Windhunde und mediterrane Rassen sowie deren Mischlinge

  • Das wird aber teilweise auch mit ihnen geübt.


    Aber klar, der "turning on a penny" Whippet, der auch im Moor zwischen Löchern im Boden jagt, ist wendiger und trittsicherer als n Greyhound, der 20km/h mehr erreicht.


    Trotzdem kommen etwa grad Pfählungen bei Windhund hetzt im Wald öfter vor, als bei anderen Typen (Meine 2 Direkterfahrungen waren übrigens Showlinie, der Rest Galgos. Die Zusammenstöße untereinander alles Whippets.)


    Also im Wald ableinen mach ich durchaus auch, ohne dass sich hier jemand was bricht. Aber ne echte Hetzjagd, wenn da doch Wild ist, wär einfach riskanter, als auf offenerer Fläche, wenn ein Hund sehr hohes Tempo erreicht

  • Auch von mir danke für die ausführlichen Erklärungen pinkelpirscher !


    Ich kannte vor Suki gar keine Windhunde (nur einige mediterrane Mixe, aber die sind schon alle nochmal anders) und habe mich inzwischen ziemlich doll in Whippets verguckt, muss ich sagen. Entsprechend finde ich das wirklich unheimlich interessant. Vielleicht finde ich ja auf englisch irgendwo im Netz noch mehr Infos darüber, ich mache mich mal auf die Suche. :)


    Was das Verletzungsrisiko betrifft ergibt das, was du schreibst für mich ziemlich viel Sinn und ich kann mir das bei einer Whippethündin hier leider ziemlich gut vorstellen, dass das gefährlich werden könnte. Anfangs hat mich total erstaunt, als ihre Besitzerin mir erzählte, dass sie sich beim Freilauf regelmäßig Verletzungen zuzieht (weil das bei Suki, die für einen Nichtwindhund schon auch ein ziemlich hohes Tempo hat, gar nicht vorkommt), bis ich beobachtet habe, wie sie mit sehr hohem Tempo gegen einen Baum gebrettert ist (zum Glück ist nichts passiert).


    Sie ist halt auch wirklich sehr klein und zart, extrem unsicher und nicht so koordiniert (sie ist aber auch noch sehr jung, vielleicht wird das auch noch besser). Das in Kombination mit ihrem unglaublich hohen Tempo könnte vielleicht tatsächlich kritisch sein, wenn sie anfangen würde, zu jagen (momentan zeigt sie scheinbar (noch) gar kein Jagdinteresse).

  • Sorry, falls das nach Rechthaben wollen um jeden Preis rüber käme l'eau


    Statiatisch gesehen sind Krebs und Unfälle die häufigsten Todesursachen, weit nach, glücklicher- und sehr erfreulicherweise, hohem Alter.


    Kann jetzt nur aufs Whippetarchiv zugreifen und die Auflistung ist höchst mangelhaft. Unfälle stehen da weit vorn. Vom Auto angefahren, nicht klar definierte Unfälle und auch bissl diffus: Laufunfälle. So ungefähr alles in ähnlichen Mengenverhältnissen.


    Fragt man rum, sind die schweren Laufunfälle gerne: gepfählt, gegen Hindernis gelaufen - Genickbruch oder Wirbelsäule sonstwo hin, Zusammenstoß mehrerer Hunde in vollem Lauf, in Bodenvertiefung getreten und irgendwas ganz blöd gebrochen.


    Nicht, dass das alles dauernd an der Tagesordnung steht. Aber die Verletzungsrisiken sind andere, als bei anderen Hundetypen. Und das hängt halt mitunter auch klar am "Wo rennt der Hund volles Tempo".


    Ich hab auch Heidenrespekt vor ner Mauer auf ner Hundewiese, die man nicht sieht, wo es aber 2m nach unten geht. Blödestenfalls fällt Hund da in vollem Lauf runter, wenn er die Stelle nicht kennt. Kann anderen auch passieren. Sie schlagen dann halt mit weniger Wucht auf.


    Auf sehr kleinen Flächen mit vielen Hindernissen hast, vorallem wenn mehrere Hunde laufen und Spannung rein kommt, immer auch mehr Risiko, dass halt doch was passiert.


    Muss überhaupt nie. Kann aber.


    Mir geht es eher darum, dass mich wundert, dass sich manche wundern.

    Kenn eine Greyhoundbesitzerin, der zwei Hunde durch vermeidbare Unfälle verstarben. Beim Besitzer kam nur an "Mein Hund war zu blöd zu bremsen." Und "Woher sollte ich ahnen, dass mir der da runter fällt? Mein DackelOderSonstwas wär da nie runter gefallen"


    Oder wenn der Galgo von seinen Waldjagdausflügen regelmäßig mit riesigen Hautrissen und 1x perforiertem Darm zurück kommt. Dann ist es, davon abgesehen, dass jagen gehen lassen offiziell nicht so übermäßig erwünscht bis verboten ist, halt auch die Frage: Warum lass ich einen Hund durchs Dickicht brettern und aktiv hetzen, wenn der offensichtlich nicht dazu gemacht ist. Andere musst danach nicht mühsam wieder zusammen flicken.

  • Hier dürfen die whippets bewegungstechnisch alles was sie wollen solange sie dabei das Hirn nicht ausschalten.

    bevorzugte fleilaufgebiete sind hier nicht ganz freie Wiesen/ Felder weil sie gut auf optische Begrenzungen achten, seltener Wald und Reitwege.

    Die dürfen aber auch miteinander wild toben weil sie eben gar nicht zum durchknallen neigen, mit den zwei übergroßen, komplett hohldrehenden whippetrüden einer bekannten lasse ich sie aber nicht mehr laufen.

    Aber die meide ich prinzipiell außer zu leinenwalks.

    Verletzungen gabs bisher nur in jagdsequenzen, risswunden von Ästen.

  • Hier dürfen die whippets bewegungstechnisch alles was sie wollen solange sie dabei das Hirn nicht ausschalten.

    bevorzugte fleilaufgebiete sind hier nicht ganz freie Wiesen/ Felder weil sie gut auf optische Begrenzungen achten, seltener Wald und Reitwege.

    Die dürfen aber auch miteinander wild toben weil sie eben gar nicht zum durchknallen neigen, mit den zwei übergroßen, komplett hohldrehenden whippetrüden einer bekannten lasse ich sie aber nicht mehr laufen.

    Aber die meide ich prinzipiell außer zu leinenwalks.

    Verletzungen gabs bisher nur in jagdsequenzen, risswunden von Ästen.

    Mach ich ähnlich.


    Auf kleinen Flächen aber auch getrennt laufen, weil Frln Rakete sich mitunter zu sehr hoch spult und dann nimmer mit denkt. Und dann springt ihr auch ein Baum in den Weg o.ä.

  • Nicht, dass das alles dauernd an der Tagesordnung steht. Aber die Verletzungsrisiken sind andere, als bei anderen Hundetypen.

    Das ist definitiv so.


    Dein erster Beitrag klang für mich allerdings schon mehr in Richtung "Tagesordnung", denn seltener.


    Durch seinen Hetztrieb (und der teils mangelhaften Erziehung, weil ist ein Windhund), ist ein Whippet (und jeder andre Windhund) etwas anfälliger für Unfälle - auch mit Fahrzeugen, weil Wild sich ja nunmal genausowenig an die Straßenverkehrsordnung hält wie Hund.


    Und dann darf man beim Punkt Unfall auch nicht vergessen, dass signifikant mehr Windhunde im Hochleistungssport laufen und dieser eben doch eine höhere Wahrscheinlichkeit für Verletzungen mitsich bringt. Und gerade auch auf der Bahn eben auch für tödliche Zusammenstöße, Massenstürze...

    Das ist übrigens auch ein Grund, weshalb ich Jin bei einem Coursing nach neuen Reglement nur laufen ließe, wenn der Laufpartner nicht zu zierlich ist. Blöd angerempelt ist Jin schon von einem grade mal 2 kg schwereren Rüden aus dem Tritt gebracht worden (und hing dann sekundenlang in der Schnur bis sie sich wieder gefangen hatte - ging zum Glück glimpflich mit nur leichten Schürfwunden aus) - ich will nicht ausprobieren, wie das aussieht, wenn Jin im Hetztempo mit einem 5kg leichteren Hund zusammen stößt.


    Kurz: man muss halt sehr genau schauen, wie sein Hund drauf ist. Jin ist eine trittsichere Bergziege, die sich auch im Wald/Unterholz nicht mehr als ein paar Kratzer holt und der Hubbelwiesen nicht mehr als ein müdes Lächeln abringen. Aber an (tiefen) Steilhängen ließe ich sie trotzdem niemals frei laufen - das kennt sie nicht, gibt's hier fast nicht und sie ist eben doch auch ein bissi irre (Whippet halt).

  • Jin und ich waren heut seit Ewigkeiten mal wieder im Wald - Freilauf gibt's nur ein paar ausgewählte Strecken, wo Jin grundsätzlich kein Wild anzeigt. Heut war sie ein bisschen guckig. Und am Ende hat sie 2 Amseln angezeigt, die im Unterholz gescharrt haben - das konnte ich wg. parallel Filmen nicht erkennen.

    [Externes Medium: https://youtu.be/syoyWWnJhbE]
  • Noch lästiger wird das rabbit - hare Ding übrigens wenn man rausfindet das bunny gerne für beides verwendet wird.

    Da kriegt das Kind nen bunny, also ein Kanninchen, während der Nachbar bunny jagt, also Hasen.

  • l'eau


    Nö, das war dann eher ungünstig ausgedrückt meinerseits.

    Wobei ich schon den Eindruck habe, dass nicht immer klar ist, dass unterschiedliche Windhundtypen für unterschiedliche, auch geographische, Gegebenheiten gezüchtet wurden. Und da unterschiedliche Stärken und Schwächen haben und Bodenbeschaffenheit, Geländeform, Bewuchs etc auch ein Faktor sind, warum mit welchem Hund wo und was gejagt wird oder wurde, und warum welcher Typus da oder dort de facto nicht eingesetzt wird. Dort, wo etwa ein Podenco gut ist, ist n Greyhound ne Vollkatastrophe oder kaputt und umgekehrt.

    Was theoretisch auch in der Privathaltung ein wenig Relevanz haben kann, falls der Hund doch mal hetzt.

    Aber natürlich nicht heißt: können alle praktisch überhaupt nirgendwo von der Leine ohne sofort dem Tode geweiht zu sein.


  • Wobei ich schon den Eindruck habe, dass nicht immer klar ist, dass unterschiedliche Windhundtypen für unterschiedliche, auch geographische, Gegebenheiten gezüchtet wurden.

    ja, das fehlt oft. Und überhaupt das Wissen, wie die Jagd überhaupt aussieht - also klar, der Windhund hetzt das Wild. Aber was ist vorher, was ist nachher? Die Ausbildung außenrum. Dafür fehlt hierzulande ein Bewusstsein.



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