Welche Rassen würdet Ihr mir empfehlen? - Teil 2

  • "Sensibel" ist Interpretationssache. Genau wie "intelligent".


    Letzteres verwechseln viele mit Will to Please, leichtführig, gelehrig, einfach zu erziehen. Dabei ist es in meinem Augen das Gegenteil - ich finde Hunde intelligent, die eigenständig denken - und die sind gerade nicht unbedingt leicht zu erziehen. Da gibt es Halter, die ihren Hund für "dumm und stur" erklären - dabei ist der Hund schlauer als sie selbst.


    Bei Sensibel ist es auch so ein Sache. Nur, weil ein Hund Reaktionen nicht so stark nach außen zeigt, ist er ja nicht weniger empfindsam, wird aber nicht als "sensibel" wahrgenommen.

    Oft wären reaktiv, reizoffen, sehr menschenbezogen, extrovertiert zutreffendere Attribute.


    Ein schwaches Nervenkostüm hat für mich ein Hund, der nicht in gewisser Weise "abstumpfen" kann, also lernen kann, welche Reize einfach nicht relevant sind; oder ein Hund, der sich nicht schnell wieder von Stress erholen kann. Mein Sensibelchen findet manche Sachen gaaaaanz schlimm, aber er kann das ertragen und ist dann wieder fröhlich. Wenn ein Hund aber nach einer für ihn blöden Sache tagelang fix und fertig ist, hat das nix mehr mit sensibel zu tun.

    Und auch Hunde, die vom Typ her nicht sensibel sind, können ein schwaches Nervenkostüm haben und schlecht mit Stress umgehen.


    Für mich passen sensible Hunde am besten zu gelassenen, ausgeglichenen Menschen.

  • Ich bin zwar nicht gemeint, aber ich würde diese Frage eindeutig mit ja beantworten!


    Und zwar wissen wir ja dass jede Rasse entsprechende Aufgaben hatte für welche sie mehrere Jahrzehnte oder länger gezüchtet wurden.

    Als Beispiel würde ich hier mal im Groben Terrier und Hütehund vergleichen.


    Ein Border Collie bspw muss schnell und direkt auf die Herde bzw einzelne Tiere reagieren können. Er muss also sensibel sein im Sinne von Reaktionsschnell, aufmerksam und gewissermaßen Reizoffen.


    Ein Foxterrier dagegen, muss gewisse Gegenwehr aushalten können. Er soll und muss schwer zu beeindrucken sein, denn sonst könnte er seinen Job nicht machen. Er hat im Gegensatz zu manch anderen Jagdhundtypen auch direkten Kontakt zu lebenden, wehrhaftem Wild ( Fuchs, Wildschwein bspw). Verletzungen muss er abkönnen, zurück Schrecken, darf er nicht.


    Während der Border Collie eine ganze Herde im Schach halten sollte ohne grob zu den Schafen zu sein ( was bei Rinder treibern wieder etwas anderes ist, jedoch nicht bedeutet dass sie nicht sensibel sind).



    Wenn ich meine beiden Vergleiche stelle ich fest dass sie unterschiedlich sensibel sind, aber doch tendenziell eher das Gegenteil davon.

    Das Schnauz ist dabei wesentlich sensibler auf Körpersprache jeglicher Art und darauf wie ich selbst gestimmt bin. Also ja, in der Hinsicht ist sie sehr sensibel, aber was für mich eben wichtig ist : Ich kann nicht mit Hunden die kein Kontra abkönnen. Und sensibler als das Schnauz auf meiner Ebene darf es auch nicht sein.

    Beispiel : Ein anderer Hund kommt und ich bin angespannt, reagiere unbewusst auf den anderen Hund - darauf reagiert sie ebenfalls mit Aufregung.

    Wenn ich dagegen einen anderen Hund sehe, mich aber bewusst dafür entscheide ihn auszublenden, ist sie auch deutlich entspannter und kann passieren ohne sich zu dolle Aufzuregen.

    Wenn ich aber denke "die Jugendlichen hinter mir gehen mir auf Die Nüsse",hat das keinerlei Auswirkungen. Sie wird sich darauf nicht umdrehen und versuchen die Hintermänner in Schach zu halten, oder irgendwie angespannter werden.

    Hätte ich jetzt allerdings einen Hund der auf sowas reagiert, wäre mir das too much. ^^


    Das Westitier, interessiert sich für all das nicht die Bohne. Aber sie spürt es wenn ihre Menschen Ortsaugsang einen Autounfall haben, und ist eine totale Mimi wenn man sie bürsten oder streicheln mag.


    Das Schnauz dagegen weiß übrigens genau aus der Wohnung aus wann ich beim Edeka grade an der Kasse stehe.

    Aber ich denke diese Art des Sensiblen Empfinden dürfte allgemein in jedem Hund mehr oder weniger stark ausgeprägt sein.

  • Ich bin zwar nicht gemeint, aber ich würde diese Frage eindeutig mit ja beantworten!


    Und zwar wissen wir ja dass jede Rasse entsprechende Aufgaben hatte für welche sie mehrere Jahrzehnte oder länger gezüchtet wurden.

    Als Beispiel würde ich hier mal im Groben Terrier und Hütehund vergleichen.

    Und Jagdhunde zählen dann zu den weniger sensiblen? Und wohin gehören die Begleithunde?

  • Nee, so kann man das nicht sagen.

    Terrier sind nur ein kleiner Teil der Jagdhundegruppe ( und zusätzlich ü 30 verschiedene Rassen).

    Und auch die Hüter unterscheiden sich stark je nachdem für was sie gedacht waren und von wo sie kommen.


    Bei Begleithunden kann man auch nicht viel sagen. Das Oben Genannte Beispiel im vorigen Post war nur ein Beispiel dafür dass es gewissermaßen Rassespezifisch ist. Darüber hinaus gibt's aber auch noch ganz viele Individuen und wie gesagt ist Sensibel auch nicht gleich Sensibel.

  • Das ist eine interessante Aussage! Ist für dich Sensibilität denn überhaupt rassenabhängig?

    Wie gesagt, eigentlich finde ich sensibel den unpassenden Ausdruck.


    Ich denke, Hunde werden dann als sensibel wahrgenommen und beschrieben, wenn sie sich sehr stark auf den Menschen einstellen, reizoffen und reaktiv sind. Und ja, da gibt es Rassen, bei denen das stärker ausgeprägt ist als bei anderen.


    Ein Hund, der auf jede Regung des Menschen reagiert, ist natürlich am besten aufgehoben bei Menschen, die nicht ständig unbeabsichtigte "Regungen" von sich geben und keinen allzu hohen "emotionalen Auschlag" nach oben oder unten haben, sondern klar und berechenbar sind.


    Wobei solche Menschen, denke ich, sowieso ganz grundsätzlich eher die sind, die das berühmte "Händchen" für Tiere haben.


    Hunde, die als "unsensibel" wahrgenommen werden, sind einfach besser in der Lage, sich emotional abzugrenzen. Heisst aber nicht, dass sie weniger wahrnehmen.

  • Ich finde die meisten Terrier kommunizieren und agieren deutlich sensibler als zum Beispiel viele Redriver, die können das nur ausblenden bzw. abschalten, wenn ihnen gerade was anderes wichtiger ist zum Beispiel Ebene der Kampf mit dem Raubzeug.

    Aber ich finde körpersprachlich reagieren sie sehr häufig auf kleine Singnale und sind auch ziemlich gut darüber informiert welche Stimmung ihre mitgeschöpfe ( welche nicht in die Kategorie Beute oder Sparringpartner fallen) gerade haben.

  • "Sensibel" ist nicht eine unverrückare Eigenschaft wie Fellfarbe oder maximaler trainierbarer Speed/Ausdauer. Und wie schon erwähnt wurde, ist sensibel nicht dasselbe wie wesensschwach.


    Sensibel kann das Lebewesen/der Hund nur auf Reize reagieren - und da kann die Reaktion durchaus unterschiedlich ausfallen. Manche Hunde reagieren hochsensibel auf Inputs der Bezugsperson, und wenig auf andere. Manche sind sensibler auf optische, andere auf olefaktorische Reize. Und dass ein Hund sehr sensibel auf physischen oder psychischen Druck in Erziehung/Ausbildung reagiert, heisst nicht, dass er bei sehr hoher Motivationslage nicht ohne jede Rücksicht auf Verluste und höchst unsensibel sein Ziel verfolgt.


    So einen sensiblen Bulldozer habe ich hier sitzen. Und einen Nachwuchshund mit ähnlichen Tendenzen, der hoffentlich von meinen Erfahrungen profitieren darf.

  • Wir sind eine sehr aktive Familie. Also gehen sehr gerne Spazieren, wandern und Fahrrad fahren.

    ...

    Bezüglich Radtouren hat ein Hund, der in einen Fahrradkorb passt, aber durchaus auch Vorteile.

    Eni, weil du gerade hier bist, wäre ein Soft Coated Wheaten Terrier nichts für die Familie von Senses? Die sind ja nicht so ganz klein und familienfreundlich doch auch, oder?

  • Bezüglich Radtouren hat ein Hund, der in einen Fahrradkorb passt, aber durchaus auch Vorteile.

    Eni, weil du gerade hier bist, wäre ein Soft Coated Wheaten Terrier nichts für die Familie von Senses? Die sind ja nicht so ganz klein und familienfreundlich doch auch, oder?

    Wheaten Terrier sind meiner Meinung nach geniale Familienhunde und haben auch, wie ich finde, eine sehr gute Größe. Nicht zu klein und nicht zu groß. Aber hier wurde ja eine Rasse im Bereich 65/70cm Schulterhöhe mit 35kg bis 45kg Gewicht gewünscht und da ist der Wheaten einfach raus. Der Rassestandard beträgt bei Rüden 46 - 48cm Schulterhöhe bei 18 - 20kg Gewicht. Meine Jungs haben die 50cm zwar geknackt bzw. Kuno wird sie aller Voraussicht nach knacken, aber an die hier erwünschten Maße kommen sie absolut nicht ran.

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