Konfusionen - Tierschutzhund als Anfänger?

  • Meine jetzige Hündin kam auch mit einem Transport, ich kannte sie vorher nur von Fotos und Videos. Ich denke es ist dann schon klar, dass man da noch nichts erwarten darf, so ein Hund braucht genau wie alle anderen Zeit, um sich einzugewöhnen. Und er wird sicher auch noch nicht stubenrein sein, das würde ich bedenken, wenn du ihn gleich mit zur Arbeit mitnehmen willst. Wichtig ist auch immer eine Doppelsicherung die ersten Wochen, er kennt euch ja noch gar nicht und hat gerade sein Zuhause verloren. Alleine das ist schon oft traumatisch für die Hunde, auch wenn das Tierheim vorher in unseren Augen kein guter Ort war, für den Hund ist es sein Zuhause gewesen, er kannte ja nichts anderes.



    Die Idee mit dem Hund von einer Pflegestelle finde ich besser. Also wenn dieser Hund zB zuerst auf eine Pflegestelle vermittelt wird und ihr ihn dort besuchen könnt.

  • Ich Denke das Problem ist das er wirklich erst mal bei euch bleiben soll, wenn Es nicht passt.

    Gerade wenn ihr merkt Das er doch zu viele Herausforderungen für euer Leben mitbringt dann singt die Wahrscheinlichkeit das sich sofort jemand anders für ihn findet, es kann sein das die weitervermittlung im schlimmsten Fall Jahre dauert.

    Wenn ihr es wirklich probieren wollt würde ich an eurer Stelle vorher schriftlich vertraglich festlegen das er falls es nicht passt binnen vier Wochen woanders untergebracht wird oder so.

    Wenn der Verein sich nicht darauf einlassen will dann würde ich es lassen.

    Es gibt viele vereine die mit deutschen Flegestellen arbeiten oder schaut einfach mal Tiere suchen ein zuhause, da sind auch immer nette Hunde in der Vermittlung.

  • Meine Hündin Leo kam als Pflegehund zu mir. Sie war Vermehrerhündin von einem deutschen Vermehrer. Nach 6 Wochen sollte sie vermittelt werden. Die neuen Besitzer konnten/wollten keinen Urlaub nehmen und sie sollte ab Tag 1 im neuen Zuhause den ganzen Tag mit ins Büro.

    Das war das ausschlagende Kriterium dieser Familie den Hund nicht zu geben.

    So blieb sie bei mir.

  • Das mit dem Verlieben und dem Funkensprühregen ist bei Hunden wie bei Menschen. Keine Garantie für eine funktionierende Partnerschaft.


    Hundeübernahme rein nach Bild und Hormoneinschuss kann zufällig funktionieren oder man ist halt erst mal "leidensfähiger" eingestellt, erwartet aber auch mehr, als wenn einem der Hund nicht gefällt.


    Pflegestelle sein heißt im Klartext: passt der Hund warum auch immer nicht zu einem, bleibt er trotzdem, bis er wo passt und das kann dauern. E


    Zeigt sich der Hund besonders "schwierig", ist die Wahrscheinlichkeit durchaus hoch, dass er dauerhaft bei einem bleibt, weil kaum jemand bewusst einen sehr ängstlichen, umweltunsicheren, wie auch immer geartet aggressiven oder kranken Hund haben möchte. Häufig ist da auch bei Vereinen kein Budget für Trainer oder komplexe tierärztliche Maßnahmen. Das zahlt man, wenn, dann oftmals aus eigener Tasche.

    Dann hat man einen Hund, der nicht oder nur schwer vermittelbar ist und den man selbst nicht will, weil er eben nicht zu den Lebensumständen, den vorhandenen Hunden oderodeeoder passt, aber keiner nimmt ihn. Tierheim vielleicht. Oder eben er bleibt. Mit dem einzigen Unterschied zum "Fixhund" : man hat keine Schutzgebühr bezahlt.

    Läuft es ganz blöd, gibt es den Vermittlungsverein im Jahr darauf gar nicht mehr. Also wenn weitere Schwierigkeiten auftauchen, steht man erst recht allein da mit dem Hund.


    Als Pflegestelle sollte man im Idealfall mit sehr viel leben können.


    Klar sind sehr viele Hunde in der Lage sich auf neue Gegebenheiten einzustellen. Sehr viele aber auch nicht oder nur bedingt. Die hat man als Pflegestelle dann ewig.


    Im Prinzip: will man möglichst garantiert keinen Hund mit ernsthaften Baustellen, ist Pflegestelle sein, der riskanteste Weg. Die Baustellenhunde bleiben einem.

  • Noch dazu kommt das du ihn wahrscheinlich nicht mal ins Tierheim bringen könntest,wenn es gar nicht geht, da er ja nicht dein Hund ist,sondern dem Verein gehört.

  • Ich würds nicht machen, für mich klingt das nicht gut .

    Einen Auslandshund würde ich persönlich nur nehmen wenn er schon in Deutschland ist und ich wüsste wie er im Verhalten ist .


    Mit Pech hast du einen Angsthund der kein Haus kennt, nicht alleine bleiben kann und keine Kinder mag .


    Finde das spricht auch nicht für Organisationen wenn sie Hunde rankarren und dann sofort verteilen. Alleine dass ihr als Pflegestelle herhalten sollte wenn es mit dem Hund nicht klappt finde ich völlig daneben .

    Kann gut gehen, kann aber auch völlig in die Hose gehen.


    Gerade als Anfänger mit Kind sollte man nicht mit einer Baustelle anfangen.

    Guckt in Tierheimen in der näheren und weiteren Umgebung nicht nur im nächstgelegenen, guckt euch Hunde an die schon auf Pflegestellen sind.

    Weil der Hund sich im Tierheim so und so präsentiert heißt es nicht dass er in Deutschland nicht das komplette Gegenteil ist .

  • Hallo,


    ich habe zwei Hubde aus dem Tierschutz. Es sind meine ersten Hunde.


    Hund Nummer eins kommt aus einem örtlichen Tierheim. Da konnten wir die Hunde also direkt persönlich kennenlernen, die Vorgeschichte war oft bekannt, die Mitarbeiter konnten die Hunde gut einschätzen. So kamen wir dann auch mit einem zwar noch jungen und nicht erzogenen Hund heim, der aber aufgeweckt, umweltsicher und problemlos ist.


    Hund Nunmer zwei ist aus dem Auslandstierschutz, ich kannte sie vor Übernahme nur von Fotos und Beschreibung. Grundsätzlich ist sie ein toller, unglaublich lieber Hund - aber für jeden Anfänger wäre sie nichts! Sie war anfangs sehr ängstlich, die ersten Tage sehr überfordert mit Verkehrslärm und Co. Hat sich drinnen nur verkrümelt. Sie war sehr lange nicht stubenrein, außerdem hat sie Trennungsstress und kann darum nicht alleinbleiben. Sie ist nach wie vor erstmal sehr misstrauisch gegenüber Fremden und braucht Zeit, um aufzutauen.

    Sie ist nun meist Bürohund, aber anfangs wäre ihr das zu viel gewesen. Außerdem war sie ja nicht stubenrein.


    In eurem Fall wäre mir ein Hund aus dem Ausland zu heikel, es sei denn, der Hund befindet sich schon länger auf Plegestelle in Deutschland. Schaut euch doch weiter im örtlichen Tierdchutz um. Unkomplizierte Hunde werden halt oft schnell vernittelt, aber evtl könnt ihr euch ja zB vormerken lassen. Oder ihr beuieht auch etwas weiter entfernte Tierheime in eure Suche mit ein.

  • Phonhaus


    Ach, das Galgöchen ist gewiss kein Extremfall. Es ist "nur" ein leinenpöbelnder, Hunde und Menschen zwickender, etwas ängstlicher Hund, der auch nach 5 Monaten noch längst nicht überall mit hin kann und womöglich nie ganz menschenmengenkompatibel oder tollt fröhlich mir fremden Hunden über die Wiese wird und der gleich mit im Büro ne Panikattacke gekriegt hätte, jeden verbellt und wahrscheinlich in zu an ihm interessierte Menschen reingezwickt hätte. Gebissen hätte er, mutmaßlich, nur, wenn ihn - aus seiner Sicht - jemand massiv ins Eck gedrängt hätte. Nur fühlt er sich noch rasch bedrängt.

    In seiner alten Umgebung galt er als unauffällig und das glaube ich auch. In ner ländlichen Umgebung und ohne Hunde anderer Rassen und Menschenmengem kennt er sich aus. Hier erstmal ganz und gar nicht.

  • Hallo :winken:

    Grundsätzlich ja ein schöner Gedanke, (jetzt kommts), aber

    was mich eigentlich am meisten stört, ist die Sache, dass der Hund sofort voll mit ins Alltagsleben einsteigen muss.

    Wir haben auch eine Hündin aus dem Tierschutz und hatten zu dem Zeitpunkt als sie zu uns kam ein Pubertier und einen 10-jährigen. Das sind ja jetzt keine Kleinkinder mehr. Das macht mir nicht so viel Bauchweh, wie die Aussage:


    Ich habe allerdings nächste Woche gar keinen Urlaub mehr... müsste den Kleinen dann mit zur Arbeit nehmen. Das müsste und wollte ich sowieso "immer mal" machen.

    Der Hund hatte was weiß ich für eine Vorgeschichte, kommt aus dem Ausland, also musste gerade im Flugzeug oder auf einer langen Autofahrt anreisen, wird dann unverzüglich weitergegeben und soll sich dann sofort quasi fließend in den Alltag einfügen, ohne das Erlebte verdauen zu dürfen und anzukommen in der neuen Familie.


    Bei uns war das Ganze auch recht schnell, aber mir war wichtig, dass die kleine Maus erstmal in aller Ruhe hier ankommen durfte und sie die Zeit dafür bekam, die sie brauchte.


    Vielleicht ist der Zeitpunkt nicht optimal im Moment. Macht das doch dem Hund zuliebe, wenn ihr richtig Zeit habt, den Knopf bei euch aufzunehmen. Die brauchen halt manchmal schon ein bisserl Zeit anzukommen. Ich hätte Sorge den Hund total zu überfordern mit dieser Situation.


    Und es werden noch viele, viele neue Transporte nach Deutschland kommen. Da sind immer wieder geeignete Kandidaten dabei!

    :winken:

  • Lebt ihr denn ländlich oder in der Stadt? (habs nicht gelesen)

    Auch das kann einen Unterschied machen, ob Überraschungshund oder nicht.


    Meine TS-Hündin (ein "aufwendigeres" Modell) würde mit ihren Special Effects auf dem Dorf weniger Probleme machen, als in der Stadt. Büro ginge nur bei guter Lage der Box plus Melden jedes neuen Menschen.


    Man könnte auch die Weihnachtsgeschenkwelle (Abgaben ins Tierheim) abwarten, so grausam es klingt. Oder am besten verschiedene Tierheime besuchen. Da gibt es wirklich große Unterschiede.

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