Windhunde und mediterrane Rassen sowie deren Mischlinge

  • Dem kann ich nur zustimmen.


    Ich habe meine Podenca ja seit einem halben Jahr bei mir. Sie ist definitiv ein ängstlicher Hund, generell eher vorsichtig.


    Was in den letzten Monaten am allerbesten geholfen hat, war Sachen einfach zu machen. Natürlich angepasst auf das was sie leisten kann, aber doch immer wieder raus aus der Komfortzone und da auch ohne viel Gewese. Mehr so „Wir sind jetzt hier, leb damit. Wenn du Schutz suchst, komm gerne zu uns - aber wir veranstalten keine Show“ - das fände ich dem Hund gegenüber nicht allzu fair, permanent diese Angst zu bestätigen und darin zu verharren.


    Tatsächlich war das eine der schwersten Sachen bisher: Polly hat Angst vor Männern. Bis das Eis gebrochen ist, dann ist alles tutti. Die meisten Männer in meinem Umfeld waren sehr bemüht um sie und säuselten sie die ganze Zeit an - perfekt, um sich noch weiter reinzusteigern. 🙈


    Sie ist nicht mein erster TS-Hund, aber der erste, der so schissig ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr Leben früher zwar nicht so schön, aber auch nicht voller Traumata war. Ich denke eher, dass sie vieles einfach nicht kennt und das dann natürlich auch Angst macht.

    Gleichzeitig ist es bei ihr definitiv auch ne Strategie. Sich auf den Rücken schmeißen, furchtbar mitleidig gucken, zurückschrecken,… - das ist für Außenstehende oft nicht leicht auseinanderzuhalten.


    Kurzum: ich werde oft gefragt, was meine armen Hunde wohl alles schon so erlebt haben. Ich weiß es meistens nicht, aber es ist mir auch egal. Wir leben hier, wir leben jetzt und mit der Einstellung bin ich bisher immer ganz gut gefahren. Man darf halt keinen Zeit- & Erwartungsdruck haben - aber das ist bei Tierhaltung ja eh meist kontraproduktiv.

  • Selbst mein definitiv sehr gut, allerdings umständehalber nur eingeschränkt außerhalb des Gartens und eigenen Rudels, aufgewachsener Junghund war (und ist teilweise) immer noch so.


    Das ist schlichtweg oft auch ne Mischung aus Aufzucht, individuellem Charakter und in einigen Rassen/Linien drin.

    Warum sollten Tierschutzhunde nicht auch Wesensmängel, vererbt schlechte Nerven haben, wenn es die Züchterhunde gleicher oder ähnlicher Rassen auch haben?

  • Und nicht zu vergessen das die Windigen ja schon irgendwie alle nen gewissen Hang zur Dramatik haben.


    Hier der offensichtlich geprügelte Whippet:

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    So guckt er wenn er das Bett für sich haben will und der Mann fragt ob er sich dazulegen kann.

    Armer, armer Hund..... :roll:

  • Bis zu einem gewissen Grad ist Männerskepsis beim Galgo zb möglicherweise erblich.

    Erblich? Echt?

    Also der Grundcharakter vom Galgo ist schon vorsichtig und zurückhaltend Fremden gegenüber. Wie bei vielen Windhunden. Das weiß ich auch, aber was die "Männerangst" betrifft, überschneiden sich vielleicht Einfluß der Gene mit den (negativen) Erfahrungen.

    Die Jagd mit Galgos ist in Spanien ein Männersport. Die meisten sind Freizeitjäger und man trifft sich am Wochenende mit Freunden und hat seinen Spaß.

    Natürlich sind nicht alle Galgueros Tierquäler und nicht alle Jagdgalgos geschundene Kreaturen, aber viele Jäger haben eine etwas "derbe" Art mit ihren Hunden umzugehen, was unter Umständen schon ausreicht, um einen eher sensiblen Galgo zu erschrecken, so dass er zukünftig vor Berührungen zurückweicht.


    Jetzt ist jetzt. Man arbeitet mit dem, was der Hund anbietet, aus welcher Quelle auch immer es kommt.

    So ist es :smile: Nein, ich fördere bestehende Ängste nicht und "der arme Hund" wird auch nicht aufgrund seines Vorlebens "getröstet" oder besonders darin bestärkt. Der Fokus liegt auf Sicherheit und Normalität.

    Ich kenne generalisierte Angsstörungen aus meinem Berufsleben und Galgos neigen tatsächlich dazu, ihre Ängste zu generalisieren und aus einigen wenigen Ängsten wird eine ganze Kette xD

    Angst vor Männern, vor Wind, vor Regen, vor Gewitter, vor schwarzen Rucksäcken und weiß der Geier :D


    Nee......zwischen Angst und Drama kann ich inzwischen unterscheiden. Das Rippchen ist auf jeden Fall `ne "Prinzessin auf der Erbse", aber damit kann ich ganz gut umgehen ;)

  • So wir waren in donaueschingen. es war sehr schön aber so extrem heiß, dass ich das hotel storniert und einen tag früher heimgefahren bin.


    das hotel stand Priya sehr gut


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    staue die ich gerne hätte


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    Chart Polskis habe ich alle 7 angeschaut, dieser süße 9 monate alte rüde war so bezaubernd


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    Fianna durfte coursen. ist nicht ihr ding (glaube bahn würde ihr mehr liegen), aber sie fand es cool


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    danach abkühlen im bach. gäbe es keinen bach da hätte ich sie nicht bei über 30 grad rennen lassen


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    da war ein barsoi rüde. was ein brummer. wollte sich aber auch nur abkühlen


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    dann fotoshooting von unten


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    während ich zum essen anstand haben die hunde aufgegeben. es war so unfassbar heiß, sie sind immer irgendwo drunter gekrabbelt und das war der moment wo ich beschlossen habe abzubrechen.


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    vor dem weg zum auto noch mal abkühlen. da haben wir zufällig Nastija aus der Schweiz getroffen. sie ist ne riesige hündin und der vergleich mit Priya ist spektakulär


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    war sehr schön, freue mich dass ich dort war ❤️

  • Audrey II


    Es wird zumindest diskutiert.

    So als Form/Ausprägung idiopathischer Angst. Die Spooks beim Greyhound etwa sind auch nicht alle umfeldgemacht.


    Es laufen auch vereinzelt FCI Galgos rum, die in ihrem Leben bei keinem Galguero waren oder in nem Refugio und trotzdem glaubst, die werden nur geprügelt.


    Ansich ist es ja genau das mehr oder weniger rauhe Umfeld, das diese Hunde gemacht hat. Es gäbe keine Galgos ohne Galgueros.


    Das klingt fies, ist aber nicht fies gemeint. Der durchschnittliche Tierschutzgalgo ist ein Vermehrerhund. Puppy mill für Jäger sozusagen.

    Das sind per so oft schon nicht gut gezogene Hunde. Ob der Vater des Wurfes der eigene Wurfbruder ist o.ä. weiß doch keiner.


    Ich bin in der Theorie n Fan von Gebrauchszucht, gerne auch Kreuzungen. Nur so toll ist da in Wahrheit auch nicht immer alles. Vorallem: nur der Gebrauch interessiert. Der Gebrauch ist nicht mitteleuropäischer Haushund.


    Ich meine das Thema auch zb bei den sizilianischen Kaninchenjägern zu sehen. Dort, wo Wesen wenig bis keine Rolle spielt, kommen abscheinend immer wieder mal super schissige Hunde raus. Selbst dort, wo es eine Rolle spielt, mendelt mal was durch.

    Ich war nicht in Spanien, nur auf Sizilien, wo Zwingerhaltung völlig normal ist. Es ist nicht die Zwingerhaltung selbst. Da sitzen auch völlig umweltkompetente Hunde drin. Auch die Bindung an den Menschen leidet darunter nicht automatisch. Wär auch insofern seltsam, weil unsere moderne zentraleuropäische Art der Hundehaltung den bisher geringsten Teil in der Geschichte des Hundes ausmacht. Dann wären Hunde so ungefähr ab 1970 domestiziert worden.


    Aus solcher Haltung gibt es tolle Hunde und welche, die Angst vor ihrem eigenen Schatten haben. Mitunter aus der selben Zucht.


    Ich denk tatsächlich, dass Wesen, wenn es im Gebrauch keine Probleme macht, weil zb Umweltangst statt Aggression - oder gar nicht sichtbar, weil Hund sich nur innerhalb eines bestimmten Rahmens bewegt, wo die Dinge, mit denen er ein Problem entwickelt, gar nicht existieren - in der Leistungszucht zuwenig Rolle spielen.


    Verhalten ist zu einem bestimmten Grad erblich. Wenn mit zuvielen ängstlichen Hunden gezüchtet wird, kommen zuviele ängstliche Hunde raus.


    Beim Galgo kontrolliert das doch keiner.

    Zamgepantscht wird, wovon man sich den nächsten Champion verspricht. Ob der Hund alltagstauglich in einem Alltag abseits seiner Herkunftswelt/seines Einsatzes ist, ist ja eher ziemlich egal.

    Trotzdem: es sind nicht alle so. Es gibt unheimlich resiliente Hunde auch. Sogar erstaunlich viele.


    2 meiner Galgos bzw der Galgopodenco waren quasi fröhliche Labradore und Scheißmirnixe. Einer kam von der Straße, einer wurde als ängstlich aufgegriffen und war es dann nicht.

    2 meiner Galgos hatten üble Narben. Das eine war entweder ne Verbrennung oder Verätzung über den halben Oberschenkel, der andere muss mal seine halbe linke Brust runter hängen gehabt haben (wobei sowas an Zäunen, Nägeln usw ja leicht passiert). Die waren nicht traumatisiert.


    Einer kam dagegen mit der Welt gar nicht gut klar. Der war super in Schuss, als er gefunden wurde. Der hatte keine Ängste im Handling. Eher Angst vor der Welt ansich, denk ich.


    Der Züchterhund hier hatte zb anfangs Angst vor Spiegeln und ging ungefähr jeden 3ten Bauarbeiter an. Der Hund hat in seinem Leben keinen Vorfall mit Bauarbeiter gehabt. Hatte nur vorher auch noch nie einen gesehen

    Beim Pflegegalgo ging man noch davon aus, die muss was Schlimmes erlebt haben, weil sie auf Bauarbeiter los geht. Keine Ahnung. Vieleicht ja. Muss aber auch genau gar nicht sein.


    Ich bin da mittlerweile eher vorsichtig mit Vermutungen. Auch Jäger haben ander Dinge im Leben zu tun, als 24/7 Hunde zu dreschen.


    Mir ist einmal im Leben der Leinenkarabiner von den Großen auf den Kopf des damaligen Zwerghundes gefallen. Das hat ausgereicht, dass die komplett handscheu wurde. Logischste Erklärung für alle war immer "Die muss arg misshandelt und geschlagen worden sein".



    Der besorgte Whippet im Haushalt flüchtet aktuell im Freilauf an einer ganz bestimmten Stelle, denn da hat ihr eine Mitbewohnerin mal frustig eine in die Seite geboxt. Seither ist der Ort böse und Hund hat massiv Stress dort.

    Liebster, bester Hund von allen - sollte nur nie in die Zucht, die verknüpft alles immer zu Drama. Damit ist sie die einzige im Wurf. Ihre Halbschwester hat das aber auch. Is mir nur zu spät aufgefallen.


    Es steht völlig außer Frage, dass grad mit den Galgos und Podencos teilweise wirklich grausige Dinge passieren.


    Dass sich Verträglichkeit und Umgänglichkeit allein schon durch die Haltung so nebenbei mitselektieren, würd mich nicht wundern. Ebensowenig aber, dass bei Rassen die so in Massen und teils als Einwegwegwerfprodukt produziert werden, halt auch viel "Ausschuss" dabei ist. Gesundheitlich wie auch im Wesen.

    Wir kriegen hierzulande quasi die Hunde von der Resterampe.


    Mit fehlt da das historische Wissen, aber ich bin relativ sicher, dass die hohe Zahl an Galgos die jährlich geboren werden, ansich auch eher eine Entwicklung des zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts ist und durchaus eng mit politischen und sozialen Entwicklungen grad in Andalusien zusammen hängt.

    Ich halte es nicht für abwegig, dass man in so relativ kurzer Zeit auch relativ viel "Mist" irgendwo reinzüchten kann, wenn man solche Massen raushaut und jeder irgendwas macht.

  • Ach schade, hab dich nicht gesehen corrier aber Lani haben wir auf der Hauptshoppingmeile getroffen. Hach ja, LHC sind einfach so traumhaft schön. Wen ich krine Windhunde hätte, hätt ich LHCs.

    Hab eine Frau mit Xolo gesehen und hab mir gedacht dass es vielleicht SpaceOddity ist, hab mich aber nicht getraut anzusprechen, weil sie gerade in ein Gespräch vertieft war.


    Waren schon um 8 Uhr da und sind um ca. 12 Uhr schon wieder gefahren, war mir einfach viel zu heiß. Die Donau hat die Hunde gerettet, die waren dreimal drin zum abkühlen.


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  • Winnie82 Also ich finde nach heute die Kombo LHC und ein Windsprite sehr verlockend :pfeif:
    Aber ja, es war viel viel viel zu heiß! Ich wäre gerne noch länger geblieben, um meinen inneren Angsthasen zu überwinden, dass ich mal Züchter anbrabbel. Aber nope, mit der Hitze zusammen konnte ich mich nicht überwinden. Aber ist ja auch noch laaaange hin.

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