Windhunde und mediterrane Rassen sowie deren Mischlinge
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Ja Winnie82 aber sollte das wirklich ein Kriterium sein für die Entscheidung, sich einen Hund zu holen, der ansonsten aufgrund seiner Masse an Individuen evtl getötet werden würde...?
Schwierige Frage, wenn ich keine solche umzäunte Fläche zur Verfügung hätte, würde ich persönlich keinen Galgo adoptieren, der noch jünger und mobil ist. Eher einen alten, um den noch einen gemütlichen Lebensabend zu bereiten.
Aber irgenwo lässt sich doch immer ne umzäunte Fläche auftreiben und wenns bloß der Platz von der Hundeschule ist, vielleicht gegen eine kleine Nutzungsgebühr.
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Hi
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Galgos sind ja nicht die einzigen Hunde, die im Tierschutz auf ein Plätzchen warten. Man kann also durchaus ein Leben retten und dafür einen Hund wählen, den man nicht verbiegen muss.
Das ist schon klar, mir geht es eher um die Tatsache, dass bei den Spanischen Jagdhunden, um es nicht zu stark spezifisch zu machen, jährlich auf einen Schlag mind 50000 Stück entsorgt werden...
Es geht mir um die extreme Masse an Hunden die vermittelt werden sollten, aber nicht immer den absolut Windhund geeigneten Platz haben werden und die Konsequenzen wäre, dass der Hund eben getötet wird...
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Ich mag Galgos ja sehr und könnte mir durchaus vorstellen, mal einen Galgo aus dem Tierschutz aufzunehmen. Das 100 Prozent perfekte Leben kann meiner Ansicht nach ohnehin kaum jemand seinem Hund bieten. Natürlich sollte man nicht auf Biegen und Brechen einen Hund aufnehmen, der nicht ins eigene Leben passt und der kreuzunglücklich sein wird. Aber zwischen den Extremen gibt es ja auch noch was.
Könnte ich meinen Windhund nicht frei laufen lassen, würde ich auch von einer HuSchu/einem Verein/einer Privatperson etc. eine sicher eingezäunte Fläche mieten, damit ich dem Hund regelmäßig die Möglichkeit bieten kann, die Beine zu strecken. Ja, wäre vielleicht dann nicht jeden Tag möglich, aber ich denke, manche Galgos wären auch damit zufrieden und könnten dann bei mir trotzdem eine gute Lebensqualität haben.
(Ich bin aber auch der Meinung, dass manche Langzeitsitzer, die im Tierheim Dauerstress haben, besser dran wären bei jemandem, wo sie mehrmals pro Woche z.B. auch mal 7 bis 8 Stunden alleine sein müssten etc. An meine eigene Hundehaltung habe ich ja auch durchaus relativ hohe Ansprüche, aber andererseits muss man halt schon echt sagen, dass viele unserer Hunde doch hier echt ein ziemliches Luxusleben führen und es ihnen insgesamt halt wirklich gut geht...)
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Aber irgenwo lässt sich doch immer ne umzäunte Fläche auftreiben
So ist es. Die Ressourcen sind knapp. Also sucht man sich "Nischen" bzw. Freiräume, die einem Windhund gerecht werden. Auch in der Stadt.
Freilauf in der Kleingartenkolonie
Freilaufauf im eingezäunten "Naherholungsgebiet"
Freilauf auf einer Spielwiese
Freilauf im Hundeauslaufgebiet
Logisch, dass ich einen älteren Galgo, der sein ganzes Leben rennen musste, nicht auf eine Rennbahn schicke. Es liegt in meiner Verantwortung, dass ich jetzt keine Leistung mehr abverlange, sondern ihm eine moderate, dem Alter und der Vorgeschichte des Hundes angepasste Bewegung "anbiete".
Wenn ich schreibe "anbiete", dann meine ich , dass der Hund selbst entscheiden kann, ob er laufen möchte oder nicht. Meine Galga hat definitiv nicht immer Bock zu rennen und bevorzugt auch gerne mal längere Schnüffelrunden an der Schlepp.
Vielleicht tun ihr manchmal die Knochen weh, der Wind pfeift ihr kalt um die Ohren oder es regnet
Jeder Hund hat seine eigene Persönlichkeit und agiert nicht nach Rassebeschreibungen oder der gängigen Meinung, dass Windhunde ja depressiv werden, wenn sie nicht täglich rennen dürfen.
Und ja.......auch ehemalige Jäger, die nichts anderes getan haben, als zu jagen, können sich auf ein neues Leben einstellen und Vorzüge wie Sicherheit und Geborgenheit sehr bewusst genießen
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die in einem so desolaten Zustand waren, dass ich sehr ernshaft denke, besser sie werden in Spanien gleich getötet, als hier klopft sich wer auf die Schulter und denkt, er habe einen Hund gerettet um ihn dann so grausig verkommen zu lassen.
Krallen des Grauen. Komplett ohne Muskulatur. Zahnstein. Aber Hauptsache schicker Mantel -
Aber das is halt auch kein Windhundspezifisches Problem sondern zieht sich durch allerlei Hundehalterschichten.....
Das ist halt finde ich so ein Konflikt... Ist Sterben wirklich besser als ein (über) behütetes Leben mit, gehen wir mal nicht vom worst case aus / desolate Zustände, etwas Übergewicht und wenig Muskulatur?
Da sage ich halt dann ganz klar, Nein!
Nicht bei Hunden, die in solcher Masse produziert und entsorgt werden...
Sich bewusst für einen hochleistungswindhund vom Züchter zu entscheiden und den dann nicht adäquat auszulasten, ja das ist nochmals ein ganz anderes Thema und trotzdem sind viele gezüchtete Windhunde einfach zu fett und schwammig für ihre Rasse...
Ich find das echt schwierig dieses Thema, ganz ernsthaft. Da komm ich total in einen Gewissenskonflikt...
Va weil ich auch das Gefühl habe, dass immer mehr Galgos hier rumlaufen als stinknormale Familienhunde ohne viel Freilauf... (Auslauf ja!)
Die Überproduktion (und die Entsorgung) ist ein Problem.
Aber ich hadere auch mit der Galgorettungsszene ansich. Der Grund, warum die Hunde so sind, wie sie sind, ist, wie sie aufgewachsen sind und wofür sie gehalten werden.
(Und damit eigentlich die Hochleistungshunde wären)
Man muss sich schon auch klar sein: man kann Anti-Jagd, Anti-Rennbahn, Anti- alles sein, aber dann gibt es die Hunde nimmer, die man haben will.
Tatsächlich stehe ich mittlerweile auf dem Standpunkt: lieber weniger Galgos und Podencos oder Greys importieren, als jedem Hinz und Kunz einen in die Hand drücken. Es funktionier ja nur, weil es durch die Bank recht nette Hunde sind. Aber viele Menschen, die sie halten, wollen ja gar nicht die Eigenschaften, die die Hunde zu dem machen, was sie sind. Die wollen einem Hund helfen oder so. Was nicht verwerflich ist, so als Grundgedanke.
Aber was Leut eigentlich oft nicht wollen, is n Hardcorejäger. Ich mein, ey heulen ja alle schon, wenn im Film das Zeichentrickkaninchen stirbt.Trotzdem holt man sie.
Bei anderen Gebrauchshunden is ja eher verbreitet, zu fragen, wofür wer nen Malinois braucht, wenn er nur joggen will.
Natürlich sind Galgos ne andere Art Gebrauchshund, als das, was wir als Gebrauchshunde oder Jagdgebrauchshunde sehen. Aber letztlich sind die Hunde aus Spanien zb quasi noch "echterer" Windhund als, sagen wir der Showgrey oder n Silken Windsprite, ach, sogar Whippet.
Die jagen noch lebende Beute, nicht Plastiksäcke.
Bei allen anderen diskutieren wir lang und breit über die Macht der Genetik, aber just Hunde quasi vom Ursprung, da soll das nicht gelten? Da soll das plötzlich weg sein, dass ihnen quasi wichtig ist, wofür sie gemacht sind
Klar, etliche sind zu kaputt, wirklich viel mit ihnen zu machen. Und ja, in Spanien ham sie auch nicht alle Auslauf, sondern Zwinger, Kette, sonstwas. Aber in allem Elend dürfen sie noch tun, wofür sie sind. Und das ist nicht Schön sein.
Wofür braucht jemand einen Windhund, wenn nicht erwünscht ist, was sie ausmacht und sie einen Gutteil ihres Wesens nicht ausleben dürfen - nur den praktischen, bequemen?
Es ist völlig utopisch, jährlich 100.000e Galgos und Podencos sinnvoll zu vermitteln.
Es ist aktuell völlig utopisch, die Jagd zu beenden.
Die reine Vermittlungsschiene hat seit über 20 Jahren nichts geändert (Wie eh überall. Es gibt zigtrillarden Hunde aller Typen zu vermitteln.)
Ich mein, mittlerweile werden Galgos um absurdes Geld in die USA geflogen, weil denen die Greyhounds zum retten ausgehen, seit die Bahnen schließen. Oder weil plötzlich die ja noch ärmer dran sind, jetzt muss man die retten.
Sind die nicht arm genug, kann man immer noch vom chinesischen Fleischmarkt retten. Und natuürlich Windhunde aus Saudi Arabien.
Die Hunde werden kreuz und quer verschickt.
Wir retten italienische Hunde aus dem Canile, die Italiener retten Hunde aus dem Refugio.
Wir retten Hunde aus der Slowakei, die Slowaken aus Irland. Die neuseeländischen Renngreys sollen ev in die USA. Derzeit muss man teilweise aus Irland importieren. Die Ungarn holen Hunde aus Spanien, wir holen sie aus Ungarn. Undsoweiterundsofort.
Das ganze Tierrettungs- und Verschickungssystem ist schon mal schräg (sag ich - und hab Hunde aus der Ukraine. Plus eine ukrainischen Hund nach Italien vermittelt. Plus die Spanier, Ungarn und Tschechen im Hundelebenslauf.).
Nein, für mich zählt "Lieber goldener Käfig, als tot" tatsächlich wenig bis nicht. Ich seh es umgekehrt. Nehmt Euch solche Hunde, wenn ihr sie dafür schätzt, was sie sind und sonst nicht, ist mein Ansatz.
Es werden sehr, sehr viele Galgos nicht gerettet. Auf noch ein paar mehr kommt es quasi auch nicht an. Es hat nämlich trotz alldem nicht wahnsinnig arg viel geändert, außer, dass jetzt jeder einen hat. Aber nicht, weil er sie als Jagdhund schätzt.
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Ja Winnie82 aber sollte das wirklich ein Kriterium sein für die Entscheidung, sich einen Hund zu holen, der ansonsten aufgrund seiner Masse an Individuen evtl getötet werden würde...?
Nun, der Rest der Masse wird auch getötet.
Ich weiß, das klingt hart, aber es is vorrangig ne Spielerei im menschlichen Hirn, sonst nix.
Warum rett ich jetzt einen, aber alle anderen nicht? Ich lasse also 4999 sterben, nur meinen nicht.
(Und warum wähl ich in der Masse ausgerechnet den, dessen Eigenschaften ich eh nur zum Teil haben will. Also den bequemeren Teil.)
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Zitat
Jeder Hund hat seine eigene Persönlichkeit und agiert nicht nach Rassebeschreibungen oder der gängigen Meinung, dass Windhunde ja depressiv werden, wenn sie nicht täglich rennen dürfen
Das sagt jetzt genau wer? Aber doch auch nur Leut, die keine Ahnung haben.
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L
Es geht mir um die extreme Masse an Hunden die vermittelt werden sollten, aber nicht immer den absolut Windhund geeigneten Platz haben werden und die Konsequenzen wäre, dass der Hund eben getötet wird...
Tausche die 50000 Galgos mit zb 50000 kaukasischen Owtscharkas aus oder Dobermännern oder Thai Ridgebacks oderoder und die Diskussion sähe anders aus. Müsste anders aussehen.
Dass so relativ viele so relativ gut vermittelbar sind, liegt ja schon auch an der relativen Agggressionsfreiheit dem Menschen gegenüber, der recht hohen Artgenossenkompatibilität und dass sie nicht am Rad drehen, wenn sie nicht kriegen, was sie gern tun.
Sprich: die Selektion auf Hetzjagd nur auf Sicht und in der Gruppe, die Haltung, das Drumherum, macht sie auch zu Hunden, mit denen man das machen kann. Sie "überall hin" vermitteln. Was sie interessiert bemerkst eh kaum, weil sie es nicht zeigen und machen, solang kein Auslöser, keine Möglichkeit da ist.
Mit wehrhaften, schutztriebigen, artgenosseninkompatiblen, sehr territorialen, wachsamen Hundetypen zb geht das eher nicht.
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Aber vielleicht sind auch die Zeiten, in denen ich gehe, einfach gut. Ich mach meistens um 12 ne große Runde, da ich erst nachmittags arbeite. Im Sommer wirds aber natürlich auch andere Zeiten geben, da muss man dann wahrscheinlich mehr aufpassen, aber bisher hab ich da weder mit Ruby, noch mit Iloy jemals andere Tiere gesehen außer Hunde, die auch dort Gassi waren (meist mit Besitzern
).
Zeiten sind ein wichtiger Faktor. Ich gehe meist gegen 14:30, 15 Uhr hier los, da bin ich mit der Runde durch ehe es dämmert. Im Winter wirds manchmal knapp, aber es passt immer.
Das spricht also gut für dich, also das du Freilauf ermöglich kannst außerhalb der Dämmerung.
Kein Wild ist immer so eine Sache... Ich habe hier Hundehalter die schwören das es hier garkein Wild gibt. Kommt halt immer drauf an wie jagdlich ambitioniert der Hund ist ob mans als Besitzer merkt oder nicht.
Wir haben hier in erster Linie Hasen, die sind brav dämmerungsaktiv und somit sind wir zu unserer Zeit safe. Ist es zu heiß gibts eh meist nur kurzes Nachtgassi an der Straße, oder Nachtgassi wo Hami an der Flexi bleiben muss. Jetzt im Alter geht das, aber in seiner Jugendzeit wäre der sehr unleidlich geworden ohne regelmäßig die Möglichkeit sich strecken zu können wie er will.
Es muss nicht täglich sein, aber ein glücklicher Whippet braucht es halt schon. Wenn du sogar täglich Freilauf mittags bieten kannst ist das ja ideal.
Es sind halt schon einfach tolle Hunde.
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pinkelpirscher danke für deine ausführlichen Antworten...
Für mich definitiv Stoff, nochmal mit einen anderen Blickwinkel auf meine Gedanken über das Thema zu schaun...
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