Konfusionen - Tierschutzhund als Anfänger?
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Hallo!
Noch während ich das hier schreibe, denke ich, dass mich das vermutlich ganz gut sortiert. Also:
Wir sind eine dreiköpfige Familie (Mutter, Vater, Pubertier) und auf der Suche nach unserem ersten Hund. Am liebsten einen "gebrauchten".
Meine Kollegin ist im Auslandstierschutz tätig und hat uns nun angeboten, am Wochenende zu kommen, wenn einer der Transporte hier ankommt - und uns umzugucken.
Durch eine Frau, bei der wir einen Hund angesehen haben (es funkte aber nicht), auch aus diesem Verein, haben wir schon Fotos der Hunde bekommen, die da ankommen und uns einen "angeboten". Wir könnten ihn mit zu uns nehmen, für eine Woche auf Probe. Wenn wir uns dann dagegen entscheiden, würde der Verein den Hund vermitteln, und er müsste aber so lange bei uns leben. Es sei denn, es sind krasse Gründe, die dagegen sprechen. Der Hund ist 2,5 Jahre alt, ein kastrierter Mischlingsrüde und anfängergeeignet laut Website. >Gibt es das? Ich lese sehr viel von familiengeeigneten Tierschutzhunden... Kann mir das aber nicht so in Gänze vorstellen.
Ich habe allerdings nächste Woche gar keinen Urlaub mehr... müsste den Kleinen dann mit zur Arbeit nehmen. Das müsste und wollte ich sowieso "immer mal" machen. Tochter und ich finden ihn super. Optisch. Grundsätzlich sind wir aber Hundeanfänger - hatten nur im Urlaub mal Hunde zu Besuch, aber auch nicht oft.
eieiei. Klingt alles suboptimal und zweifelnd, allerdings sind wir schon fest entschlossen. Jetzt geht es aber doch sehr schnell.
Meine Bekannten und Freundinnen, mit denen ich darüber geredet habe, sagen fast alle unisono, dass es funken muss, wenn man sich begegnet. Meine Kollegin ist absolut seriös- ich stehe der vertrauensvoll gegenüber. Sie ist davon überzeugt, dass das klappen kann.
Liebe Grüße!
Was meint ihr denn? Kann sowas klappen?
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Hallo und Willkommen im Forum
ich würde Dir gern einen Thread ans Herz legen, in welchem das Thema kürzlich sehr ausführlich diskutiert wurde. Ist sehr interessant zu lesen, was es für Schwierigkeiten geben kann (oder auch nicht), auf was man vorbereitet sein sollte und was man von einem Hund, der direkt aus dem Ausland kommt evtl. erwarten muss.
Während Eingewöhnung gleich mit ins Büro - schädlich?
Vielleicht magst Du da ja mal quer lesen.
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Ganz ehrlich? Ich würd sowas als Hundeanfänger nicht machen.
Wo Kommt der Hund denn überhaupt her, hat er schonmal in einer Famlie gelebt, kommt er aus einer Tötungsstation?
Warum schaut ihr euch nicht in einem Tierheim um? Dort könnt ihr die Hunde vor Ort sehen und bekommt auch Informationen zu dem Tier.
Da sitzen auch oft Nothunde, z.B. durch Scheidung oder Tod der Vorbesitzer.
Solch ein Tier freut sich ganz sicher auch auf ein schönes, neues Zuhause.
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Moin!
Danke für den Thread, ich stöbere da gleich mal durch.
@ Lorbas - das haben wir ja auch schon getan. Da waren einfach "nur" Listenhunde. Und ein Jagdhundmix, den ich nicht in unserer Wohnung halten kann (und will) und eine leider sehr alte und gebrechliche York-Dame, die mir in der Seele leid tat, aber wir haben letztes Jahr die Katze nach vielen "alten" Jahren sterben sehen und möchten als ersten Hund etwas jüngeres...
Danke aber schon mal - ich lese mal weiter!
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Was meint ihr denn? Kann sowas klappen?
Das kann klappen - du wirst dutzende Berichte von Auslands-TS-Hunden finden, die hier ankamen, einmal kurz geguckt haben und sich gleich wohl und wie zu Hause gefühlt haben (und genauso viele Berichte, wo ein Hund aus dem Tierschutz ein bisschen mehr Zeit für den Start ins neue Leben gebraucht hat oder so ein, zwei "Päckchen" mitbrachte, die Schwierigkeiten gemacht haben...).
Die Frage bei solchen "Hund direkt aus dem Ausland"-Übernahmen ist immer: Was, wenn es nicht klappt? Wie sieht der Plan B aus? Welche Unterstützung hat man, was traut man sich selbst zu, was ist realistisch?
Bei euch z.B. bezogen auf die Mitnahme zur Arbeit: Was ist, wenn der Hund das nicht packt? Wenn er beispielsweise panische Angst hat, überfordert ist o.ä.? Was, wenn er aber auch nicht allein zu Hause bleiben kann?
Ich bin bei solchen Direkt-Übernahmen für Hundeanfänger immer sehr, sehr skeptisch; die Erfahrung zeigt, dass das manchmal wirklich übel schief gehen kann und dann für alle, Menschen und Hund, in vermeidbarem Stress endet. Ich find's toll, dass ihr einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause geben wollt - aber ich würde mich nach einem umschauen, der schon eine Weile (= mehrere Monate) hier vor Ort in einer Pflegestelle lebt, und den ihr vorher kennenlernen könnt und nicht direkt nach einem Transport in die Hand gedrückt bekommt.
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Wenn Du Dich gerade beim Schreiben schon sortiert hast, steht das Ergebnis schon für Dich fest? In diesem Fall wünsche ich Dir, dass Ihr Glück habt.
Mein Rat wäre aber auch der regionale Tierschutz oder ggf. ein Verein, der Hunde erstmal auf geeignete Pflegestellen vermittelt, bei denen sie auf das kommende Leben schonmal vorbereitet werden und erste Anzeichen davon zeigen können, was sie so im Handgepäck haben. Ganz ohne an der Seriosität Deiner Kollegin zweifeln zu wollen.
Die Möglichkeit, den Hund in mehreren Begegnungen kennenzulernen und etwas über ihn zu erfahren sind unschätzbar. Dann kannst Du beurteilen, ob er das kann oder schnell lernen kann, was er zum Leben bei Euch braucht - und ob Ihr ihm das bieten könnt, was er zu seinem Glück braucht.
Ich leg Dir hier mal den Thread von @pinkelpinscher ans Herz, da findest Du ein Beispiel dafür, was im Extremfall im Päckchen sein könnte - und wofür Du einen ganzen Haufen an Hundeerfahrung und Sachkenntnis brauchst:
Natürlich ist nicht jeder Hund aus dem Ausland so vorbelastet. Aber wie ein Hund aufwächst, was er in den ersten Wochen kennenlernt (und was eben nicht), welche Erfahrungen er sammelt, hat einen enormen Einfluss auf das Verhalten und auch auf das Anpassungs- und Lernvermögen. Ungünstig, wenn man gar nichts darüber weiß, gerade für einen „Hundeanfänger“.
Vom Gepäck sieht man in den ersten Wochen nur die Oberfläche, nach so 2-3 Wochen wird quasi der Kulturbeutel ausgepackt. Das Handgepäck in den ersten 6-8 Monaten. Der Schrankkoffer? Nun, unsere Lilly ist jetzt 3 Jahre bei uns - und da ist noch was drin.
Das mit dem „Funken“ ist so eine Sache. Klar ist der schön. Wie Verliebtsein. Und ebenso wenig ein Garant dafür, dass daraus eine lange glückliche Beziehung wird.
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Hi, noch eine Ergänzung zur Frage nach dem „familiengeeigneten Tierschutzhund“. Klar gibt es den, aber auch da gibts ja ganz viele Variablen. Und ein Hund, der z. B. super in eine Kleinfamilie mit einem älteren Kind, eigenem Haus und bewachbarem Garten auf dem Land passt, muss nicht zwingend bei einer Großfamilie mit viel Besuch und Trubel in einer goßen Mietswohnung in der Innenstadt glücklich werden. Bzw. würde es da ganz viel Sachkenntnis und Steuerung erfordern, dass es passt.
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Huhu, ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber gesehen, daß mein Thread hier verlinkt wurde. Dazu möchte ich kurz was sagen: bitte lass Dich nicht verrückt machen. Das klappt hier im Forum ganz hervorragend manchmal, daß die übelsten Horrorstories ausgepackt werden. Damit will ich nicht sagen, daß es nicht wichtig ist, zu wissen, was alles auf einen zukommen könnte, aber das Stichwort ist könnte. Unser "panischer, deprivierter Angsthund" aus dem verlinkten Thread ist ein aufgewecktes, fröhliches Kerlchen, das von Anfang an mit im Bett geschlafen hat, überhaupt nicht ängstlich war (kurze Unsicherheiten ggü unbekanntem wie zB Kinderwägen sind ja normal) und super schnell lernt. Also lass Dich bitte nicht total kirre machen, sondern schaut euch den Hund an und überzeugt euch persönlich und mit Unterstützung Deiner Kollegin (die den Hund aufgrund ihrer Erfahrung sicher besser einschätzen kann) davon, wie er so drauf ist. :)
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Hexling ist aber zB gerade auch dabei evtl größere, gesundheitliche Baustellen abzuklären... mit sowas muss man immer rechnen.
ich würde mir das als Hundeanfänger mit Kind sehr gut überlegen einen Hund direkt aus dem Ausland zu übernehmen. Kann gut gehen, muss aber nicht und gerade wenn Hunde direkt aus einem Shelter oä kommen kann man sehr wenig zu ihrem Verhalten sagen.Ich würde eher nach Hunden auf einer Pflegestelle hier in D gucken oder einfach mal mehrere Tierheime im Umkreis ansprechen, da gibt es mit Sicherheit mehr als eins.
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Bedenke, daß ihr, wenn es nicht passt/klappt evtl. für Monate trotzdem als Pflegestdlle fungieren müsst, mit allen Konsequenzen.
D.h. wenn der Hund zB im Büro randaliert, weil er. Angst hat, überfordert ist, sich unwohl fühlt - du musst dann Plan B haben, wo er betreut wird.
Oder wenn es zwischen euch nicht passt - du hast ihn dann erst einmal sprichwörtlich an der Hacke und musst dich um seine Belange kümmern.
Eine Orga, die so etwas voraussetzt und keine Stellen parat hat, wo ein angeblich toller Familienhund sofort unterkommen kann, hat sich in meinen Augen schon im Vorfeld disqualifiziert.
(und das sagt jemand mit drei Hunden aus dem TS)
Ich würde mich unter diesen Voraussetzungen nicht dazu bereit erklären.
Stell' dir einfach vor, daß der Vermittelnde nicht deine Kollegin ist.
Würdest du einem Fremden, der diese Bedingungen stellt, einen dir völlig unbekannten Hund abnehmen?
Nicht deine Kollegin muss mit diesem Hund leben, sondern du.
Und wenn es nicht passt und du dich deswegen noch mit ihr überwirfst, hast du den Stress zu Hause und auf der Arbeit.
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