlich besser als mit Rüden. Sie haben sich akzeptiert, aber Ressourcen waren Bo immer sehr wichtig - er ist ein kleines Ressourcenschwein - Tom war manchmal ein kleines Arsch und hat provoziert. Es ging, weil meine Ma die Daumen drauf hatte und notfalls direkt dazwischen ging. Beide waren nie alleine, da mein Dad aufgepasst hat, sie hatten getrennte Futterplätze und so weiter...ich glaube nicht, dass das der Regelfall ist, aber man sollte es vielleicht im Hinterkopf behalten. (Mache ich zumindest bei der Rassenwahl)

  • Zum Airedale mag ich hinzufügen dass sie in erster Linie Allrounder sind.

    Also ja, es sind Terrier, ja es sind auch Gebrauchshunde, ja sie werden sogar noch jagdlich eingesetzt ( wenn auch es mittlerweile doch arg die Ausnahme ist), aber sie waren NIE in irgendeiner Form Spezialisten.

    Ihr Ursprung war die Otterjagd, nebenberuflich waren es wachsame Hochhunde, die sogar auch mal Treiben helfen sollten.

    Sie waren zusammen mit Riesenschnauzern die Vorgänger der DSH und Malis, bzw waren sie im 1. Weltkrieg sehr präsent beim Militär.

    Anschließend kamen sie auf die Diensthundeliste, und waren auch mal - wie man es sich denken kann - Polizeihunde.

    Irgendwann haben die Schäferhunde den Airedales ( und Riesen) den Rang abgehängt, und so endete diese Zeit.

    Der Airedale wurde nun in erster Linie Familienhund und Sportkompane, Ausstellungshund, und wurde mit der Verbreitung in die ganze Welt, sehr "multikulti".

    In den USA sind bspw Linien entstanden, die vermehrt bei der Jagd auf Raub- und Großwild eingesetzt wurde. Heute findet sich hier eine kurzhaarige, jagdlich Spezialisierte Airedale Variante - zeitgleich die erste und einzige wirklich spezialisierte Linie die soweit ich weiß überhaupt existiert - die Red Lines.

    Ansonsten waren die Schwerpunkte wirklich vermehrt die Verwendung als Begleiter, als Sportbegleiter, als sportliches Hobby ( IGP, THS, in den skandinavischen Ländern vermehrt ZHS), als Ausstellungshund, oder als Diensthund ( bei der Polizei, Zoll und Co heute die absolute Ausnahme, aber dafür recht oft in der Rettungshundearbeit).


    Daraus leitet sich, dass es definitiv Hunde sind die etwas tun wollen, aber insgesamt sind es halt Allrounder und sowohl Terrier - als auch Gebrauchshund in "Lightversion".

    Ein bisschen auf die Linie achten sollte man trotzdem, denn dadurch dass die Arbeitslinien meist im Schutzdienst arbeiten ( für den roten Stempel ist die Prüfung im IGP Pflicht), gibt es immer wieder - linienabhängig - Vertreter die den Gebrauchshunde Sport brauchen. Die meisten kommen aber ohne klar, aber man sollte eben im diese Vielfältigkeit wissen, und meiner Meinung nach keinesfalls leugnen dass es - auch wenn man es nicht glauben mag - trotzdem "Gebrauchshunde" sind ( nur eben eher weniger als mehr ;) ).



    Zum Mittelschnauzer :

    Hier muss man sehr auf die Zucht und Linie achten. Der Mittelschnauzer hat vor allem im Pfeffer-Salzer Farbschlag Genpolprobleme, dem entsprechend gibt es Hunde bei denen das Wesen etwas nachlässt.

    Auch sollte man zwischen dem ursprünglichen Typ, und dem modernen Typ unterscheiden. Bei ersterem ist die Wahrscheinlichkeit höher einen Hund zu erwischen der nicht ganz so Gesellschaftstauglich/verträglich ist weil sie eben näher an dem dran sind was "damals" gewollt war - misstrauische, sehr sehr wachsame, territoriale Hunde, die evtl auch einfach nicht alles und jeden in ihrem Leben brauchen ( in Kombi mit Unsicherheit ist das ein "Späßchen" :hust: ich weiß wovon ich da rede).

    Entscheidet man sich allerdings gezielf für den moderneren Typ ( diesen findet man hauptsächlich im schwarzen Schlag), bekommt man zwar auch einen sehr sehr wachsamen Hund, aber eben einen wachsame Hund der sich besser in die heutige Gesellschaft einfügen kann, weil hier auf ein offenes/zugängliches Wesen und Verträglichkeit Wert gelegt wird.

    Während der alte Typ eher misstrauisch-reserviert Fremden gegenüber ist, ist der moderne Typ hier reserviert-freundlich ( ohne aufdringlich zu sein, ich glaube man kann sich denken dass die meisten einfach recht desinteressiert sind).

    Schnauzer binden sich inder Regel nicht besonders eng an Außenstehende, sie haben ihre Familie, und für die brennen sie. Wenn sie sich freuen, freut sich der ganze Hund - ohne Rücksicht auf Verluste. Es sind sehr körperliche Hunde, im nicht zu sagen tendenziell recht grobmotorisch.

    Sie lassen sich für alles Mögliche begeistern - behalten aber immer Ihren eigenen Kopf.

    Jagdtrieb in der Regel gut trainierbar ( trotzdem nicht ausgeschlossen dass man durchaus eine Jagdsau erwischen kann, aber ich denke das geht bei so ziemlich jeder Rasse).



    Insgesamt sind sich beide Rassen jetzt recht ähnlich - allerdings empfinde ich Airedales als "Erwachsener" und weniger bollerig. Mittelschnauzer haben dann doch oft entweder zu viel Sprungfedern, zu viel Clown oder zu viel Griesgram gefrühstückt.


    Aber ich glaube nicht dass das jetzt der Typus Hund ist, auf den man sich gleich einschließen kann wenn man Hütehund gewohnt ist ^^

    Sie sind da eben einfach eine andere Art Hund. :ka:

  • Meine hütis kommen am besten mit anderen hütis und schäferhundartigen zurecht.

    Jagdhunde und Terrier sind nicht so ihre Kragenweite. Ich habe lange gebraucht, damit der Viszla gasthund, halbwegs mit seiner Art ok war, für meine Hunde. Nach mittlerweile 4 Jahren, in denen sie immer wieder zu Besuch kommt, auch für länger, ist es ok. Viel miteinander anfangen können sie nicht. Man lebt halt nebeneinander her.

    und ich habe mit dem viszla viel gearbeitet, damit die sich halbwegs hütikonform benehmen kann, damit meine Hunde nicht schon bei ihrem Anblick, die Krise bekommen.


    Meine Hunde sind recht viel mit anderen Aussies, Bordern, beaucerons, Shelties, collies, schäfis zusammen und das ist problemlos. Der viszla sticht da von der Art her raus. Obwohl beide border mit dem viszla aufgewachsen sind, können sie beide mit der Art null anfangen.

    Snow spielt noch manchmal mit dem viszla, aber eher nur kurz, dann faucht die 6 Monate alte border Hündin, das 8 Jahre alte viszlamädchen an, weil der Jagdhund es übertreibt. :roll:


    Lg

  • Finnischer Lapphund (Islandhund sind doch ähnlich, oder ? :denker: )

    Wenn euch der Collie zuviel Fell hat, dann würde ich keinen Lappie nehmen :tropf:


    Ansonsten sind sie deutlich größer als Islandhunde und ich empfinde sie als weniger wuselig und stiller (bei den Islandhunden die ich getroffen habe klingeln einem schon ganz schön die Ohren :lachtot:).

    Bock auf Obi oder Agility haben die meisten Lappies die ich kenne schon, das könnte gut passen.


    Ach so und je nachdem, wie wichtig es euch ist, dass der Hund Fremden gegenüber neutral ist, würde ich nochmal schauen. Die meisten Lappis die ich kenne finden schon alle Menschen toll. Man kann sie natürlich trotzdem dazu erziehen, nicht hinzunehmen oder so, aber uninteressant sind Menschen nicht per se.

  • Meine Vizsla mögen die meisten Hütis nicht. Schon gar nicht, wenn die in (noch so leichtes) Hüteverhalten fallen. Und da die meisten Besitzer das gar nicht sehen... Aber das konnte mein Dobi-Mix auch nicht leiden. Ist also nicht zwingend ein Jagdhund-Ding.

  • Meine Erfahrung ist auch, dass Hütehunde (Aussi und BC) mit meiner Jägerin maximal Desinteresse ergeben. Hingegen mag Vespa Schäferhunde ganz gern. Finde das immer wieder spannend welche Hunde mit meiner matchen und welche nicht. Reserviert und Extrovertiert hat hier noch nie mehr als Ingnoranz auf Anweisung ergeben.

  • Ich glaube die klassische Abneigung besteht eh zwischen Terriern und Hütis. Mir kommt vor, die sprechen wirklich komplett andere Sprachen und denken sich oftmals "Was zum Teufel will der andere bitte von mir?" xD


    Wir haben Finyas Leinenaggression ja schon lang hinter uns gelassen, aber bei Border Collies kommt das immer noch ab und an durch. Sobald die auch nur annähernd starren, ist es bei ihr aus (nein, sie pöbelt nicht mehr, aber sie fixiert halt zurück, wenn ich sie lasse, was sie sonst gar nicht mehr macht).


    Sie kommt mit Jagdhunden (wenn sie sie nicht gerade als Beute sehen :tropf:) und Hofhunden wie Spitzen oder den Schnauzern sehr gut aus. Da gibts gar keine Kommunikationsprobleme.

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