Welche Rassen würdet Ihr mir empfehlen? - Teil 2

  • Naja warum sollten sich Ersthundehalter denn immer und ausschließlich einen kleinen Hund oder einen Hund der FCI Gruppe 9 holen?


    Das ist ja das was hier immer empfohlen wird.


    Ich persönlich habe mich für einen Ridgeback als Ersthund entschieden :D hier hätte man mir davon wohl abgeraten, wir kommen aber gut klar und ich glaube ich kann behaupten, dass mein Hund echt ganz gut funktioniert.


    Es ist alles eine Frage was ins eigene Leben passt.

    Wenn es der Beauci sein soll, warum nicht?


    Man muss sich über einige Dinge im Klaren sein was Schutz- und Wachtrieb angeht aber prinzipiell kann das funktionieren.


    Nur weil jemand Jahrzehnte lange Hundeerfahrung hat befähigt es diesen Menschen meiner Meinung nach nicht unbedingt mehr einen großen, schweren Hund zu führen :ka:

    Alles eine Frage der Einstellung und Lebensumstände.


    Bei uns stand der Beauci als Zweithund im Raum, aber neeeee ... ich bleibe wohl bei den Afrikanern :sweet:

  • LastRites du klingst sehr reflektiert, überlegt und ehrlich interessiert an vernünftigen Antworten. Du stellt die richtigen Fragen und wirst hier herinnen bestimmt viele, viele brauchbare und praxisnahe Antworten bekommen. Schön, solche neu-user hier zu lesen!


    Sorry wegen OT, ich find das grad total wohltuend

  • Als Ersthundehalter kann man Schutz- und Wachtrieb noch nicht so einschätzen. Es gibt ja auch größere Hunde die nicht so einen großen Schutz- und Wachtrieb haben.


    Unser erster Hund war ein Rotti. Er war gut erzogen und sehr lieb. Trotzdem würde ich das einem Ersthundehalter nicht empfehlen.


    WIr haben nach unserem Rotti auch über einen Beauci nachgedacht. Uns wurde gesagt das gerade der Schutztrieb wohl nicht ohne sein soll und auch gelesen das er nicht unbedingt ohne ist. Deswegen haben wir uns doch gegen ihn entschieden weil wir nicht wussten ob er "heftiger" als der Rottweiler ist. Nach den Erzählungen und dem was wir gelesen haben klang das so.


    Da er ja auch für Ersthundehalter anscheinend kein Problem ist kommt er bei uns wieder auf die Liste.


    LG
    Sacco

  • Bei uns zog ein Berner Sennenhund als erster eigener Hund ein.

    Ich hatte damals nur die Rassebeschreibungen gelesen und mich in Photos verliebt.

    Der erste "richtige" Kontakt war zu den Hunden der Züchterin, als wir Iwan das erste Mal besucht haben.

    Da er der letzte Welpe und schon 12 Wochen alt war, haben wir ihn Sonntag gesehen und Dienstag abgeholt.


    Ich würde nicht pauschal sagen, dass Ersthundhalter keine großen Hunde haben "dürfen".

    Man muss sich halt nur über diverse Sachen klar sein (Kosten für Futter und Tierarzt, Hundesteuer je nach Rasse, Versicherung .. das ist bei großen Hunden oft sehr viel höher).

    Große Hunde müssen halt noch besser gehorchen, als kleine Hunde. Was nicht heißt, dass man kleine Hunde gar nicht erziehen muss, aber bei kleinen Hunden kann man Fehler oft über Kraft ausgleichen. Das geht bei einem 30kg+ Hund eben nur noch bedingt.


    Und nur, weil jemand einen Kleinhund aus der Begleithundgruppe ein paar Jahre gehalten hat, finde ich den nicht fähiger für einen großen Hund, als einen Ersthundhalter.

    Man kann doch - übertrieben gesagt - nicht an einem Pudel "üben", wie es wohl ist, einen Rottweiler zu halten?

    Dann lieber sofort den Rottweiler von Welpe an mit der Unterstützung von Trainern und dem Wissen, dass das Arbeit erfordert, ihn zu einem guten Begleiter zu machen.

    (Jetzt mal nur als Beispiel und vorausgesetzt, dass die Umstände im Allgemeinen passen ...)

  • Als Ersthundehalter kann man Schutz- und Wachtrieb noch nicht so einschätzen.

    Das kannst du aber auch nicht wenn du 15 Jahre lang einen Havaneser hattest ;)


    Da er ja auch für Ersthundehalter anscheinend kein Problem ist kommt er bei uns wieder auf die Liste.

    was heißt „kein Problem“? Du musst dir halt im Klaren sein was du an der Leine hast :ka:

    Und das von Anfang an und nicht erst wenn die Triebe „erwachen“... ;)


    Aber wenn man bereit ist Arbeit zu investieren und Sport zu machen gehe ich mal davon aus, dass der Hund nicht nur nebenher laufen soll sondern eben seiner Anlagen entsprechend ausgelastet wird.


    Sagt die, deren Hund heute den Elektriker fressen wollte :ops::rotekarte:

  • Dann lieber sofort den Rottweiler von Welpe an mit der Unterstützung von Trainern und dem Wissen, dass das Arbeit erfordert, ihn zu einem guten Begleiter zu machen.

    (Jetzt mal nur als Beispiel und vorausgesetzt, dass die Umstände im Allgemeinen passen ...)

    So pauschal kann man das auch nicht sagen. Man braucht dann schon einen passenden Trainer und meiner Meinung nach muss man als Ersthundehalter von solchen Rassen auch das Händchen dafür haben/ der Typ für solche Rassen sein und ähnliches.


    Wir haben z.B. einige Ersthundehalter mit einem Appenzeller kennengelernt/getroffen. Bei den meisten ging es, zum Teil trotz Trainer, richtig schief.


    Es gibt ja auch noch gemäßigtere Rassen die trotzdem groß sind und Schutz- und Wachtrieb haben.

    Wie gesagt ich kenne sie nur von Treffen mit HH und was ich über die Hunde gelesen habe. Und da klang es schwieriger als mit einem Rotti.


    Da er ja auch für Ersthundehalter anscheinend kein Problem ist kommt er bei uns wieder auf die Liste.

    was heißt „kein Problem“? Du musst dir halt im Klaren sein was du an der Leine hast :ka:

    Und das von Anfang an und nicht erst wenn die Triebe „erwachen“... ;)

    Wir hatten einen Rottweiler und jetzt einen Appenzeller. Dazu noch einen unverträglichen, zum Glück nur mit anderen Hunden, Berner Sennenhund- Münsterländer Mix.

    Ja wir würden wissen was wir an der Leine haben und haben es damals doch lieber nicht gemacht.


    LG
    Sacco

  • Aber hier in D sind die Beauceron doch eher gemäßigt?

    Ich kenn ein paar aus der HuSchu einer Freundin sowie vom obedience.

    Das sind mehr oder weniger ernsthafte Hunde die ich aber als gut lenkbar empfunden habe.

    Die kamen alle aus "normalen " Zuchten , ohne Selektion im IGP oder gar Ring, wenn nur weit hinten.

  • So pauschal kann man das auch nicht sagen. Man braucht dann schon einen passenden Trainer und meiner Meinung nach muss man als Ersthundehalter von solchen Rassen auch das Händchen dafür haben/ der Typ für solche Rassen sein und ähnliches.

    Aber darum schrieb ich ja "solange die Umstände im Allgemeinen passen".


    Ich hab ja auch von dem GSS bei dem einen User abgeraten.

    Nur würde ich das nicht an der Größe ausmachen, sondern eben davon, wie die Wohnsituation ist, die Einstellung (soweit erkennbar), der Wille sich Hilfe zu holen, realistische Vorstellungen von den Charaktereigenschaften ...


    Ich kenne auch Leute, die waren mit einem Chihuahua überfordert ... nur klemmt man den halt notfalls unter den Arm.

  • @Das Rosilein hat selbst zwei. Ich nehme an dann kennt man auch weitere. Ergibt sich zumindest oft so.

    Jepp, hat sie und das Mädel ist sogar Second-Hand und wir kennen auch noch andere.

    Und gerade lernen wir eine Frau kennen, die als Beginnerin ein junges Mädel führt.

    Aber wie gesagt, es klingt halt immer, als wenn man alles nur schlecht machen will. Wir hatten dasselbe ja gerade mit dem GSS.

    Also generell würde ich meinen, der Beauci ist einfacher zu führen als ein GSS.

    Will nicht sagen, selbsterziehend, aber doch leichtführig (immer vorausgesetzt, man holt sie sich nicht vom Vermehrer, sondern aus seriöser Zucht, mit Wesens- und Arbeitsprüfungen der Eltern).


    Solange niemand versucht, mit der Alpha-Dominanz-Soldaten-Schnauzgriff-Rückenwerf-Schiene rumzuwerkeln, oder das genaue Gegenteil: überhaupt keine Sozialisierung, Erziehung und Grundgehorsam walten lässt (der Schuss geht fast schon garantiert nach hinten los), sehe ich sie beinahe sogar lieber bei den Beginners, als bei jenen, die einen Ersatz für einen Rottweiler etc. suchen (dort geht das schon eher in die Hose).


    Insbesondere dann, wenn "Beginners" von erfahren Rassekennern,Trainern begleitet werden, man sie auch tatsächlich ausbilden möchte und ein guter Züchter schon ein Mitspracherecht hat, welcher seiner Welpen sich am besten eignet. Weiterhin entnahm ich der Anfrage und dem Duktus des TE, dass man sich ernsthaft und engagiert mit der Thematik auseinandersetzt und vorbereitet (keine kopflose Entscheidung, sondern sorgfältig abgewogen).


    Hier unterscheide ich schon, wer mit welchen Vorstellungen und Plänen nach der Rasse Beauceron fragt und bei mir ist es eben so angekommen:

    Hier ist noch keine Entscheidung gefallen, die Interessenten werden beraten (von einem Kenner der Rasse), es stehen noch mehrere Treffen aus. Da ist mal eine RICHTIGE Herangehensweisen da und und trotzdem gibt es was zu meckern.

    Ebenda (so häufig empfehle ich sie nicht).

    Haus mit Garten und die im Alltag seltene Konstellation das der Hund trotz beiderseitiger Arbeit nie mehr als 2 Stunden zum Einkaufen o.ä. allein zuhause ist.

    Mehr wäre auch kein Problem :ka:

    (Der Beauceron ist auch nicht als Rasse bekannt, die damit Probleme bekommt oder bei dem es wirklich Mühe machen würde, das Alleinebleiben zu trainieren ... Hier wurde es flott als Selbstverständlichkeit empfunden, ganz ohne Tamtam und ewig langem Aufbau, kenne auch keinen Beauci-Kumpel, bei dem das problematisch gewesen wäre)

  • WIr haben nach unserem Rotti auch über einen Beauci nachgedacht. Uns wurde gesagt das gerade der Schutztrieb wohl nicht ohne sein soll und auch gelesen das er nicht unbedingt ohne ist. Deswegen haben wir uns doch gegen ihn entschieden weil wir nicht wussten ob er "heftiger" als der Rottweiler ist. Nach den Erzählungen und dem was wir gelesen haben klang das so.

    Also ich empfinde den Beauceron als einfacher, lenkbarer und langmütiger (längere Zündschnur) als einen Rotti. Und eher selten derart heftig.

    Natürlich kann auch der Schutztrieb beim Beaucron ausarten, wenn Du einfach machen lässt. Aber gemeinhin lässt er sich wesentlich einfacher lenken, bleibt nahezu immer ansprechbar (Augen/Hirn wegklappen und los, so etwas kenne ich gar nicht von Beaucis). Und bevor sie zünden, hat das in der Regel eine Vorgeschichte, in der man viel Zeit hat, noch einzugreifen.


    Was mir aber häufig aufgefallen ist, Rotti-Liebhaber und Beauceron passen nicht zusammen. Ist zwar schon etwas her, aber zu Rotti-Listenzeit haben tatsächlich welche versucht, auf den Beauceron umzusteigen (wg. der nicht ganz unähnlichen Optik). Das scheint nicht zu funktionieren bzw. geht dann tatsächlich schon mal in die Hose. Sie sind so derart charakterlich anders, dass man davon ausgehen kann, wer Rottis toll führt, dem liegen die Beaucis einfach nicht (und umgekehrt, Rotti, danke, nein, im Leben nicht, Rotti liegt mir aber so etwas von gar nicht, ähnlich, wie der Mali, der wäre auch nichts für mich ... ).


    Da er ja auch für Ersthundehalter anscheinend kein Problem ist kommt er bei uns wieder auf die Liste.

    Der Rotti, nicht der Beauci?

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