Welche Rassen würdet Ihr mir empfehlen? - Teil 2

  • Bannasch et al hat u.a. n paar Shikoku Werte veröffentlich. Fast so katastrophal mies, wie der Basenji, eine der ingezüchtetsten Rassen überhaupt.

    Aber Gruppe 5 ist generell gut dabei. Shiba, Akita, die mediterranen (zumindest aus FCI Zucht) Rassen. TWH und SWH, ebenfalls schwer inzestuöse Partie, wie zwar der großteil aller Rassehunde, aber teils nochmal deutlich besser dabei im kaputten Genpool.

  • Es wäre für mich etwas tolles, wenn mir der eigene Hund etwas bieten kann, was mir ein zutraulicher Hund in der Stadt nicht bieten kann.

    Du hast eine seltsame Vorstellung von "dir etwas bieten" .

    Also erstmal, sind Fremdhunde fremde Hunde und nicht deine. Bindung zum eigenen Hund und damit das, was dein Leben bereichert, wächst, braucht Arbeit und wachsendes Verständnis für das Individuum, das du vor dir hast.


    Ich hab zum Teil widerwärtig menschenfreundliche Hunde. Die begrüßen, lassen sich streicheln usw. Versuch mal irgendeinen von denen, mitzunehmen. I dare you. Solange ich nämlich nicht mein Okay dazu gebe, funktioniert das nur mit Gegenwehr. Gebe ich mein Okay, gehen sie hingegen mit. Das macht vieles, vieles einfacher für die Hunde und für mich.

    Sind sie in Fremdbetreuung, kann ich am Telefon zur Betreuungsperson sagen, dass ich sie gleich abholen komme: Die rennen zur Tür und wenn sie könnten, würden sie sich auch alleine auf den Heimweg begeben. Die Nasen leiden dort nicht. Die spielen oder pennen, sind generell entspannt.


    Aber nichtsdestotrotz ist zu Hause eben zu Hause und auch wenn sie andere Menschen mögen, bin ich dennoch Hauptbezugsperson. Wir haben die stärkste Bindung.

    Eine meiner Hündinnen kann ich hingegen nur dann anderen mitgeben, wenn das Rudel mitkommt und auch dann kann mit ihr keiner außer mir Gassi. Sie kann nur doppelt und dreifach gesichert (und so muss sie im übrigen angezogen bleiben), zum Lösen auf die Terrasse. Alles andere traut sich kein Mensch zu, denn sie erwürgt sich beim Versuch, zu mir zu kommen. Koste es, was es wolle. Dass sie überhaupt "abgegeben" werden kann - das hat 4 Jahre gedauert. Vorher hätte sie sich nämlich auch durch Wände gefressen.


    Die Vorstellung, dass der Hund nur auf dich fixiert ist und nur dich toll findet - die ist in der Realität für Mensch und Hund extrem belastend. Etwas aufgeschlossenere Hunde sind deswegen trotzdem nicht wahllos darin, mit wem sie mitgehen.


    Auf was bezieht sich das? Der Jagttrieb ist in den seltensten Fällen erwünscht. Ein Paar Ecken und Kanten hat jeder Hund, und das gehört für mich auch einfach dazu.

    Ja, ein paar Ecken und Kanten und grundlegendes Training ist aber das eine.

    Sich bewusst für Rasseeigenschaften zu entscheiden, die nicht ins Leben passen, nicht in den Alltag passen, und dann versuchen, diese grundlegenden, genetisch veranlagten Eigenschaften aus dem Hund rauszutrainieren - das ist etwas vollkommen anderes.


    Es heißt: Man kann sich das Leben auch schwer machen.


    Entscheidet man sich für einen Hund, der schlichtweg nicht passt, macht man sich aber nicht nur selbst das Leben schwer. Man macht es auch dem Hund unfassbar schwer, weil er etwas leisten soll, was er nicht leisten kann.

    Per se habe ich nichts gegen einen ständigen Begleiter. Ich denke, dass ich dem Hund jetzt und auch in Zukunft täglich mehrere zumindest einstündige Spaziergänge mit Auslauf ermöglichen kann, ich bin sonst aber auch viel an meinen Tisch gebunden. An Wochenenden lässt sich da auch noch mehr machen.

    Das stellst du dir unter dem Hund etwas bieten vor?

    Gassi und Auslauf sind Teil der Basis. Ebenso wie füttern, Pflege, tierärztliche Betreuung.

    Damit bietest du jetzt quasi - ich bin da mal ganz krass:


    - keine Erfahrung

    - schwammige Vorstellungen

    - Mindestanforderungen an das am Lebenerhalten


    Hm.


    Weil du ja unbedingt erst Bindung erarbeiten möchtest und direkt beim ersten Hund "eine Aufgabe" suchst:


    Geh hier mal in irgendeinen "Hilfe, meine Welpe..."-Thread rein. Davon gibt es reichlich. Und dann lies dir mal durch, wie Menschen an stinknormalen Welpen deutlich unkomplizierterer Rassen verzweifeln und an den Rande des Nervenzusammenbruchs kommen oder schon darüber hinaus sind. Dein erster Hund WIRD eine Aufgabe, weil alles neu, du musst dich erst einmal reinfitzen, hast dir mit einer Garantie von 110 Prozent ganz viel ganz anders vorgestellt...


    Oder geh in ein Tierheim und nimm den Hund mit, der Aufgrund verschiedener Baustellen schon am längsten dort sitzt. Und ich wette mit dir darauf, nach zwei Wochen möchtest du dir allein bei der Erinnerung daran "dass du dir Respekt und Bindung erarbeiten willst" gewaltig auf die Zunge beißen.

  • uffwuff


    Nein, es gibt, bis auf Verbote von so Späßen wie Vater-Tochter Verpaarungen generell meist keine Vorgaben zum COI. Keine Regulierung des Inzuchtzuwachses pro Generation. Null Plan und Ziel.


    Manchmal wird er angegeben, manchmal gibt es Rassearchive, wo man nachschauen kann. Nur: der rechnerische Wert ist für die Tonne. Die sind alle durch die Bank zu niedrig angesetzt.

    (Ich hab mir den Spaß erlaubt, meine Hunde testen und den genomischen COI über 6 Generationen ermitteln zu lassen. Ernüchternd. Nein, eher erschreckend.)

  • Ich finds mittlerweile fast schon ein bisschen lustig, dass hier alle paar Monate ein Kerl reinschneit, gefühlt direkt aus dem Wilden Westen und der weiten Prärie, Cowboyhut, Bisonherden, Backgroundsound von "Der, der mit dem Wolf tanzt" und händeringend nach einem Wolf Hund sucht, dem er beweisen kann, dass er seinen Respekt und Anerkennung wert ist, um dann mit endloser, lebenslanger Loyalität und Freundschaft belohnt zu werden. Nicht böse gemeint, uffwuff aber ich hab so ein Deja-vu. xD

    Das fasst meine Gedanken gerade ziemlich gut zusammen. 😅

    Ich verstehe es auch völlig nicht, was ist das für eine verklärte Wolfsromantik?


    Das Besondere an Hunden ist, dass sie den Menschen als vollständigen Sozialpartner annehmen. Bei mir war mit allen Hunden sofort eine Verbindung da, Vertrauen und Verbundenheit ist halt mit den Jahren weiter gewachsen, aber das ist nichts was ich mir erkämpfen musste, sondern es wächst eben durch die gemeinsamen Erfahrungen. Kann mir wenig darunter vorstellen, was gemeint ist mit Aussagen wie "es wäre komisch, wenn der Hund mich mit wenig Aufwand anerkennen würde". Willst du den Hund erst aus der Bärenfalle retten und dann ist er dir für den Rest des Lebens allein ergeben oder welche romantisierten Vorstellungen hast du?


    Die meisten Hunde sind Opportunisten und das ist auch gut so . Ich habe einen Hund, der sehr stark auf mich fixiert ist, ungerne bei anderen bleibt, wenn das mal nötig ist, tut es mir eher leid, dass es ihm da jetzt so schlecht geht, als dass ich mich über seine Hingebung für mich freue. (Er bleibt problemlos alleine, Fremdbetreuung ist selten nötig) Wenn ich morgen tot umfalle, wird er sich aber sicher auch auf eine neue Umgebung mit der Zeit einstellen und nicht den Rest seines Lebens darunter leiden, dass ich nicht mehr da bin und das ist auch gut so.

    Und ich weiss gerade auch nicht was es daran zu lachen gibt. Das ist meiner Erfahrung nach einfach die Realität.

    Ein Hund ist ein Hund.

    Der will fressen, ein sicheres Zuhause und Beschäftigung entsprechend seiner Veranlagung.

    Bei einer Hund- Halter Beziehung wird wird kein widerspenstiges Herz erobert was dann in lebenslanger Freundschaft und Loyalität endet.

    Sowas gibt es nur in Romanen. 😅


    Also wenn du tatsächlich einen Hund möchtest, dann mach dir über folgende Fragen Gedanken:


    Wie sieht meine familiäre, berufliche, finanzielle und wohnortbezogene Situation in den nächsten 10-15 Jahren aus?


    Was möchte ich mit dem Hund machen?


    Mit welchen Eigenschaften komme ich gar nicht zurecht ? ( Wachtrieb, Schutztrieb, Hüteverhalten, Jagdtrieb)


    Und mit welchen davon kann ich mich arrangieren bzw. welche davon sind vielleicht erwünscht.


    Hundehaare in der Wohnung oder alle paar Wochen zum Groomer?




    Wenn du darauf deine Antworten gefunden hast kannst du die entsprechenden Rassen in die gröbere Auswahl nehmen und dann auch auf das optische Bild schauen.

    uffwuff

  • Kannst Du das

    Wie gesagt finde ich es besser, wenn sich der Hund bemerkbar macht, und eher nicht zurückhaltend ist.

    für mich bitte noch mal anders umschreiben? :sweet:

    Irgendwie verstehe ich diesen Teil überhaupt nicht so ganz :ka:




    dass ich den Hund womöglich besser wertschätzen könnte, wenn ich selber mir dessen Vertrauen erarbeiten muss, um dem Hund "würdig" zu sein..

    Aber genau DAS mußt Du doch, mit jeder Rasse!!!!

  • Irgendwie verstehe ich diesen Teil überhaupt nicht so ganz :ka:

    Wahrscheinlich weil es nur für mich Sinn ergibt haha

    Ich möchte nicht, dass sich der Hund nur auf Knopfdruck bemerkbar macht.

    Ich möchte, dass der Hund auf jeden Fall auch Aufmerksamkeit einfordern kann.

    Kann natürlich sein, dass das eher von der Erziehung als der Rasse abhängt.


    DAS mußt Du doch, mit jeder Rasse

    Perfekt haha

  • Wenn du ein abnehmbares Körperteil zuhause haben willst, dann nimm einen Pudel. :winking_face_with_tongue:


    Im Grunde sind die meisten gesunden Hunde mit funktionalen Körperbau für jeden Spaß zu haben, grundsätzlich haben Hunde aber schon ein höheres Ruhebedürfnis als Menschen. Also ein Hund, der zuhause ständig parat steht und Action einfordert, ist eher nicht das, was man will. das kann eher krankhaft sein und dem Hund schaden. Die Beschäftigung, das Auspowern, findet im Grunde draußen statt und drinnen wird geruht, natürlich kann man auch mal drinnen was trainieren oder mit dem Hund spielen, aber nur weil ein gut ausgelasteter Hund drinnen gut zur Ruhe kommt, ist er nicht scheintot oder langweilig.

  • Ich möchte nicht, dass sich der Hund nur auf Knopfdruck bemerkbar macht.

    Ich möchte, dass der Hund auf jeden Fall auch Aufmerksamkeit einfordern kann.

    Du redest vom ganz normalen Alltag, nicht wahr?


    Nicht vergessen, Hunde sind Lebewesen!

    Die werden nicht "auf Knopfdruck" funktionieren. Da spielt immer der Charakter und die Rasseneigenschaften eine Rolle!

    Eher kann es sein, daß sie Dich zu falschen Zeiten "nerven".


    Nachts um 1 Uhr raus? Tja, dann stehe mal auf.

    Nicht nur um 1 Uhr, nee, auch noch x-mal danach, bis der Wecker klingelt!

    Willst Du gerade TV gucken? Tja, Hund will lieber was anderes machen.

    Du bist gerade mit was Wichtigem beschäftigt? Tja, Hund fordert nun seine Aufmerksamkeit ein.

    Du willst / mußt gerade telefonieren? Egal, Hund bellt laut. Das Warum darfst Du auch erst einmal rausfinden.

    Du willst Deine Freunde einladen? Tja, Hund will die lieber beißen.

  • Irgendwie verstehe ich diesen Teil überhaupt nicht so ganz :ka:

    Wahrscheinlich weil es nur für mich Sinn ergibt haha

    Ich möchte nicht, dass sich der Hund nur auf Knopfdruck bemerkbar macht.

    Ich möchte, dass der Hund auf jeden Fall auch Aufmerksamkeit einfordern kann.

    Kann natürlich sein, dass das eher von der Erziehung als der Rasse abhängt.

    Die, die sich auf Knopfdruck bemerkbar machen, sind von Matell o.ä.


    Hunde sind auch keine Tamagotchis.

    (Es gibt Formen des bermerkbar machens, da würd man sich das aber wünschen. Ich schaue jetzt bewusst nicht in Richtung des Hundes, der heute nachts wieder 4x gekreischt hat, weil ein anderer Hund da lag, wo Madame liegen wollte und ich deshalb bitte kommen und das Problem entfernen hätte sollen).


    Realistischerweise verbringt man sogar sehr viel Zeit damit, daran zu arbeiten, dass Hunde sich eben nicht die ganze Zeit bemerkbar machen und umsetzen, was sie jetzt gerne tun würden.

  • Ich möchte nicht, dass sich der Hund nur auf Knopfdruck bemerkbar macht.

    Ich möchte, dass der Hund auf jeden Fall auch Aufmerksamkeit einfordern kann.

    Kann natürlich sein, dass das eher von der Erziehung als der Rasse abhängt.

    Ich denke es würde dir gut tun, wenn du generell mehr Zeit mit Hunden verbringst. Das Unverständnis, was du bei einigen Antwortenden auslöst ist schon ein ganz guter Indikator dafür, dass dir vielleicht Erfahrung mit Tieren, speziell Hunden fehlt und dass deine Vorstellungen dazu, wie Beziehung gelebt und aufgebaut wird, nicht ganz so der Realität entsprechen. Viele Eigenschaften und Wünsche die du beschreibst, sind kaum vereinbar in einem Tier (z.B. "bemerkbar machen", mit dir interagieren, gleichzeitig aber sich nicht schnell binden oder doch weil ein Mann Hund aber dann doch eigenständig, aber bitte nicht jagen, also unbeugsam, aber dann doch sehr gehorsam und bitte edel, also nicht krank und schwach, aber sehr an einem hängend, also nicht immer alleine in der Ecke...)

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