Welche Rassen würdet Ihr mir empfehlen? - Teil 2

  • So lange die Kinder klein sind, ist ein größerer Hund auch immer eine größere Herausforderung. Und ich kennen zu viele Beispiele, wo der große Hund dann doch wieder gehen musste oder in Keller/Garten wegesperrt den großen Teil seines Lebens verbringen musste, weil die Zeit/Kraft/Kapazität dann doch nicht reichte.

    Das sehe ich z.B. anders. Also in die Richtung, dass die Herausforderung für kleine Hund nicht weniger ausmacht. Das Problem nur, oder eher das Drama, kleine Hunde werden mit ihren Bedürfnissen nicht für voll genommen und müssens dann aushalten. Solch ein Leben ist auch nicht besser, nur schaut man weniger hin. Ist ja der Hund zumeist der Unterlegene, verlagert nur das Drama ins Vergessen.


    Schön finde ich das nicht, für die Kleinen (mein JRT hätte sich das bspw. nicht bieten lassen, seine Zündschnur war auf jeden Fall wesentlich kürzer, als die der Beaucis. Letztere können mal nen Knuff vertragen, 5 gerade sein lassen, der JRT vergisst und verzeiht eher: Nichts).

  • Und Rosilein - auf keinen Fall will ich B. als unsportlich hinstellen.

    Aber so oft wird davon ausgegangen, dass große Hunde mehr Bewegung brauchen als kleine. Dabei sind (nicht mini) kleine-mittelgroße Hunde ganz allgemein oft agiler, beweglicher, weniger verletzungs- und verschleissanfällig, ausdauernder, hitzeverträglicher und haben einfach mehr Lebenszeit, in der sie sich bewegen können, ohne Schaden zu nehmen. Nicht immer und nicht alle! Aber "wir wollen uns viel bewegen" ist eher

    contra als pro großer Hund, meiner Meinung nach.

    Man kann das nicht so einfach an Kleine Hunde viel Bewegung, grosse Hunde weniger Bewegung festmachen. Ja, kleine Hunde punkten oft mit höherer Lebensdauer. Doch das alleine ist kein Kriterium bei der Rassewahl, sondern eher, was will ich denn mit dem Hund machen. Spanne mir ganz sicher keine JRT vors Rad, um sie ziehen zu lassen; Wassersport ist auch nicht so ihr Dingens. Und für die Flächensuche nicht meine Wahl ... usw. usf.. Pferde halte ich keine mehr, also fällt guter Reitbegleithund flach.


    Gibt viele kleine Rassen, die habens auch nicht mit Bewegung und von stabiler, gesünder nicht die Spur. Sowie es auch grosse Rassen gibt, die lieben Bewegung (und andere eher nicht). Dann muss man noch unterscheiden, bei Gross und Klein, welche Art von Bewegung. Erzähle einer grossen Windhundrasse, oder dem RR mal, sie wollten gar keine Bewegung, oder einer grossen Ausdauerrasse (wie eben dem Beauci), das wäre nicht nichts für sie. Ja, sage oft zu meinen GöGa, gehe jetzt die Hunde müde machen ... und wer liegt nachher platt auf der Couch ;)

    Aus persönlicher Erfahrung, stehen die Beaucis dem JRT bspw. in Punkto Ausdauer, Robustheit (der JRT hatte Verletzungen durch seine Hibbeligkeit besser drauf), Wetterverträglichkeit und Strecke in nichts nach. Sie sind sehr, sehr wetterfest. Die brechen mir auch nicht im Sommer vorm Rad zusammen (klar, machen wir dann nur kleine Strecken, eigentlich nur, um ans Wasser zu kommen) oder kämen auf die Idee: Nö, kein Bock, ist zu heiss (oder zu kalt, oder was auch immer). Das ist eine Rasse, die kannst Du am Vieh halten, draussen, bei jedem Wetter (nicht in der Wüste, aber in unseren Breitengraden), eine noch recht ursprüngliche Rasse.


    Sie sind halt Ausdauertraber, weniger Spurter (obwohl sie wesentlich schneller sind, als sie aussehen oder man es ihnen zutrauen würde. So ein Reh hätte eher keine Chance, für kürzere Strecken können sie sogar richtig Dampf drauf geben. Also keine Rasse: "Kriegt der eh nicht" ... besser gut dran arbeiten, aber auch gut machbar, beim Beaueron).


    Sie wollen auch Strecke machen, wie Schaefchen2310 schon ausführte, gerne auch als Wanderschäferhund im schwierigen Gelände, dann sind sie in ihrem Element (joah, das wäre insbesondere was für meinen Dicken, ein Traum von einem Leben). Das gleiche gilt für Zugsport oder Reitbegleithund. Das ist doch nicht wenig bewegen wollen. Für unsportliche Couchpotatoes sind sie eher nicht geeignet, die brauchen das, Bewegung. Von welchen Strecken sprichst Du, was schwebt Dir so vor, was ein Hund gut weg stecken können sollte?


    Kommt eben auch drauf an, wie weit man sie aufbaut (dann fordern sie das auch ein).

    Das wissen viele halt nicht. Daher der Hinweis.

    Was wissen viele nicht? Das, was Du über Beaucis schreibst, ist m.E. zu einem grosse Anteil falsch, zumindest in der Summe.

    Einige Punkte, wie kürzere Lebensdauer, ja. Agiler, stimme ich Dir sicherlich zu, je nachdem, was man darunter versteht. Und ja, man muss länger warten, bis sie körperlich und geistig ausgereift sind. Aber der Rest :ka:


    Und deswegen werde ich immer unsicherer, was Du überhaupt genau meinst und worauf Du hinaus willst :???:

    Vll. einfacher, wenn Du das mal genauer festmachst, ab wann bei Dir Bewegungsfreude anfängt, über was für Strecken wir sprechen. Und dann muss man noch auseinanderhalten, ob Du einen Hund suchst, oder der TE (der ja nicht die gleichen Vorstellungen von Strecke haben muss).

  • Alles gut - ich meinte das andersrum.


    Viele Leute denken, dass man einen großen Hund braucht, wenn man sich viel bewegen will.


    Und DAS stimmt nicht.

  • Und das mit den Kindern - niemand möchte, dass fremde Kinder mit dem Hund spielen. Völlig falsch verstanden, worum es geht.


    Es geht darum, ob man auch mit Kleinkind und Hund spazieren gehen kann, oder ob der Hund nicht doch zu viel Kraft und Aufmerksamkeit erfordert. Ob man mit dem Hund mal auf den Waldspielplatz gehen kann ohne dass dort alle Eltern sofort die Krise kriegen (ja ich weiß, auf den Spielplatz gehen ist eh verboten - halt irgendwohin, wo Kinder sind, wo man mit den eigenen hinmöchte).


    Natürlich kann einem das alles egal sein, und natürlich kann man alles mögliche "irgendwie" hinkriegen.


    Ich finde aber "wird schon irgendwie gehen" einen komischen Anspruch. Ich persönlich wünsche mir maximal viel Freude und Spaß und maximal wenig Stress für mich, meinen Hund, meine Familie. Innerhalb meiner Möglichkeiten und Rahmenbedingungen. Möchte vieles unternehmen, freue mich darüber, wenn Hund und Kind Spaß zusammen haben usw.

    Ich verstehe immer noch nicht, warum ich bei "meiner" Rassewahl mir ernsthaft Gedanken dazu machen "muss", was meine Nachbarn oder wildfremde Leute auf einem Spaziergang von mir und meinem Hund halten?


    Als hier der Berner einzog, haben wir im Vorfeld mit überhaupt niemandem drüber geredet. Der war dann auf einmal "da". Als der zweite dazu kam, war es genauso.


    Ich bin ja immer für Rücksichtnahme und natürlich achtet man dann darauf, dass der Hund niemanden belästigt oder sogar schlimmer. Aber ich kann mit meinen Hunden spazieren gehen und wenn dann andere Eltern "die Krise kriegen", dann ist das vorrangig nicht mein Problem.

    Das ist mir dann tatsächlich mal egal.

    Natürlich fordert ein großer Hund Kraft. Aber erzogen werden müssen auch kleinere Hunde. Der Pinscher, der das Kind auf dem Rädchen zu Fall bringt, ist mit Sicherheit auch nicht lustiger.


    Also ja, ich versteh Deinen Gedanken - aber mir ist dieses "man muss an (fremde) Kinder denken" einfach total fremd?

    Ob es meinen Nachbarn nun passt oder nicht (vorausgesetzt meine Hunden bellen nicht am Zaun oder dergleichen): ich habe Spaß mit meinen Tieren. Ich füttere sie, ich versorge sie, ich erziehe sie. Und wenn es irgendwem nicht passt, dann hat er halt Pech!

  • Lysaya


    Ich verstehe @Langstrumpf schon in der Hinsicht dass es für das eigene Kind einschränkend wäre, wenn die Eltern der Freunde nicht wollen dass sich die Kinder zum spielen in einen Haushalt mit grossen, bedrohlich wirkenden Hund begeben. Aber ich wäre da pragmatisch. Ich würde da offene Gespräch suchen. Man weiss ja mit wem die eigenen Kinder befreundet sind und hat dann in der Regel auch Kontakt zu den Eltern dieser Kinder.


    Und so oder so würde ich einen Hund, egal welcher Rasse und Größe, da nicht mittendrin mitlaufen lassen - also wenn Kinder zu Besuch sind. Da käme der Hund halt einfach ein einen beruhigten Bereich des Raumes oder der Wohnung. Und ja, das kann man einem Hund durchaus problemlos antrainieren/Akzeptanz aufbauen, wenn man ihn von Welpe auf an hat.

  • Ich verstehe immer noch nicht, warum ich bei "meiner" Rassewahl mir ernsthaft Gedanken dazu machen "muss", was meine Nachbarn oder wildfremde Leute auf einem Spaziergang von mir und meinem Hund halten?


    Du musst das ja nicht tun. Aber vielleicht geht es anderen anders mit dem Thema, oder sie haben nicht alle Auswirkungen auf das eigene Leben und das der Kinder vorher auf dem Schirm.


    Man kann sich ja entscheiden, wie man möchte. Müssen muss ja sowieso niemand was. Aber wenn jemand nach Erfahrungen und Meinungen fragt? Warum nicht darauf antworten?

  • @Langstrumpf

    Ich finde es völlig ok dass Du hier den Bedenkenträgerpart darstellt. Ist auch wichtig und völlig richtig. Wirklich! :bussi:

    Nur manchmal habe ich zwischendurch das Gefühl dass Du sehr von Dir selbt ausgehst und dabei den Fragesteller gar nicht mehr siehst ;)

  • Ich hab ganz genau gelesen was der Fragesteller geschrieben hat, doch.


    Mir haben die Leute, die ich in den Jahren kennengelernt habe, in denen ich aktiv daran beteiligt war, Haltern mit "Problemhunden" zu helfen, einfach immer sehr leid getan.

    Zu 90% war einfach eine unbedachte Rasse/Hundewahl ein großer Teil des Problems. Von daher finde ich es extrem wichtig, sich sehr intensiv mit den MÖGLICHEN Problemen auseinanderzusetzen. Man kann so viel Freude am Hund haben, wenn es passt. Da ist es das doch wert, sich genau zu hinterfragen.


    Wenn dann die Entscheidung auf festem Fundament steht - umso besser!

  • SavoirVivre

    Ich verstehe den Hintergrund ja, sagte ich doch :)

    Aber es ist doch etwas anderes, wenn ich mir vor der Hundeanschaffung ernsthaft überlege, ob ich dann nicht mehr spazieren gehen kann, weil irgendwo Eltern rumlaufen könnten, die eine Krise kriegen.

    Dann kaufe ich mir demnächst auch keinen SUV, weil das bei einem Unfall gefährlicher wäre als ein Fahrrad?


    Ich verstehe ja, dass man sich Gedanken macht, dass der Hund keine Gefahr für Kinder sein darf (für niemanden). Dafür sorgt man entweder durch entsprechende Sicherung (Hund wegsperren, anleinen, Kraft, ...) oder Erziehung. Bestenfalls beides.

    Aber meine Hunde sind immer noch "mein" Hobby. Immer unter der Prämisse, dass ich mich vernünftig drum kümmer, sie erziehe, etc.


    Klar kann man bedenken äußern wegen der Größenverhältnisse von Kind und Großhund.

    Aber pauschal zu raten, den Hund nach der "Außenwirkung" zu wählen, find ich halt komisch.

    Denn hier klang das eher nach "mit großem Hund geht sowas auf keinen Fall!"


    Wir haben mit Iwan damals unsere Tochter von der Ferienfreizeit abgeholt. Während mein Berner völlig gechillt inmitten der Kinder gelegen hat und sich ab und zu ein Pausenbrot hat füttern lassen, sprangen drei Chihuahua kläffend durch die Gruppe Kids und haben sogar zugezwickt. Es ist immer eine Frage der Erziehung, des Umgangs und der Einschätzung. Die Chi-Halterin war übrigens der Ansicht, dass mein Berner sofort weg gesperrt gehört, der würde böse gucken ...

  • Ich hab das ehrlich gesagt auch immer sehr pragmatisch gesehen. Unser Hund, unsere Entscheidung. Ich hab ja auch die Nachbarn nicht gefragt, ob es ihnen Recht ist, dass wir die Kinder bekommen (und die machen mehr Lärm und Unfug als der Hund:pfeif:).


    Wenn wer mit meinem Hund, (und mit der Art wie ich lebe...nicht klarkommt ist das ok. Entweder er akzeptiert den Hund als Teil meines Lebens oder ich akzeptiere ihn nicht als Teil meines Lebens.


    Solange der Hund gut erzogen ist, niemanden belästigt, bedrängt, what ever, geht er auch niemanden was an.:ka:

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